Sanierung des Erlwein-Hauses steht kurz vor der Vollendung
Dresden - Das erste Gerüst an der Löbtauer Straße ist weg, die anderen sollen in Kürze folgen. Auch die Fensterbauer im Erdgeschoss sind mit ihrer Arbeit in den letzten Zügen. Es dauert also nicht mehr lang, dann erstrahlt das Erlwein-Haus nach dem Bahnhof Mitte zumindest äußerlich in altem Glanz.
Das vom legendären Stadtbaumeister Hans Erlwein 1908 gebaute, markante Zwei-Giebel-Gebäude war lange als Stadthaus ein Herz der Friedrichstadt. Es beherbergte einst Meldestelle, Sparkassenfiliale und Polizeistation. Im Krieg beschädigt, hatte es selbst als Ruine noch gewinnenden Charme.
"Der eingefärbte Putz wurde nur gereinigt, aufgefrischt und wo es nötig war ausgebessert. Gestrichen war das Gebäude nie", erklärt Architekt Hendrik Neumann (52) vom Dresdner Büro G.N.b.h. Architekten. Das erklärt auch die ungewöhnliche bräunliche Farbe.
Ungewöhnlich geht es aber ebenso im Inneren des Hauses weiter, wo die Bauarbeiten nach jahrelangen Verzögerungen mittlerweile auch Fahrt aufnehmen. So sollen die Wände im Treppenhaus beispielsweise nur gereinigt werden, die Patina und das Aussehen aber erhalten bleiben.
In den Wohnungen wird es dagegen modern mit offener Gestaltung sowie dem Erhalt der großen und hohen Räume. Auch der alte Panzerschrank, der noch immer in einer der Wohnungen steht, soll bleiben. "Er wird gestrahlt und als Möbel aufgearbeitet", sagt Neumann.
Während in den Wohnungen der Hauptgeschosse der Innenausbau erst beginnt, fehlen bei den modernen Wohnungen unter dem Dach eigentlich nur noch die Fußböden und Farbe an den Wänden. Weil der ursprünglich einfache Dachboden von Erlwein nicht ausgebaut wurde, konnte das Dach zur Hofseite angehoben und so moderne Maisonette-Wohnungen über zwei Etagen geschaffen werden.
Alle Wohnungen - wie auch die Gewerbeflächen im Erdgeschoss - sollen vermietet werden, die ersten Bewohner im kommenden Jahr einziehen.
Titelfoto: Steffen Füssel