Sie waren ein Tummelplatz der Weltstars: E-Kinos an der Hauptwache geben auf

Frankfurt am Main - Absolute Weltstars feierten mit ihren neuesten Streifen hier höchstpersönlich Premiere. Doch nach mehr als 70 Jahren soll endgültig Schluss mit den E-Kinos an der Frankfurter Hauptwache sein. Ein großes Stück Stadtgeschichte verabschiedet sich damit ebenfalls.

In den 50er- bis 70er-Jahren waren die Frankfurter E-Kinos das Nonplusultra für Filmfreunde.
In den 50er- bis 70er-Jahren waren die Frankfurter E-Kinos das Nonplusultra für Filmfreunde.  © Facebook/E-Kinos Frankfurt

In einer Pressemitteilung gab die Betreiberfamilie Jäger bekannt, wie es zu der schweren Entscheidung bezüglich der Aufgabe des Kinogeschäfts kam.

"Da umfangreiche und teure Sanierungen notwendig wären, die Personalbeschaffung weiterhin Schwierigkeiten macht und eine immer vielfältigere Konkurrenz die Erfolgsaussichten schmälert, haben Liselotte Jaegers Schwiegertochter Gabriele und ihre Kinder nunmehr die Entscheidung fällen müssen, das Haus zu schließen", hieß es.

Schluss sein soll wohl Ende April, bis dahin soll der Betrieb wie gewohnt fortgesetzt werden.

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Alles andere als leicht machte man sich seitens der Familie Jäger die finale Entscheidung, zu viel Spaß habe die Freude in den Augen derjenigen bereitet, die sich bewusst gegen die großen Kinoketten entschieden und lieber einen der insgesamt acht Säle zum Filmgenuss nutzten.

Seit ihrer Eröffnung im Jahre 1952 waren die E-Kinos in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens das Nonplusultra in Sachen Film. Bei regelmäßigen Premierenfeiern stolzierten Weltstars wie Mario Adorf (93), Sophia Loren (89) oder Hildegard Knef (†76) über den stolz ausgerollten roten Teppich.

Diese Zeiten sind aber seit Langem vorbei: In den vergangenen Jahren spezialisierte sich der Familienbetrieb, der sich partout keiner großen Kette für einen Fortbestand anschließen wollte, auf die kleineren Kinogänger sowie Geburtstags-Vermietungen. Doch auch diese Maßnahmen seien wirtschaftlich nicht mehr profitabel genug.

In Zeiten der Corona-Pandemie feierten die E-Kinos an der Frankfurter Hauptwache noch 70-Jähriges

Noch in Zeiten der Corona-Pandemie, die vor allem wirtschaftlich ein gewaltiges zu bohrendes Brett für die Kinobetreiber war, hatten die E-Kinos ihr 70-jähriges Bestehen gefeiert. Den 80. Geburtstag wird das Lichtspielhaus nun leider nicht mehr erleben.

Die Nutzung der Räumlichkeit soll in Zukunft anderweitig gestaltet werden. Wie genau diese aussehen soll, steht aber noch in den Sternen.

Titelfoto: Facebook/E-Kinos Frankfurt

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