Dresden - Nach dem schrecklichen Terror-Anschlag von Brüssel, bei dem zwei schwedische Fußballfans starben, haben Ermittler ein Objekt in Dresden durchsucht.

Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Demnach stürmten die Beamten noch in der Nacht nach dem Anschlag eine Wohnung im Dresdner Westen.

Der Bewohner (45) soll in engen Kontakt mit dem Todesschützen gestanden haben. An ihn und 25 weitere Personen soll Abdesalem L. (†45) ein Video in dem er dem sogenannten "Islamischen Staat" die Treue schwört geschickt haben.

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Wie Bild weiter berichtet, soll es sich beim Dresdner wie auch beim Terror-Täter um Tunesier handeln.

Ersten Informationen zufolge sei der Dresdner jedoch kein radikaler Islamist, in seiner Wohnung wurde offenbar kein belastendes Material gefunden. Der 45-Jährige befindet sich auf freiem Fuß.

Darüber hinaus soll Abdesalem L. drei weitere Personen aus Dresden als Kontakte in seinem Handy gespeichert haben. Es handelt sich demnach um zwei Männer (49, 20) und eine 25-jährige Frau.

Auch an Kontakte in Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern soll L. das "Treueid-Video" geschickt haben.

Hintergrund: Am Montagabend, gegen 19.15 Uhr, etwa eineinhalb Stunden vor Beginn des EM-Qualifikationsspieles zwischen Belgien und Schweden schoss L. mit einer halbautomatischen Langwaffe vom Typ AR-15 im Brüsseler Stadtteil Sint-Jans-Molenbeek um sich.

Zunächst feuerte L. auf ein Taxi, aus dem schwedische Fußballfans ausstiegen. Dann fielen weitere Schüsse im Foyer eines Bürogebäudes. Der Anschlag ereignete sich etwa fünf Kilometer vom Fußballstadion "Stade Roi Baudouin" entfernt, wo die Partie stattfinden sollte.

Zwei Männer (60, 70) starben im Kugelhagel, ein weiterer Fußballfan (70) wurde schwer verletzt. Sie alle waren Schweden.

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Nach seiner Tat flüchtete L, der eine auffällige, orangefarbene Jacke trug, mit einem Motorroller. Später verschickte er zwei Videos: Ein Bekennervideo und das "Treueid-Video". Trotz intensiver Fahndung konnte der IS-Terrorist erst am Dienstagmorgen unweit seines Wohnhauses gestellt werden. Der Tunesier wurde von der Polizei angeschossen und starb noch auf dem Weg ins Krankenhaus.

Laut Regierungsangaben habe Abdesalem L. im Oktober 2019 Asyl in Belgien beantragt. Der Antrag wurde im Oktober 2020 endgültig abgelehnt. Seitdem hielt sich L. illegal im Land auf. Er war der Polizei bekannt, soll in Menschenhandel verstrickt gewesen sein, berichtet unter anderem Tagesschau.

Nachdem es zu mehreren Koran-Schändungen auf öffentlichen Plätzen in der schwedischen Hauptstadt Stockholm gekommen war, herrscht im skandinavischen Land erhöhte Terror-Gefahr. Die umstrittenen Aktionen wurden zuvor von einem Gericht genehmigt. Islamistische Terror-Banden schworen daraufhin Rache und kündigten an den Dschihad nach Schweden tragen zu wollen.

Erstmeldung am 20. Oktober, 14.22 Uhr. Letztes Update um 16.13 Uhr.