Dresden - Das darf doch wohl nicht wahr sein! Zum 21. Mal gibt sich Roland Kaiser (73) die Ehre: Endlich wieder Kaisermania am Elbufer. Trotz abgerissenem Brückenbalkon und gesperrtem Wiesenstück pilgerten auch in diesem Jahr zig-Tausende ans Elbufer, alle vier Shows waren binnen Minuten ausverkauft. So ausgelassen feierte Dresden den Auftakt.
Sie kommen jedes Jahr: "Es ist einfach eine super Sache, mit den Mädels zusammen aufzubrechen", sagt Jaqueline (51) aus Cottbus. Nach vier Stunden Anreise und Anstehen sind sie weit vor den übrigen 12.000 Fans auf dem ausverkauften Gelände.
Manu (52) sagt, die diesjährigen Ticketpreise sind ihre Schmerzgrenze. "Ich hoffe, dass die Bühnenarbeiter davon etwas abbekommen."
"Für Roland würde ich sogar noch mehr zahlen", sagt der selbsternannte "größte Kaiser-Fan der Welt" Max (33). Zusammen mit seinen Ahrensfelder Freunden hat er sich pinke "RK"-Hemden drucken lassen. Auch, wenn ihm das neue "Marathon"-Album nicht so sehr zusage. "Zu viele Balladen!", sagt er. Des Kaisers "erotischer Hintergrund" sei ihm wichtig.
Im Hintergrund der Bühne hätten es sich eigentlich Jessy, Peggy und Bea aus Dresden gemütlich gemacht. Doch nach dem Abriss der Carolabrücke fehlt nicht nur Dresdens beliebtester Konzertbalkon.
Ohne Carolabrücke: Dresdens beliebtester Konzertbalkon fällt ins Wasser
Sondern auch ein Fluchtweg: So blieben weite Elbwiesenteile von der Baustellenstraße aus für eventuelle Notfälle abgesperrt.
"Das nimmt ganz schön viel Platz weg", sagt Jessy. Für Konzerttickets waren die drei nicht schnell genug. "Das Zeitfenster war heftiger als die Preise!", lacht Peggy.
Die diesjährige Kaisermania findet noch heute und am 8. und 9. August statt. Am Wochenende dazwischen ist der Kaiser in Schwarzenberg (Erzgebirgskreis) zu sehen.
Das letzte Kaisermania-Konzert wird zusätzlich im MDR übertragen.
Auch das ist für viele Kaiser-Fans längst Tradition und ein Pflichttermin - falls sie nicht selbst am Elbufer stehen.