Suff-Fahrer tötet Frau und verbarrikadiert sich dann mit Gewehr

Dippoldiswalde - Ein schrecklicher Unfall erschüttert die 1200-Einwohner-Gemeinde Reichstädt (bei Dippoldiswalde). Eine Frau (57) musste sterben und ihr Mann (60) wurde schwer verletzt, weil ein Betrunkener (54) das Ehepaar im Suff mit seinem VW Passat erfasste (TAG24 berichtete).

Der betrunkene Matthias Z. (54) erfasste Cornelia P. (57) mit der rechten Fahrzeugseite.
Der betrunkene Matthias Z. (54) erfasste Cornelia P. (57) mit der rechten Fahrzeugseite.  © Marko Förster

Alle drei kommen aus Reichstädt, einem Ort, in dem jeder jeden kennt. Stunden nach dem Unglück eskalierte die Situation: Offenbar wollte sich der Todes-Fahrer selbst das Leben nehmen.

Cornelia P. (57) und ihr Mann Frank P. (60) waren am Ortsrand bei Freunden gewesen. Auf der Talstraße gingen sie kurz vor Mitternacht an der rechten Fahrbahnseite in Richtung Ortskern nach Hause.

Nur ein paar Hundert Meter wären es noch bis zur Siedlung gewesen, in der das Paar sein Haus hat. Da geschah es: Von hinten rauschte plötzlich Matthias Z. (54) in seinem VW Passat heran, erwischte mit der rechten Fahrzeugseite Cornelia P., die auf die Windschutzscheibe knallte und dann vor einem Haus auf hartem Pflaster aufprallte. Der Raser fuhr erst einmal unbeirrt davon.

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Anwohner eilten herbei, leisteten Erste Hilfe. Doch die Kopfverletzungen der 57-Jährigen waren zu schwer. Der alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod der Finanzberaterin feststellen.

"Wir kennen uns hier alle. Das ist so schlimm"

Die Unfallaufnahme dauerte bis in die Morgenstunden.
Die Unfallaufnahme dauerte bis in die Morgenstunden.  © Marko Förster

Ihr Ehemann, der Bauingenieur ist, wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Da kehrte Matthias Z. plötzlich doch zum Unfallort zurück. Den Polizisten war dabei nicht entgangen, dass er Schlangenlinien fuhr. Ein Atemalkoholtest bestätigte den Verdacht: Matthias Z. pustete 1,92 Promille.

Nach der Unfallaufnahme konnte der Todesfahrer zunächst nach Hause, die genauen Vernehmungen sollten später stattfinden. Irgendwann schien dem Todesfahrer dann bewusst geworden zu sein, was er angerichtet hatte.

Zwölf Stunden nach dem Unglück verbarrikadierte sich Matthias Z. mit einem Luftgewehr in einer Gartenlaube, wollte sich offenbar das Leben nehmen.

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Ein alarmiertes, schwer bewaffnetes Polizeikommando rückte an. Die Beamten und zahlreiche Rettungskräfte stürmten das Grundstück. "Er wurde überwältigt", so ein Polizeisprecher. Dann klickten die Handschellen. Matthias Z. wurde mit Polizei-Eskorte in die Psychiatrie gebracht.

In Reichstädt ist man entsetzt: "Wir kennen uns hier alle. Das ist so schlimm", sagt eine Anwohnerin.

Der Suff-Raser wurde von den Einsatzkräften überwältigt und abgeführt.
Der Suff-Raser wurde von den Einsatzkräften überwältigt und abgeführt.  © Holm Helis
Der Unfallort wurde genau untersucht.
Der Unfallort wurde genau untersucht.  © Marko Förster
Wollte Matthias Z. sich mit diesem Gewehr richten?
Wollte Matthias Z. sich mit diesem Gewehr richten?  © Holm Helis

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