Großeinsatz in Frankfurter Einkaufszentrum: Polizei wertet Videomaterial aus
Von Nicole Schippers, Jenny Tobien
Frankfurt am Main - Die Aufregung war groß, die Erleichterung schlussendlich auch: Nach einem Großeinsatz in einem Einkaufszentrum in Frankfurt wertet die Polizei jetzt Videomaterial aus und befragt zudem Zeugen des Zwischenfalls.
Es gebe viele Videoaufnahmen, da müsse man sich erst einmal einen Überblick verschaffen, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag zum aktuellen Stand.
Am Vortag waren im Nordwestzentrum mehrere Knallgeräusche gemeldet worden. Zahlreiche Besucher hatten daraufhin fluchtartig das Gebäude verlassen. Wie die Polizei weiter mitteilte, hatten sich dabei insgesamt neun Personen leicht verletzt.
Bei der stundenlangen Durchsuchung des Zentrums im Stadtteil Heddernheim entdeckten die Einsatzkräfte frische Rückstände eines gezündeten Feuerwerkskörpers. Ebenjene "könnten ursächlich für die gemeldeten Knallgeräusche sein, welche das panische Verlassen der Besucher des NWZ ausgelöst haben", erklärte die Polizei am Abend.
Wer die Feuerwerkskörper gezündet haben könnte, war zunächst unklar.
Zeuginnen und Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Zeugen hätten ausgesagt, dass vier Personen weggelaufen seien, so die Sprecherin. Ob da ein Zusammenhang besteht, müsse aber erst einmal überprüft werden.
Entwarnung in Frankfurt: Verletzte und Zeugen konnten sich in Feuerwache 21 einfinden
Am Nachmittag hatte zunächst nicht festgestanden, ob es sich um Böllerlärm oder eventuell sogar um Schussgeräusche gehandelt hatte. Das beliebte Einkaufszentrum wurde entsprechend weiträumig abgesperrt und mehrere Stunden durchsucht.
Polizeikräfte und Feuerwehrleute waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Am Abend kam dann die erhoffte Entwarnung in Frankfurt: "Gegenwärtig besteht keine Gefahrensituation mehr", teilte die Polizei der Stadt auf der Plattform X offiziell mit.
In den sozialen Medien kursierten bereits Videos von einer Festnahme in dem Einkaufszentrum. Bei der Person in einem Video handele es sich nicht um einen möglichen Täter, teilte die Polizei auf der Plattform X mit. "Die vorläufig festgenommene Person störte polizeiliche Maßnahmen und wurde mittlerweile auch wieder entlassen", hieß es.
Wie ein dpa-Fotograf vor Ort berichtete, standen Polizisten mit Maschinenpistolen vor dem Gebäude. Spezialkräfte durchsuchten mit vorgehaltener Waffe jedes Ladengeschäft einzeln. Im Freien warteten zahlreiche Menschen. Für Verletzte und Zeugen war eine Anlaufstelle in der Feuerwache 21 der Frankfurter Feuerwehr eingerichtet worden. Die Tiefgarage wurde am Abend wieder geöffnet. Auch der öffentliche Personennahverkehr wurde wieder freigegeben.
Erstmeldung: 11.07 Uhr, zuletzt aktualisiert: 14.13 Uhr
Titelfoto: Boris Roessler/dpa

