Spielplätze, Kita-Gebühren, Freizeitangebote: Wie kinderfreundlich ist Dresden wirklich?
Dresden - Am Sonntag ist internationaler Kindertag! Das Rathaus bezeichnet Dresden als eine "Stadt der Kinder". Viele Jahre lang trug die Elbmetropole sogar den inoffiziellen Titel als "Geburtenhauptstadt Deutschlands". Was ist von diesem Ruf geblieben?

Anfang 2022 lebten laut kommunaler Statistik bei uns rund 95.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Das entspricht in etwa 17 Prozent der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der über 60-Jährigen betrug zum selben Zeitpunkt 27 Prozent (153.000 Personen). Bevölkerungsforscher sprechen in diesem Zusammenhang von einer "Alterung der Gesellschaft".
Die Zahl der Babys ist in Dresden seit Jahren rückläufig. Das führt dazu, dass die Verwaltung einige Kitas schließen wird.
Zuletzt gab es für ganz Dresden ein städtisches Angebot im Umfang von 31.543 Kita-Plätzen, davon ein Drittel für Kinder unter drei Jahren - fast 2000 Plätze weniger als noch 2019.


Bildungsbürgermeister sieht Dresden in Sachen Kinderfreundlichkeit "deutschlandweit führend"

Eltern müssen für die Betreuung seit Anfang April tiefer in die Tasche greifen: Für einen Platz in der Krippe werden derzeit monatlich 250 Euro, im Kindergarten 199 Euro fällig.
Zum Vergleich: In Berlin zahlen Eltern nichts, in Leipzig zwischen 211 Euro (Krippe) und 150 Euro (Kindergarten). In Westdeutschland liegen die Gebühren mitunter deutlich höher.
Schmerzhaft wog für viele Eltern und Kinder auch die diesjährige Streichung des Ferienpasses.
Grund ist, der Stadt fehlt das Geld. Immerhin: Fast 230 zumeist gut gepflegte und ausgestattete Spielplätze im Stadtgebiet dienen den Kindern als Freizeit-Oasen. Es gibt ein Kinder-Museum, mehrere Puppentheater, die Parkeisenbahn im Großen Garten und mit dem tjg ein eigenes Kinder- und Jugendtheater.
Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) sieht Dresden in Sachen Kinderfreundlichkeit jedenfalls "deutschlandweit führend".
Es gebe aber auch Nachholbedarf, etwa bei Investitionen in die bauliche Substanz von Kitas oder einer besseren Vorbereitung der Kinder auf den Lebensabschnitt Schule.
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