Sturm bringt legendären "Kletterbaum" im Großen Garten zu Fall
Dresden - Vergangenen Freitag trieb ein heftiger Sturm in Dresden sein Unwesen. Der deutsche Wetterdienst (DWD) verzeichnete an der Windstation Dresden Klotzsche 22,5 Meter pro Sekunde: Windstärke 9!

Das hatte nicht nur verheerende Auswirkungen auf Mülltonnen und Straßenabsperrungen in der Stadt. Im Großen Garten brachen insgesamt acht Bäume ab. Dabei fiel auch der berühmte "Kletterbaum" dem windigen Treiben zum Opfer.
Als "sehr schadenfreudig" hatte der Wetterdienst vor dem stürmischen Treiben im Elbtal am letzten Wochenende gewarnt. Wer konnte, schützte sich und blieb zu Hause. Die Bäume im Großen Garten hatten diese Möglichkeit nicht ...
Auch nicht der "Kletterbaum" an der Herkulesallee. Er war seit Jahrzehnten die heimliche Attraktion für Familien und ihre Kinder. Die 150 Jahre alte Stieleiche hatte, nicht weit über dem Boden, einen mächtigen ausladenden Ast.

Für Kinder leicht zu erklimmen, für Eltern als sorgenfreies Vergnügen, da die Kleinen kaum tief fallen konnten.
Der Spaß ist vorbei!

Seine natürliche Schieflage machte der Eiche nie etwas aus. Sie trug Blätter und blühte: Die Wurzeln haben im Laufe des Wachstums dem Gewicht nachgegeben, die Eiche neigte majestätisch und hielt sich in der Luft.
"Das ist ein Kuriosum der Natur. Die natürliche Neigung des Baumes ist vor allem durch die große Feuchtigkeit im Dezember verstärkt worden", so Axel Simon (62), Bereichsleiter Großer Garten.
Jetzt ist der Spaß vorbei: Der Sturm hat den Kletterast zu Boden sinken lassen. Bauzaun und Absperrband verhindern den Zugang. "Ob der Baum zu retten ist, wird sich zeigen. Wir versuchen es auf jeden Fall! Zunächst wird gesichert und abgestützt", so Baumvater Simon.
Übrigens: Die jahrzehntelange Kletterei mag dem Baum vielleicht nicht gutgetan haben, und am Großen-Garten-Denkmal ist Klettern ja eigentlich untersagt.
Für Generationen von Dresdner Kindern verbinden sich damit trotzdem die glücklichsten Erinnerungen. Ab sofort sind sie leider Geschichte ...
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch//Holm Helis