Bundesregierung bekommt bei Faschingsumzügen in Thüringen ihr Fett weg

Erfurt/Wasungen - Die einen haben bei Sonnenschein, die anderen bei Nieselwetter gefeiert. Das Thüringer Karnevalswochenende war mit Blick auf das Wetter zweigeteilt.

In der Faschingshochburg Wasungen wurde am Wochenende ausgiebig die fünfte Jahreszeit zelebriert.
In der Faschingshochburg Wasungen wurde am Wochenende ausgiebig die fünfte Jahreszeit zelebriert.  © Bodo Schackow/dpa

Ein Höhepunkt des Thüringer Karnevals war der traditionsreiche Umzug am Samstag durch Wasungen. Dort zogen die zwischen 1800 und 1900 Mitwirkenden bei trockenem und sonnigem Wetter und unter den typischen "Ahoi!"-Rufen durch die Faschingshochburg.

Auf mindestens 10.000 schätzte der Präsident des Wasunger Carneval Clubs, Marcel Kißling, die Zahl der Zuschauer entlang der Straßen. Vor allem die Berliner Ampel-Regierung aus SPD, FDP und Grünen bekam bei einigen der rund 100 beteiligten Karnevalsgruppen ihr Fett weg.

So schob etwa eine Gruppe Magier einen großen Kessel mit der Aufschrift "Mit faulem Zauber kocht die Ampel ihren stinkenden Brei". Viele griffen auch ein spezielles Jubiläum auf: Die urkundliche Ersterwähnung des Karnevals in Wasungen ist in diesem Jahr 500 Jahre her.

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Die Polizei sprach von einem weitgehend ruhigen Umzug.

Erster Karnevalsumzug in Erfurt seit 2020

In Erfurt gab es nach jahrelanger Abstinenz wieder einen Karnevalsumzug. (Archivbild)
In Erfurt gab es nach jahrelanger Abstinenz wieder einen Karnevalsumzug. (Archivbild)  © Michael Reichel/dpa

In Erfurt kamen beim Umzug am Sonntag nicht nur bunte Kostüme, sondern auch Regenschirme zum Einsatz. Bei trübem Himmel und fortwährend tröpfelndem Regen zogen die Narren angeführt vom Fanfarenorchester Erfurt die rund vier Kilometer lange Strecke entlang.

Nicht nur Funkenmariechen und das Erfurter Prinzenpaar hüllten sich in Regencapes. Für die Musik sorgten die 1. Thüringer Gugge Musiker Apolda und verschiedene Spielmannszüge. Auf etwa 35.000 schätzte die Stadtverwaltung die Zahl der Zuschauer.

Einige Vereine gingen direkt die Politik an oder beschäftigten sich mit der Cannabis-Legalisierung und den Bauernprotesten. "Ist die Ampel endlich weg, zieh'n wir den Karren aus dem Dreck", prangte es auf dem Lkw des Senats der Gemeinschaft Erfurter Carneval (GEC). "Ohne Bauer blüht hier nichts mehr", hieß es an einem anderen Wagen.

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Es war der erste Karnevalsumzug seit der Corona-Pandemie in der Landeshauptstadt. Im vergangenen Jahr war der Aufzug aus Kostengründen abgesagt worden. 35 Vereine mit 45 Fahrzeugen hatten sich für den Umzug nach Angaben der Stadt und der GEC angemeldet. Etwa 2000 Mitwirkende beteiligten sich demnach. Allein für den Aufbau waren laut Stadt 100 Menschen im Einsatz. Rund 6100 Meter Umzugsgitter wurden demnach aufgestellt.

Neben Erfurt und Wasungen hatten die Narren am Sonntag auch in anderen Orten die Straßen bevölkert. Umzüge waren etwa in Heiligenstadt im Eichsfeld, Camburg im Saale-Holzland-Kreis oder in Römhild im Landkreis Hildburghausen geplant.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa

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