Neue Erkenntnisse zum Hai-Giganten: Das fraß Wal-Killer Megalodon wirklich
Von Lukas Fortkord
Alles in Kürze
- Megalodon fraß nicht nur große Meeresgetier.
- Seine Beute umfasste zwei bis acht Meter große marine Säugetiere.
- Das Tier war flexibel und ernährte sich je nach Verfügbarkeit.
- Megalodon könnte bis zu 24 Meter lang geworden sein.
- Er benötigte rund 100.000 Kilokalorien pro Tag.
Frankfurt am Main - Der riesige Urzeit-Hai Megalodon hat einer neuen Analyse zufolge keineswegs nur riesiges Meeresgetier aus der Spitze der Nahrungskette gemampft.

Der größte Raubfisch der Erdgeschichte habe wahrscheinlich eine große Bandbreite an Beutetieren gehabt, berichtet ein Forschungsteam um Jeremy McCormack von der Goethe-Universität Frankfurt.
Die typische Nahrung waren demnach wohl keineswegs vor allem große Wale, wie bisher angenommen wurde, sondern verschiedene zwei bis acht Meter große marine Säugetiere.
"Es ist unwahrscheinlich, dass Megalodon viel kleinere Beute aktiv gejagt hat", erklärte McCormack.
Wie groß die typische Beute im Einzelfall war, hänge vermutlich auch davon ab, ob es sich um ein Megalodon-Junges oder ein gut 20 Meter langes ausgewachsenes Tier handelte.
Wenn nichts Besseres da war, nahm er auch Kleingetier

"Megalodon war durchaus flexibel genug, um sich von Meeressäugern und großen Fischen zu ernähren – je nach Verfügbarkeit sowohl von der Spitze der Nahrungspyramide als auch von den unteren Stufen", fasste McCormack zusammen.
Die Vorstellung von einer strikt spezialisierten Ernährungsweise müsse wohl revidiert werden. "Unsere Untersuchung zeichnet von Megalodon eher das Bild eines ökologisch vielseitigen Generalisten."
Der Megalodon, der vor rund 15 bis 3,6 Millionen Jahren lebte, war ein Gigant - nach kürzlich vorgestellten Ergebnissen konnte er gut 24 Meter lang werden, etwa sechsmal so lang wie ein Weißer Hai im Mittel.
Seine Größe entspräche damit etwa der eines Blauwals, und mit einem geschätzten Gewicht von knapp 100 Tonnen wäre er auch annähernd so schwer.
"Gewaltig wie seine Dimensionen war wohl sein Kalorienbedarf", hieß es von der Universität. "Schätzungen zufolge benötigte er rund 100.000 Kilokalorien pro Tag."
Titelfoto: Bild-Montage: OÖ Landes-Kultur GmbH/dpa, Christoph Schmidt