Droht jetzt wieder Chaos an der Stauffenbergallee? Laster-Parkplatz fällt bald weg
Dresden - Am bisherigen Standort des Zollhofs unweit der Stauffenbergallee spitzt sich die Lage im kommenden Jahr zu: Spätestens ab April entfällt wohl der Interimsparkplatz für die Vorabfertigung der Lkws. Lokalpolitiker warnen vor einem Rückfall in alte Muster - mit Staus, Lärm und blockierten Straßen.
Seit gut anderthalb Jahren saniert die Verwaltung die Stauffenbergallee im Norden der Stadt. Im Februar sollen die letzten Arbeiten abgeschlossen sein. Kurz danach fällt offenbar auch der seit November 2024 genutzte Interimsparkplatz mit 45 Lkw-Stellplätzen (Hammerweg) weg. Steht dann die nächste Brummiwelle bevor?
Jahrelang bot das Umfeld des in einer Sackgasse liegenden Zollamts ein chaotisches Bild: Laster, die sich gegenseitig blockierten. Anwohner und Autofahrer, die regelmäßig zu spät zur Arbeit kamen. Lärm, Abgase und Vermüllung prägten die Umgebung. An einzelnen Morgen standen oder rollten fast 70 Laster bis in die Nebenstraßen.
Um diese Zustände vorerst abzuwenden, beantragt die SachsenEnergie als Eigentümerin des Areals den Parkplatzbetrieb bis zum 31. März. Ob eine weitere Verlängerung möglich ist, entscheidet sich im Januar, so eine Sprecherin des Energieversorgers.
Neustadt-Politiker Norbert Rogge (53, Grüne) ist mit dieser nebelhaften Perspektive unzufrieden: "Die Verwaltung konnte in einer ihrer Präsentationen darlegen, dass der schon lange vorgeschlagene Standort Washingtonstraße in Kaditz in vielerlei Hinsicht der am besten geeignete ist", sagt er.
Streit läuft seit vier Jahren
"Die gute Anbindung an die Autobahn ist nur ein Unterschied zum Standort mitten in der Neustadt." Rogge fordert, dass der Stadtrat "endlich den Beschluss für den neuen Standort fasst".
Stadtbezirksbeirat Tino Jasef (53, Freie Wähler) aus Pieschen widerspricht, sagt TAG24: "Es ist bedauerlich, dass der Interimsparkplatz wegfällt. Doch das wird den Umzug des Hofes nicht beschleunigen."
Er rechnet mit einem langen Genehmigungsverfahren und warnt vor einem Verkehrs-Chaos in Kaditz wie in der Neustadt. "Ich würde mir wünschen, dass der Zollhof auf besser geeignete Flächen nach Klotzsche zieht."
Seit vier Jahren streiten die Politiker über den künftigen Standort des Zolls. Insgesamt prüfte die Stadt 13 Varianten - der aktuelle schneidet dabei am schlechtesten ab, die Washingtonstraße gilt als klarer Favorit von Baubürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne).
Kommt der Startschuss für den neuen Bebauungsplan, könnte ein finaler Ratsbeschluss etwa anderthalb Jahre später folgen. Erst dann sind Bauarbeiten in Kaditz möglich, erklärte die Verwaltung auf Nachfrage.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann, Thomas Türpe

