Steinwurf auf Haus von Stadtradtskandidaten in Thüringen

Waltershausen - Vor wenigen Wochen legten Unbekannte Feuer am Haus eines SPD-Politikers. Nun fliegt ein Stein durch das Fenster des Wohnhauses eines Stadtratskandidaten. Dieser vermutet ein politisches Motiv.

Das Fenster ist am Wochenende eingeworfen worden. (Symbolbild)
Das Fenster ist am Wochenende eingeworfen worden. (Symbolbild)  © 123rf/avictorero

Knapp einen Monat nach dem Brand an einem Haus eines SPD-Politikers ist am Wochenende in Waltershausen das Fenster eines Stadtratskandidaten eingeworfen worden.

Das teilte der SPD-Lokalpolitiker Michael Müller am Montag mit. Betroffen sei demnach ein Kandidat, der auf der Liste der Linken für den Stadtrat in Waltershausen (Landkreis Gotha) kandidiert. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.

Ob es einen politischen Hintergrund der Tat gibt, sei unklar, sagte eine Sprecherin der Polizei. Vermutlich habe es sich um einen Steinwurf gehandelt. Der Vorfall sei am Sonntag gemeldet worden. Nähere Angaben machte die Sprecherin nicht.

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"Den Steinwurf in den Wohnbereich meines Hauses kann ich nur in Zusammenhang mit meinem kürzlich begonnenen Engagement für die Linke Liste des Stadtrates und gegen die Zunahme rechten, menschenverachtenden Gedankengutes sehen", erklärte der betroffene Stadtratskandidat Joachim Stade.

Bündnis: "Der Steinwurf war gezielt"

Vor knapp einem Monat hatten Unbekannte Feuer am Haus des SPD-Politikers Müller gelegt - ebenfalls in Waltershausen. Müller engagiert sich nach eigenen Angaben gegen Rechtsextremismus in der Region.

Auch Stade, der Orgelbauer ist, engagiert sich - den Angaben zufolge in der Initiative Buntes Waltershausen. Das Bündnis zeigte sich erschüttert. "Der Steinwurf ins Fenster war gezielt und mit Wucht auf das beleuchtete Wohnzimmerfenster in circa sechs Meter Höhe verübt worden", erklärte die Initiative.

Der Stein sei fünf Meter hinter dem Fenster auf dem Sofa gelandet. "Hier wurden mehrere rote Linien überschritten, und der Eindruck wächst, dass sich die Gewaltspirale in diesem Wahljahr immer weiter hochschraubt."

Titelfoto: 123rf/avictorero

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