Wegen Explosion: Hier muss kontaminiertes Erdreich in Dresden ausgetauscht werden

Dresden - Laster und Bagger rollen am nordöstlichen Rand des Industriegeländes in der Albertstadt: An der Meschwitzstraße werden 4000 Kubikmeter kontaminiertes Erdreich ausgetauscht, um die Grundlage für Hallen für Handwerker und Kleinunternehmer zu schaffen.

Rund 4000 Kubikmeter Erde werden an der Meschwitzstraße ausgetauscht.
Rund 4000 Kubikmeter Erde werden an der Meschwitzstraße ausgetauscht.  © Eric Münch

Ab 1875 befand sich auf dem Grundstück eine Munitionsfabrik und Artilleriewerkstatt, zeitweise arbeiteten dort bis zu 3500 Menschen.

Die Explosion eines Magazindepots im Jahr 1916 (3 Tote, 20 Verletzte) zerstörte über einen Kilometer Gleisanlagen sowie mehr als zwei Dutzend Gebäude und verteilte giftige Chemikalien im Boden.

Zu DDR-Zeiten zog das VEB Kraftfahrzeuginstandsetzungswerk auf das Gelände, wodurch weitere Belastungen hinzukamen.

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Bis heute lassen sich dort Schadstoffe wie Schwermetalle, Ölreste und andere gesundheitsgefährdende Substanzen nachweisen. Nun aber kommt Bewegung in die seit Jahrzehnten brachliegende Fläche.

Rund eine Million Euro an Kosten für Beseitigung der Altlasten

Jens Krüger (56, r.) von der kommunalen Wirtschaftsförderung und Jörg Kesting (58) von Value Management freuen sich über schnelle Fortschritte auf der Baustelle.
Jens Krüger (56, r.) von der kommunalen Wirtschaftsförderung und Jörg Kesting (58) von Value Management freuen sich über schnelle Fortschritte auf der Baustelle.  © Eric Münch

Der Investor Family Value Management (Leipzig, Frankfurt am Main) lässt unter dem Namen "FairWerk" hier bis August 2026 fünf Hallen mit insgesamt 4900 Quadratmetern Nutzfläche für Unternehmen errichten.

"Die Lage zwischen Flughafen und Dresdner Innenstadt dürfte für viele Betriebe sehr attraktiv sein", sagt Jörg Kesting (58), der den Investor vertritt. Der Tiefbau - begleitet vom Kampfmittelbeseitigungsdienst - läuft seit Oktober.

Von den Kosten für die Beseitigung der Altlasten in Höhe von rund einer Million Euro werden mehr als 70 Prozent durch den Freistaat und EU-Fördermittel getragen.

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"Innerhalb von drei Monaten stand die Baugenehmigung", erinnert sich Jens Krüger (56) vom Amt für Wirtschaftsförderung, der den Stadtteil betreut. Geplant sind 21 Mieteinheiten ab 220 Quadratmetern Fläche, fünf bis sechs Einheiten sind bereits vergeben, so der Investor.

Titelfoto: Eric Münch

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