Ausgabensperre! Theater Erfurt mit Verlust in Millionenhöhe

Erfurt - Das Erfurter Theater hat in diesem Jahr bislang ein Defizit von rund drei Millionen Euro eingefahren.

Das Erfurter Theater unter Leitung von Intendant Guy Montavon sieht sich derzeit auch mit Vorwürfen von mutmaßlichen sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch konfrontiert. (Archivbild)
Das Erfurter Theater unter Leitung von Intendant Guy Montavon sieht sich derzeit auch mit Vorwürfen von mutmaßlichen sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch konfrontiert. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Die Stadt habe daher für das Haus im kommenden Jahr eine Ausgabensperre von einer Million Euro verhängt, wie Erfurts Kulturdezernent Tobias Knoblich am Donnerstag auf Nachfrage bestätigte. Zuvor hatte MDR Thüringen darüber berichtet.

Gründe für die finanzielle Schieflage seien unter anderem die diesjährigen Domstufen-Festspiele, die ein Loch von rund einer Million Euro gerissen hätten.

Die Inszenierung von "Fausts Verdammnis" habe nicht die erhofften Zuschauerzahlen gebracht. Die Besucherauslastung bei den Domstufen lag laut Theater nur bei 65 Prozent.

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Zudem mache sich ein genereller Publikumsschwund nach der Corona-Pandemie bemerkbar, hieß es weiter aus der Stadt.

Auch hätten höhere Tarife für die Beschäftigten und gestiegene Kosten zum Defizit beigetragen. Das Theater erklärte, es werde mit Nachdruck daran gearbeitet, anfallende Kosten zu senken.

Hoffnung auf ausgeglichene Bilanz

Die Stadt schießt nach eigenen Angaben in diesem Jahr 770.000 Euro für das Haus zusätzlich zu. Ab 2025 seien mit dem neuen Theatervertrag höhere Zuschüsse von Land und Stadt vereinbart, sagte Knoblich.

Man hoffe, dass das Haus dann bei einer restriktiven Bewirtschaftung wieder eine ausgeglichene Bilanz vorweisen könne.

Das Theater wird als städtischer Eigenbetrieb geführt. Durch das Defizit und die Ausgabensperre stehen nun alle nicht bereits vertraglich gebundenen Ausgaben auf dem Prüfstand.

Das Erfurter Theater unter Leitung von Intendant Guy Montavon sieht sich derzeit auch mit Vorwürfen von mutmaßlichen sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch konfrontiert.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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