Er drohte, Grünen-Chef Robert Habeck zu erschießen: Razzia nach erneuter Amok-Drohung

Bleicherode - Das SEK und die Kripo haben am Dienstag die Wohnung von Christopher O. (29) in Bleicherode (Thüringen) durchsucht. Zuvor hatte er mit einem Anschlag gedroht.

In Handschellen wird Christopher O. zu seiner Wohnung gebracht.
In Handschellen wird Christopher O. zu seiner Wohnung gebracht.  © Silvio Dietzel

Das 29-Jährige war bereits in der Vergangenheit auffällig geworden. So hatte er am 14. Oktober 2019 dem Grünen-Politiker Robert Habeck (52) auf Facebook mit Mord gedroht. Konkret soll er dazu aufgerufen haben, den Politiker bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bleicherode zu erschießen.

"Gute Möglichkeit ihn [...] zu erschießen", soll er damals unter einem Eintrag des Thüringer Landesverbandes Bündnis90/Grüne geschrieben haben. Am 21. Oktober 2021 verurteilte ihn das Amtsgericht Nordhausen zu sechs Monaten auf Bewährung. Nun wurde O. offenbar erneut auffällig.

Wie die "BILD" berichtet, rückte am Dienstagnachmittag die Kripo an und durchsuchte die Wohnung auf mögliche Schusswaffen. Grund: Erneut hatte er mit Gewalt gedroht und wohl noch für diese Woche einen Amoklauf geplant.

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In einem Messengerdienst schrieb er bereits vergangene Woche: "Mein Kumpel hat mir eine Waffe geliehen und nächste Woche werden im Bus einige Fahrgäste ihr blaues Wunder erleben."

Als die Äußerungen den Behörden bekannt wurden, ordnete die Staatsanwaltschaft eine Hausdurchsuchung an. Da jedoch nicht auszuschließen war, dass der Polizeibekannte eine Waffe besitzt, wurde das SEK hinzugezogen.

Weil der Verdächtige aber nicht in seiner Wohnung war, wurde er vom SEK gesucht und unter Tränen zur Durchsuchung in seine Wohnung gebracht.

Verdächtige bestreitet, die Drohung an Habeck geschrieben zu haben

Für seine aktuelle Bewährungsstrafe bedeutet die Durchsuchung "überhaupt nichts", wie Staatsanwalt Dirk Germerodt aus Mühlhausen erklärte. "Da Berufung eingelegt wurde, ist das Urteil nicht rechtskräftig."

Bis zum Schluss hatte der 29-Jährige bestritten, die Morddrohung an Habeck jemals verfasst zu haben.

Laut Polizei wurden bei der Durchsuchung aber keine Waffen oder waffenähnliche Gegenstände gefunden.

Titelfoto: Silvio Dietzel

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