Ermittlungen rund um Kristina Vogels Unfall noch nicht abgeschlossen

Erfurt - Fast ein Jahr ist es her, dass Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel bei einem Trainingsunfall querschnittsgelähmt wurde - die Ermittlungen in dem Fall laufen noch immer.

Kristina Vogel ist nun mit dem Rollstuhl an der Bahn unterwegs, nicht mehr mit dem Rennrad.
Kristina Vogel ist nun mit dem Rollstuhl an der Bahn unterwegs, nicht mehr mit dem Rennrad.  © DPA

Das teilte die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Cottbus nun mit. Es stehen noch Nachforschungen in Richtung Niederlande aus, so die Ermittler.

Am 26. Juni 2018 war Vogel mit einem niederländischen Nachwuchsfahrer zusammengekracht, ist seitdem vom siebten Brustwirbel abwärts gelähmt. Die Staatsanwaltschaft hatte nach dem Unfall die Ermittlungen eingeleitet und in den vergangenen Monaten immer wieder Sportler, Trainer und Funktionäre befragt.

Zu einer Aussprache mit dem niederländischen Unfallverursacher ist es bislang noch nicht gekommen, dass das Verfahren noch nicht beendet ist, kümmert sie persönlich weniger. "Im Alltag habe ich es fast vergessen", sagt Vogel über jenem 26. Juni. Zum anstehenden Jahrestag ihres Unfalls richtete sie nun zudem emotionale Worte an ihren Reha-Trainer.

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"Ich weiß nicht, ob ich es ohne ihn so weit geschafft hätte", sagte die Rekordweltmeisterin (TAG24 berichtete). Und trotz ihres schweren Schicksals lässt sich die elffache Weltmeisterin aus Erfurt nicht unterkriegen, sitzt in Zukunft im Stadtrat ihrer Heimatstadt und ist seit neustem Teil des ZDF-Sport-Teams.

Ab August wird sie dort als Expertin für Bahnrad-Titelmeisterschaften vor der Kamera stehen und bekommt sogar ihre eigene Rubrik. Dreimal pro Woche ist Vogel noch im Unfallkrankenhaus Berlin zur Rehabilitation, dort hat sie auch Wolfgang Schäuble getroffen.

"Ich nehme ihn als Vorbild", sagt Vogel über den langjährigen Bundesminister und jetzigen Bundestagspräsidenten. So lernte die Erfurterin auch die andere Seite kennen. Dass sie als Politikerin plötzlich im Internet angegriffen wurde, fand sie "krass".

Beeindrucken lässt sie sich davon nicht. Sie will weiter die Dinge so ansprechen, wie sie es meint. An eine paralympische Karriere denkt sie aktuell nicht, hatte Vogel sich doch schon im Krankenhaus eine Liste mit Dingen gemacht, die sie erleben will, bisher aber immer dem Leistungssport zum Opfer gefallen waren.

Einen Punkt hat sie sich in den vergangenen Wochen erfüllt: Einen Tandem-Fallschirmsprung aus 4000 Metern Höhe, ihre weiteren Träume sollen Folgen.

Titelfoto: DPA

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