Wenige Monate nach Tod von Ehemann Björn: Vierfach-Mama Maria bekommt tödliche Diagnose

Geratal - Maria Ellwanger ist unheilbar krank. Die vierfache Mutter aus Geratal (Ilm-Kreis) hat im März eine niederschmetternde Diagnose erhalten. Nur wenige Monate nach dem Tod von Ehemann Björn schlägt das Schicksal erneut so unfassbar zu.

Als die Welt noch in Ordnung war: Maria Ellwanger (39, vorn in der Mitte) mit ihren Kindern Noemie (14, links), Levin (2) im Arm, Larissa (5, rechts) und ihrem verstorbenen Ehemann Björn (†43, rechts hinten).
Als die Welt noch in Ordnung war: Maria Ellwanger (39, vorn in der Mitte) mit ihren Kindern Noemie (14, links), Levin (2) im Arm, Larissa (5, rechts) und ihrem verstorbenen Ehemann Björn (†43, rechts hinten).  © Maria Ellwanger

"Ich möchte nicht sterben", sagt Maria Ellwanger, während im Hintergrund die Vögel zwitschern. Die 39-Jährige ist gern in der Natur unterwegs. Vor allem mit Freunden, mit der Familie - mit ihren Kindern. Doch das alles könnte schon bald zu Ende sein. Ein, höchstens zwei Jahre habe die Vierfach-Mama noch, hieße es von ärztlicher Seite, erzählt sie.

Im März bekam Maria die niederschmetternde Diagnose - eine, die ihr von jetzt auf gleich den Boden unter den Füßen wegreißen sollte. "Ich dachte eigentlich, ich hätte einen Leistenbruch, war beim Arzt", erzählt sie gegenüber TAG24. Doch ein Leistenbruch ist es nicht. Es ist Krebs! Ein Plattenepithelkarzinom in der Blase, das bereits gestreut hat. Maria ist unheilbar krank.

Wieder kullern der Frau aus dem Ilm-Kreis Tränen die Wangen hinunter. Sie kann es nicht unterdrücken. Auch nicht, wenn ihre Kinder Steven (23), Noemie (14), Larissa (5) oder Levin (2) bei ihr sind. Vor allem, wenn sie mit den Kleinen schmust, der Moment so innig und voller Leben ist, kann sie den Schmerz nicht verbergen.

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"Die Kinder wissen, dass ich krank bin", berichtet Maria. Doch nur die Großen wüssten, wie ernst es tatsächlich um ihre Mutter steht. "Ich denke, dass die anderen beiden einfach noch zu klein sind, um das zu verstehen. Und ich habe auch Angst, es ihnen zu sagen", gesteht sie.

Maria: "Aber Ärzte sind auch keine Götter!"

Wenn Maria Ellwanger stirbt, hinterlässt sie Kinder und Enkelkinder.
Wenn Maria Ellwanger stirbt, hinterlässt sie Kinder und Enkelkinder.  © Maria Ellwanger

Zumal die Kinder vor Kurzem erst einen Schicksalsschlag hinnehmen mussten. Im Oktober 2022 verstarb Marias Ehemann Björn infolge eines epileptischen Anfalls. Er wurde 43 Jahre alt. Vor allem die fünfjährige Larissa frage noch oft nach dem Papa, erzählt sie. "Sie hängt ganz arg an ihm."

Maria Ellwanger hat Angst, große Angst. Sie will nicht sterben. Sie will mit ihren Kindern noch so viel erleben, sie will noch so lange für ihre Liebsten da sein! "Es fühlt sich wie ein schlechter Horrorfilm an", sagt sie. Ihre Stimme zittert.

Seit März ist die 39-Jährige schon drei Mal operiert worden. Eine Chemotherapie hingegen würde bei ihrer Form der Erkrankung, die sehr selten sei, nichts bringen, hieße es von medizinischer Seite, sagt sie.

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Ein Arzt habe gemeint, sie habe noch ein Jahr, ein anderer meinte, sie dürfe mit ein bis zwei Jahren rechnen. "Aber Ärzte sind auch keine Götter!", sagt sie plötzlich mit kräftiger Stimme - so als ob sich alle irren. Maria Ellwanger klammert sich an jeden Strohhalm. Es gebe da eine Immuntherapie, die könne ihr eventuell helfen, erklärt sie.

Eine Garantie, dass sie damit ihr Leben verlängern kann, gebe es jedoch nicht. Hinzu kommt, dass die Therapie 35.000 Euro kostet - verdammt viel Geld! Geld, welches die Vierfach-Mama nicht aufbringen kann. Momentan reiche es nicht mal für einen Urlaub an der Ostsee.

35.000-Euro-Therapie weckt Hoffnung auf etwas mehr Zeit

Marie Ellwanger (39) möchte gern eine Therapie machen und mit ihren Kindern ans Meer fahren.
Marie Ellwanger (39) möchte gern eine Therapie machen und mit ihren Kindern ans Meer fahren.  © 123RF/avtg

Deshalb hat die Thüringerin auf "gofundme", einer Plattform für Spenden, eine Kampagne gestartet. Ziel sind 100.000 Euro. Über jede noch so kleine Hilfe wäre sie unendlich dankbar.

Von dem Geld würde Maria gern die Therapie bezahlen, in der Hoffnung, dass diese ihr ein bisschen mehr Zeit mit ihren Kindern verschafft, im besten Falle zur Genesung verhilft. Zudem will sie mit dem Geld ihre Kinder finanziell absichern. Vor allem möchte sie nicht, dass ihre Liebsten auf den Kosten ihrer Beerdigung sitzen bleiben. Und sie will noch einmal das Meer sehen, gemeinsam mit den Kindern an die Ostsee fahren.

Marias Kinder sollen nach ihrem Tod bei ihrer vier Jahre älteren Schwester Bianca unterkommen. Doch noch gibt die Frau aus Geratal nicht auf.

Die Hoffnung auf ein bisschen mehr Zeit mit ihren Kindern, die Hoffnung, dass dieser Horrorfilm eine 180-Grad-Wendung, ein Happy End nimmt - sie ist noch nicht gestorben! "Hoffentlich passiert ein Wunder", sagt sie.

Titelfoto: Maria Ellwanger

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