Testreihe in Dresden gestartet: Hightech-Laser soll Graffiti wegpusten

Dresden - Graffiti an Häusern, Brücken und Schulen treiben vielen Dresdnern die Zornesröte ins Gesicht. Doch herkömmliche Reinigungsmethoden hinterlassen "Schatten" an den Fassaden. Ein neuer Hightech-Laser soll das ändern.

Zwei Mitarbeiter der beauftragten Fachfirma machten per Lasertechnik den Schmierereien an der Albertbrücke den Garaus - ohne dabei Spuren am Sandstein zu hinterlassen!
Zwei Mitarbeiter der beauftragten Fachfirma machten per Lasertechnik den Schmierereien an der Albertbrücke den Garaus - ohne dabei Spuren am Sandstein zu hinterlassen!  © Holm Helis

Noch bis Mitte Juli führt die Verwaltung gemeinsam mit der Stadtreinigung eine Testreihe durch. Gestern trafen sich die Fachleute am Neustädter Elbufer, unterhalb der Albertbrücke.

Hier finden sich unzählige kleine und große "Kunstwerke". Mit geballter Laserpower rückte dort eine beauftragte Spezialfirma der Farbe auf die Pelle: In Sekundenschnelle feuert ein Strahl ultrakurze und heiße Lichtimpulse auf die Oberfläche – zack, die oberste Schicht verdampft!

Das Besondere: Nur die Farbmoleküle aus den Spraydosen verschwinden, das eigentliche Material bleibt verschont. Eine Art Punktlandung im Reinigungsbereich.

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"Für Dresden, einer Stadt mit viel historischer Bausubstanz, ist dieses Vorgehen besonders geeignet", erklärte Alf Schwaten (55), Geschäftsführer der Stadtreinigung. Sein Unternehmen will die Technik nach dem Probelauf übernehmen.

150.000 Euro lässt sich die Stadt jedes Jahr die Entfernung von Schmierereien kosten. "Eigentlich bräuchten wir drei Millionen Euro", rechnete der zuständige Bürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) vor.

"Auch Videoüberwachung sollte kein Tabu sein. Die Täter müssen wir dingfest machen." Donhauser hat ein Vorbild: Rotterdam in den Niederlanden. Dort werden neue Graffiti sofort gemeldet – und ruckzuck entfernt. Das schreckt ab. Bislang aber fehlt Dresden dafür das Geld.

Titelfoto: Holm Helis

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