Am Ende war es Heroin: So kämpft sich Sarah (30) aus der Sucht in ein neues Leben

Frankfurt am Main/Hanau - "Ich bin Mama von zwei Jungs, bin suchtkrank, bin jetzt aber schon seit über zwei Jahren abstinent" - mit diesen Worten stellt sich Sarah (30) in der ZDF-Dokumentation "Lebensretter Schule" vor.

Sarah (30) ist suchtkrank, möchte aber ein Leben führen "so wie jeder andere normale Mensch auch". Aus diesem Grund versucht sie, ihren Schulabschluss nachzuholen.  © ZDF/Dawin Meckel/OSTKREUZ

Kurz vor ihrem letzten Entzug habe sie sich zweimal Heroin gespritzt. "Dabei wäre ich dann fast gestorben", schildert die 30-Jährige den Höhepunkt ihrer Drogensucht.

Danach wandte sie sich an eine Selbsthilfe-Gruppe. Eine Frau nahm sich als Mentorin der Hanauerin an und half ihr dabei, abstinent zu werden.

Die zweiteilige Dokumentation aus der Reihe "37°Leben" begleitet Sarah und zwei drogensüchtige Männer dabei, wie sie versuchen, am "Bildungszentrum Hermann Hesse" in Frankfurt am Main ihre Schulabschlüsse nachzuholen.

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Die 30-Jährige steht kurz vor der Abschlussprüfung zur Erlangung des Realschulabschlusses, doch ihre Pläne gehen darüber hinaus: Sie möchte danach auch das Abitur schaffen und studieren. Ihr Wunsch ist es, später als Lehrerin zu arbeiten.

Sie wolle "einfach nützlich" sein, "so wie jeder andere normale Mensch auch", betont die alleinerziehende Mutter zweier Söhne. Außerdem richtet sie einen Appell an alle, "die meine Welt nicht kennen": Sarah bittet darum, sie nicht vorzuverurteilen.

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Sarah über ihre Drogensucht: "Nur noch ein Totalschaden"

ZDF-Dokumentation "Lebensretter Schule": Kay (31, l.), Sarah (30) und Marvin (19, r.) besuchen das "Bildungszentrum Herrmann Hesse" in Frankfurt am Main.  © ZDF/Dawin Meckel/OSTKREUZ

In ihrer Kindheit und Jugend habe sie "viele schlimme Dinge" erlebt, berichtet Sarah in der ZDF-Doku. Als sie dann anfing, Drogen zu nehmen, sei das zunächst "total geil" gewesen: "Es war so, als ob das ganze Chaos in meinem Hirn aufhört."

Doch schon bald habe sich das ins Gegenteil verkehr: "Danach war es einfach nur noch ein Totalschaden."

Von der fünften Klasse an sei sie nur noch unregelmäßig oder überhaupt nicht zur Schule gegangen. Die daraus resultierenden Wissenslücken konnte die 30-Jährige am "Bildungszentrum Hermann Hesse" zwar weitestgehend aufholen. Das Fach Englisch bereitet ihr jedoch Schwierigkeiten.

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Mit Angst und Bauchschmerzen geht Sarah am Ende der Dokumentation los, um ihre Noten in den drei Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch zu erfahren - und sie schafft den Realschulabschluss.

Die zwei Teile der ZDF-Dokumentation "Lebensretter Schule" werden am 3. August und am 10. August jeweils ab 9.03 Uhr ausgestrahlt. Zudem sind beide Folgen auch online auf ZDF.de zu finden.

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