Sitzbänke, Bäume und mehr Licht: Dresden will den Wiener Platz auf Vordermann bringen
Dresden - Südpark, Kiessee, Pferderennbahn: In Vorbereitung auf die Bundesgartenschau 2033 möchte die Verwaltung verschiedene Areale im Stadtgebiet aufwerten. Mit der geplanten Neugestaltung des Wiener Platzes deutet sich auch im Zentrum ein Entwicklungsschub an.
Mehr als 2,2 Millionen Besucher strömten für die BUGA 2023 nach Mannheim (Baden-Württemberg), darunter OB Dirk Hilbert (54, FDP) gemeinsam mit 16 Stadträten.
Zwar reiste die Gruppe damals mit dem Bus an, doch mit Blick auf die Schau in acht Jahren möchte die Verwaltungsspitze nun der Tristesse am Hauptbahnhof ein Ende setzen.
Der Wiener Platz ist kein Aushängeschild für die Elbmetropole: Kaugummis und Zigarettenstummel säumen den Fußgängerbereich. Immer wieder kommt es dort zu Raubüberfällen, gefährlicher Körperverletzung und Drogenhandel.
In einer aktuellen Vorlage legt das Rathaus deshalb offen, den Bereich "kriminalpräventiv, barrierefrei und klimaangepasst" umgestalten zu wollen.
Baubürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne) hat dafür konkrete Vorschläge erarbeiten lassen, will den Platz in zwei Teilabschnitten mit Naturstein (Granit statt Asphaltdecke), sieben großkronigen Bäumen und funktionierenden Springbrunnen ausstatten (Visualisierung).
Eine intensive Beleuchtung soll den Wiener Platz sicherer machen
Sitzbänke sollen Passanten zum Verweilen einladen, 40 zusätzliche Fahrradbügel das Pendeln für Radler erleichtern. Zentrale Bereiche des Platzes wurden zuletzt in den 2000er-Jahren umgestaltet, 2024 kamen in Richtung Prager Straße zehn Japanische Schnurbäume (550.000 Euro, gefördert) hinzu.
BSW-Fraktionschef Ralf Böhme (52) begrüßt die neuen Pläne, warnt aber auch: "Die Nutzung der neu gestalteten Flächen für einen ungezügelten Rad- oder gar Rollerverkehr sollte verhindert werden."
Doch nicht nur die Optik des schmuddeligen Platzes soll sich verbessern. "Wesentliche Bausteine der kriminalpräventiven Gestaltung sind die Vermeidung von Angst- und Dunkelräumen", schreiben Kühns Mitarbeiter in dem Papier. Dazu gehöre auch eine intensivere Beleuchtung, um so die Gesichter von Straftätern besser zu erkennen.
Gesamtkosten von über vier Millionen Euro (gefördert durch Bundesmittel) werden zum Großteil durch die Stadt, zu einem kleineren Teil von der Deutschen Bahn übernommen. Winkt der Stadtrat die Pläne im Januar durch, könnten erste Bauarbeiten schon 2026 beginnen.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, Steffen Füssel, Rehwaldt Landschaftsarchitekten

