"Shootout" zwischen CDU-Voigt und AfD-Höcke: Erster "Schuss" mit Anwaltsschreiben?

Erfurt - Vor einem möglichen öffentlichen Duell zwischen Thüringens CDU-Boss Mario Voigt (46) und Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (51) soll bereits scharf geschossen worden sein - und zwar aus Richtung der AfD.

Thüringens AfD-Boss Björn Höcke (51) erklärte, dass man "Feinabstimmung" sicherlich im direkten Kontakt klären könne. (Archivbild)
Thüringens AfD-Boss Björn Höcke (51) erklärte, dass man "Feinabstimmung" sicherlich im direkten Kontakt klären könne. (Archivbild)  © Carsten Koall/dpa

Wenn sich zwei Politiker zum öffentlichen Streitgespräch treffen, dann hat das was von Shootout.

Der wesentliche Unterschied zum Wilden Westen, wo so manches Problem mit dem Revolver gelöst wurde: Statt Waffen kommen Argumente und rhetorische Stilmittel zum Einsatz. Zudem nicht ganz unwichtig: Die Kontrahenten gehen lebendigen Fußes aus dem Duell hervor!

Ein solcher politischer Shootout zeichnet sich nun auch zwischen Mario Voigt (46), Vorsitzender des Thüringer CDU-Landesverbandes sowie der -Landtagsfraktion, und Björn Höcke (51), Thüringens AfD-Fraktionsvorsitzender sowie Sprecher des AfD-Landesverbandes, ab.

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Via X hatten sich die beiden bereits in der Vorwoche grob zu einem Duell verabredet. Und obwohl noch längst nicht alles geklärt zu sein scheint, soll bereits ein "Schuss" erfolgt sein.

"Unterlassungserklärung" gegen Voigt

Thüringens CDU-Chef Mario Voigt (46) betonte, dass es "Feinabstimmungen" im Hinterzimmer nicht geben werde. (Archivbild)
Thüringens CDU-Chef Mario Voigt (46) betonte, dass es "Feinabstimmungen" im Hinterzimmer nicht geben werde. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

So hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Bühl (36) zu Wochenbeginn via X von einer "Unterlassungserklärung" von Höcke gegen Voigt berichtet. Der Beitrag beinhaltete auch augenscheinliche Aufnahmen von jenem angesprochenen Schreiben.

Bühl dazu: "Juristischer Prozess statt Streitgespräch in der Sache? Ihnen kann man wirklich keine Verantwortung geben, so sprunghaft wie Sie sind. Drücken Sie sich jetzt Björn Höcke?" Dahinter setzte er den Hashtag "Prozesshansel".

Höcke ließ das nicht unkommentiert und teilte mit: "Das Schreiben können Sie vorerst als gegenstandslos betrachten." Man erwarte "voller Vorfreude" Terminvorschläge für die "Diskussion". "Die Feinabstimmung (öffentlich/nicht öffentlich; Publikum; Moderator etc.) können wir sicherlich im direkten Kontakt klären", hieß es zudem.

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Voigt entgegnete wiederum auf X, dass man das konkrete Format Höcke und der Öffentlichkeit "hier" vorstellen. "'Feinabstimmungen' im Hinterzimmer gibt es mit uns nicht. Wir machen das offen und transparent."

Kritik: "Mit Nazis redet man nicht"

Anlass für die ganze Diskussion über ein Streitgespräch waren Äußerungen von Voigt gegenüber "Welt". Höcke hatte zunächst via X eine "Unterlassungserklärung" angesprochen, dann jedoch angeboten, das Problem anders lösen zu lassen.

Im weiteren Austausch hatte Voigt erklärt: "Aber dann klären wir das eben in einem öffentlichen Streitgespräch."

An dem möglichen Duell gibt es mitunter große Kritik. Sinngemäß heißt es unter anderem: "Mit Nazis redet man nicht."

Im Thüringer Verfassungsschutzbericht 2022 heißt es: "Der AfD Landesverband Thüringen ist jedoch eine erwiesen rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung."

Titelfoto: Carsten Koall/dpa/Martin Schutt/dpa/Montage

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