Eingesperrt, dann sollte er auch noch getötet werden: Jetzt hofft Hund Michel (4) auf ein Happy End

Aschaffenburg - Kürzlich sprang Hund Michel dem Tod im wahrsten Sinne des Wortes von der Schippe. Jetzt soll für ihn doch noch alles gut werden.

Michel hat sein ganzes Leben außer seiner Arbeit und dann einem Schuppen, in dem er eingesperrt war, noch nichts gesehen.
Michel hat sein ganzes Leben außer seiner Arbeit und dann einem Schuppen, in dem er eingesperrt war, noch nichts gesehen.  © Tierschutzverein Aschaffenburg und Umgebung e.V.

Michel, ein vierjähriger Kaukasischer Owtscharka, hat sein ganzes Leben eigentlich nur gearbeitet, während die schönen Seiten komplett an ihm vorbeigingen.

Wie die Mitarbeiter des Aschaffenburger Tierheims erzählen, kam er im Alter von acht Wochen zu seinen ehemaligen Besitzern mit einer klaren Aufgabe: Er sollte als Hütehund genau das tun, wofür er sozusagen geboren war, und Ziegen sowie das zugehörige Grundstück bewachen. Ansonsten hatten seine Halter kein Interesse an ihm - Hundeschule, Erziehung, Spielen, Streicheleinheiten: Fehlanzeige.

Das ging eine Zeit lang gut, doch dann kam es zu einem folgenreichen Beißvorfall. Danach war die Angst vor Michel groß und seine Halter sperrten den Rüden rigoros weg.

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Er sollte sogar eingeschläfert werden. Aber ein Gutachter, der das erlauben sollte, rettete ihm das Leben - oder das, was Michel davon noch hatte. Denn er wurde weiterhin in einem Schuppen gehalten, bis seine Besitzer dazu gedrängt wurden, ihn ins Tierheim zu geben.

Dort befindet sich Michel jetzt und ist laut den Tierpflegern komplett überfordert. Denn für ihn, der außer seinem Hof und dann seinem Gefängnis noch nichts gesehen hat, ist alles neu.

Michel hat schon in kurzer Zeit viele Fortschritte gemacht

Nach einem Beißvorfall durfte Michel den Schuppen, in dem er eingesperrt war, nicht mehr verlassen. (Symbolbild)
Nach einem Beißvorfall durfte Michel den Schuppen, in dem er eingesperrt war, nicht mehr verlassen. (Symbolbild)  © 123rf/awhaddon

So reagiere er auf fast alle alltäglichen Dinge mit Flucht oder auch abgesehen von der Situation mit Abwehrverhalten. Schon ein Griff ans Halsband würde bei ihm bereits Panik auslösen.

Allerdings betonen die Mitarbeiter des Tierheims, dass man sehr froh sei, Michel bei sich zu haben und man ihm endlich die schönen Seiten des Lebens zeigen könne. Auch mache er wesentlich schneller Fortschritte als erwartet.

Dennoch kommt auf seine neuen Halter eine große Herausforderung zu, die aber mit viel Geduld, einem langen Atem und auch einer gewissen Erfahrung bewältigt werden kann.

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"Wir zeigen Michel nicht nur den richtigen Weg, sondern gehen diesen auch gemeinsam mit ihm", sagen die Tierpfleger und hoffen, bald Menschen zu finden, die diese Aufgabe gerne übernehmen.

Interessenten können sich mit dem Tierschutzverein Aschaffenburg unter der Telefonnummer 06021/89260 oder über das Kontaktformular in Verbindung setzen.

Titelfoto: Tierschutzverein Aschaffenburg und Umgebung e.V.

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