Tief "Harto" bringt Unfall-Hoch: Wintereinbruch stürzt Dresden ins Verkehrs-Chaos!
Dresden - Eigentlich hatten wir ja schon Frühlingsgefühle. Doch am Mittwoch kam der Winter buchstäblich über Nacht zurück: Schnee und Eisglätte sorgten am frühen Morgen für Verkehrs-Chaos und viele, viele Unfälle.
Nach dem frühlingshaften Jahreswechsel mit 18,3 Grad hatte kaum jemand noch daran geglaubt, aufs Glatteis geführt zu werden.
Doch Tief "Harto" machte Ernst: Bis zu 15 Zentimeter Schnee fielen am Mittwoch mancherorts, und das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Vielen Verkehrsteilnehmern wurde das zum Verhängnis: Im Bereich der Polizeidirektion Dresden krachte es von Mitternacht bis Mittag 165-mal, gegen 15 Uhr bereits 182-mal - an normalen Tagen verzeichnen die Beamten rund 100 Unfälle in 24 Stunden.
"Größtenteils registrierte die Polizei Blechschäden", so Polizeisprecher Rocco Reichel. Fahrzeuge rutschten gegen Zäune, Leitplanken, Straßenlampen oder Verkehrszeichen. Teilweise standen Laster quer. So gab es bis nachmittags nur elf Verletzte.
Die gute Nachricht: "Das Patientenaufkommen ist trotz der heutigen Wetterlage gegenüber den anderen Tagen unverändert - ebenso die versorgten Verletzungen", sagte Holger Ostermeyer, Sprecher der Uniklinik.
Der Wintereinbruch in Dresden behinderte auch den öffentlichen Nahverkehr
Schwerpunkt des Verkehrs-Chaos war die Zeit des Berufsverkehrs, zwischen 5 und 8 Uhr. So ging zum Beispiel auf der Grundstraße am Morgen gar nichts mehr.
Die Buslinien 61 und 84 konnten zwischen 6 und 9.30 Uhr dort nicht mehr fahren und wurden umgeleitet. "Es kam im gesamten Busverkehr zu erheblichen Verspätungen", so DVB-Sprecher Falk Lösch (57).
Doch auch die Straßenbahnen verkehrten zum Teil durch auf den Schienen fahrende Autos leicht verspätet.
Offenbar hatte der Wintereinbruch auch den Winterdienst kalt erwischt. Weil die Schneefälle drei Stunden früher als vorhergesagt einsetzten, wurde kurzfristig aufgestockt. Ab 4 Uhr starteten 43 Arbeitskräfte mit 40 Fahrzeugen zu Räum- und Streutouren in der ganzen Stadt.
Auch im Umland krachte es vermehrt. So stand zeitweilig der Verkehr auf der A4 zwischen Görlitz und Dresden wegen zahlreicher Unfälle.
Titelfoto: Thomas Türpe, xcitepress/Benedict Bartsch