Wutrede von Ex-FDP-Vize: Im TV zieht Zastrow die Grünen durch den Dreck!

Dresden - Der Dresdner Politiker Holger Zastrow (55) ist gerade frisch aus der FDP ausgetreten und hetzt nun munter gegen den Koalitionspartner seiner Ex-Partei: die Grünen.

In der ZDF-Sendung "Berlin direkt" wetterte der Dresdner Lokalpolitiker Holger Zastrow (55, parteilos) gegen die Grünen.
In der ZDF-Sendung "Berlin direkt" wetterte der Dresdner Lokalpolitiker Holger Zastrow (55, parteilos) gegen die Grünen.  © Screenshot/ZDF/Berlin direkt

Zastrow nimmt im Interview mit dem ZDF am Sonntag dabei kein Blatt vor den Mund und lässt mal richtig Dampf ab über jene Partei, mit der die FDP niemals hätte koalieren sollen.

"Mit den Grünen kannst du nicht regieren, die sind gleich. Wir wissen, was die wollen. Das ist eine sektiererische Kraft", poltert der gebürtige Dresdner in der Sendung "Berlin direkt".

Während die Kamera ihn auf dem Altmarkt in der Landeshauptstadt ablichtet, brodelt es förmlich im Inneren des 55-Jährigen: "Denen ist doch völlig egal, ob die ankommen mit ihren Positionen. Die ziehen das stur und starr durch. Was die Mehrheit denkt - egal."

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Dass die FDP dennoch an einer Koalition festhalte, sei einer der Gründe gewesen, warum Zastrow seiner Partei, die er unter anderem als Chef des sächsischen Landesverbands und im Dresdner Stadtrat sowie als Vize auf Bundesebene vertreten hat, im Januar den Rücken kehrte.

"Wir sind ja die Partei der Freiheit. Bei uns müssen die Alarmglocken schellen, wenn jemand daherkommt und sagt, wie ich leben soll. Der uns vorschreibt, wie wir uns fortbewegen sollen. Der uns vorschreibt, wie wir essen sollen oder wie wir heizen sollen. Das geht nicht. Da ist eine rote Linie für mich."

Für die Grünen hat Zastrow keine netten Worte übrig. (Symbolbild)
Für die Grünen hat Zastrow keine netten Worte übrig. (Symbolbild)  © Moritz Frankenberg/dpa

Holger Zastrow: "FDP wird sehr, sehr hohen Preis bezahlen!"

Dass die FDP weiterhin mit den Grünen koaliert, konnte Zastrow zuletzt nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren. (Archivbild)
Dass die FDP weiterhin mit den Grünen koaliert, konnte Zastrow zuletzt nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren. (Archivbild)  © Eric Münch

Zastrows Unverständnis darüber, dass man innerhalb seiner Ex-Partei seine Abneigung nicht teile, ist groß: "Aber irgendwann muss man ja mal feststellen, das geht nicht. Mit den Grünen kann man keinen Staat machen."

Nach insgesamt 30 Jahren Engagement für die Freien Demokraten habe letztlich die Zusammenarbeit mit seinem Feindbild dazu geführt, dass Zastrow sich sogar dafür schämt: "Ich kann es nicht mehr vertreten, auch meinen Leuten gegenüber. Ich will den Leuten ins Gesicht gucken können, und das kann ich zurzeit nicht mehr."

Nachdem der nun Parteilose bereits angekündigt hat, ein eigenes politisches Bündnis mit "Gleichgesinnten" aufzubauen, dürfte nach solch harschen Worten klar sein, dass eine mögliche Zastrow-Partei kein Pflaster für "grüne Politik" bereitstellen wird.

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Der FDP empfiehlt Zastrow ebenfalls, einen "Schlussstrich" unter die Ampel zu ziehen und vom sinkenden Schiff noch das zu retten, was geht. So oder so werde die FDP schlussendlich einen "sehr, sehr hohen Preis" für ihre Mitgliedschaft in der Ampel-Regierung bezahlen müssen, ist sich Zastrow sicher.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/ZDF/Berlin direkt, Moritz Frankenberg/dpa

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