Vorsicht, Rentner am Steuer! Senioren immer öfter schuld an Autounfällen
Dresden - Obwohl sie seltener unterwegs sind als jüngere Autofahrer, sind Senioren bei schweren Unfällen überdurchschnittlich oft beteiligt - meist als Hauptverursacher. Ab 75 Jahren steigt das Unfallrisiko deutlich an.

Im Jahr 2023 waren in Sachsen rund 1200 Verkehrsteilnehmer der Generation 75plus in Unfälle mit Verletzten oder Getöteten verwickelt, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht. Dies sei ein Anstieg um 51 Prozent im Vergleich zu 2013.
Drei von vier Senioren (77 Prozent) hatten den schweren Unfall selbst verursacht.
Konkret waren das 902 Fälle - ein Plus von 56 Prozent. Insgesamt ging die Zahl der an Unfällen beteiligten Autofahrer in Sachsen hingegen zwischen 2013 und 2023 um 13 Prozent auf rund 12.900 zurück.
Laut Unfallforschung liegt die Unfallhäufigkeit ab 75 vor allem an nachlassender Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit.
Besonders herausfordernd seien komplexe Verkehrssituationen, etwa an Kreuzungen oder auf unbekannten Strecken, weiß Kirstin Zeidler, Leiterin Unfallforschung beim GDV.
Rückmeldefahrten sollen Rentnern Sicherheit geben

Zur Verbesserung der Sicherheit setzen die Unfallforscher auf sogenannte Rückmeldefahrten.
Dabei werden Senioren bei einer Fahrt im eigenen Auto von Experten begleitet, die im Anschluss die Fahrsicherheit mit dem Lenker vertraulich auswerten - ohne Folgen für den Führerschein.
Angeboten werden solche Rückmeldefahrten von örtlichen Fahrschulen, dem ADAC, TÜV und der DEKRA.
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