Prager Straße zu ramschig? Kritik an Dresdens berühmter Einkaufsmeile
Dresden - Die Prager Straße ist eigentlich die Vorzeige-Einkaufsmeile der Stadt. Mit mehr als einer Million Passanten pro Monat liegt sie unter den Top-10 in Deutschland. Doch Händlern, Gastronomen und Hoteliers ist vieles zu "verramscht und aufdringlich". Das soll sich ändern.

Fehlende digitale Werbetafeln, Außengastronomie, welche Fußgängern den Weg zum Ziel versperrt, fehlendes Grün, Werbung mitten auf dem Weg und zu viele "Buden": In einer ersten Dialogveranstaltung hatte das Stadtplanungsamt ein Stimmungsbild der Händler an der Prager abgefragt.
"Die Anwesenden haben uns bestätigt, dass die Prager Straße teilweise ein verramschtes Erscheinungsbild abgibt", so der Leiter des Stadtplanungsamtes, Stefan Szuggat (52).
Konkret im Blick haben die Verantwortlichen vor allem das Areal rund um Hauptbahnhof und Wiener Platz mit wild abgestellten Werbetafeln und die mittlere Prager Straße. Dort stößt das enge Nebeneinander zum Beispiel von Bratwurst-Buden und Textil-Händlern auf.
Die Stadt will bis Frühjahr 2021 nun eine Werbe- und Gestaltungssatzung für den Großraum "Prager Straße" erarbeiten. Der Aufwertungsprozess soll "behutsam, angemessen und schrittweise" erfolgen. Bestehende Werbung und genehmigte Sondernutzungen haben Bestandsschutz. Die ohnehin angespannte Lage durch Corona soll beachtet werden."Bis zur Werbesatzung ist noch ein recht weiter Weg zu gehen. Die Centrum Galerie wurde mehrfach für ihre stimmige Umsetzung bei Werbeanlagen gelobt", so deren Manager Jürgen Wolf (59).





Citymanagerin Friederike Wachtel (31): "Einzelhändler und Gastronomen sollen den öffentlichen Raum nutzen dürfen, es braucht aber klare Regeln."
Titelfoto: Petra Hornig