Ersatzbau für das "Sachsenbad": Rathaus-Plan gefährdet Fußballsport in Pieschen

Dresden - Das jahrelange Hickhack um das Sachsenbad hat nun ein Ende: Der neue Standort für das historische Volksbad in der Wurzener Straße in Pieschen beschert den anliegenden Sportvereinen allerdings große Sorgen.

Das Trainingsgelände in Pieschen ist die sportliche Heimat des 1. FFC Fortuna Dresden.
Das Trainingsgelände in Pieschen ist die sportliche Heimat des 1. FFC Fortuna Dresden.  © Norbert Neumann

Der Frauenfußball des 1. FFC Fortuna fürchtet um seine sportliche Heimat. 220 Mitglieder zählt der Verein, 185 aktive davon trainieren auf dem Sportgelände in der Wurzener Straße.

"Wenn der Neubau kommt, rechne ich mit zwei Jahren ohne Sportplatz. Bisher wurden wir nicht von der Stadt informiert und die Suche nach neuen Trainingsstätten für unseren Nachwuchs ist schwierig", beklagt Vorstand Roland Hönisch (35).

Von den Plänen hat er über die Presse erfahren und hätte sich "mehr Transparenz in der Planung" gewünscht.

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Betroffen ist auch der SV TuR Dresden (700 Mitglieder), denn für den Neubau müssten der Sportplatz verlegt und sowohl Vereinsheim als auch die 400-Meter-Laufbahn abgerissen werden.

"Wir sind in der letzten Zeit nicht in eine Planung einbezogen worden. Der Standpunkt unseres Vereins ist die komplette Erhaltung unserer Sportstätten in der Wurzener Straße", berichtet TuR-Geschäftsführer Bernd Schäfer.

Kati Bischoffberger (56, Grüne) weiß um den Wert des alten Sachsenbads und glaubt an den Neubau im nördlichen Bereich des Sportareals in Pieschen.
Kati Bischoffberger (56, Grüne) weiß um den Wert des alten Sachsenbads und glaubt an den Neubau im nördlichen Bereich des Sportareals in Pieschen.  © Thomas Türpe
Roland Hönisch (35), Vereinsvorstand vom 1. FFC Fortuna Dresden, sorgt sich um die Trainingsmöglichkeiten für den Nachwuchs seiner Damenmannschaft.
Roland Hönisch (35), Vereinsvorstand vom 1. FFC Fortuna Dresden, sorgt sich um die Trainingsmöglichkeiten für den Nachwuchs seiner Damenmannschaft.  © Norbert Neumann

"Den Neubau nördlich des alten Sachsenbads anzulegen ist sinnvoll, denn so können sowohl die Kaltluftschneise als auch der umstrukturierte Sportplatz erhalten bleiben", sagt Stadträtin Kati Bischoffberger (56, Grüne). Die Vereine sollen laut Beschlusslage organisatorisch "ins Boot geholt werden", sobald der Stadtrat entschieden hat, versichert die Stadträtin.

Am 7. Dezember 2023 debattiert der Stadtrat über den Entwurf. Planmäßig soll bis Januar 2024 die Entscheidung getroffen sein.

Titelfoto: Norbert Neumann

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