Seine Wohnung sieht aus wie ein Taxi! Dieser Dresdner Chauffeur ist auch Sammler
Dresden - Oliver Wagner (57) ist nicht nur leidenschaftlicher Taxifahrer in Dresden und Umgebung. In seiner Pirnaer Wohnung hat er sogar ein Museum eingerichtet mit Hunderten Modell-Wagen, Taxametern und anderen Kuriositäten rund ums Fahrgast-Geschäft.
Erst seit vier Jahren fährt Wagner Taxi. Nach einer schweren Krankheit wollte der studierte Maschinenbauer und frühere Niederlassungsleiter Stress reduzieren und kürzertreten.
"Jetzt verdiene ich zwar so wenig wie noch nie in meinem Leben. Aber dafür bin ich richtig glücklich." Wagner mag den Kontakt zu Menschen, nahm bereits Promis wie Kurt Biedenkopf (†91) mit, fuhr schon zu DDR-Zeiten "Schwarztaxi" (also ohne Genehmigung) in Berlin.
Seine Sammelei schob ein Freund an, der ihm ein Modell-Taxi schenkte.
"Dann kamen immer weitere hinzu. Ich suchte im Internet und auf Flohmärkten", sagt Wagner. Heute stehen nicht nur 600 Miniatur-Taxen (das kleinste ist gerade mal zwei Zentimeter groß) in den Vitrinen seines heimischen Arbeitszimmers, sondern auch historische Taxameter.
Altestes Stück aus dem Taxi-Fundus von Oliver Wagner ist von 1910
"Das älteste ist ein Garagenfund von 1910", sagt er stolz. Auch ein Stück Tür eines gelben Taxis aus New York ist in seiner Sammlung, das einst als Deko-Teil verkauft wurde. "Brauchen Sie ein Taxi?", fragt ein 50 Jahre altes Schild des VEB Taxi Dresden.
Und was sagt seine Frau Dorit (54) zu seinem Hobby? "Sie hat mich für verrückt erklärt und will mir nicht mehr Platz in der Wohnung einräumen", schmunzelt Wagner.
Sein Museum kann unter www.museum.taxi virtuell besichtigt werden.
Über den Winter will er es ausbauen, Stücke katalogisieren und deren Geschichte vermitteln. Auf Anfrage ist auch eine Besichtigung vor Ort möglich.
Titelfoto: Eric Münch