Dresdner Parteien kämpfen gegen Vandalismus-Welle bei ihren Plakaten

Dresden - Dresdner Parteien und Wählerbündnisse geben derzeit viel Geld für Plakate aus. Doch nur wenige Poster schaffen es heile durch den Wahlkampf. Gut fünf Wochen vor der Abstimmung sind schon jetzt überall beschmierte, geklaute oder verbrannte Motive zu sehen.

Beschädigte Grünen-Plakate an der Wilsdruffer Straße.
Beschädigte Grünen-Plakate an der Wilsdruffer Straße.  © Ove Landgraf

Allein über das Wochenende verzeichnete die Polizei 110 beschädigte Wahlplakate in Dresden und Umgebung. Doch nicht jedes Vorkommnis wird sofort zur Anzeige gebracht, die Schäden dürften deutlich höher liegen.

Binnen 48 Stunden registrierte beispielsweise die AfD nach eigenen Angaben mehr als 200 Beschädigungen, Zerstörungen oder Diebstähle.

"Die Fotos gehen an unseren Kreisvorsitzenden, der dann Strafanzeige stellen wird", stellte AfD-Stadträtin Silke Schöps auf der Plattform X klar.

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Die Linke beobachtete bislang in allen Stadtteilen einen Verlust von mindestens 20 Prozent. Der sächsische Landesverband bat seine Anhänger auf Facebook bereits dringend um Spenden für die Ersatzbeschaffung.

"Geschätzt beziffern sich die Schäden auf eine mittlere zweistellige Anzahl von Plakaten", antwortete die CDU auf TAG24-Anfrage.

Freie Wähler und "Team Zastrow" ebenfalls von einzelnen Zerstörungen betroffen

Ein zerstörter Aufhang der Freien Wähler im Raum Cotta/Löbtau.
Ein zerstörter Aufhang der Freien Wähler im Raum Cotta/Löbtau.  © privat
Ein Plakat mit Europa-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (66, FDP) wurde mit "kriegsgeil!" beschmiert.
Ein Plakat mit Europa-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (66, FDP) wurde mit "kriegsgeil!" beschmiert.  © Ove Landgraf
In zahllose Einzelteile zerrissen: ein AfD-Plakat an der Wormser Straße (Striesen).
In zahllose Einzelteile zerrissen: ein AfD-Plakat an der Wormser Straße (Striesen).  © Ove Landgraf

Die Grünen berichteten im Vorfeld von hohen Verlusten in Plauen und Prohlis, je nach Ortslage betrugen diese bis zu 75 Prozent.

Über einzelne Zerstörungen klagten die Freien Wähler und das "Team Zastrow". Letzteres meldete Schäden in Striesen und Seidnitz.

"Bisher haben wir keine Probleme gehabt. Wir wissen nur aus anderen Städten, dass dort Plakate beschädigt wurden", erklärte dagegen Volt-Kandidat Sebastian Holz (34).

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Steve König (Piraten) kommentierte: "Wir führen dazu keine Statistik und tragen das auch mit Fassung: Lieber haben wir provokante Plakate, die auch mal heruntergerissen werden, als zahme Forderungen, die niemanden aufregen."

Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf

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