Geparden im Zoo Erfurt gestorben: Erste Erkenntnisse zur Todesursache

Erfurt - In den neun Monaten dieses Jahres sind fünf Wildtiere im Erfurter Zoopark gestorben. Die Todesursachen sind teils noch nicht endgültig geklärt. Im Fall der jüngst gestorbenen Geparden liegen jetzt erste Ergebnisse vor.

Sind die Geparden an Flohbefall gestorben? (Symbolbild)
Sind die Geparden an Flohbefall gestorben? (Symbolbild)  © 123RF/utopia88

Die Todesursache der beiden Geparden aus dem Erfurter Zoo soll ersten Erkenntnissen zufolge mit starkem Flohbefall zusammenhängen. Diese ersten "groben Ergebnisse" habe eine pathologische Untersuchung ergeben, teilte der Zoo am Mittwoch mit.

Vergangene Woche war es laut Zoo im Gepardengehege zu einer "massenhaften Besiedelung mit Flöhen" gekommen. Unklar bleibe, woher die Parasiten kamen. Der Flohbefall habe bei den Gepardinnen schwere Anämien (Blutarmut) ausgelöst.

Innerhalb weniger Tage waren Ashanti und Sima dann gestorben. Das 2018 im Zoo geborene Jungtier Ashanti wurde vor einer Woche tot im Gehege aufgefunden, am Montag starb auch die 13 Jahre alte Gepardenmutter Sima.

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Ashanti zeigte laut Zoo in der ersten pathologischen Untersuchung eine hochgradige Leberveränderung und schwerste Blutarmut, an der sie dann starb. Ihre Schwester Jala habe sich mittlerweile wieder erholt.

Mutter Sima sei "trotz intensiver medizinischer Behandlung" nicht zu retten gewesen. Erste Befunde deuteten hier neben einer Anämie auch auf eine sehr schwere Bauchfellentzündung als Todesursache hin.

Zoodirektorin Merz: "Zusammentreffen mehrerer unglücklicher Umstände"

Schon fünf Tiere hat der Zoopark in diesem Jahr verloren.
Schon fünf Tiere hat der Zoopark in diesem Jahr verloren.  © dpa/Bodo Schackow

"Wir gehen bisher von einem Zusammentreffen mehrerer unglücklicher Umstände aus", sagte Zoodirektorin Sabine Merz am Mittwoch. "Wir nehmen eine umfassende und in alle Richtung zielende Untersuchung dieser und weiterer Fälle vor, da uns selbstverständlich weiterhin an Aufarbeitung der Fälle liegt. Uns allen ist daran gelegen, einen gesunden, vitalen Tierbestand auf unserem Parkgelände zu haben."

Sima und Ashanti sind nicht die ersten Wildtiere, die in diesem Jahr im Zoopark Erfurt gestorben sind.

Erst im Juni ging die drei Jahre alte Löwin Latika an schweren Schäden an Lunge und Leber ein.

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Im Februar war der kleine Nashornbulle Tayo tot in seiner Box gefunden worden. Auch er war nach Angaben des Zoos "vollkommen unerwartet" gestorben, die Ursache ist noch unklar.

Ebenso unerklärlich ist bis heute der Tod der trächtigen Nashornkuh Marcita. Die Mutter des Jungbullen war zwei Tage später leblos in ihrer Box gefunden worden.

Aufgrund der Todesfälle fordert die Tierrechtsorganisation Peta eine unabhängige Untersuchung der Löwen- und Geparden-Haltung in Erfurt sowie eine mögliche Zoo-Schließung.

Titelfoto: Montage: dpa/Bodo Schackow, 123RF/utopia88

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