Neuer Rathausplan: So teuer soll Taxifahren in Dresden bald werden

Dresden - Die Taxi-Branche ächzt: Die Nachwirkungen von Corona, ein stetig steigender Mindestlohn und teure Spritpreise treiben viele Unternehmer an den Rand der Existenz. Jetzt plant die Stadt, die Preise teils deutlich zu erhöhen. So wolle man auf die "veränderte Lage" reagieren, wie es in einer Beschlussvorlage heißt, über die der Stadtrat Ende März entscheidet.

Dresdner Taxi-Passagiere werden künftig wohl noch tiefer in die Tasche greifen müssen.
Dresdner Taxi-Passagiere werden künftig wohl noch tiefer in die Tasche greifen müssen.  © Ove Landgraf

Konkret soll der Grundpreis - also das, was bei Fahrtantritt auf jeden Fall fällig wird - um 50 Cent auf 4,50 Euro steigen. Auch die Kosten für die einzelnen gefahrenen Kilometer erhöhen sich - zwischen zehn und 60 Cent.

Geht es an einem Wochentag tagsüber (5-20 Uhr) zehn Kilometer durch die Stadt, werden künftig 30,70 Euro statt bisher 27,50 Euro fällig. Festpreisoptionen für bestimmte Strecken sollen unberührt bleiben.

Ein ganz schönes Brett, aber ein notwendiges, wie Jan Kepper (46) von der Taxigenossenschaft Dresden sagt: "Man muss von seiner Arbeit auch leben können", sagt er und weist auf die prekäre Lage im Taxiwesen hin.

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Der aktuelle Tarif basiere auf einem inzwischen längst überholten Mindestlohn von 9,82 Euro und deutlich niedrigeren Spritkosten.

Jan Kepper (46) von der Taxigenossenschaft Dresden.
Jan Kepper (46) von der Taxigenossenschaft Dresden.  © Ove Landgraf
Die Taxifahrt in Dresden wird künftig wahrscheinlich teurer.
Die Taxifahrt in Dresden wird künftig wahrscheinlich teurer.  © Steffen Füssel

In Chemnitz und Leipzig ist der Grundpreis niedriger

Der Taxameter wird künftig wohl schneller rattern.
Der Taxameter wird künftig wohl schneller rattern.  © Steffen Füssel

Zugleich betont Kepper aber auch: "Wir können davon ausgehen, dass das dann erst einmal langt." Schließlich müsse sich der Kunde die Fahrt mit dem Taxi auch noch leisten können.

Was ihn von dieser Aussage abbringen könnte? "Wenn Herr Minister Heil sich da beim Mindestlohn mal wieder was Neues einfallen lässt, sind auch wir gezwungen, darauf zu reagieren."

Doch wie stünde Dresden mit den neuen Tarifen eigentlich im Vergleich zu anderen Großstädten da? In Chemnitz liegt der Grundtarif bei vier Euro, die einzelnen Kilometer sind (bis zum 10. Kilometer) zwischen zehn und 60 Cent günstiger.

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Auch in Leipzig beträgt der Grundpreis vier Euro. Allerdings ist es da auf den ersten drei Kilometer richtig teuer für Fahrgäste, um danach deutlich günstiger als der neue Dresdner Tarif zu werden.

Titelfoto: Ove Landgraf

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