Jüdisches Lichterfest in Erfurt: Diese Botschaft hat Thüringens MP Ramelow

Erfurt - Das erste Licht leuchtet: Auch für Thüringens Jüdinnen und Juden hat Chanukka begonnen. In Erfurt wurde am Donnerstagabend das erste Licht am großen Chanukka-Leuchter vor dem Rathaus entzündet.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke, r.) nimmt an den Feierlichkeiten zur Entzündung des ersten Lichts am Chanukka-Leuchter vor dem Erfurter Rathaus teil.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke, r.) nimmt an den Feierlichkeiten zur Entzündung des ersten Lichts am Chanukka-Leuchter vor dem Erfurter Rathaus teil.  © Michael Reichel/dpa

An jedem der acht Tage des Lichterfests wird ein weiteres Licht entzündet. Den Brauch pflegen Jüdinnen und Juden auch mit Chanukka-Leuchtern in der Synagoge und zu Hause.

Das Lichterfest Chanukka bezieht sich auf die Neuweihe des Tempels in Jerusalem im zweiten Jahrhundert vor Christus.

Die Tradition vor dem Erfurter Rathaus sei ein Zeichen der Solidarität, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) vor der Veranstaltung. "Wenn Hass auf Jüdinnen und Juden unverhohlen geäußert oder weiterverbreitet wird, ist das für uns als Gesellschaft nicht hinnehmbar", so der Linke-Politiker.

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"Wir stehen beieinander, fest entschlossen, die Schatten des Antisemitismus zu vertreiben, die auch in Thüringen nach dem 7. Oktober und dem Terrorangriff der Hamas auf Israel wieder länger geworden sind."

Ramelow: "Chanukka zum Anlass nehmen"

Die jüdische Kultur sei fester Teil der Gemeinschaft. "Ich würde mir wünschen, dass ganz besonders in diesem Jahr viele Menschen Chanukka zum Anlass nehmen, sich nicht nur mit der eigenen Religion zu befassen", sagte Ramelow laut Mitteilung weiter.

Er kündigte an, bei der traditionellen Chanukka-Feier der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen am Samstag in Erfurt ein Grußwort zu sprechen.

Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen richteten am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen ein Massaker an.

Auf israelischer Seite sind dabei und in den folgenden Tagen mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten. Israel hat deshalb begonnen, Ziele im Gazastreifen anzugreifen.

Titelfoto: Michael Reichel/dpa

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