Von der Straßenbahn auf den roten Teppich: Der "Tramfluencer" blickt mit TAG24 auf sein Jahr 2025

Dresden - Jeder, der in Dresden schon einmal Straßenbahn gefahren ist, kennt ihn sicher: "Tramfluencer" Maik Zeuge (47). Zusammen mit mir, der TAG24-Redakteurin Janina Rößler (23), blickte er auf ein ereignisreiches Jahr 2025 zurück.

"Tramfluencer" Maik Zeuge (47) blickte zusammen mit TAG24-Redakteurin Janina Rößler (23) auf sein ereignisreiches Jahr zurück.
"Tramfluencer" Maik Zeuge (47) blickte zusammen mit TAG24-Redakteurin Janina Rößler (23) auf sein ereignisreiches Jahr zurück.  © Holm Helis

Unser erster Stopp führte uns zum Staatsschauspielhaus. Denn in diesem Jahr war der 47-Jährige erstmals als Gast zur HOPE-Gala eingeladen - ein Abend, der ihm ganz besonders in Erinnerung geblieben ist, wie er mir erzählte.

Schon bevor er überhaupt auf der Gala ankam, erlebte er sein erstes Highlight: Als er gemeinsam mit seiner Frau zu Hause abgeholt wurde, teilte er sich ein Auto mit Schauspieler Wolfgang Stumph (79) - und kam sofort mit ihm über Straßenbahnen ins Gespräch.

Der "Tramfluencer" erinnerte sich: Für ihn sei der Abend "unfassbar grandios" gewesen. Besonders am Herzen liege ihm auch die Mission von HOPE.

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"Uns geht es allen gut. Es gibt so viele, denen es nicht gut geht - da muss man auch mal über den Tellerrand hinausschauen und vielleicht einfach helfen", so Maik.

An diesem Tag begegnete er vielen Menschen, wie es auch in seinem Job üblich ist. Für ihn als "einfachen Straßenbahnfahrer" sei es eine große Ehre gewesen, Teil eines solchen Events zu sein.

Gemeinsam mit seiner Frau besuchte Maik Zeuge im September die HOPE-Gala.
Gemeinsam mit seiner Frau besuchte Maik Zeuge im September die HOPE-Gala.  © Tobias Koch

"Tramfluencer" steht in Maik Zeuges Ausweis

Auf Social Media zeigt Maik Zeuge regelmäßig, mit welcher Bahn er gerade unterwegs ist.
Auf Social Media zeigt Maik Zeuge regelmäßig, mit welcher Bahn er gerade unterwegs ist.  © Holm Helis

Am Postplatz erzählte mir Maik, wie alles begann. 2019, auf dem Heimweg von seinem damaligen Arbeitgeber, entdeckte er in der Tram eine Anzeige: Quereinsteiger als Straßenbahnfahrer gesucht. Die Entscheidung, sich dort zu bewerben, veränderte sein Leben bis heute.

Social Media kam erst später dazu. Als Freunde und Familie immer häufiger wissen wollten, wie bestimmte Abläufe im Fahreralltag funktionieren, entschied er sich, diese Einblicke zu teilen - 2020 ging sein Instagram-Account online. Mittlerweile hat er dort knapp 49.000 Follower.

Heute steht "Tramfluencer" sogar als Künstlername in seinem Ausweis! Der 47-Jährige wird inzwischen häufig erkannt - für seine Fans nimmt er sich immer gern Zeit, auch wenn er manchmal in unpassenden Situationen angesprochen wird - zum Beispiel, wenn er mit seiner Familie unterwegs ist.

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Mit Online-Hass kann Maik mittlerweile umgehen, auch wenn er es nach wie vor schwer nachvollziehen kann, warum Menschen solche bösen Kommentare schreiben.

"Es ist wichtig, den Leuten zu sagen: Sowas unterstütze ich nicht (…) Genau so ein Kommentar (…) könnte bei einem der Letzten der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt."

"Tramfluencer" steht in Maik Zeuges Ausweis.
"Tramfluencer" steht in Maik Zeuges Ausweis.  © Screenshot/Instagram/maik.zeuge

Maik Zeuge als "Promi-Reporter" auf dem Semperopernball

Maik Zeuge traf auf dem Semperopernball Julian F. M. Stoeckel (38).
Maik Zeuge traf auf dem Semperopernball Julian F. M. Stoeckel (38).  © privat

Weiter ging es für uns zur Semperoper, denn bereits im Februar erlebte Maik ein weiteres Highlight - und die HOPE-Gala sollte nicht der einzige glamouröse Abend bleiben.

Als "Promi-Reporter" war er zum 100-jährigen Jubiläum des Semperopernballs eingeladen und befragte dort zahlreiche Stars nach ihrem liebsten sächsischen Wort.

Bis heute denkt er noch oft an dieses Event zurück, das er gemeinsam mit seiner Tochter besuchte, und schaut sich regelmäßig Bilder davon an.

Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU), OB Dirk Hilbert (54), Julian F. M. Stoeckel (38) und Katarina Witt (59).

Für den Semperopernball wurde Maik Zeuge von Uwe Herrmann (63, l.) im Weißen Gewölbe eingekleidet.
Für den Semperopernball wurde Maik Zeuge von Uwe Herrmann (63, l.) im Weißen Gewölbe eingekleidet.  © privat
Auch im kommenden Jahr würde sich Maik Zeuge über eine Einladung zum Semperopernball freuen.
Auch im kommenden Jahr würde sich Maik Zeuge über eine Einladung zum Semperopernball freuen.  © Holm Helis

Maik Zeuge bekam ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk

Der "Tramfluencer" erzählte im Gespräch mit TAG24, wie es war, das erste Mal seinen eigenen Song zu hören.
Der "Tramfluencer" erzählte im Gespräch mit TAG24, wie es war, das erste Mal seinen eigenen Song zu hören.  © Holm Helis

Zu seinem 47. Geburtstag im Oktober bekam der "Tramfluencer" ein ganz besonderes Geschenk - einen eigenen Song!

Organisiert wurde die Überraschung von der Freistaat-Kampagne "So geht sächsisch".

Vorher ahnte Maik nichts von seinem Glück - erst als der Song um Punkt 11 Uhr auf Instagram gepostet wurde, war er davon überrascht.

Für ihn war es eine Ehre und eine Auszeichnung - bis heute bekommt er beim Gedanken daran Gänsehaut.

Auch seine Fans waren begeistert, die Resonanz auf den Song fiel durchweg positiv aus.

Maik Zeuges Geburtstagsgeschenk war etwas ganz Besonderes: einen eigenen Song!
Maik Zeuges Geburtstagsgeschenk war etwas ganz Besonderes: einen eigenen Song!  © Notendealer/ so geht sächsisch

Beziehung zu Oli (12) besonders wichtig für "Tramfluencer" Maik Zeuge

Die Beziehung zu Oli (12) ist Maik Zeuge besonders wichtig - auch 2025 unternahmen die beiden viel gemeinsam.
Die Beziehung zu Oli (12) ist Maik Zeuge besonders wichtig - auch 2025 unternahmen die beiden viel gemeinsam.  © Screenshot/Instagram/maik.zeuge

Besonders am Herzen lag Maik in diesem Jahr die Beziehung zu Oli (12). Der Junge kämpfte bereits zum dritten Mal gegen Knochenkrebs - ein Schicksal, das Maik tief bewegte.

Der 12-Jährige ist Maiks Fan seit Stunde eins - er selbst will einmal Straßenbahnfahrer werden. Seit zwei Jahren begleitete er ihn nun - und auch 2025 unternahmen die beiden wieder viel gemeinsam.

Wie wichtig Maik das Helfen ist, zeigte sich auch bei einem weiteren besonderen Ereignis. Gemeinsam mit dem Kinderhospiz Bärenherz und dessen Botschafter Jörg Färber lief er in nur 24 Stunden ganze 101 Kilometer - für den guten Zweck! Insgesamt kamen dabei 8600 Euro für das Hospiz zusammen.

Zwar unternahmen er und seine Frau privat öfter Extremwanderungen, doch an die 100 Kilometer hätten sie sich zuvor nicht herangetraut.

"Privat hätte ich wahrscheinlich abgebrochen", erzählte er mir - doch für dieses tolle Projekt haben sie die Zähne zusammengebissen und durchgezogen.

Auch im kommenden Jahr will er wieder an dem Marsch teilnehmen. Und 2026 dürfen sich seine Fans auf noch mehr "Tramfluencer"-Momente freuen.

Maik Zeuge lief gemeinsam mit seiner Frau und Jörg Färber, dem Botschafter des Kinderhospizes Bärenherz, einen 100-Kilometer-Marsch.
Maik Zeuge lief gemeinsam mit seiner Frau und Jörg Färber, dem Botschafter des Kinderhospizes Bärenherz, einen 100-Kilometer-Marsch.  © Screenshot/Instagram/maik.zeuge

Seine Botschaft ist klar: Wir sollten wieder mehr aufeinander achten, fragen, wie es anderen geht, und uns bewusst Zeit füreinander nehmen - lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.

Titelfoto: Montage: Holm Helis, privat

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