Coronavirus im Norden: MV-Präsidentin mahnt zu Reiseverzicht an Ostern

Hamburg - Das Coronavirus schlägt weiter große Wellen - auch Norddeutschland ist betroffen. Die Auswirkungen sind immer mehr zu spüren, die Zahl der Infizierten steigt.

Ein selbstgebasteltes Schild mit der Aufschrift "Abstand Halten" ist an der Alster befestigt.
Ein selbstgebasteltes Schild mit der Aufschrift "Abstand Halten" ist an der Alster befestigt.  © Christian Charisius/dpa

In Hamburg sind mittlerweile 2437 Menschen an dem neuartigen Covid-19-Virus erkrankt, in Schleswig-Holstein sind 1343 Fälle bekannt, in Bremen 330, in Mecklenburg-Vorpommern 445 und in Niedersachsen 4717. (Stand 1. April, 21.24 Uhr)

Seit zwei Wochen müssen die Menschen bereits mit massiven Einschränkungen ihres Lebens umgehen.

Vielerorts wurden öffentliche und nicht öffentliche Veranstaltungen und Versammlungen untersagt. Der Schulunterricht in allen Bundesländern setzt vorübergehend aus.

Hamburg: Mann springt auf fahrenden Zug: Seine Begründung macht fassungslos
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Die Bundesregierung beschloss außerdem die Schließung der Grenzen zu mehreren Nachbarländern. Auch innerhalb des Landes gibt es Beschränkungen. Touristen dürfen nicht mehr nach Schleswig-Holstein reisen, auch Reisende in Mecklenburg-Vorpommern und auf den ostfriesischen Inseln mussten bereits den Rückweg antreten.

Zunächste teilte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) mit, dass alle Restaurants in der Hansestadt geschlossen und Ansammlungen von mehr als sechs Personen untersagt werden müssten.

Seit einer Woche gilt nun ein erweitertes Kontaktverbot für alle Länder. Alle weiteren Informationen dazu findet Ihr in unserem +++ Coronavirus-Liveticker +++.

Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 im Norden gibt es hier:

Update, 1. April, 21.24 Uhr: Einsamer Abschied von Marineschiff

Der Einsatzgruppenversorger "Berlin" liegt im Marinestützpunkt von Wilhelmshaven.
Der Einsatzgruppenversorger "Berlin" liegt im Marinestützpunkt von Wilhelmshaven.  © picture alliance / dpa

Wilhelmshaven - Der Einsatzgruppenversorger "Berlin" läuft am Donnerstag, 9.30 Uhr, zu einem gut fünf Monate dauernden Einsatz in der Ägäis aus. 

Das Schiff wird den Stützpunkt Wilhelmshaven wegen der Corona-Pandemie nach Angaben der Marine ohne Publikum verlassen. 

Die rund 190 Besatzungsmitglieder mussten sich vorab von ihren Angehörigen verabschieden.

Hamburg: Wieder Streik am Hamburger Flughafen: Ankünfte und Abflüge fallen aus
Hamburg Wieder Streik am Hamburger Flughafen: Ankünfte und Abflüge fallen aus

Das Schiff soll die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" als Teil eines ständigen Nato-Verbandes ablösen und die griechische und türkische Küstenwache sowie die europäische Grenzschutzagentur Frontex bei der Überwachung des Seeraums unterstützen.

Voraussichtlich Mitte September kehrt die "Berlin" in ihren Heimathafen zurück. Die Marine hofft dann wieder auf den "üblichen großen Bahnhof".

Update, 1. April, 19.20 Uhr: Prüfungen für Medizinstudenten wie geplant

Kiel - Das 2. Staatsexamen des Medizinstudiums soll in Schleswig-Holstein trotz der Corona-Krise wie vorgesehen Mitte dieses Monats abgenommen werden. 

Das beschloss das Landeskabinett am Mittwoch auf Vorschlag des Gesundheitsministeriums. Das Landesamt für Soziale Dienste als Prüfungsamt werde Maßnahmen zum Infektionsschutz veranlassen. 

Von einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, die eine Abweichung von der Ärztlichen Approbationsordnung erlaubt, mache Schleswig-Holstein keinen Gebrauch, teilte die Staatskanzlei mit.

Update, 1. April, 19.18 Uhr: Hamburgische Bürgerschaft hebt Schuldenbremse auf

Hamburg - Zur Eindämmung der finanziellen Folgen der Corona-Krise hat die Hamburgische Bürgerschaft am Mittwoch den Weg für 1,5 Milliarden Euro neue Schulden im Haushalt 2020/21 frei gemacht. 

Dazu wurde die Schuldenbremse wegen einer "außergewöhnlichen Notsituation" vorübergehend aufgehoben. Die Bürgerschaft stellte fest, dass die Covid-19-Pandemie eine Naturkatastrophe ist und die Finanzlage erheblich beeinträchtigt. Festgeschrieben ist bereits ein Tilgungsplan, die Rückzahlungen sollen ab 2025 über 20 Jahre laufen. 

So werde dem Senat zusätzliche Bewegungsfreiheit verschafft, um die Herausforderungen in der Krise auch finanziell stemmen zu können, sagte der Haushaltsexperte der SPD-Fraktion, Mathias Petersen.

Update, 1. April, 18.13 Uhr: Schwesig mahnt Einheimische zu Reiseverzicht über Ostern

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommern erwägt zur Eindämmung der Corona-Infektionsgefahr über Ostern weitere Einschränkungen der Bewegungsfreiheiten. 

Menschen aus anderen Bundesländern seien Urlaub und Tagesausflüge bereits verboten. Nun gehe es darum, über die Feiertage auch die Reisetätigkeit innerhalb des Landes auf ein Minimum zu begrenzen, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Mittwoch in Schwerin. 

Das Kabinett werde darüber am Donnerstag beraten, kündigte die Regierungschefin an, ohne jedoch schon Details zu nennen.

Sie erneuerte ihren Appell, auch Familienbesuche auf das Allernötigste zu beschränken, Kontakte zu vermeiden und so Angehörige zu schützen. 

Tagesausflüge etwa in Badeorte sollten unterbleiben. "Klar ist, dass wir uns alle wünschen, am liebsten bei Sonne schön am Strand zu sein. Aber das wird dieses Jahr nicht gehen", machte Schwesig deutlich.

Nach ihren Angaben hat Mecklenburg-Vorpommern bereits mit die schärfsten Restriktionen bundesweit. Zur Durchsetzung gebe es regelmäßig auch Kontrollen. 

Wer gegen die Bestimmungen verstoße, müsse mit Konsequenzen rechnen. "Die norddeutschen Länder stimmen gerade einen Bußgeldkatalog ab, über den wir im Kabinett auch reden werden", sagte Schwesig. 

"Wir erwarten, dass sich alle an das Kontaktverbot halten, möglichst zu Hause bleiben und nicht an Ostern umherreisen", sagte die Schweriner Regierungschefin.

Update, 1. April, 17.46 Uhr: Zahl der Corona-Fälle steigt auf 445 in MV

Schwerin - Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen ist in Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch um 33 auf nunmehr 445 gestiegen. 

Das teilten das Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mit. Die Zahl der Sterbefälle blieb den Angaben zufolge bei drei. Damit ist der Anstieg der Neuinfektionen geringer als am Vortag, als noch 46 weitere Fälle gemeldet worden sind.

Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat mit 79 positiv getesteten weiterhin den größten Anteil. 52 mit Covid-19 Infizierte werden oder wurden in Krankenhäuser behandelt, acht davon auf einer Intensivstation. 

In sechs Laboren, die auch alle Corona-Tests aus den Abstrichzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städte auswerten, wurden insgesamt bislang rund 16.400 Corona-Tests analysiert. 

Die Anzahl inzwischen genesener Patienten ist den Angaben zufolge nicht meldepflichtig und wird dem Ministerium zufolge daher nicht statistisch erfasst.

Update, 1. April, 16.38 Uhr: 369 neue Infektionen Niedersachsen

Hannover - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 4717 gestiegen. 

Das sind 369 Fälle mehr als am Dienstag, wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch mit Stand 14.00 Uhr mitteilte. 

Insgesamt seien der Behörde bis 10 Uhr 47 tote Corona-Infizierte gemeldet worden (plus vier im Vergleich zum Vortag). 

Einen Sprung machte laut Hochrechnung erneut auch die Zahl der genesenen Corona-Patienten: von 568 auf 732.

Update, 1. April, 16.33 Uhr: Judith Rakers chattet mit Insel-Bewohnern

Helgoland - Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers in ihren "Inselgeschichten" das ganz normale Leben in beliebten norddeutschen Urlaubsorten vorgestellt - doch jetzt ist dort alles anders: Wo Strände und Promenaden bisher voller Menschen waren, herrscht nun gähnende Leere. 

Das Coronavirus hat auch zur Abschottung der Inseln geführt. Sie sind für Urlauber gesperrt, die Einheimischen sollen sie möglichst nicht verlassen. In "Judith Rakers‘ Inselgeschichten – spezial: Corona und die Inseln im Norden" zeigt sie Highlights aus den Reportagen - und fragt aktuell per Videochat bei den Insulanern nach, wie sich der Alltag durch die Corona-Pandemie verändert hat. 

Das NDR Fernsehen zeigt die Sendung am Freitag, 3. April, um 21.15 Uhr. In der ARD Mediathek ist sie am selben Tag bereits ab 18 Uhr zu sehen.

Update, 1. April, 15.54 Uhr: Fynn Kliemann produziert faire Masken

Hamburg - Der selbsternannte Heimwerker-King Fynn Kliemann hat wegen der aktuellen Corona-Krise seine Produktion umgestellt und produziert nun mit seinem Unternehmen nach eigenen Angaben 10.000 Atemschutzmasken pro Tag, die direkt über den Online-Shop des Musikers bestellt werden können. 

"Die Maske kostet 1/10 von den Dingern der überteuerten Profitgeier und rettet ganz nebenbei Arbeitsplätze bei unseren Produzenten aus Europa", schrieb der YouTuber auf Instagram. 

Update, 1. April, 15.10 Uhr: Kreis Nordwestmecklenburg testet Mitarbeiter auf Corona-Antikörper

Wismar – Der Landkreis Nordwestmecklenburg testet Mitarbeiter auf Corona-Antikörper, womit sich eine überstandene Infektion mit dem neuartigen Virus nachweisen lässt. 

Bislang hätten 280 Personen an den freiwilligen Tests teilgenommen, teilte ein Landkreissprecher am Mittwoch mit. Zwei Termine fänden diese Woche noch statt. Von 61 Tests lägen die Ergebnisse bereits vor - sie seien alle negativ.

Verwendet wird nach Worten des Sprechers ein Bluttest der Lübecker Firma Euroimmun. Etwa sieben bis zehn Tage nach einer Infektion werde die Reaktion positiv. Experten gingen davon aus, dass diese Antikörper vor einer Wiederinfektion schützen. Euroimmun biete für die Antikörper-Bestimmung weltweit den bisher einzigen zugelassenen Test an.

Der Antikörper-Test werde bis auf Weiteres auf Kosten des Landkreises zunächst den Mitarbeitern angeboten, die viele unvermeidbare Kontakte zu Bürgern hätten. Dazu zählten der soziale Bereich und der Rettungsdienst, aber auch Busfahrer. Damit solle die Arbeit der Kreisverwaltung langfristig während der Corona-Krise sichergestellt werden.

Das Angebot gelte auch für Mitarbeiter von Krankenhäusern. Im weiteren Verlauf werde der Kreis prüfen, ob die Tests auf andere wichtige Bereiche ausgeweitet werden können, wie Stadtwerke, Abwasser-Zweckverbände und die Pflege.

Update, 1. April, 15.08 Uhr: Schulung für Bauern per Video-Chat

Neubrandenburg – Die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern können sich in diesem Jahr von Experten des Agrarministeriums per Video-Chat für die Online-Antragstellung schulen lassen.

Grund sei das Kontaktverbot wegen des neuartigen Coronavirus, teilte der Bauernverband am Mittwoch mit. Die Schulung sei am 9. April geplant. Die Bauern müssen die EU-Direktzahlungen nach Ostern online beantragen. Die reguläre Antragsfrist soll allerdings schon am 15. Mai enden. Das würde viele Landwirte vor Probleme stellen, teilte Verbandspräsident Detlef Kurreck mit. In der derzeit schwierigen Situation sollten sie mehr Zeit bekommen, ihre Anträge zu stellen. 

Der Verband begrüßte auch die Zusage von Minister Till Backhaus (CDU), die Auszahlung der Flächenprämien im Land unbedingt im Dezember gewährleisten zu wollen.

Update, 1. April, 15.06 Uhr: Niedersachsen baut Corona-Testkapazitäten deutlich aus

Hannover – Niedersachsen stockt mit der Nutzung von tiermedizinischen Laboren seine Kapazitäten für Tests auf das Coronavirus deutlich auf. 

Mehr als 1.000 zusätzliche Tests pro Tag sollen von kommender Woche an in Laboren des Landesamts für Verbraucherschutz (Laves) in Hannover und Oldenburg durchgeführt werden, wie Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) und Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Mittwoch mitteilten.

Mit den Laves-Laboren soll vor allem sichergestellt werden, dass Mitarbeiter aus Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben unbürokratisch und zügig getestet werden können, damit sie zum Beispiel nicht in Quarantäne müssen. Die zentrale Infrastruktur wie Polizei und Feuerwehr soll so aufrechterhalten werden.

Die Zahl der Tests im Landesgesundheitsamt lag zuletzt lediglich "im niedrigen dreistelligen Bereich" pro Tag. "Niedersachsen hat eine hohe Kompetenz in der Tierseuchenbekämpfung und diese Expertise nutzen wir für die Erweiterung der Testkapazitäten", sagte Reimann.

Update, 1. April, 15 Uhr: Demenzkranke Senioren in Pflegeheim infiziert

Hamburg – In einem Seniorenheim der Hamburger KerVita-Gruppe haben sich zwei demenzkranke Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. 

Das bestätigte die Heimleitung am Mittwoch. Es handelt sich dabei um das Senioren-Zentrum "Am Inselpark" in Hamburg-Wilhelmsburg. Ein Patient wird in einem Krankenhaus stationär behandelt. Wie es zur Infektion kam, ist unklar. Es seien Sicherungsmaßnahmen eingeleitet worden, um die anderen 132 Bewohner sowie Pflege- und Servicekräfte zu schützen, heißt es.

In den Seniorenheim gilt seit knapp drei Wochen ein absolutes Besuchsverbot. Nunmehr wurde der sofortige Verzicht auf die Personalrotation zwischen den Wohngruppen und das gemeinsames Essen verschiedener Wohnbereiche festgelegt. Gruppenangebote wurden eingestellt. Die betroffene Wohngruppe befindet sich in Quarantäne und wird isoliert versorgt.

Die KerVita-Gruppe verfügt über 17 Senioren-Zentren. In ihnen leben 2.000 Senioren. Das 2005 gegründete Familienunternehmen beschäftigt deutschlandweit rund 1.600 Mitarbeiter.

Update, 1. April, 14.28 Uhr: 147 neue Erkrankungen und zwei Todesfälle in Hamburg

Hamburg - Wie die Hamburger Gesundheitsbehörde erklärte, gibt es in der Hansestadt 147 neue Covid-19-Erkrankungen. Damit ist die Zahl der gemeldeten Fälle auf 2437 gestiegen.

Die zuständigen Gesundheitsämter ergreifen bei allen positiv getesteten Personen die notwendigen Maßnahmen. In Anlehnung an die Berechnung des Robert Koch-Instituts (RKI) schätzt die Gesundheitsbehörde die Zahl derjenigen, die die COVID-19-Erkrankung bereits überstanden haben auf rund 860 Personen. Demnach kann zurzeit von rund 1580 erkrankten Personen in Hamburg ausgegangen werden.

Nach wie vor gehen die berichteten Krankheitsverläufe in der Regel mit leichten bis mittleren grippeähnlichen Symptomen einher. Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 180 Personenaufgrund einer Erkrankung mit COVID-19 in stationärer Behandlung, davon werden 45 Personen intensivmedizinisch betreut.

Die Gesundheitsbehörde bestätigt, dass in Hamburg zwei weitere Personen an den Folgen der COVID-19-Erkrankung gestorben sind. Das haben die Untersuchungen der Rechtsmedizin ergeben. Insgesamt sind in Hamburg acht Personen an den Folgen der COVID-19-Erkrankung gestorben.

Update, 1. April, 14.25 Uhr: Bremen zahlt über 1,5 Millionen Euro an Corona-Soforthilfen

Bremen - In der Corona-Krise hat das Bundesland Bremen schon mehr als 1,5 Millionen Euro Soforthilfen für Unternehmen ausgezahlt. Bis Dienstagabend seien 10.000 Anträge eingegangen, 700 seien bewilligt worden, teilte das Wirtschaftsressort am Mittwoch auf Anfrage mit. Die Zahl der Bewilligungen steige jeden Tag. Die Zahl der eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei von 2 auf 60 gestiegen.

Die Antragsteller kämen aus allen Branchen, sagte ein Sprecher. Es seien viele Soloselbstständige dabei. Meist würden in einem vereinfachten Verfahren bis zu 5000 Euro beantragt. Es gebe aber auch Anträge auf höhere Summen. 

Das Bundesland Bremen stellt 45 Millionen Euro als Liquiditätshilfen zur Verfügung.

Update, 1. April, 14.21 Uhr: Philharmonisches Staatsorchester spielt "La Traviata" in der Küche

Hamburg - Oper aus der heimischen Küche: Als Opernorchester hat das Philharmonische Staatsorchester Hamburg "La Traviata" von Giuseppe Verdi schon unzählige Male gespielt. 

In der Corona-Krise präsentieren die Musiker nun eine vierminütige Miniversion aus der heimischen Musikerküche für Zuhause: "La Traviata - The Hamburg Kitchen Opera". Erzählt wird die tragische Liebesgeschichte zwischen der Kurtisane Violetta und ihrem Geliebten Alfredo mit Hilfe von braunen und weißen Schokoküssen. 

Als Kulisse dienen Dinge, die eben noch im Haushalt vorhanden waren und die jetzt besonders nachgefragt werden: Toilettenpapier und Nudeln.

Update, 1. April, 14.10 Uhr: Tschentscher bittet Hamburgs Bürger in Corona-Krise um Geduld

Hamburg - Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat die Bürger in der Corona-Krise um Geduld gebeten. "Wann der Zeitpunkt gekommen ist, dass wir die in den letzten Wochen getroffenen Maßnahmen schrittweise wieder aufheben, kann derzeit niemand vorhersagen", sagte der 54-Jährige am Mittwoch in einer Regierungserklärung. "Wir brauchen Geduld, denn wir dürfen den Erfolg unserer Strategie nicht aufs Spiel setzen." 

Er sei jedoch sehr zuversichtlich: "Bei aller Unsicherheit über die kommenden Wochen und Monate, bin ich überzeugt, dass wir diese Krise gemeinsam gut überstehen können, wenn wir weiterhin zusammenhalten."

Update, 1. April, 14.05 Uhr: Mützenmanufaktur produziert ökologischen Mundschutz

Hamburg - Das Unternehmen Pickapooh im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel hat auf die Corona-Krise reagiert und ihre Produktion umgestellt. Statt Mützen wird nun Mundschutz hergestekkt.

"Wenn jeder einen trägt, verlangsamen wir die Ausbreitung", erklärte Inhaberin Kerstin Tollmien den Eimsbütteler Nachrichten.

"Ohne geht es nicht", erklärt Tollmien. Hauptsächlich zum Schutz der anderen, aber auch zum eigenen: "Wir fassen uns intuitiv ständig an Mund und Nase – auch das grenzt der Mundschutz ein."

Einziges Problem: Die Masken sind noch nicht geprüft. Doch daran arbeitet Tollmien. "Wir haben schon Bestellungen von Personen, die ihre Eltern pflegen müssen oder von Pflegediensten. Es fehlt überall und Lösungen müssen her."

Update, 1. April, 14.01 Uhr: UKE-Experten sehen in der Corona-Krise keine Gefahr für Psyche

Hamburg - Experten der Kinder- und Erwachsenenpsychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sehen in der Corona-Krise keine größere Gefahr für die Psyche der Menschen. "Das ist eine Umstellung, Unbequemlichkeit für viele, aber keine Extremsituation", sagte der Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Prof. Jürgen Gallinat, am Mittwoch in Hamburg. 

Sein Kollege und Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Prof. Michael Schulte-Markwort, betonte, die große Mehrheit der Kinder, Jugendlichen und Familien bewältigten die Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote gut. 

Beide Experten rieten den Menschen, ihren vor der Corona-Krise gewohnten Tagesablauf beizubehalten und den Tag zu strukturieren.

Update, 1. April, 14 Uhr: Udo Lindenberg und Alexander Gerst werben für #TeamMenschheit

Köln/Hamburg - Panikrocker Udo Lindenberg, Astronaut Alexander Gerst, Basketballer Dirk Nowitzki und Model Eva Padberg gehören zu den Prominenten, die am Mittwoch die Aktion #TeamMenschheit gestartet haben. 

"Mit dieser Aktion möchten wir in dieser für uns alle neuen und sehr schwierigen Situation allen Menschen Mut machen", teilte Unicef-Schirmherrin Elke Büdenbender, die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, laut Kinderhilfswerk mit. "Bleiben Sie dran und setzen Sie sich weiter für Mitmenschlichkeit ein!"

Das Virus gefährde Menschen weltweit, und die Einwohner armer Länder seien jetzt besonders gefährdet. "Wir dürfen diese Menschen nicht vergessen und müssen ihnen helfen", mahnte Büdenbender. Hinter der Aktion stehen neben Unicef das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas International. #TeamMenschheit rufe ausdrücklich auch andere Organisationen zum Mitmachen auf. 

Es gehe darum, das #TeamMenschheit-Herz auf allen Kanälen zu teilen, zu zeigen, was man selbst für mehr Zusammenhalt tue, und die Hilfe zu unterstützen - vor allem für Länder mit schwachen Gesundheitssystemen.  

Update, 1. April, 13.33 Uhr: HSV stellt auf Kurzarbeit um

Hamburg - Der Hamburger SV hat wegen der anhaltenden Corona-Pandemie mehr als 100 Mitarbeiter des Fußball-Zweitligisten in Kurzarbeit geschickt. "Höchste Priorität für uns hat der langfristige Erhalt aller Arbeitsplätze unserer Stammbelegschaft", sagte Finanzvorstand Frank Wettstein am Mittwoch.

Die Fußball-AG des HSV werde das staatlich festgelegte Kurzarbeitergeld aufstocken, teilte der Verein mit. "Bei allen Überlegungen und Planungen steht für uns immer auch die Sozialverträglichkeit im Mittelpunkt", betonte Wettstein. Ligarivale Holstein Kiel war am Dienstag zur Kurzarbeit übergegangen.

Zudem hatten Profis und Trainer des HSV schon zu Beginn der spiel- und trainingsfreien Zeit signalisiert, dass sie zum Erhalt von Arbeitsplätzen und zur Sicherung der Clubexistenz zu Gehaltsreduktionen bereit seien. 

"Wir freuen uns sehr über diese Haltung und die sofortige Sensibilität für unsere Gesamtorganisation", sagte Sportvorstand Jonas Boldt: "Wir haben uns darauf verständigt, dass wir in detailliertere Gespräche treten werden, sobald noch etwas absehbarer ist, wann, wie und ob die aktuelle Saison beendet werden kann."

Update, 1. April, 13.04 Uhr: Mehr als 19 Millionen Euro an Soforthilfe ausbezahlt

Schwerin - Das Land hat bislang 19,2 Millionen Euro Corona-Soforthilfen an Selbstständige und Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern ausgezahlt. Mehr als 1800 Anträge seien mit Stand Dienstagabend bewilligt worden - rund 800 mehr als einen Tag zuvor, teilte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Mittwoch mit. 

Bei den Zahlungen der Soforthilfe handele es sich um nicht-rückzahlbare Zuschüsse. Das Antragsaufkommen sei weiter enorm. Bislang seien 26.000 Anträge beim Landesförderinstitut eingegangen. Das Antragsformular sei bislang 145.000 Mal heruntergeladen worden.

Das Land hatte am Dienstag weitere Hilfen beschlossen. Jetzt können auch Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern Zuschüsse beantragen. Zuvor war dies nur für Firmen mit maximal 50 Beschäftigten möglich. Außerdem können nun auch gemeinnützige Unternehmen Hilfsgelder in Anspruch nehmen. 

Auch Unternehmen mit mindestens einem Beschäftigten, die im Nebenerwerb betrieben werden und dauerhaft am Markt tätig sind, können die Hilfe erhalten, wie es hieß.

Update, 1. April, 12.58 Uhr: Landtag billigt einstimmig Nachtragsetat gegen Corona-Krise

Schwerin - In einmaligem Tempo hat der Landtag in Schwerin am Mittwoch einen Nachtragshaushalt beschlossen, mit dessen Hilfe sich das Land gegen die Folgen der Corona-Pandemie stemmen will. Mit den Stimmen aller Fraktionen wurde der bislang 9,4 Milliarden Euro umfassende Rekord-Etat für 2020 noch einmal um 700 Millionen Euro aufgestockt. 

Die zusätzlichen Mittel, für die Mecklenburg-Vorpommern erstmals seit 15 Jahren wieder Schulden macht, sollen vor allem der Wirtschaft zugute kommen. Das Tourismusverbot, die Schließung von Geschäften und vielfach veranlasste Produktionseinschränkungen sorgten bereits für massive finanzielle Ausfälle.

Das zur Abmilderung dieser Folgen und zum Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen von der Landesregierung beschlossene Sondervermögen mit der Bezeichnung "MV-Schutzfonds" umfasst insgesamt 1,1 Milliarden Euro. Neben nicht rückzahlbaren Soforthilfen gehören dazu auch Darlehen und Kredit-Bürgschaften. 

Die erforderliche Beratung der Etataufstockung hatte im Finanzausschuss nur etwa eine Stunde gedauert.

Update, 1. April, 12.52 Uhr: Französische Corona-Patienten werden im UKSH behandelt

Kiel/Lübeck - Im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein werden die am Dienstagabend eingetroffenen sechs französischen Corona-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Laut Klinikum müssen sie beatmet werden.

Jeweils drei Patienten sind an den Standorten Kiel und Lübeck untergebracht, wie ein UKSH-Sprecher am Mittwoch mitteilte.

Die Patienten stammen aus den elsässischen Städten Mühlhausen und Colmar. Die Region ist besonders stark vom neuartigen Coronavirus betroffen.

Das UKSH folgt mit der Aufnahme einem Aufruf von Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Ein französisches Militärflugzeug hatte die Patienten am Dienstag nach Hamburg gebracht. Von dort wurden sie ins UKSH gebracht.

Update, 1. April, 12.50 Uhr: Weil Patienten ausbleiben: Physiotherapie kommt online ins Haus

Hamburg - In Krankenhäusern, Coronavirus-Testzentren und Hausarzt-Praxen herrscht derzeit Hochbetrieb. Dagegen stöhnen andere Praxen über fehlende Patienten - wie Physiotherapeutin Anke Günther aus Hamburg. Wegen der Corona-Krise bleiben die Patienten trotz Rezepts weg. Die Angst, sich eventuell zu infizieren, ist stärker. 

Günther versucht zu beruhigen: Im Therapieraum ist immer nur ein Patient aktiv, der von einem Therapeuten mit Mundschutz betreut wird. Die Trainingsgeräte werden regelmäßig desinfiziert, die Eingangsklingel sogar alle 30 Minuten.

"Viele Patienten trauen sich nicht raus und wissen gar nicht, dass sie kommen dürfen, wenn sie ein Rezept haben", sagte Günther. Von ihren sieben Therapieräumen bleiben fünf zumeist verwaist. Die Therapeutin hat kaum noch Einnahmen und weiß nicht, wie sie künftig die Miete bezahlen soll. 

"Ich kann mich vielleicht noch einen Monat über Wasser halten. Danach wird's brenzlig", meinte die 40 Jahre alte Inhaberin der Praxis. Deshalb beantragt Günther, die ein 13-köpfiges Team beschäftigt, staatliche Hilfe.

Als eine Variante, um mit den Patienten arbeiten zu können, nutzt die Praxis Online-Therapien via Tablet, Laptop oder Smartphone. "Wir machen Übungen vor und der Patient macht sie nach", erklärte Günther. "Wenn man die Technik gemeistert hat, ist es, als wäre man mit dem Patienten in einem Raum."

Update, 1. April, 12.47 Uhr: Großer Andrang auf Duschgelegenheit für Obdachlose

Ein Schild mit den Duschzeiten für Obdachlose steht vor dem Hallenbad St. Pauli. Obdachlose können in diesem Schwimmbad die Duschen nutzen.
Ein Schild mit den Duschzeiten für Obdachlose steht vor dem Hallenbad St. Pauli. Obdachlose können in diesem Schwimmbad die Duschen nutzen.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Hamburg - Die Öffnung des St.-Pauli-Bads wird von den obdachlosen Menschen in Hamburg gut angenommen: "Wir haben viel zu tun. Viele Menschen sagen, dass sie in den letzten 14 Tagen nicht geduscht haben und kommen mit einem Strahlen wieder heraus", sagte Dominik Bloh von der Organisation GoBanyo am Mittwoch.

Das wegen der Corona-Pandemie geschlossene Bad war in einer Kooperation der Hamburger Sozialbehörde, GoBanyo, das in der Hansestadt auch einen Duschbus betreibt, und Bäderland Hamburg wieder geöffnet worden, um obdachlosen Menschen die Möglichkeit zur Körperpflege zu geben.

Wie ein Sprecher der Sozialbehörde auf Nachfrage mitteilte, werden die zahlreichen städtischen Angebote für Obdachlose aktuell stark frequentiert. Wichtig seien verlässliche und funktionierende Angebote. 

Dazu gehören außer einer Waschgelegenheit vor allem die Möglichkeiten der Übernachtung, der medizinischen Versorgung und der Beratung. Private Angebote wie Gabenzäune seien eine nützliche Ergänzung.

Das St.-Pauli-Bad ist bis auf weiteres montags, mittwochs und samstags in der Zeit von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Zur Infektionsverhütung werden die Duschgäste einzeln eingelassen. 

Update, 1. April, 12.37 Uhr: Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" erstmals online erschienen - mit Spendenaufruf

Hamburg - Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat zwar den Straßenverkauf von "Hinz&Kunzt" in Hamburg gestoppt - die Blattmacher der Obdachlosenzeitschrift haben aber erstmals in der 26-Jährigen Geschichte eine Online-Ausgabe herausgebracht. 

"Normalerweise sind die Hinz&Künztler und ihre Printausgabe unzertrennlich", teilte Chefredakteurin Birgit Müller am Mittwoch mit. "Schließlich ist unser Straßenmagazin nicht nur eine soziale Stimme in der Stadt und nicht nur eine Einnahmequelle für Obdachlose und ehemals Obdachlose – es ist auch der Inbegriff von Kontakt, von gegenseitigem Interesse, von Solidarität." 

Die Redaktion arbeite derzeit auf Hochtouren im Home Office. "Wir wollten unbedingt eine Aprilausgabe fertigstellen, auch wenn sie nicht auf die Straße kommt", berichtete die Chefredakteurin.

Mitte März war der Straßenverkauf eingestellt worden, weil die meisten Verkäufer selbst zur Risikogruppe gehören. Einige von ihnen berichten in der April-Ausgabe, wie sie die Corona-Zeiten erleben. Wer die Ausgabe lesen will, lädt sie auf der Webseite herunter und wird um eine freiwillige Spende gebeten. Davon soll wie beim Straßenverkauf 1,10 Euro bei "Hinz&Kunzt" bleiben, um das Magazin weiterhin abzusichern. Jeder Cent darüber fließe in einen Corona-Fonds. Angestrebt werde, im April den 530 Verkäufern jeweils 100 Euro auszahlen. 

Die Chefredakteurin zeigte sich nach bereits eingegangenen Vorbestellungen und ersten Spenden optimistisch, die Summe zusammenzubekommen. "Die Solidarität ist beglückend."

Update, 1. April, 12.34 Uhr: Innenminister für Einsatz von Asylbewerbern in der Landwirtschaft

Kiel - Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) unterstützt Bestrebungen des Bauernverbandes, auf den Feldern Asylbewerber einzusetzen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur. Über die Bitte des Bauernverbandes hatten zunächst die «Kieler Nachrichten» berichtet. Hintergrund ist das Ausbleiben von Erntehelfern aus Osteuropa infolge der Coronakrise.

Über einen eventuellen Einsatz von Asylbewerbern muss der Bund entscheiden. "Im Zuge der Corona-Epidemie stehen wir in vielen Bereichen vor großen und bislang nicht bekannten Herausforderungen", sagte Innenminister Grote am Mittwoch. Hier müssten gemeinsam Wege gefunden werden, um die Herausforderungen bewältigen zu können. 

"Deshalb ist es für mich selbstverständlich, dass wir uns auf der Ebene der Landesregierung und im Austausch mit dem Bund für eine Lösung für die Landwirte in Schleswig-Holstein einsetzen werden."

Update, 1. April, 12.30 Uhr: Kirchen bieten weiterhin Seelsorge an: "Mit Abstand hinsetzen"

Hannover/Hildesheim - Keine Gottesdienste, aber persönliche Gespräche: Die niedersächsischen Kirchen bieten auch in der Corona-Krise seelsorgerische Angebote an. Wer etwa beichten möchte, könne einen Termin beim Pfarrer vereinbaren und diese unter Einhaltung der Abstandsregeln ablegen, sagte ein Sprecher des Bistums Hildesheim am Mittwoch. "Man macht zum Beispiel einen Spaziergang und setzt sich draußen mit Abstand zusammen hin." 

Auch im Bistum Osnabrück sind Beichten "je nach räumlichen Begebenheiten in den Kirchen vor Ort" noch möglich, wie ein Sprecher mitteilte. Ob derzeit mehr Menschen seelsorgerischen Beistand suchten, konnten die Sprecher nicht sagen.

Taufen seien in den katholischen Kirchen vorerst abgesagt, hieß es aus den Bistümern. Die evangelische Landeskirche Hannover bietet nach Angaben eines Sprechers die Möglichkeit einer Haustaufe an - dies aber nur in seelsorgerischen Ausnahmefällen und unter Beachtung der Hygienevorschriften. Ihm sei bisher kein Fall bekannt, bei dem von der Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht wurde.

Andere kirchliche Feste wie Konfirmationen, Firmungen oder Erstkommunionsfeiern sind nach Angaben der Kirchen vorerst abgesagt oder verschoben. Einzelne Gemeinden hätten schon Verschiebungen auf kommendes Jahr beschlossen, hieß es aus der evangelischen Landeskirche.

Update, 1. April, 12.12 Uhr: Nicht kündigen, sondern pausieren: HVV bietet neue Abo-Option

Hamburg - Wer in Hamburg wegen der Corona-Krise kaum noch Bus oder Bahn fährt, muss sein Ticketabonnement nicht unbedingt kündigen. Wie der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) mitteilte, können Kunden stattdessen ihr Abo mit sofortiger Wirkung pausieren. Dafür reiche eine kurze Mail oder ein Anruf. Die Aktion ende automatisch zum 1. Juli 2020.

Durch die Folgen der Corona-Pandemie seien die Fahrgastzahlen des HVV um 70 Prozent zurückgegangen. Busse und Bahnen führen aber nahezu unverändert weiter. Damit wolle man nicht nur Menschen in systemrelevanten Berufen den Weg zur Arbeit ermöglichen. 

Es gehe auch allgemein darum, den Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Virus gerecht zu werden: "Durch das Fahrplanangebot wollen wir dazu beitragen, dass unsere Fahrgäste den Mindestabstand einhalten können", sagte Rainer Vohl, Pressesprecher der HVV, am Mittwoch.

Update, 1. April, 12.06 Uhr: 60 Gefangene können auf eine Haftunterbrechung hoffen

Hamburg - Maximal 60 Gefangene in den Hamburger Haftanstalten können auf eine bis zu drei Monate befristete Unterbrechung ihrer Strafe hoffen. Wie die Justizbehörde am Mittwoch mitteilte, wurde diese Möglichkeit geschaffen, um angesichts der gegenwärtigen Corona-Pandemie die Gesundheit von Gefangenen und Bediensteten in den Justizvollzugsanstalten zu schützen. Derzeit gäbe es in Hamburg etwa 1800 Gefangene.

Chancen haben nur Gefangene, die zu einer Freiheitsstrafe von maximal 18 Monaten verurteilt worden sind. Wer wegen eines Gewalt-, Waffen- oder Sexualdeliktes oder wegen Delikten aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität oder gemeingefährlicher Straftaten einsitzt, komme nicht in Frage.

Wie die Justizbehörde weiter mitteilte, führt die Maßnahme nicht zu einem Verzicht auf die Vollstreckung der Reststrafe, sondern lediglich zu einem zeitlichen Aufschub. Schon zuvor war der Haftantritt bei kürzeren Strafen verschoben worden. Ersatzfreiheitsstrafen und Jugendarrest werden derzeit nicht vollzogen.

Durch die Vollstreckungsunterbrechungen können Isolierstationen sowie eine Quarantänestation in der Untersuchungshaftanstalt eingerichtet werden, um eine Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verhindern.

Update, 1. April, 11.36 Uhr: Schwesig: "Die Lage ist sehr ernst"

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat den Bürgern dafür gedankt, dass sie in großer Mehrheit die verhängten Kontaktbeschränkungen einhalten und an sie appelliert, die Vorgaben weiterhin diszipliniert einzuhalten. Nur wenn Kontakte auf ein Minimum reduziert würden, könne Zeit gewonnen werden, das Gesundheitssystem weiter für die Bekämpfung der Corona-Pandemie zu rüsten. 

"Die Lage ist ernst, sie ist sehr ernst", betonte Schwesig am Mittwoch im Landtag in Schwerin. Debatten über mögliche Lockerungen der Kontaktsperren wies sie erneut entschieden zurück. Wer dies tue, verkenne die Situation und streue den Menschen Sand in die Auge.

Vorrangige Ziele des politischen Handelns seien derzeit der Schutz der Gesundheit, der Schutz der Unternehmen und der Schutz der Arbeitsplätze. Schwesig verwies auf den "MV-Schutzfonds", der insgesamt 1,1 Milliarden Euro umfasst. Dafür legte sie dem Landtag einen Nachtragshaushalt vor. Der bislang 9,4 Milliarden Euro umfassende Etat für 2020 soll um 700 Millionen Euro aufgestockt werden. 

Zum ersten Mal seit 15 Jahren sieht sich das Land gezwungen, wieder Schulden zu machen. Mit dem kreditfinanzierten zusätzlichen Geld sollen die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft gemildert und Zusatzausgaben für Kliniken finanziert werden.

Update, 1. April, 11.23 Uhr: Staatsanwaltschaft prüft Quarantäne-Bruch eines Corona-Infizierten

Kiel/Rendsburg - Mit der Verletzung der Quarantänevorschriften durch einen Corona-Infizierten im Kreis Rendsburg-Eckernförde befasst sich jetzt die Staatsanwaltschaft in Kiel. "Wir prüfen das", sagte Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Mittwoch. Es bestehe der Verdacht des Verstoßes gegen das Bundesinfektionsschutzgesetz.

Der infizierte Mann war Mitte März aus einem Risikogebiet zurückgekehrt, kam in häusliche Quarantäne und wurde positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Nach Angaben der Kreisverwaltung hatte er die häusliche Quarantäne verlassen und zu mindestens drei Menschen Kontakt. Der Mann habe möglicherweise aber noch mehr Personen getroffen, dies werde derzeit überprüft.

Laut Oberstaatsanwalt Bimler prüft seine Behörde jetzt, ob eine Straftat vorliegt. Es drohten eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren. Bei einem Ersttäter halte er eine Geldstrafe für realistischer, sagte Bimler. "Wir werden solche Fälle nachdrücklich verfolgen."

Update, 1. April, 11.15 Uhr: Hilferuf aus Pflegeheimen: Masken zum zehnfachen Preis erstanden

Schwerin - Die Hilferufe aus den Pflegeheimen nach Schutzausrüstungen für die Beschäftigten werden immer lauter. Der Geschäftsführer der DRK Pflegeeinrichtungen gGmbH mit sechs Heimen in Mecklenburg-Vorpommern, Adrian Gladys, bezeichnete die Situation am Mittwoch als desaströs.

"Ich bin für rund 370 Mitarbeiter verantwortlich, die ich zu schützen habe − die gesund bleiben müssen, damit sie für unsere Bewohner da sein können", sagte er. Es falle sehr schwer, vor ihnen zu stehen und ihnen sagen zu müssen, dass der Nachschub an persönlicher Schutzausrüstung immer noch nicht eingetroffen sei. Es würden bereits Schutzmasken selbst genäht. 

Kürzlich sei es gelungen, für 15.000 Euro im Internet Atemschutzmasken zu erwerben. "Dafür mussten wir den zehnfachen Preis bezahlen – eine unbeschreiblich desaströse Situation, für die mir die Worte fehlen." Er hoffe auf sofortige Abhilfe.

Der DRK-Landesverband betreibt nach eigenen Angaben in der DRK Pflegeeinrichtungen gGmbH sechs stationäre Pflegeeinrichtungen und zwei Einrichtungen des Betreuten Wohnens. In den Heimen lebten rund 480 Pflegebedürftige. Bislang hat es in den DRK-Einrichtungen den Angaben zufolge keine Coronavirus-Infektionen gegeben.

Update, 1. April, 11 Uhr: Erste Corona-Soforthilfen bewilligt und ausgezahlt

Hamburg - Die ersten Soforthilfen für Selbstständige und kleine Unternehmen sind in Hamburg bewilligt und ausgezahlt worden. Noch am ersten Arbeitstag seien am Dienstagabend die ersten Bewilligungen ausgesprochen worden, teilte die Finanzbehörde am Mittwoch mit. 

Das Portal, auf dem die Berechtigten die Hilfen beantragen können, war am Montag kurz vor Mitternacht online gegangen. Bundes- und Landeshilfen werden in einem gemeinsamen Antrag gebündelt und mit einem Klick des Sachbearbeiters sowohl genehmigt als auch ausgezahlt.

Bis zum Mittwochmorgen hatten sich im Portal bereits 38.000 Antragsteller für das Verfahren registriert, heißt es in der Mitteilung. 23.000 Anträge seien im System, wovon 16.500 fertig übermittelt wurden. Das Portal verzeichnete in der Spitze rund 200.000 Aufrufe pro Stunde. Das unterstreiche das hohe Interesse und den Bedarf an dem Hamburger Corona-Schutzschirm. Die Behörden rechnen insgesamt mit mindestens 100.000 Anträgen. 

Update, 1. April, 10.56 Uhr: Initiative Bleiberecht für Schließung von Asyl-Erstaufnahmen

Die Unterkunft Nostorf/Horst gilt als Erstaufnahmeheim für Flüchtlinge.
Die Unterkunft Nostorf/Horst gilt als Erstaufnahmeheim für Flüchtlinge.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin - Die Initiative Pro Bleiberecht hat die Schließung des vom Coronavirus betroffenen Erstaufnahmeheims für Asylbewerber in Schwerin gefordert. Dort waren zuletzt 20 Flüchtlinge und 5 Betreuer infiziert. 

Die Asylsuchenden müssten umgehend in Einzelunterbringungen in die Kommunen gebracht werden, forderte Pro Bleiberecht. Insbesondere Risikogruppen - über 65-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen - müssten in Wohnungen einziehen dürfen.

Die Initiative startete nach eigenen Angaben am vergangenen Sonntag eine Petition mit dem Titel "Schutz vor Corona: Recht auf Abstand für Flüchtlinge in M-V!" Innerhalb von drei Tagen hätten 500 Menschen die Forderungen an die Landesregierung unterzeichnet.

Der erste Fall in dem Asylbewerberheim im Schweriner Stadtteil Stern Buchholz war am 13. März gemeldet worden. Positiv getestete Flüchtlinge wurden in ein Ausweichquartier in Parchim gebracht. Vier der Infizierten gelten inzwischen als genesen und kehrten Anfang der Woche nach Schwerin zurück. 

Das Erstaufnahmeheim steht bislang nicht unter Quarantäne. Jedoch gilt ein Aufnahmestopp. Auch werde derzeit kein Flüchtling an eine andere Einrichtung weiterverteilt, so das zuständige Innenministerium.

Das Ministerium habe keinen funktionsfähigen Plan, wie es mit Corona in Sammelunterbringungen umgehen soll, kritisierte Pro Bleiberecht. "Die einzig logische Konsequenz ist es, diese Unterbringungen aufzulösen und den Asylsuchenden in Wohnungen einen selbstbestimmten Alltag zu ermöglichen."

Auch der Flüchtlingsrat MV hatte sich kritisch über die Situation in den Erstaufnahmestellen mit Gemeinschaftsbädern und Gemeinschaftsverpflegung in Kantinen geäußert. Neben Schwerin gibt es ein weiteres Erstaufnahmeheim in Nostorf/Horst (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Dort gibt es laut Innenministerium bislang keine nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen.

Update, 1. April. 10.40 Uhr: Moia und FreeNow mit Nachtfahrten

Hamburg - Eigentlich wollten die Fahrdienste Moia und FreeNow aufgrund der Coronakrise einstellen. Doch ab dem 1. April bieten sie einen neuen Service an. Im Auftrag der Stadt fahren sie zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens. 

Kunden können über die Moia-App den Service buchen. Wer eine HVV-Zeit- oder Einzelkarte oder ein DB City Ticket hat, fährt kostenlos mit. Alle anderen Fahrgäste zahlen vier Euro pro Fahrt.

Mit dem Angebot sollen vor allem Menschen, die zur Nachtschicht in ein Krankenhaus müssen, befördert werden. Tagsüber hingegen stellt Moia ihren Betrieb ein.

FreeNow bietet ab dem 1. April einen ähnlichen Service an. Über die App können Fahrten zwischen 0 und 6 Uhr gebucht werden. Mit einer HVV-Karte kostet die Fahrt vier, ohne acht Euro.

Update, 1. April, 10.07 Uhr: 1252 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein - 10 Tote

Kiel - Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 1252 gestiegen. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um einen aus dem Kreis Stormarn auf zehn, wie die Landesregierung am Mittwoch mitteilte.

Bis Dienstag wurden damit 117 Fälle mehr erfasst als am Tag zuvor. 164 Menschen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung und damit 18 mehr als nach der Zählung bis Montag. 

Derzeit werden 124 Corona-Patienten in Kliniken behandelt.

Update, 1. April, 9.35 Uhr: Über 40 Prozent der Conti-Produktion ruhen - 30 000 in Kurzarbeit

Hannover - Beim Autozulieferer Continental haben der Nachfrageeinbruch und die Lieferketten-Probleme wegen der Corona-Krise inzwischen deutliche Einschnitte in der Produktion zur Folge. Wie das Unternehmen am Mittwoch berichtete, stehen vor allem im Kerngeschäft mit der Autotechnik sowie in der Reifensparte derzeit weltweit mehr als 40 Prozent der Standorte still. 

In Deutschland sei für etwa die Hälfte der Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet, rund 30.000 Mitarbeiter seien davon betroffen. Der Dax-Konzern aus Hannover will zusätzliche Kosten kappen und Investitionen verschieben.

"Die andauernde Covid-19-Pandemie, die deshalb von Behörden verfügten Beschränkungen sowie Produktionsstopps und andere Maßnahmen von Kunden und Lieferanten als Reaktion auf die Pandemie haben zu erheblichen Anpassungen und Unterbrechungen in wesentlichen Bereichen geführt», erklärte Continental. 

Bisher hatte der Hersteller allgemein von einer "schrittweisen Anpassung" der Produktion in den Werken gesprochen, die "vorübergehend teilweise auf null" zurückgefahren werde. Ende Februar hatte Conti Zugriff auf insgesamt rund 6,9 Milliarden Euro an Liquidität einschließlich ungenutzter Kredite.

Update, 1. April, 9.05 Uhr: Niedersachsens Gesundheitsministerin gegen Maskenpflicht

Berlin - Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann hat die Einführung einer Maskenpflicht in der Corona-Krise abgelehnt. "Schutzmasken sind die knappste Ressource. Und diese Ressourcen, die wir haben, gehören ins Gesundheitswesen für die Pflegekräfte und für die Ärztinnen und Ärzte", sagte die SPD-Politikerin am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk. 

Einkaufen mit hochwertigen Masken hält Reimann deshalb für eine "unverantwortliche Verschwendung". Wer hingegen mit einem selbst gemachten Mundschutz in die Öffentlichkeit gehe, könne dies gerne tun. "Aber es muss auch für alle klar sein: Das ist kein Schutz für sich selbst, sondern nur ein Tröpfchenschutz für die anderen."

Update, 1. April, 7.15 Uhr: Uniklinikum startet Studie zur Ernährung von Corona-Kranken

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) startet eine Studie zur Covid-19-Erkrankung.
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) startet eine Studie zur Covid-19-Erkrankung.  © Frank Molter/dpa

Kiel - Mit einer bundesweiten Studie will das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) untersuchen, wie der Verlauf von Covid-19 über die Ernährung verbessert werden kann. 

Hintergrund des Forschungsprojektes sei der begründete Verdacht, dass Mangelernährung ein wesentlicher Risikofaktor für einen schweren Krankheitsverlauf der Covid-19-Erkrankung ist, gab das Klinikum an. Die Studie starte sofort. 

In ganz Deutschland sollen rund 1300 ambulante Patienten mit Sars-CoV-2-Infektion einbezogen werden, die leichte bis mittelschwere Symptome aufweisen.

Bei der Studie gehe es um die Wirksamkeit einer molekularen Ernährungsintervention bei Patienten mit einer frühen Covid-19-Erkrankung. 

Ziel sei es, milde Erkrankungen zu stabilisieren und die Zahl schwerer Verläufe, die eine Sauerstofftherapie im Krankenhaus nötig machen, zu reduzieren. Dazu solle gezielt der Ernährungsstatus der Patienten optimiert werden.

Der Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Prof. Stefan Schreiber, habe zusammen mit Kollegen bereits 2012 in einer im Fachblatt "Nature" veröffentlichten Arbeit gezeigt, dass der negative Einfluss einer Mangelernährung auf das Immunsystem insbesondere auf eine einzelne Aminosäure zurückzuführen sei. 

In Folgestudien sei festgestellt worden, dass molekulare Ernährungsinterventionen im Tiermodell eine reparierende Wirkung für die Immunfunktion haben und ihnen eine wesentliche antientzündliche Wirkung zukommt.

Für die Studie sollen täglich über vier Wochen zwei ernährungsrelevante Interventionen angeboten werden, erläuterte das Klinikum. Die Hälfte der Patienten werde 1000 Milligramm Vitamin B3 bekommen, die andere Hälfte das Heilmittel Kieselerde.

Update, 1. April, 7.10 Uhr: Weiter schlechte Versorgung von Hausärzten mit Schutzmaterialien

Neubukow - Der Vorsitzende des Hausärzteverbands MV, Stefan Zutz, hat die weiterhin schlechte Ausstattung der Arztpraxen mit Schutzmaterialien beklagt. «Die Versorgung damit ist unser größtes Problem, es löst bei Ärzten Unsicherheit und Sorgen aus», sagte Zutz der Deutschen Presse-Agentur. Viele von ihnen seien über 60 Jahre alt. Manche hätten chronische Krankheiten und könnten sich selbst nur schwer ausreichend schützen.

Die Landesregierung hatte am Dienstag entschieden, dass das Land selbst Schutzmaterialien kaufen und verteilen wolle. Dabei gehe es vor allem um Schutzmasken für Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheime.

Update, 1. April, 6.42 Uhr: Spirituosen-Manufaktur mischt Desinfektionsmittel

Stephan Garbe (Mitte), Geschäftsführer der Spirituosen-Manufaktur "Gin Sul", Rafael Viera (links), Destillateur und der Pharmazeut Lasse Gnekow von der Adler Apotheke mischen ein Desinfektionsmittel in den Räumen der Gin-Destillerie.
Stephan Garbe (Mitte), Geschäftsführer der Spirituosen-Manufaktur "Gin Sul", Rafael Viera (links), Destillateur und der Pharmazeut Lasse Gnekow von der Adler Apotheke mischen ein Desinfektionsmittel in den Räumen der Gin-Destillerie.  © Christian Charisius/dpa

Hamburg - Die Hamburger Spirituosen-Manufaktur "Gin Sul" hat mit Hilfe einer Apotheke aus Hamburg-Wandsbek ihren Betrieb vorübergehend auf die Produktion von Hände-Desinfektionsmittel umgestellt. Statt Spirituosen wird in der Destillerie in Zeiten der Corona-Krise Desinfektionsmittel gemischt und abgefüllt.

"Das ist für uns eine Bürgerpflicht, jetzt einzuspringen. Wir wollen einen kleinen Teil dazu beitragen, die Versorgungslücke mit Desinfektionsmittel zu schließen", sagte Stephan Garbe, Geschäftsführer von "Gin Sul".

1000 Liter will Garbe gemeinsam mit Apotheker Holger Gnekow am Mittwoch in den Handel bringen. Der Apotheker besorgte Wasserstoffperoxid und Glycerol, das neben dem Ethanol für die Produktion von Desinfektionsmittel benötigt wird. Außerdem kontrollierte er den Mischvorgang und half beim Abfüllen mit.

In seiner Apotheke in Wandsbek will Gnekow die knapp 3000 Fläschen an Praxen, Heime und Pflegedienste verkaufen. "Wir haben eine ganz starke Nachfrage nach Desinfektionsmittel, weil auf dem Markt die herkömmlichen nicht mehr verfügbar sind", sagte der Apotheker.

Die Pandemie trifft "Gin Sul" so wie andere Unternehmen hart. "Uns hat die Corona-Krise total kalt erwischt, uns ist das ganze Geschäft weggebrochen", sagte Garbe. Großabnehmer wie Restaurants und Bars hätten ihre Bestellungen ausgesetzt. Die Krise wolle man jetzt für etwas Gutes und Sinnvolles nutzen, dabei gehe es Garber und Gnekow weniger ums Geschäft.

Seit mehreren Wochen produzieren laut Gnekow sehr viele Apotheken in Deutschland ihr eigenes Desinfektionsmittel - in kleinen Laboren oder im großen Stil. Dass Apotheken dazu überhaupt berechtigt sind, regelt eine entsprechende Allgemeinverfügung des Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin von Anfang März. Die Rezeptur für das Desinfektionsmittel komme von der Weltgesundheitsorganisation.

Gnekow hofft, dass sich die Versorgungslage bald verbessere und große Firmen aus der Chemie und Pharmazie vermehrt auf die Produktion von Desinfektionsmittel umstellten. "Bis dahin sind phantasiereiche Lösungen und Apotheken gefragt - und dass man pragmatisch an die Sache rangeht", so Gnekow.

Update, 1. April, 6.06 Uhr: Corona-Krise trifft Taxi-Branche - Kunden fehlen, Umsätze brechen weg

Hannover - Die Corona-Krise setzt die Taxi-Branche massiv unter Druck. «Es wird von Tag zu Tag schlimmer. Ich überlege mir, bald kein Taxi mehr rauszuschicken», sagt Haiko Arnemann, Besitzer eines Taxi-Unternehmens in Hannover. Viele Unternehmen der Branche schicken ihre Mitarbeiter bereits in Kurzarbeit und stellen Anträge auf Unterstützung. 

Die Lage ist prekär. "Wenn es so weiter geht, werden wir es nicht lange durchhalten. Wir setzen große Hoffnung auf die Soforthilfe der Landesregierung Bremen", betonte Taxi-Unternehmer Ingo Heuermann in Bremen.

Update, 31. März, 20.09 Uhr: Mitarbeiter von Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge infiziert

Schwerin - Trotz einer Häufung von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in der Erstaufnahmestelle Stern Buchholz in Schwerin soll die Einrichtung nicht unter Quarantäne gestellt werden. 

Der Aufnahme- und Verteilungsstopp für Flüchtlinge bleibe aber bestehen, teilte das Innenministerium am Dienstag mit. Seit dem Wochenende seien fünf Mitarbeiter der Malteser Werke als Betreiber positiv auf das Coronavirus getestet worden, drei davon am Dienstag.

Für den Betreiber gelten laut Ministerium besondere Schutzvorkehrungen. Die Malteser arbeiten demnach unter Schutzausrüstung mit Handschuhen und Atemmasken. Eine eindeutige Ansteckungsquelle konnte bisher nicht festgestellt werden. Die positiv getesteten Malteser wurden jeweils in häusliche Isolation geschickt. 

Es habe im familiären Umfeld mindestens eines Mitarbeiters ebenfalls Infektionen gegeben.

Die ersten vier Infizierten aus der Erstaufnahmestelle haben nach Ministeriumsangaben die Ausweicheinrichtung in Parchim am Montag als genesen verlassen und sind nach Stern Buchholz zurückgekehrt. 

Für immungeschwächte oder besonders infektionsgefährdete Flüchtlinge sei innerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung ein Schutzhaus eingerichtet worden, so dass sie nicht in andere Unterkünfte verlegt werden müssten.

Update, 31. März, 20.08 Uhr: 18 neue Infektionen in Bremen

Bremen/Hannover - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen im Bundesland Bremen ist auf 315 gestiegen. 

Das waren 18 Fälle mehr als am Vortag, wie die Gesundheitsbehörden am Dienstagabend mitteilten. Die Zahl der Todesfälle liegt den Angaben zufolge bei fünf (plus eins im Vergleich zum Vortag).

In Niedersachsen stieg die Zahl der bestätigten Infektionen auf 4348. Das seien 322 Fälle mehr als am Montag, teilte das Landesgesundheitsamt mit. Insgesamt seien der Behörde zufolge mittlerweile 43 tote Corona-Infizierte gemeldet worden (plus 10 im Vergleich zum Vortag). 

Einen großen Sprung machte die Zahl der genesenen Corona-Patienten; die Zahl stieg laut Hochrechnung von 423 auf 568.

Update, 31. März, 19.10 Uhr: Besuche in Kliniken und Pflegeheimen untersagt

Kiel - Zum Schutz der Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Patienten in Kliniken vor der Corona-Pandemie hat das schleswig-holsteinische Gesundheitsministerium Besuche mit sofortiger Wirkung verboten. 

Das gelte auch für Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, teilte das Ministerium am Dienstag mit. "Insbesondere Familien bitte ich dafür um Verständnis und eine konsequente Einhaltung, denn es geht um die Gesundheit ihrer Angehörigen." Die bisherige Regelung, dass Angehörige einmal täglich besucht werden durften, sei damit hinfällig.

Vom Betretungsverbot ausgenommen seien nur das Pflege- und medizinische Personal, Personen, die für die Aufrechterhaltung des Betriebes zwingend erforderlich seien, sowie Lieferanten, die ihre Waren an einen fest definierten Punkt in der Einrichtung übergeben. 

Weitere Ausnahmen bedürfen nach Angaben des Ministeriums einer strengen Einzelfallprüfung.

Update, 31. März, 17.59 Uhr: 17 positiv Covid-19-Getestete in Pflegeheimen

Hamburg - In Hamburgs Pflegeeinrichtungen leben derzeit 17 positiv Covid-19 getestete Menschen. Das bestätigte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag in Hamburg. 

In einem Fall seien elf Bewohner einer Einrichtung betroffen. Die übrigen sechs Fälle beträfen sechs unterschiedliche Einrichtungen. 

Einen generellen Aufnahmestopp an Pflegeheimen versuche sie trotzdem unbedingt zu vermeiden, "weil ja viele pflegebedürftige Menschen auch aus Krankenhäusern wieder in Pflegeheime (...) verlegt werden müssen".

Gäbe es einen Aufnahmestopp, würde dies dringend benötigte Kapazitäten in den Kliniken binden.

Update, 31. März, 17.28 Uhr: Corona-Patienten aus Frankreich angekommen

Die Corona-Patienten werden nach Kiel und Lübeck gebracht.
Die Corona-Patienten werden nach Kiel und Lübeck gebracht.  © Blaulicht-News

Hamburg/Kiel - Ein französisches Militärflugzeug ist mit sechs Corona-Intensivpatienten aus Frankreich an Bord am Dienstag in Hamburg gelandet. 

Das teilte eine Sprecherin des Flughafens mit. Die Patienten sollen im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel und Lübeck behandelt werden. Laut Klinikum müssen sie beatmet werden. Das UKSH folge mit der Aufnahme einem Aufruf von Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP), hieß es.

"Gegenseitige Unterstützung erfüllt gerade jetzt die Idee von Europa: Helfen ist ein Gebot der Menschlichkeit, Patienten aus den Ländern aufzunehmen, die über keine Kapazitäten zur Versorgung mehr verfügen", sagte UKSH-Vorstandschef Jens Scholz. 

Am Klinikum arbeiteten 14.500 Menschen, darunter mehr als 1000 Mitarbeiter aus 120 Nationen. Der französische Generalkonsul in Hamburg, Laurent Toulouse, habe sich in einer Grußbotschaft beim UKSH bedankt. 

Dort werden derzeit 18 auf Covid-19 positiv getestete Patienten versorgt, sieben von ihnen intensivmedizinisch. Bis Mitte April verdoppelt das UKSH seine Intensivkapazitäten von 172 auf 362 Betten.

Update, 31. März, 17.16 Uhr: Ostermärsche im Norden abgesagt

Hamburg/Kiel/Schwerin - Bundesweit werden zurzeit nahezu alle Ostermärsche wegen der Corona-Krise abgesagt. 

Wie das Netzwerk Friedenskooperative mitteilte, sind davon auch die geplanten Veranstaltungen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig Holstein betroffen.

Zwar werden die Ostermärsche traditionell jeweils regional organisiert, seitens des Netzwerks Friedenskooperative habe man sich aber schnell für eine klare Linie entschieden: "Ostermärsche waren immer eine Bewegung für das Leben. Deswegen haben wir empfohlen, die Veranstaltungen ausfallen zu lassen", sagte der Pressesprecher Kristian Golla.

Als Alternative gebe es verschiedene Aktion auf der eigenen Website und in Sozialen Netzwerken. Dort gebe es auch Redebeiträge als Video und als Text.

Update, 31. März, 16.43 Uhr: Hamburg-Marathon auf September verschoben

Hamburg  - Der Hamburg-Marathon soll am 13. September gestartet werden. Den neuen Termin teilte der Veranstalter am Dienstag mit. 

Cheforganisator Frank Thaleiser sagte: "Wir sind der festen Überzeugung, dass eine Durchführung zu diesem neuen Zeitpunkt realistisch ist, auch wenn wesentliche organisatorische Rahmenbedingungen, insbesondere bedingt durch die Corona-Epidemie und durch bis dahin zu erwartende neue Erkenntnisse zum Gesundheitsschutz, andere als die bislang üblichen sein werden." 

Ursprünglich war die 35. Auflage des Marathons durch die Hansestadt für den 19. April geplant.

Hamburgs Sportsenator Andy Grote (SPD) bezeichnete den neuen Termin als "optimistisch stimmendes Signal" und betonte: "Mit guter Kooperation ist auch in schwierigen Zeiten vieles im Sport machbar." 

Update, 31. März, 16.39 Uhr: Oldenburger Basketballer beantragen Kurzarbeit

Oldenburg - Die EWE Baskets Oldenburg haben wie bereits viele ihrer Liga-Konkurrenten zuvor Kurzarbeit beantragt. 

Das teilte der Basketball-Bundesligist am Dienstag mit. Spieler, Coaches und auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten den Plänen geschlossen zugestimmt, hieß es in der Mitteilung. "Ich bin sehr glücklich und ich bin sehr stolz auf alle hier, weil sie diesen harten Schritt mit großer Überzeugung mitgehen. Wir kämpfen und alle ziehen an einem Strang", sagte Oldenburgs Geschäftsführer Hermann Schüller.

Verträge mit Profis sollen dagegen nicht aufgelöst werden. "Hier in Oldenburg stehen wir in der Krise füreinander ein. Wir planen und beschließen keine Aufhebungsverträge", stellte Schüller klar. 

Einige Clubs hatten vor allem die Verträge mit ihren US-Profis aufgelöst, um Kosten zu sparen.

Update, 31. März, 15.39 Uhr: Sieben Pfleger aus Tornescher Altenheim infiziert

Tornesch - Nach zwei Corona-Todesfällen in einem Altenheim in Tornesch im Kreis Pinneberg in der vergangenen Woche sind nun weitere Infektionen mit dem neuartigen Virus gemeldet worden.

Zu den Infizierten gehören auch sieben Pflegekräfte, wie der Pressesprecher des Kreises Pinneberg, Oliver Carstens, am Dienstag mitteilte. Derzeit sei weiterhin unklar, wie das Virus in die Einrichtung kommen konnte. 

Von den rund 30 Bewohnern des Altenheims wurden aktuell 8 positiv auf das neuartigen+ Coronavirus getestet. Zwei von ihnen befinden sich im Krankenhaus, wie die Pressestelle mitteilte. 

Die anderen seien in Quarantäne. Sie würden auf ihren Zimmern ärztlich betreut, der Zugang sei nur mit entsprechender Schutzkleidung gestattet. Dass die Zahl der Infizierten unter den Bewohnern steigt, gilt als wahrscheinlich: "Ich gehe leider davon aus, dass noch weitere Infektionen bekannt werden. Die entsprechenden Untersuchungen laufen", sagte Angelika Roschning, Leiterin des Fachdienstes Gesundheit in der Kreisverwaltung Pinneberg.

Am Dienstag wurden auch die Testergebnisse des Personals bekanntgegeben. Demnach hätten sich von 16 Pflegekräften 7 mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Sie seien aktuell in Quarantäne.

Update, 31. März, 15.36 Uhr: Notprogramm für Blinde und Sehbehinderte gestartet

Hamburg - Der Hamburger Blinden- und Sehbehindertenverein (BSVH) hat wegen der aktuellen Corona-Pandemie ein Notprogramm für seine Mitglieder gestartet.

"Es ist uns sehr wichtig, blinde und sehbehinderte Menschen in diesen Zeiten so gut es geht mit Hilfeleistungen zu unterstützen", sagte BSVH-Geschäftsführer Heiko Kunert am Dienstag.

Trotz geschlossener Geschäftsstelle wollen die Berater des Vereins per Telefon und E-Mail weiter zur Verfügung stehen und Hilfen bei der Bewältigung des Alltags leisten. 

BSVH-Psychologin Christiane Rupp: "Für Menschen, die sich aufgrund ihrer Seheinschränkung sowieso schon von der Gesellschaft abgeschirmt fühlen, ist diese Situation psychisch besonders belastend."

In Hamburg leben nach Angaben des BSVH etwa 2300 blinde und mehr als 40 000 sehbehinderte Menschen.

Update, 31. März, 15.12 Uhr: Sparkasse bringt Kunden Bargeld nach Hause

Lübeck - Die Lübecker Sparkasse hat einen Bargeld-Lieferservice für Kunden eingerichtet, die derzeit wegen der Corona-Krise das Haus nicht verlassen sollen. 

Ältere oder durch Vorerkrankungen geschwächte Menschen könnten bis zu 500 Euro telefonisch bestellen, teilte das Geldinstitut am Dienstag mit. Der gewünschte Betrag werde dann am Folgetag durch Mitarbeiter der Sparkasse ausgeliefert.

Der kostenlose Bargeldlieferservice könne von den betroffenen Kunden alle zwei Wochen in Anspruch genommen werden, sagte ein Sprecher der Sparkasse. 

Bei der Übergabe muss sich der Kunde mit seinem gültigen Personalausweis legitimieren. Der Service gilt nach Angaben der Sparkasse im gesamten Stadtgebiet.

Update, 31. März, 15.10 Uhr: Rund 47.000 Betriebe zeigen Kurzarbeit an

Hannover/Bremen - Wegen der wirtschaftlichen Einbrüche in der Corona-Krise haben bereits Zehntausende Unternehmen im Nordwesten Kurzarbeit angezeigt.

Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) sprach am Dienstag von rund 47.000 Betrieben, die den Schritt bis zum vergangenen Freitag gemacht hätten - darunter 41.400 in Niedersachsen und 5600 in Bremen. 

Dies entspreche in etwa einer Verzehnfachung gegenüber der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009/2010.

BA-Regionalchefin Bärbel Höltzen-Schoh erklärte die "historisch hohe Zahl" damit, dass so gut wie alle Branchen betroffen seien: "Wir sind in einem Ausnahmemodus, in dem wir von 100 auf 0 heruntergecrasht sind. Dem Wirtschaftsleben wurde praktisch der Stecker gezogen."

Die Summe der insgesamt betroffenen Beschäftigten sei noch nicht bekannt - zunächst müsse man eine vollständige Übersicht über die konkreten Anträge auf die Lohnersatzleistung haben. 

Update, 31. März, 14.36 Uhr: Hamburg öffnet St. Pauli-Bad

Hamburg - Am Mittwoch öffnet im Bäderland St. Pauli eine kostenfreie Duschmöglichkeit für obdachlose Menschen. Montags, mittwochs und samstags wird das Bad jeweils in der Zeit zwischen 10 und 14 Uhr geöffnet. 

Das Angebot stellt eine kurzfristige Reaktion auf den angesichts der Verbreitung des Corona-Virus gestiegenen Hygienebedarfs dar, heißt es in einer Mitteilung. Das Konzept wird ermöglicht durch die Kooperation von Sozialbehörde, der gemeinnützigen Organisation GoBanyo, die einen Duschbus betreibt, und der Betreibergesellschaft der öffentlichen Schwimmbäder, Bäderland Hamburg.

"Hamburg hält zusammen. Das wegen Corona geschlossene Schwimmbad öffnet seine Türen, damit obdachlose Menschen sich waschen können", sagte Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard. "Gemeinsam reagieren wir damit auf die Herausforderungen in diesen Tagen. Ein großes Danke allen, die das möglich machen!"

Update, 31. März, 14.25 Uhr: Tschentscher erwartet vorerst keine Veränderung der Corona-Auflagen

Hamburg - Abgesehen von einer Verlängerung bestehender Maßnahmen erwartet Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) vorerst keine neuen Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Er gehe davon aus, dass bei der Telefonkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den anderen Ministerpräsidenten am Mittwoch die Dauer der Maßnahmen auf bis nach Ostern festgelegt werden soll.

"Ich erwarte morgen keine besonders weitergehenden Maßnahmen, aber ich erwarte auch nicht, dass wir jetzt etwas lockern", sagte Tschentscher am Dienstag in Hamburg. Er betonte, es sei wichtig, jetzt nicht das Erreichte aufs Spiel zu setzen. "Wir sind nach wie vor in einer ernsten Situation."

Update, 31. März, 14.18 Uhr: Ärztekammer: Hygieneregeln wichtiger als Mundschutz

Hamburg - Die Hamburger Ärztekammer hält die Verpflichtung zum Tragen eines Mundschutzes angesichts der gegenwärtigen Corona-Pandemie nicht für sinnvoll. "Viel wichtiger als die Maske ist es, konsequent die Hygieneregeln zu beachten, Abstand von seinen Mitmenschen zu halten und die Kontaktregeln einzuhalten", sagte Ärztekammer-Präsident Pedram Emami am Dienstag

Solange es nicht genügend Schutzkleidung für das medizinische Personal gibt, würde eine solche Verpflichtung zu einer zusätzlichen Verknappung führen und sei kontraproduktiv, betonte Emami: "Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeheime beziehungsweise -dienste und andere sensible Bereiche müssen absolut Vorrang haben. Eine zusätzliche Marktkonkurrenz wäre fatal, wir befinden uns da aufgrund des weltweiten Bedarfs ohnehin in einer sehr schwierigen Situation."

Update, 31. März, 14.15 Uhr: Verdopplungsquote von Corona-Fällen in Bremen verlangsamt

Bremen - Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Bundesland Bremen hat sich statistisch gesehen verlangsamt. Verdoppelte sich die Zahl zum Stichtag 21. März noch in 4,2 Tagen, habe sich diese Quote zum 30. März entsprechend auf 9,6 Tage verlangsamt, sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) am Dienstag. 

Betrachtet wurde dabei jeweils ein zurückliegender Fünf-Tages-Zeitraum. Allerdings sei dies mitnichten ein Zeichen für Entwarnung, betonte Bovenschulte. "Das heißt nicht, dass es stagniert, sondern dass sich im Moment der Aufwuchs nicht weiter beschleunigt." Zudem sage dies nichts über absolute Fallzahlen aus.

Im Bundesland Bremen gibt es 297 bestätigte Corona-Infektionen, davon 277 in der Stadtgemeinde Bremen und 20 in Bremerhaven. Insgesamt sind davon zwölf Menschen in stationärer Behandlung. Die Zahl der Verstorbenen gab Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) am Dienstag mit fünf an. Es sei aber medizinisch nicht ganz einfach, die kausalen Zusammenhänge zu definieren, sagte sie mit Blick auf die Todesursache. Fakt sei, dass die Verstorbenen tatsächlich infiziert gewesen seien und dies mit Sicherheit zum Tode beigetragen habe. 

Ob die Corona-Infektion das ausschlaggebende Moment gewesen sei, darauf könne man sich nicht festlegen. "Das sind fließende Zusammenhänge."

Der Bremer Senat beschloss am Dienstag, den Eltern in der Stadt Bremen für den Monat April die Beiträge für Krippen, Horte sowie die Verpflegungspauschale für Kinder von 35 Euro zu erstatten. Weiterhin wurde neben den beiden Hauptterminen für Abiturprüfungen im April und Mai ein Nachreibtermin im Juni eingefügt. Dafür sei ein ärztliches Attest notwendig.

Update, 31. März, 14 Uhr: Hamburger müssen sich auf Verlängerung der Einschränkungen einstellen

Hamburg - Hamburgs Bürger müssen sich wegen der Corona-Pandemie auf eine Verlängerung der Einschränkungen im öffentlichen Leben bis mindestens 19. April einstellen. Die noch bis zum 5. April geltende Allgemeinverfügung werde aller Voraussicht nach überarbeitet und verlängert, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag. 

"Bis auf weiteres müssen sich aber alle darauf einstellen, dass wir an den Einschränkungen und an den beschlossenen Auflagen festhalten müssen." 

Tschentscher betonte, bereits vor geraumer Zeit sei verabredet worden, "in der Zeit nach Ostern eine sorgfältige aktuelle Bestandsaufnahme zu machen und auf Grundlage der dann geltenden Einschätzung weitere Beschlüsse zu fassen".

Update, 31. März, 13.51 Uhr: Pflegebedürftige Senioren in Heimen dürfen nicht mehr besucht werden

Hamburg - Pflegebedürftige Menschen in der stationären Altenpflege in Hamburg dürfen zum Schutz vor der Corona-Pandemie ab sofort bis zum 30. April nicht mehr besucht werden. Gleiches gilt für Behinderteneinrichtungen. Die bisherige Beschränkung auf maximal einen Besuch pro Tag für eine Stunde entfalle und werde durch generelles Betretungs- und Besuchsverbot ersetzt, teilte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag mit. 

In Einzelfällen, etwa im Rahmen der Sterbebegleitung, können Pflegeeinrichtungen laut der neuen Allgemeinverfügung Ausnahmen zulassen.

Zudem soll das Pflegepersonal in den 150 stationären Pflegeeinrichtungen mit ihren rund 16.000 Bewohnern, aber auch in der ambulanten Tagespflege Kontakte untereinander und zu den Patienten auf ein Minimum reduzieren. In Hamburg leben nach Angaben der Gesundheitsbehörde rund 450.000 Menschen über 60 Jahre, hiervon seien mehr als 50.000 pflegebedürftig. 

Insbesondere ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Grunderkrankungen seien durch SARS-CoV-2 besonders gefährdet.

Zusätzlich habe die Stadt ein Hilfe-Telefon speziell für ältere Menschen eingerichtet. An sieben Tagen die Woche können Seniorinnen und Senioren von 9 bis 17 Uhr unter der Nummer 040-428288000 Hilfe und Antworten auf Fragen rund um das Coronavirus erhalten, erklärte die Gesundheitsbehörde.

Update, 31. März, 13.30 Uhr: Keine Mundschutz-Pflicht in Hamburg geplant

Hamburg - Hamburg hat keine Pläne, eine Mundschutz-Pflicht etwa beim Einkauf im Supermarkt einzuführen, wie das in Jena geplant ist. Das betonte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag in der Landespressekonferenz. Momentan gebe es ein großes Problem, überhaupt ausreichend Schutzzausrüstung zu beschaffen. Diese solle dort verwendet werden, wo sie am dringendsten benötigt werde. 

Sollte sich hier eine neue Lage einstellen, würde Hamburg eine entsprechende Entscheidung natürlich erwägen, "aber derzeit haben wir keine konkrete Planung in diesem Sinne", sagte der Bürgermeister. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) ergänzte, auch das RKI habe am Montag betont, es beabsichtige nicht, sich für eine solche Maßnahme auszusprechen.

Nach Angaben der Stadtverwaltung Jena vom Dienstag soll das Tragen eines Mund-und-Nasen-Schutzes in Verkaufsstellen, dem öffentlichen Nahverkehr und Gebäuden mit Publikumsverkehr in der thüringischen Stadt verpflichtend werden.

Update, 31. März, 13.20 Uhr: ESC-Teilnehmer geben Konzerte zu Hause

Hamburg - Wegen der Corona-Pandemie können auch viele ehemalige Teilnehmer des Eurovision Song Contest (ESC) nicht wie gewohnt auf Tour gehen und müssen zu Hause bleiben. Damit ihre Musik trotzdem weiter die Fans erreicht, soll es auf dem Youtube-Kanal von eurovision.tv. jeden Freitag ein Konzert geben. Das teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) mit. 

In jedem Konzert werden mehrere ESC-Teilnehmer auftreten und sowohl ihren eigenen Song singen wie auch einen weiteren Wettbewerbssong covern. Den Anfang macht diesen Freitag (3. April) der Ire Ryan O'Shaughnessy (Lissabon 2018).

Auf dem Twitteraccount können die Fans jeweils einen von vier Songs wählen, den die Konzertteilnehmer covern sollen. Ryan O'Shaughnessy werde zum Beispiel «Think About Things» singen, mit dem die Isländer eigentlich beim ESC 2020 in Rotterdam antreten sollten. Weitere Teilnehmerin des ersten Konzertes sind Tamara Todevska, die 2019 für Nordmazedonien antrat, der Däne Rasmussen (Lissabon 2018) und Slavko Kalezić, der 2017 Montenegro vertrat. 

Der ESC 2020 sollte im Mai in Rotterdam stattfinden, wurde aber wegen des Coronavirus abgesagt.

Update, 31. März, 13.18 Uhr: Innenminister kündigt verstärkte Kontrollen über Ostern an

Schwerin - Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hat zur Einhaltung der Corona-Kontaktverbote verstärkte Kontrollen über Ostern angekündigt. Kontrollen könne es an den Zufahrtsstraßen geben. Gegebenenfalls würden auch Nebenwohnungen kontrolliert, sagte der Minister. Hintergrund sind Befürchtungen, dass es zu Verwandtenbesuchen in größerer Zahl kommt und damit das Coronavirus weiter verbreitet werden könnte. "Veschiebt Eure Besuche auf nach Corona", appellierte Caffier.

Bisher sind nach Angaben des Innenministeriums rund 110 Strafanzeigen wegen Verstößen gegen die verhängten Kontaktverbote aufgenommen worden (18. März bis 30. März). Nach einem Bericht der Ostseewelle löste die Polizei zum Beispiel in Penkun eine Lagerfeuerparty auf dem Schlosshof auf - die Jugendlichen kamen demnach mit einer Verwarnung davon. In Kuchelmiß im Landkreis Rostock sei eine Gartenparty durch die Polizei beendet worden. 

Im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg werde in mehr als 40 Fällen wegen angeblich vermieteter Ferienwohnungen ermittelt, im Bereich des PP Rostock in über 30 Fällen.

Update, 31. März, 13.17 Uhr: Uniklinikum nimmt sechs Corona-Intensivpatienten aus Frankreich auf

Kiel - Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) wird in Kiel und Lübeck sechs Corona-Intensivpatienten aus Frankreich behandeln. Wie das Klinikum am Dienstag mitteilte, werden die Patienten, die beatmet werden müssen, von einer A330-Maschine des französischen Militärs nach Hamburg geflogen und von dort in die Krankenhäuser in Schleswig-Holstein gebracht. Das UKSH folge mit der Aufnahme einem Aufruf von Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP), hieß es.

"Gegenseitige Unterstützung erfüllt gerade jetzt die Idee von Europa: Helfen ist ein Gebot der Menschlichkeit, Patienten aus den Ländern aufzunehmen, die über keine Kapazitäten zur Versorgung mehr verfügen", sagte UKSH-Vorstandschef Jens Scholz. Am Klinikum arbeiteten 14 500 Menschen, darunter mehr als 1000 Mitarbeiter aus 120 Nationen. Der französische Generalkonsul in Hamburg, Laurent Toulouse, habe sich in einer Grußbotschaft beim UKSH bedankt. Dort werden derzeit 18 auf Covid-19 positiv getestete Patienten versorgt, sieben von ihnen intensivmedizinisch. 

Bis Mitte April verdoppelt das UKSH seine Intensivkapazitäten von 172 auf 362 Betten.

Update, 31. März, 13.10 Uhr: Zahl der an Covid-19 erkrankten Hamburger um 76 auf 2290 gestiegen

In Hamburg gibt es aktuell 2290 Corona-Fälle.
In Hamburg gibt es aktuell 2290 Corona-Fälle.  © TAG24

Hamburg - Die Zahl der an Covid-19 erkrankten Hamburger ist seit Montag um lediglich 76 auf nun 2290 Fälle gestiegen. "Sie können sich sicher sein, dass ich mich dreimal versichert habe", sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag mit Blick auf den im Vergleich zu den Vortagen geringen Anstieg. Bislang lag dieser bei deutlich mehr als 100 neuen Covid-19-Kranken pro Tag.

Unter den Infizierten sind den Angaben zufolge 174 in stationärer Behandlung, 40 befinden sich auf einer Intensivstation. Prüfer-Storcks sprach von einer relativ stabilen Lage. Zwar sei die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Neuinfizierten im Vergleich zum Vortag um 20 gestiegen, die Zahl der Intensivpatienten sei jedoch gleich geblieben. Bislang sind in Hamburg sechs Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus gestorben.

Eine konkrete Zahl der Genesenen nannte Prüfer-Storcks nicht. Sie gehe davon aus, dass es unter den ursprünglich positiv Getesteten etwa 750 Menschen seien. Die Dunkelziffer sei jedoch wahrscheinlich ziemlich hoch. Eine gesonderte Auswertung gebe es nicht, sagte Prüfer-Storcks und Hinweis auf eine Einschätzung des Robert Koch-Instituts.

Update, 31. März, 13.07 Uhr: Prüfung verschoben - Hamburgs Abiturienten erhalten mehr Zeit

Hamburg - Hamburg gibt den Abiturienten mehr Zeit für die Prüfungsvorbereitung. Die Abiturprüfungen starten fünf Tage später und zeitgleich mit Schleswig-Holstein, wie Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag mitteilte. 

"Der Beginn der schriftlichen Prüfungen soll wie in Schleswig-Holstein auf den 21. April verschoben werden, um den Schülerinnen und Schülern mehr Vorbereitungszeit zu ermöglichen." Zudem werden mit Rücksicht auf die gesundheitliche Lage drei Mal so viele Nachschreibetermine angeboten.

Die schriftlichen Abiturprüfungen werden um nun in der Zeit vom 21. April bis 6. Mai stattfinden. Hamburg übernehme die Zeitplanung von Schleswig-Holstein. Bereits in dieser Woche sollen die Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schülern Kontakt aufnehmen und die Einzelheiten der Abiturprüfungen besprechen.

Update, 31. März, 12.22 Uhr: Pflegeheime fordern mehr Schutzkleidung und Corona-Tests

Hannover - Alten- und Pflegeheime brauchen aus Sicht der Betreiber dringend mehr Schutzausrüstung und umfangreiche Tests im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. 2Wir sind in allergrößter Sorge", sagte die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen, Birgit Eckhardt, am Dienstag .

Die fehlende Schutzkleidung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei ein großes Problem. Zudem werde in den Einrichtungen zu wenig und zu spät getestet. "Erst dann, wenn jemand Symptome hat, geht die Kette mit den Testungen los", sagte sie. 

"Dann ist es in der Regel zu spät, weil sich die Erkrankung unter den Mitarbeitern, die über unzureichende Schutzkleidung verfügen, und unter den Bewohnern ausbreitet."

Update, 31. März, 12.19 Uhr: Chance für Hamburgs Tennisturnier liegt bei 60 Prozent

Hamburg - Die Organisatoren des Profi-Tennisturniers am Hamburger Rothenbaum hoffen noch immer auf die planmäßige Durchführung der Veranstaltung. "Stand jetzt gehe ich davon aus, dass wir eine 60-prozentige Chance haben, das Turnier zum vorgesehenen Zeitpunkt zu spielen", sagte Veranstalter Peter-Michael Reichel. Geplanter Termin der Hamburg European Open ist vom 13. bis 19. Juli.

Aktuell sind wegen der Corona-Pandemie alle Turniere der ATP-Tour bis einschließlich 8. Juni ausgesetzt. Nach den Plänen der Tennisorganisation soll von Mitte Juli an wieder gespielt werden, soweit es die Behörden erlauben und die Reisebeschränkungen aufgehoben sind.

Update, 31. März, 12.08 Uhr: Keine Meldung von Rostocker Covid-19-Infizierten an Polizei

Rostock - Die Hansestadt Rostock wird der Aufforderung des Gesundheitsministeriums an die Kommunalbehörden nicht folgen, täglich eine aktualisierte Liste von Covid-19-infizierten Personen an die beiden Polizeipräsidien zu übermitteln. Der Empfängerkreis der Listen sei nicht hinreichend bestimmt und der Auskunftsanspruch können nur individuell, aber nicht für Gruppen gelten, sagte Rostocks Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke). 

"Das quasi öffentliche Benennen Infizierter hat schon mehrfach schlimme Konsequenzen gehabt." Bockhahn erinnerte dabei an die Behandlung von HIV-Erkrankten in den 1980-Jahren. «Wir sollten aus der Geschichte lernen. Rostock wird diese Listen in der geforderten Form nicht anfertigen und nicht übergeben.»

Der Übertragungsweg des Sars-CoV-2-Virus sei die Tröpfcheninfektion. "In gleicher Weise werden auch andere Krankheiten mit vergleichbarer oder höherer Todesrate übertragen", sagte Bockhahn und verwies dabei auf Influenza-, Tuberkulose- oder Masern-Erkrankungen. 

"Konsequenterweise müssten auch zu diesen Infektionen Listen erstellt werden und diese Idee zeigt, wie absurd und unangemessen die Weisung ist." Zu einem geeigneten und konstruktiven Miteinander, auch zum Schutz der Polizei, sei das Gesundheitsamt jederzeit bereit.

Das Gesundheitsministerium hatte ein Schreiben an Landkreise und kreisfreie Städte geschickt. Darin werden diese aufgefordert, täglich aktuelle Listen mit den Covid-19-Infizierten an die Polizei zu geben.

Update, 31. März, 12.06 Uhr: Lehrerverband für Nachsicht bei vorgezogener Notenvergabe

Hannover - Der niedersächsische Lehrerverband wirbt mit Blick auf eine vorgezogene Notenvergabe für Nachsicht im Umgang mit Schülern, deren Versetzung gefährdet ist. «Da sollte man schon mit Augenmaß agieren und den Schüler im Blick haben», sagte Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbands Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL/VDR). "Letztlich sollte man im Zweifel für den Schüler bewerten." Es dürfe allerdings keinen Freifahrtschein für Schüler geben, bei denen praktisch schon feststeht, dass sie sitzenbleiben.

Das Kultusministerium hat angeordnet, dass die allgemeinbildenden Schulen für den Fall eines noch längeren Schulausfalls schon bis Mitte April vorläufige Zeugnisnoten festlegen sollen. Diese sollen auf Basis der bisherigen Leistungen den Stand bis zum 15. April spiegeln. Angesichts der unklaren Entwicklung der Corona-Krise sei es sinnvoll, sich auf diesen Fall vorzubereiten, sagte Neumann vom Lehrerverband dazu. "Das gehört einfach zum Job."

Neumann betonte, die Gesundheit der Schüler und Lehrer müsse bei der Entscheidung über die Dauer der Schulschließungen im Vordergrund stehen. Wenn nötig, müsse die Politik den Mut haben, den Unterricht noch länger abzusagen. Stand jetzt geht die Schule am 20. April weiter. Die Abschlussprüfungen wurden in den Mai verschoben.

Update, 31. März, 11.55 Uhr: Im Norden mehr als 1000 Hilfsanträge für kleine Betriebe bewilligt

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) bei einer Rede im Parlament in Kiel.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) bei einer Rede im Parlament in Kiel.  © Carsten Rehder/dpa

Kiel - Die Bearbeitung von Anträgen kleiner Betriebe auf staatliche Zuschüsse in der Corona-Krise läuft in Schleswig-Holstein auf Hochtouren. 

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurden bis Dienstag, Stand 9.30 Uhr, von 30.000 eingegangenen Anträgen 1310 Anträge bewilligt. 24 Stunden zuvor waren 700 Anträge erledigt. Die Summe der ausgezahlten Hilfsgelder stieg von 6,7 auf 11,7 Millionen Euro.

Der Bund unterstützt kleine Firmen, Solo-Selbstständige, Freiberufler und Landwirte mit bis zu 50 Milliarden Euro. Das Land Schleswig-Holstein flankiert dies mit 100 Millionen Euro für Sonderfälle. 

Firmen mit bis zu fünf Beschäftigten bekommen eine Einmalzahlung von 9000 Euro für drei Monate, Firmen mit bis zu zehn Beschäftigten 15.000 Euro.

Wirtschaftsminister Bernd Buchholz bat die Antragsteller, auf jeden Fall die Anhänge zu den Formularen mitzuschicken. 

Wer seinen Antrag zügig bearbeitet haben möchte, sollte dies keineswegs vergessen, sagte der FDP-Politiker. Anträge können bis Ende Mai gestellt werden.

Buchholz hatte am Vorabend alle noch nicht tätig gewordenen Antragsteller um eine kurze Antragspause bis Donnerstag gebeten. "Wir haben in Verhandlungen mit dem Bund noch weitere Zugeständnisse beim Programm erreichen können und werden die nächsten 48 Stunden dafür nutzen, das Formular noch einmal entsprechend zu überarbeiten und als Online-Version zur Verfügung zu stellen", erläuterte er. Bereits gestellte Anträge blieben bestehen und würden bearbeitet.

Nach den vom Bund vorgelegten Details sei beispielsweise der Bezug von Arbeitslosengeld nicht länger ein Ausschlusskriterium für einen Zuschuss. Auch könnten ganz junge Betriebe einen Zuschuss beantragen, zudem seien Land- und Forstwirte sowie gemeinnützige Unternehmen antragsberechtigt.

Update, 31. März, 11.45 Uhr: Zoo Rostock wegen Corona-Krise zu: "Langsam wird es eng"

Gorillaweibchen Yene säugt ihr Neugeborenes.
Gorillaweibchen Yene säugt ihr Neugeborenes.  © Carina Braun/Zoo Rostock/dpa

Rostock - Der Zoo in Rostock hofft auf die Möglichkeit einer Wiedereröffnung nach dem 20. April. "Langsam wird es eng", sagte Zoodirektor Udo Nagel mit Blick auf die fehlenden Besuchereinnahmen und weiter laufenden Fixkosten. Diese lägen bei rund einer Million Euro monatlich. 

Dazu gehörten die Futter-, Energie- und Heizungskosten sowie die Lohn- und Gehaltszahlungen der rund 120 Mitarbeiter. Mittlerweile seien 17 Mitarbeiter, die an den Eingangskassen beschäftigt sind, in Kurzarbeit.

Der Zoo habe sich auf die Schließung bis 20. April eingestellt. "Bis dahin muss das einfach gehen. Danach wird es schwer." 

Nagel hoffte, dass der Zoo wie viele andere Unternehmen mit einer Unterstützung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern rechnen kann.

Gleichzeitig arbeite der Zoo an einem Konzept, das die schrittweise Öffnung des Zoos ermöglicht. Von einer Öffnung könnte zunächst das Primatenhaus Darwineum ausgenommen sein, weil es im dortigen Tropenhaus räumlich zu beengt ist. "Im Vogel- und Reptilienhaus könnte gleichzeitig nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern zugelassen werden", sagte Nagel.

Nachdem der Zoo vorletzte Woche die erste Gorilla-Geburt in seiner 121-jährigen Geschichte verkündet hatte, warten nun alle Mitarbeiter auf eine zweite Gorilla-Geburt. "Zolas Bauch ist kugelrund. Sie erfreut sich bester Gesundheit, anstrengend scheint es allerdings schon zu sein", hatte jüngst Tierpfleger Tobias Pollmer berichtet.

Im Moment arbeiteten die Pfleger im Darwineum mit Mundschutz und Handschuhen, sagte Nagel. Denn noch sei es fraglich, ob das Sars-CoV-2-Virus auch für Primaten gefährlich werden kann. "Da sind wir sehr vorsichtig."

Auch der Verband der Zoologischen Gärten hatte wegen der Corona-Krise am Dienstag ein Soforthilfe-Programm in Höhe von 100 Millionen Euro für mehr als 50 Zoos in Deutschland gefordert. In einem Brief wandte sich Verbandschef Jörg Junhold, selbst Zoodirektor in Leipzig, auch an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und wies auf die Notwendigkeit sofortiger Unterstützung hin. 

"Anders als andere Einrichtungen können wir unseren Betrieb nicht einfach runterfahren – unsere Tiere müssen ja weiterhin gefüttert und gepflegt werden."

Update, 31. März, 11.23 Uhr: Fielmann setzt wegen Corona-Pandemie Dividende aus

Hamburg - Die Optikerkette Fielmann setzt wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie ihre Dividende für 2019 aus. Der Konzern begründete dies am Dienstag mit den zu erwartenden negativen Auswirkungen auf Absatz, Umsatz und Gewinn. 

Der für den 9. Juli geplanten Hauptversammlung wolle man nun die Aussetzung der Dividende zur Sicherung der Liquidität vorschlagen, teilte das Unternehmen in Hamburg mit. Ursprünglich hatte Fielmann seinen Aktionären eine Dividende von 1,95 Euro je Aktie in Aussicht gestellt. 

Wenn sich die Verhältnisse normalisiert hätten, werde Fielmann seine Dividendenpolitik fortführen, hieß es.

Update, 31. März, 11.07 Uhr: Erzbischof Heße dankt Regierungen für umsichtiges Handeln in Corona-Krise

Hamburg - Erzbischof Stefan Heße hat den Landesregierungen von Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein für ihr bisheriges Handeln in der Corona-Krise gedankt. Wie das Erzbistum Hamburg am Dienstag mitteilte, habe Heße in Schreiben an Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) das "umsichtige, konsequente und transparente Handeln" ihrer Landesregierungen gewürdigt. 

"Das lässt mich hoffen, dass wir einen guten Weg durch die Krise finden werden", schrieb er nach Angaben des Erzbistums.

Update, 31. März, 10.44 Uhr: Zwei weitere Covid-19-Todesfälle in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock - In Mecklenburg-Vorpommern sind zwei weitere Menschen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Dienstag berichtete, starb im Landkreis Nordwestmecklenburg ein 60-jähriger Mann. Bei ihm seien verschiedene schwere Vorerkrankungen bekannt gewesen. 

Auch ein 77-jähriger Mann aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sei an der Covid-19-Erkrankung gestorben. Er hatte unter schwersten Vorerkrankungen gelitten und sich in palliativer Betreuung befunden, wie es hieß. 

Damit gibt den Angaben zufolge drei Todesfälle in Mecklenburg-Vorpommern im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus.

Update, 31. März, 10.02 Uhr: Jetzt 1135 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein - neun Tote

Kiel - Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus in Schleswig-Holstein hat sich um zwei auf neun erhöht. Es handle sich um einen 80 Jahre alten Mann im Kreis Plön und eine 78 Jahre alte Frau im Kreis Rendsburg-Eckernförde, teilten die Landesregierung und die Kreise am Dienstag in Kiel mit. Beide Corona-Opfer hatten den Angaben zufolge schwere Vorerkrankungen und starben in Krankenhäusern.

Die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Schleswig-Holstein hat sich bis Montag einschließlich um 82 auf 1135 erhöht. Das ist ein Anstieg um 7,2 Prozent. 146 Menschen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung und damit 18 mehr als nach der Meldung vom Vortag. 

Zu den in der Statistik erfassten neun Todesfällen zählt auch ein Mann aus Schleswig-Holstein, der als Tourist in Ägypten war und dort starb.

Update, 31. März, 9.58 Uhr: Kriminologe sieht größere Gefahr von Videospiel-Sucht in Corona-Krise

Hannover - Wegen der Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise sieht der Kriminologe Christian Pfeiffer ein deutlich erhöhtes Risiko für Video- und Computerspiel-Sucht unter Kindern und Jugendlichen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte er, der Intensivspieler-Anteil könnte nun «beträchtlich anwachsen» - was aus seiner Sicht auch zu einer hohen Suchtgefahr führt. "In Niedersachsen spielt jeder vierte männliche Jugendliche jeden Tag viereinhalb Stunden und mehr", erklärte Pfeiffer. "Das ist ein Problem, das sich jetzt durch Corona noch einmal verschärft."

Der ehemalige Chef des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen erwartet außerdem, dass häusliche Gewalt zunehmen wird, wenn Familienmitglieder seltener die eigenen vier Wände verlassen. "Wir wissen etwa aus China, dass dort die innerfamiliäre Gewalt aufgrund der Corona-Krise ein ernstes Problem geworden ist. Eine solche Entwicklung droht uns auch." Die Frauenhäuser sollten daher möglichst rasch besser ausgestattet werden, forderte Pfeiffer.

In Niedersachsen war die Gesamtzahl der Opfer von Straftaten 2019 laut Kriminalstatistik - bei ungefähr gleich bleibender Zahl der registrierten Delikte - um 2,1 Prozent gewachsen. Ein wesentlicher Grund dafür war laut Innenminister Boris Pisorius (SPD) häusliche Gewalt.

Update, 31. März, 9.48 Uhr: HSV-Profi nimmt an "We kick Corona" teil

Hamburg - Zahlreiche Fußballstars haben sich an der Aktion "We kick Corona" bislang beteiligt. Nun ist auch der erste HSV-Profi dabei. Sonny Kittel hat angekündigt, ebenfalls einen Teil zu spenden.

Die Aktion hatten die beiden Bayern-Profis Leon Goretzka und Joshua Kimmich ins Leben gerufen. Bislang sind rund 3,5 Millionen Euro für karitative Vereine und soziale Einrichtungen zusammengekommen.

Update, 31. März, 9.41 Uhr: Arbeitslosenverband fordert längeres Arbeitslosengeld

Schwerin - Der Arbeitslosenverband Mecklenburg-Vorpommern fordert angesichts der Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft eine Verlängerung des Arbeitslosengeldes. "Bei allen Bemühungen des Bundes und des Landes wird es durch die Corona-Krise zu einem Wegfall von Arbeitsplätzen und zu einem deutlichen Anstieg der Zahl arbeitsloser Frauen und Männern kommen", sagte der Vorsitzende des Arbeitslosenverbandes, Jörn Böhm, am Dienstag. Selbst bei einem raschen Wiederanspringen der Wirtschaft werde das Beschäftigungsniveau vor der Krise nicht so bald wieder erreicht werden.

"Neben denen, die sofort in die Grundsicherung fallen, trifft es kurz- und mittelfristig auch die Arbeitslosengeldbezieher hart", so Böhm. "Bei einigen, die auf die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt gehofft hatten, endet die Bezugsdauer in diesen Tagen und Wochen." 

Derzeit können Arbeitnehmer unter 50 Jahren maximal zwölf Monate Arbeitslosengeld beziehen - danach fallen sie in Hartz IV. Mit zunehmendem Alter steigt die Bezugsdauer bis auf 24 Monate.

Außerdem forderte Böhm eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes insbesondere für Familien. Unterstützung benötigten zudem Träger von sozialen Hilfeprojekten, wie Kleiderkammern, Möbelbörsen und Suppenküchen. Ihnen brächen die Einnahmen weg, doch die Fixkosten für Strom, Miete und Fahrzeuge sowie für nicht geförderte Beschäftigte fielen weiter an. 

Den Beschäftigungsgesellschaften gehe es ähnlich: Maßnahmen fielen wegen Corona weg - in der Folge fließe kein Geld vom Jobcenter.

Update, 31. März, 9.30 Uhr: Corona-Infizierter verließ Quarantäne - Kontakt zu drei Menschen

Rendsburg - Ein Corona-Infizierter im Kreis Rendsburg-Eckernförde hat nach Angaben der Behörden die häusliche Quarantäne verlassen und zu mindestens zehn Menschen Kontakt gehabt. Das sagte eine Sprecherin des Kreises am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Ob der Mann möglicherweise noch mehr Personen getroffen habe, werde derzeit überprüft.

Der Mann war Mitte März aus einem Risikogebiet zurückgekehrt, er kam in häusliche Quarantäne. Er wurde positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Der Infizierte sei weiterhin in häuslicher Quarantäne, hieß es.

Der Quarantäne-Bruch fiel auf, als die Behörden die Kontakte eines anderen Infizierten nachverfolgten, um die Infektionskette zu unterbrechen. Dabei wurde festgestellt, dass der Quarantäne-Brecher Kontakt zu dem anderen Corona-Positiven hatte.

Dem Mann droht mindestens ein Bußgeld, möglicherweise aber auch eine Strafanzeige, sollten weitere Verstöße bekannt werden, sagte die Sprecherin des Kreises. Verstöße gegen Quarantäne-Auflagen können sogar mit Haftstrafen bis zu fünf Jahren geahndet werden, wenn dadurch eine meldepflichtige Krankheit oder meldepflichtigen Erreger verbreitet würden. 

Die einschränkenden Maßnahmen werden von den Gesundheitsämtern angeordnet - sie sind verpflichtend.

Update, 31. März, 9.10 Uhr: Schulen sollen vorläufige Noten erstellen - Ausfall bis Sommer?

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) will die Abschlussprüfungen verschieben.
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) will die Abschlussprüfungen verschieben.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Hannover - Die allgemeinbildenden Schulen in Niedersachsen sollen für den Fall noch längerer Unterrichtsausfälle in der Corona-Krise schon für Mitte April vorläufige Zeugnisnoten vorbereiten. 

Dies geht aus einem Erlass des Kultusministeriums vom vergangenen Freitag hervor. Auf Basis der bisherigen Leistungen im laufenden Schuljahr sollen demnach bereits Notenübersichten erstellt werden, die den Stand bis zum 15. April widerspiegeln.

Damit soll gewährleistet sein, dass entsprechende Bewertungen dokumentiert sind, falls sich die Schulschließungen über das Ende der Osterferien hinaus ziehen. 

Zwischenstände sollen für alle Schüler und Fächer erarbeitet werden.

Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hatte angekündigt, dass die Abschlussprüfungen an Niedersachsens Schulen wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr verschoben werden. "Ich möchte, dass alle Schülerinnen und Schüler auch die Chance haben, ihre Prüfungen abzulegen", sagte er. 

Die Abiturklausuren werden zwischen dem 11. und 30. Mai geschrieben - rund drei Wochen später als zunächst geplant. Die Abschlussarbeiten der Schüler der 9. und 10. Klassen an Haupt- und Realschulen beginnen am 20. Mai. 

Ob der neue Zeitplan zu halten ist, soll kurz nach Ostern beurteilt werden. Schlimmstenfalls könnten die Schulen sogar bis zum Sommer geschlossen bleiben.

Update, 31. März, 9.01 Uhr: Nach Ostern sollte Hamburgs Wirtschaft wieder anlaufen

Hamburg - Der Hamburger Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) hofft in der Corona-Krise auf ein Wiederanfahren des Wirtschaftslebens nach den Ostertagen. "Ja, nach Ostern sollte Hamburgs Wirtschaft langsam wieder anlaufen", sagte er. 

"Wir müssen aktuell noch mit Hochdruck daran arbeiten, dass wir die Ansteckungskurve nach unten drücken. Bis Ostern sollten wir dann einen klaren Plan erstellen, wie wir wieder ins Wirtschaftsleben zurückkehren können", erklärte er. 

Hier denke er unter anderem an den Einzelhandel, gastronomische Betriebe oder auch Friseure.

Update, 31. März, 8.07 Uhr: Kurz vor Mitternacht - Hamburger Unternehmenshilfe angelaufen

Hamburg - Das Hilfsprogramm von Bund und Ländern für Selbstständige und kleinere Unternehmen ist in Hamburg nach stundenlangen Problemen kurz vor Mitternacht angelaufen. Das teilte Finanzbehörde und Wirtschaftsbehörde mit. 

Um 23.57 Uhr habe es schließlich geklappt und sei dann gut angelaufen, sagte eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde . Es habe bereits viele positive Rückmeldungen gegeben. 

In der ersten Dreiviertelstunde gab es demnach über 1000 Registrierungen und mehr als 120 Anträge.

Update, 31. März, 8 Uhr: Ministerium: Auch Eltern von Schulkindern bekommen Beiträge zurück

Kiel - Auch Eltern von Schulkindern in Schleswig-Holstein sollen nicht auf Kosten für Betreuungen sitzenbleiben, die wegen Schulschließungen im Zuge der Corona-Krise weggefallen sind. Darauf machte eine Sprecherin des Bildungsministeriums aufmerksam. 

Solche Kosten für schulische Ganztags- und Betreuungsangebote würden zurückerstattet. Die Mittel sollen unbürokratisch bereitgestellt werden, hieß es. 

Bereits am Freitag hatte das Sozialministerium das Gleiche für die Kitas bekanntgegeben, die wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus geschlossen wurden.

Update, 31. März, 6.49 Uhr: Arktis-Expedition: Leiter rechnet nicht mit Abbruch wegen Coronavirus

Bremerhaven - Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf die einjährige "Mosaic"-Expedition des Forschungsschiffes "Polarstern" in der Zentralarktis aus. Wegen der weltweiten Reiseverbote müsse der für Anfang April geplante Wechsel der 100 Wissenschaftler an Bord verschoben werden, sagte Expeditionsleiter Markus Rex vom Alfred-Wegener-Institut (AWI). Der Austausch werde nun für Mai geplant.

Mit einem Abbruch der Expedition rechne Rex aus derzeitiger Sicht nicht. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass die "Polarstern" wie geplant am 12. Oktober nach Bremerhaven zurückkehren wird", sagte er. 

Der Eisbrecher war am 20. September 2019 von Norwegen aufgebrochen, um sich in der Arktis einfrieren zu lassen. Am 1. April ist somit Halbzeit der Expedition.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<!

Update, 30. März, 18.27 Uhr: Mehr als 4000 bestätigte Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen

Hannover/Bremen - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen ist in Niedersachsen auf 4026 Fälle gestiegen. Dies sind 243 Fälle mehr als am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Montag (Stand 14 Uhr) mitteilte. 33 mit dem Virus infizierte Menschen seien inzwischen gestorben. Genesen sind in Niedersachsen laut Hochrechnung 423 der bislang gemeldeten Fälle. Unter Umständen werden Fallzahlen und Todesfälle allerdings auch erst mit Verzögerungen von den Landkreisen übermittelt, wie das Gesundheitsministerium in Hannover erklärte.

Im Land Bremen wurden 297 bestätigte Coronavirus-Infektionen gezählt, davon 20 in Bremerhaven (Stand Montag 14.00 Uhr). Die Zahl der Toten verdoppelte sich auf vier. Ein 90-Jähriger und eine 88-jährige Frau, die beide unter Vorerkrankungen litten, seien am Montag nach diagnostizierter Covid-19-Erkrankung gestorben, teilte der Gesundheitssenat mit. Insgesamt seien in Bremen 71 Patienten genesen.

Ab der Wochenmitte werde die Crew des Forschungsschiffes «Polarstern» mit 76 Personen erwartet, unter ihnen 16 Ausländer, hieß es weiter. Sie sollen in einem Bremer Hotel untergebracht und vom Gesundheitsamt untersucht werden, bevor sie in ihre Heimatländer ausreisen können.

Update, 30. März, 17.28 Uhr: Bislang 6,7 Millionen Euro an Soforthilfen für Firmen ausgezahlt

Schwerin - Zur Kompensation Corona-bedingter Einnahmeausfälle hat die Landesregierung nach den Angaben von Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) bislang etwa 6,7 Millionen Euro an Antragsteller ausgezahlt. Mit Hilfe dieser nicht rückzahlbaren Zuschüsse soll Solo-Selbstständigen, Kleinst- und Kleinunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern das unternehmerische Überleben ermöglicht werden. "Die Auszahlung der Soforthilfe läuft weiter auf Hochtouren. Die Nachfrage ist ungebrochen hoch", erklärte Glawe am Montag in Schwerin.

Etwa 16.000 Anträge seien beim Landesförderinstitut eingegangen, das bislang 650 davon bewilligt habe. Die Anträge spiegelten die breite Vielfalt aller Branchen wider, sagte Glawe weiter.

Die Hilfsprogramme von Bund und Land richten sich bislang an Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten. Je nach Mitarbeiterzahl variieren die Zuschüsse zwischen 9000 und 40 000 Euro. 

Neben Unternehmern können auch Angehörige Freier Berufe und selbstständige Künstler, die durch die Corona-Krise in ihrer beruflichen Existenz gefährdet sind, Hilfen beziehen. Die Landesregierung hatte in der Vorwoche einen "MV-Schutzfonds" beschlossen, der insgesamt 1,1 Milliarden Euro umfasst.

Update, 30. März, 17.11 Uhr: Schulbehörde richtet Corona-Sorgen-Telefon für Eltern ein

Hamburg - Die Hamburger Schulbehörde hat ein Corona-Sorgen-Telefon für Eltern eingerichtet. Über die Hotline wollen die Beratungsabteilungen der 13 Hamburger Regionalen Bildungs- und Beratungszentren Eltern bei Schul- und Erziehungsproblemen in der Corona-Krise unterstützen. 

Das Beratungsangebot kann etwa in Anspruch genommen werden, wenn aufgrund der Krise Konflikte in der Familie auftreten, wenn Kinder Probleme mit dem Lernen haben oder Angehörige krank werden, hieß es in einer Mitteilung der Schulbehörde vom Montag.

Seit zwei Wochen sind in Hamburg die Schulen geschlossen und das schulische Lernen wurde nach Hause verlagert. Viele Eltern seien in belastenden oder sogar existenzbedrohenden Situationen, hieß es. 

Das Corona-Sorgen-Telefon ist ab sofort von montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 16 kostenlos und auf Wunsch auch anonym erreichbar.

Update, 30. März, 16.59 Uhr: 366 Corona-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin - Die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Mecklenburg-Vorpommern um zehn auf 366 gestiegen. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Montag (16.30 Uhr) mitteilte, mussten oder müssen 36 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, sieben davon auf einer Intensivstation. Die meisten Fälle wurden bislang in der Landeshauptstadt Schwerin mit 62 registriert. 

Am vergangenen Samstag war ein 57-jähriger Mann aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim gestorben, der Anfang März im Skiurlaub in Österreich war. Der Patient hatte neben einer bestätigten Infektion mit dem neuen Coronavirus chronische Vorerkrankungen.

Wie das Lagus weiter berichtete, wurden in sechs Laboren in MV insgesamt bislang fast 14.000 Corona-Tests analysiert.

Update, 30. März, 16.30 Uhr: FC St. Pauli nimmt Training mit Ball wieder auf

Hamburg - Die Profis des FC St. Pauli kehren auf den Rasen zurück. Wie der Verein am Montag mitteilte, werde den Spielern ein individuelles Training mit dem Rasen ermöglicht.

Dabei wird im Millerntorstadion und im Trainingszentrum an der Kollaustraße trainiert. Die Maßnahmen erfolgen laut Verein nach den Vorgaben zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus und unter Einhaltung strenger Regeln hinsichtlich der Hygiene sowie der empfohlenen Abstandsregelungen.

Dabei erfolgt das Training an beiden Trainingsorten zeitlich klar getrennt und in Schichten, die Trainer- und Betreuerteams sind fest zugeteilt und werden nicht gewechselt.

Sportchef Andreas Bornemann erklärte: "Wir wollten das Individualtraining optimieren und abwechslungsreicher gestalten, deshalb haben wir die Einheiten für die Spieler ausgeweitet. Ergänzend zu den Kraft- und Ausdauereinheiten zu Hause und den virtuellen Gruppeneinheiten, ist jeder Spieler vier Mal die Woche für eine Stunde auf dem Rasen – und das jeweils angeleitet von einem Trainer. Dabei ist uns der größtmögliche Schutz wichtig. Deshalb haben wir die umfangreichen Vorkehrungen hinsichtlich der Hygiene und den empfohlenen Abstandsregelungen getroffen."

Update, 30. März, 16.21 Uhr: Hamburger Soforthilfe für Unternehmen mit Startproblemen

Hamburg - Die Soforthilfe für Selbstständige und kleine bis mittelgroße Unternehmen ist am Montag in Hamburg nur stolpernd in Gang gekommen. Wegen technischer Probleme war das Antragsformular bis zum späten Nachmittag auf der Internet-Seite der Hamburgischen Investitions- und Förderbank nicht abrufbar und es konnten keine Anträge auf Liquiditätshilfen eingereicht werden.

Der Hamburger Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) appellierte an Unternehmen mit ausreichender Liquidität, mit ihrem Antrag auf Hilfsgelder noch zu warten. Im Laufe der ersten Woche erwarte die Behörde rund 100.000 Anträge auf Soforthilfe wegen der Corona-Krise, sagte Westhagemann dem Radiosender NDR 90,3. 

Dabei wolle Hamburg zuerst denjenigen Selbstständigen, kleinen und mittleren Unternehmen helfen, die den dringendsten Bedarf aufweisen. Wer noch über ausreichend Liquidität verfüge, um seine Betriebskosten abdecken zu können, solle mit dem Antrag noch warten. Die Anträge könnten auch nachträglich bis Mai gestellt werden.

In Hamburg können die Finanzmittel von Bund und Land online in einem einzigen Formular beantragt werden, das bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) hochgeladen werden muss. Die nicht rückzahlbaren Soforthilfen für Unternehmen und Selbstständige sind gestaffelt nach der Zahl der rechnerischen Vollzeit-Beschäftigten. Die Höchstbeträge reichen, Bund und Land zusammen, von 11.500 Euro für Solo-Selbstständige bis zu 30.000 Euro für Unternehmen mit 50 bis 250 Mitarbeitern.

Westhagemann kündigte an, dass die ersten Soforthilfen bereits in dieser Woche auf den Konten der Empfänger landen sollen. Es sei schwierig, Missbrauch von vornherein auszuschließen. Doch werde im Nachgang überprüft, ob die Empfänger berechtigt seien, die staatlichen Gelder in Anspruch zu nehmen. In dem Antrag wird die Identität und Steuer-Nummer abgefragt, bei Unternehmen auch der Handelsregister-Eintrag und ein Registerauszug oder eine Gewerbeanmeldung.

Zudem muss der Antragsteller seine letzten Monatsumsätze angeben und den absehbaren Liquiditätsbedarf an Hand seiner Betriebskosten wie Mieten, Pachten und Löhne, allerdings ohne seinen persönlichen Lebensbedarf. Die Umsätze oder Honorare müssen bedingt durch die Corona-Krise um mindestens 50 Prozent gesunken sein. 

Für Selbstständige ohne Betriebskosten wie Künstler oder Honorarlehrkräfte verwies Westhagemann auf die Möglichkeit, bei der Arbeitsagentur Grundsicherung zu beantragen.

Update, 30. März, 15.57 Uhr: 22 Reha-Kliniken übernehmen reguläre Patienten

Hannover - In Niedersachsen sind 22 der 78 Reha-Kliniken im Land verpflichtet worden, Patienten ohne Coronavirus-Infektionen aus regulären Krankenhäusern zu übernehmen. Das Land habe die Reha-Kliniken auf Grundlage des Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetzes dazu angewiesen, teilte das Gesundheitsministerium am Montag in Hannover mit. 

Auf diese Weise habe das Land rund 2000 zusätzliche Krankenhausbetten schaffen können. Den anderen Kliniken werde Freiraum geschaffen, um sich auf eine stark steigende Zahl von Covid-19-Patienten vorzubereiten.

Die 22 Einrichtungen wurden laut Ministerium ausgewählt, weil ihre technische Ausstattung und ihre fachliche Ausrichtung besonders gut geeignet sind. Zudem habe man auf eine regional ausgewogene Verteilung geachtet. In einem nächsten Schritt sollen weitere Reha-Einrichtungen in Niedersachsen angewiesen werden, Kapazitäten für Kurzzeitpflegeplätze zu schaffen.

Update, 30. März, 15.16 Uhr: Neue Notunterkunft für obdachlose Frauen in Hamburg

Hamburg - Obdachlosen Frauen in Hamburg steht ab sofort eine neue Notunterkunft zur Verfügung - angepasst an Corona-Zeiten. Die 50 Übernachtungsplätze in der Horner Landstraße 85 werden vom DRK-Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V. betreut, wie die Hamburger Sozialbehörde am Montag mitteilte. Durch eine angepasste, lockere Belegung werde die Einhaltung der gebotenen Abstände in Zeiten der Corona-Krise ermöglicht. Außerdem werde die Übernachtungsstätte durch einen Wachdienst geschützt.

Außerdem sollen Obdachlose ab Mittwoch weitere Duschgelegenheiten in einem Schwimmbad zur Verfügung stehen, teilte die Behörde mit. In den Notübernachtungsstätten gebe es weiterhin die Gelegenheit, sich zu waschen und zu duschen. Auch Tagesaufenthaltseinrichtungen, die bisher solche Angebote vorhielten, bereiteten deren Wiederaufnahme vor.

In enger Abstimmung mit den Trägern und Akteuren werde die Bereitstellung der nötigen Angebote in der Corona-Krise geplant und ermöglicht, hieß es in der Mitteilung der Behörde. Wo nötig, würden zusätzliche Angebote gemacht oder Alternativen bereitgestellt. 

Der Senat hatte am vergangenen Mittwoch angekündigt, das bis Ende März angedachte Winternotprogramm mit seinen 780 zusätzlichen Schlafplätzen wegen der Corona-Krise bis Ende Mai zu verlängern.

Update, 30. März, 15.08 Uhr: "Gerede" über Lockerungen gefährdet Tausende Menschen

Hannover - Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann sieht in der Corona-Krise noch keinen Spielraum für Lockerungen der Kontaktverbote. "Wer jetzt schon falsche Hoffnungen nährt, der handelt nicht nur leichtfertig, sondern auch unverantwortlich. Dieses Gerede setzt wirklich das Leben von vielen Tausend Menschen aufs Spiel", sagte Reimann am Montag in Hannover.

Dass die Zahl der bestätigten Neuinfektionen in Niedersachsen in den vergangenen Tagen leicht zurückging, führte die SPD-Politikerin auf das Wochenende zurück, an dem weniger getestet und gemeldet worden sei. 

Da es keine Impfungen und keine Therapie von Covid-19 gebe, sei Isolierung bisher das einzige Mittel gegen das Virus. "Nur Distanz hilft", sagte sie.

Update, 30. März, 14.50 Uhr: 2214 bestätigte Corona-Infektionen in Hamburg - Zwei weitere Tote

Hamburg - In Hamburg sind erneut zwei Menschen an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben. Bei den Toten handelt es sich um einen 63- und einen 66-Jährigen, wie die Gesundheitsbehörde am Montag in Hamburg mitteilte. In beiden Fällen sei die Covid-19-Erkrankung den rechtsmedizinischen Untersuchungen zufolge die Todesursache gewesen. Damit ist die Zahl der Corona-Toten in Hamburg auf sechs gestiegen.

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Hamburg binnen eines Tages um 136 auf 2214 gestiegen. Derzeit seien 154 Menschen aus der Stadt aufgrund ihrer Erkrankung im Krankenhaus, 40 von ihnen würden intensivmedizinisch versorgt, teilte die Gesundheitsbehörde mit. In der Regel gingen die Krankheitsverläufe nach wie vor mit leichten bis mittleren grippeähnlichen Symptomen einher.

Am Sonntag waren aufgrund ihrer Covid-19-Erkrankung 149 Menschen aus Hamburg in stationärer Behandlung gewesen, davon 40 mit intensivmedizinischer Betreuung.

Update, 30. März, 14.48 Uhr: Mehr als 4000 bestätigte Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen

Hannover - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen ist in Niedersachsen auf 4026 Fälle gestiegen. Dies sind 243 Fälle mehr als am Vortag, wie das Landesgesundheitsamt am Montag (Stand 13.30 Uhr) mitteilte. 

33 mit dem Virus infizierte Menschen seien inzwischen gestorben. Unter Umständen würden Fallzahlen allerdings auch erst mit Verzögerungen von den Landkreisen übermittelt, hieß es.

In Bremen wurden bis Sonntag (16 Uhr) 290 bestätigte Fälle gezählt. Zwei Menschen sind nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

Update, 30. März, 14.35 Uhr: Schutzkleidung und Freiwillige für Krankenhäuser und Gesundheitsamt

Hamburg - Die Aufrufe der Hamburger Gesundheitsbehörde nach Schutzkleidung, pensionierten Ärzten und medizinischem Fachpersonal haben Früchte getragen. "Wir haben in Hamburg mittlerweile Schutzkleidung erhalten - unter anderem auch über Spenden von Unternehmen", sagte eine Behördensprecherin am Montag. Diese werden den Angaben zufolge nach Dringlichkeit in der Versorgung von Covid-19-Patienten in Hamburg verteilt. 

Weitere Schutzkleidungs-Lieferungen würden vom Bundesministerium für Gesundheit erwartet. Zu Umfang und Hersteller wollte sich die Sprecherin aus vertragsrechtlichen Gründen nicht äußern.

Auf den Ruf nach Ärzten im Ruhestand und weiteren medizinischen Fachkräften hätten sich viele Menschen gemeldet. "Der erste Personalaufruf ist auf hohe Resonanz gestoßen. Daher stellt sich die Gesundheitsbehörde gerade auf, um die Angebote zu steuern und die Freiwilligen sinnvoll einzusetzen." 

Zudem würden Medizinstudierende bereits in den Gesundheitsämtern eingesetzt und sollen auch das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) verstärken. Konkrete Zahlen nannte die Sprecherin zunächst nicht.

Update, 30. März, 14.20 Uhr: Drogeriekette zahlt Corona-Bonus

Hamburg - Die Hamburg Drogeriekette "Budnikowsky" will nach Auskünften des Abendblattes seinen Beschäftigten einen Bonus in Höhe von 150 Euro für ihren Einsatz in Zeiten der Coronakrise auszahlen.

"In dieser schwierigen Zeit sind wir sehr dankbar für den unermüdlichen, standhaften und nervenstarken Einsatz unserer Mitarbeiter. Dafür möchten wir mit dieser Sonderzahlung Danke sagen", erklärte Christoph Wöhlke, Geschäftsführer von Budnikowsky von auf Anfrage des Abendblatts.

Ausgezahlt werden soll der Betrag im April.

Update, 30. März, 13.53 Uhr: NBank kommt bei Corona-Unterstützung in Fahrt

Hannover - Die landeseigene NBank hat für kleinere Firmen inzwischen etwa acht Millionen Euro an staatlicher Finanzhilfe gegen die Einbrüche in der Corona-Krise genehmigt. Bis Sonntagabend seien Zuschüsse von mehr als sechs Millionen Euro zur Zahlung angewiesen sowie rund zwei Millionen Euro an Darlehen geprüft und bewilligt worden, hieß es aus der Investitions- und Förderbank Niedersachsen am Montag. 

Gut 1500 einzelne Unternehmen erhielten damit bereits Unterstützung, insgesamt 37.000 E-Mails mit Anträgen seien eingetroffen. "Wir kommen jetzt ins Laufen", erklärte die Bank.

Das Verfahren hatte schon am vergangenen Mittwoch starten sollen, wegen des großen Interesses an den Unterlagen auf der Homepage der NBank war aber zunächst die Technik zusammengebrochen. Parallel zur Online-Beantragung wurde die Möglichkeit geschaffen, auch PDF-Dokumente zu mailen. 

"Wir haben nun auch positive Rückmeldungen, dass wir schneller unterwegs sind." Die Bank wies die Antragsteller darauf hin, dass die entsprechenden Formulare vollständig, leserlich und mit den wesentlichen Kerndaten und Begründungen ausgefüllt werden müssten - "am besten am Computer, nicht handschriftlich".

Das Programm "Liquiditätssicherung für kleine Unternehmen" richtet sich an Firmen und Selbstständige mit bis zu 49 Beschäftigten, die sich wegen der Corona-Krise in einer Notlage befinden. 

Die Zuschüsse sind gestaffelt: Bis 5 Beschäftigte gibt es 3000 Euro, bis 10 Beschäftigte 5000 Euro, bis 30 Beschäftigte 10.000 Euro und bis 49 Beschäftigte 20.000 Euro. Insgesamt sind vorläufig 100 Millionen Euro vorgesehen. Für bestimmte bestehende Kreditprogramme können die Darlehensnehmer vom 1. April bis 30. Juni auch die Tilgung aussetzen.

Update, 30. März, 13.20 Uhr: Bremer Polizei löst Geburtstagsfeier mit 14 Menschen auf

Bremen - Die Polizei in Bremen hat eine Geburtstagsparty mit 14 Menschen als Verstoß gegen die Corona-Beschränkungen aufgelöst. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte ein 35-jähriger Vater für Sonntagabend Verwandte und Freunde zum Geburtstag seines Sohnes eingeladen. Dazu zählten auch Kinder zwischen 2 und 13 Jahren. 

Die Beamten kontrollierten die Wohnung und schickten alle Menschen fort, die nicht dort wohnten. Außerdem erstellten sie eine Strafanzeige wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.

Die Allgemeinverfügung des Bremer Ordnungsamtes in der Corona-Krise verbietet derzeit private Feiern mit Gästen. Die Verfügung gilt seit dem 24. März vorläufig bis zum 19. April.

Update, 30. März, 12.56 Uhr: Til Schweiger verschenkt Mundschutz an Vater und Ärzte

Hamburg - Der Schauspieler und Regisseur Til Schweiger (56) hat mehrere Mundschutzmasken an Mediziner verschenkt. "Ich habe schon vor Jahren Mundschutzmasken zuhause gebunkert. Die meisten habe ich jetzt an meinen Vater und an meinen Hausarzt verschenkt. Oder an andere Ärzte, die den Mundschutz jetzt nötiger brauchen. Wenn man Abstand hält und sich die Hände wäscht und desinfiziert, braucht man ja als normaler Bürger eigentlich keinen Mundschutz", sagte der Wahlhamburger.

Er fühle sich in der Krise in Hamburg gut aufgehoben. "Es gibt jetzt kaum einen besseren Ort als Deutschland", so der Familienvater. Er habe auch über Mallorca nachgedacht, weil die Insel dünn besiedelt ist. "Dann dachte ich: Okay, wenn ich mich anstecke, dann möchte ich lieber in Deutschland in einer Klinik sein als auf Mallorca."

Beruflich sei die Krise für ihn eine Herausforderung: Als Restaurantbesitzer habe er "auch die A..-karte. Aber die haben jetzt alle in der Gastronomie-Branche". Sein Leben in Zeiten von Corona bringe aber auch ganz neue Erfahrungen mit sich: "Ich wollte zwei Filme drehen, ein Restaurant auf Mallorca eröffnen, ein Barefoot-Ausflugssschiff in der Donau zu Wasser lassen und mich um das nächste Hotel kümmern. Das geht alles nicht." 

Stattdessen sitze er die ganze Zeit gemeinsam mit seiner Freundin Sandra, seiner Tochter Lilli und deren Freund daheim rum. "Wir schlafen lange, gehen mit den Hunden spazieren. Wir kochen, lesen, gucken Netflix und spielen Monopoly, Siedler von Catan oder Memory."

Update, 30. März, 12.46 Uhr: Spieler von Handballmeister Flensburg-Handewitt verzichten auf Gehalt

Flensburg - Die Profis des deutschen Handballmeisters SG Flensburg-Handewitt verzichten auf 40 Prozent ihres Gehalts und haben Kurzarbeit beantragt. Das gelte zunächst bis zum 30. Juni, teilte der Verein am Montag mit. "Alle Mitarbeiter sowie Spieler und Trainerteam haben dem Antrag auf Kurzarbeit zugestimmt. Ebenso verzichten die Geschäftsstelle und Geschäftsführung auf einen Teil ihres Arbeitsentgelts", heißt es in der Mitteilung.

Der anhaltende Ausfall von Spielen infolge der Corona-Pandemie macht dem zweimaligen deutschen Meister stark zu schaffen. «Dieser massive Einbruch von Einnahmen stellt die SG Flensburg-Handewitt vor wirtschaftliche Probleme und bedroht die Existenz der SG», informierte der Verein.

Gesellschafter, Partner und Sponsoren sowie Fans übten laut Vereins-Geschäftsführung ebenfalls Solidarität mit dem Club. Sie wollen Regressansprüche oder Rückerstattungen von Ticketkosten nicht geltend machen. 

"Das hohe Maß an Solidarität seitens der Fans und Sponsoren ist überwältigend. Wir werden alles dafür tun, die SG auch weiterhin in sicherem Fahrwasser zu halten", sagte Geschäftsführer Dierk Schmäschke. "Wir arbeiten an verschiedenen Szenarien mit dem Ziel, um in jedem Fall die Zukunft unserer SG sicherzustellen."

Update. 30. März, 12.33 Uhr: Schwesig: "Schaut euch diese krassen Fotos an!"

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat ihre Forderung nach strikter Einhaltung der verhängten Schutzmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bildlich untermauert. "Schaut euch diese krassen Fotos an! Insbesondere diejenigen, die sich fragen ob unsere Maßnahmen übertrieben sind", schrieb Schwesig am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter und verwies auf einen Bericht des Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" über die Situation im norditalienischen Bergamo.

Italien ist besonders von der Pandemie betroffen. Die medizinischen Möglichkeiten reichen dort vielerorts nicht aus, um Schwerstkranken die nötige Hilfe zu gewähren. Wie der Zivilschutz des Landes mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Corona-Toten am Sonntag um 756 auf 10.779. Dies ist die höchste Zahl weltweit.

Schon in ihrer Fernsehansprache am Samstagabend im NDR-Fernsehen hatte Schwesig jeglichen Debatten über ein Ende der rigiden Kontakt- und Reisebeschränkungen zum jetzigen Zeitpunkt eine klare Abfuhr erteilt. "Es ist viel zu früh, die Lockerung von Maßnahmen zu diskutieren. Sie gelten bis einschließlich 19. April", betonte die Ministerpräsidentin.

Doch räumte sie auch ein, dass den Menschen viel abverlangt werde: "Ich weiß: Es kostet Kraft, den Alltag unter all den Einschränkungen hinzukriegen", sagte sie. Doch könnten die Infektionswelle nicht anders gebremst und Risikopatienten wie Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen nicht anders geschützt werden. 

Schwesig rief dazu auf, persönliche Kontakte weiter zu vermeiden und Abstand zu halten. Dazu gehöre auch, auf Urlaubsreisen und Familienbesuche zu Ostern zu verzichten.

Update, 30. März, 12.13 Uhr: Schülervertreter gegen reguläre Prüfungen

Hamburg - Die SchülerInnenkammer Hamburg hat sich wegen der Corona-Pandemie gegen die reguläre Anhaltung des Abitur und der Prüfungen zum ersten allgemeinbildenden und mittleren Schulabschluss ausgesprochen. Nach Ansicht der Schülervertreter sollen die Hamburger Abiturienten die Wahl haben, ob sie die Prüfungen regulär schreiben wollen oder ob sie die Vor-Abiturklausuren oder ihre Durchschnittsnote als Abiturklausur werten lassen wollen. Die Prüfungen zum ersten allgemeinbildenden Schulabschluss und mittleren Schulabschluss müssten verschoben werden.

"Es ist unser Ansicht nach unverantwortlich das Abitur in der jetzigen Situation regulär in Hamburg durchzuführen", sagte der Landesvorsitzende der SchülerInnenkammer Hamburg, Henry Behrens. Durch die hohe Anzahl an Infizierten mit zum Teil sehr milden Symptomen könne trotz Sicherheitsmaßnahmen nicht sichergestellt werden, dass die Schüler sich nicht gegenseitig ansteckten. Das Risiko treffe vor allem Schüler, die selbst zur Risikogruppen gehören oder direkten Kontakt zu Personen aus Risikogruppen haben.

Die Kultusminister der Länder hatte in der vergangenen Woche beschlossen, die Schulabschlussprüfungen nicht abzusagen.

Update, 30. März, 12.08 Uhr: Ex-HSV-Kapitän positiv auf Coronavirus getestet

Hamburg/Kobe - Der ehemalige Kapitän des Hamburger SV, Gotoku Sakai, ist positiv mit dem Coronavirus infiziert. Sein aktueller Verein Vissel Kobe teilte dies auf seiner Homepage mit.

Der 29-Jährige habe die typischen Symptome gezeigt und sei daher getestet worden.

Sakai ist bislang der einzige Profi aus dem Kader, der sich mit dem Coronavirus infiziert hat.

Update, 30. März, 12.03 Uhr: Unibibliothek Hamburg bietet vorübergehend Online-Zugang für alle

Hamburg - Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (Stabi) baut während der Corona-Krise ihr digitales Angebot aus. Mit dem sogenannten "Virtual Walk-In"-Service hätten vorübergehend alle Bürger auch ohne Bibliotheksausweis die Möglichkeit, die im "KatalogPlus" angebotenen elektronischen Medien online zu bestellen, teilte die Hamburger Wissenschaftsbehörde am Montag mit. 

In der jetzigen Situation sei die Aufgabe der Bibliotheken, verlässliche wissenschaftliche Informationen bereitzustellen, von besonderer Bedeutung, sagte der Direktor der Stabi, Robert Zepf. 

Insgesamt stehen in der Bibliothek rund 1,1 Millionen E-Books und mehr als 73.000 digitale Zeitschriften und Zeitungen zur Verfügung.

Update, 30. März, 12.01 Uhr: Im Norden hunderte Hilfsanträge für kleine Betriebe bewilligt

Kiel - Zur Unterstützung in der Corona-Krise hat Schleswig-Holsteins Landesregierung den ersten Kleinbetrieben Hilfsgelder überwiesen. "Bisher haben wir 700 Anträge beschieden", sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Montag. Mit Stand 10 Uhr seien insgesamt 6,7 Millionen Euro angewiesen worden. Bis Montagvormittag seien 28 000 Anträge per Mail eingegangen. "Es geht darum, schnell möglichst viele Anträge zu bearbeiten." Das Land habe bereits am vergangenen Donnerstag die Formulare ins Internet gestellt.

Das Finanz- und das Wirtschaftsministerium des Bundes hatten am Sonntag mitgeteilt, die Länder könnten die vorgesehenen Bundesmittel ab Montag abrufen, um Zuschüsse schnell und unbürokratisch auszuzahlen. Der Bund unterstützt kleine Firmen, Solo-Selbstständige, Freiberufler und Landwirte mit bis zu 50 Milliarden Euro. Das Land Schleswig-Holstein flankiert dies mit 100 Millionen Euro für Sonderfälle.

"Wir arbeiten massiv an der Umsetzung, um die entsprechende Liquidität im Markt zu haben", sagte Minister Buchholz. Bund und Länder wollen mit ihren Hilfen Liquiditätsengpässe bei kleinen Firmen überbrücken, die in der Regel keine Kredite erhalten und über keine Sicherheiten oder weitere Einnahmen verfügen. 

Firmen mit bis zu fünf Beschäftigten bekommen eine Einmalzahlung von 9000 Euro für drei Monate, Firmen mit bis zu zehn Beschäftigten 15 000 Euro.

Update, 30. März, 11.35 Uhr: Erkrankte Italiener von der Bundeswehr nach Hamburg geflogen

Hamburg - Die Bundeswehr hat Corona-Patienten aus Italien nach Hamburg geflogen. Die Italiener aus Bergamo trafen am Sonntagabend in Hamburg ein, zwei von ihnen wurde in das Bundeswehrkrankenhaus in der Hansestadt gebracht, wie eine Sprecherin am Montag sagte. Zwei weitere kamen ins Bundeswehrkrankenhaus Westerstede in Niedersachsen. Ein Spezial-Airbus A310 MedEvac der Luftwaffe hatte am Wochenende insgesamt zwölf Italiener nach Deutschland geflogen und sie neben Hamburg und Westerstede auf Kliniken in Köln, Bonn, Bochum und Koblenz verteilt.

In Hamburg hatte zuvor das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) zwei an dem neuartigen Coronavirus erkrankte Patientinnen aus Frankreich aufgenommen, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Die Frauen seien am Samstagabend mit dem Flugzeug nach Hamburg gebracht worden.

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) hatte von einem Akt der Solidarität gesprochen: "Im Moment sind wir in einer Situation in Hamburg, dass wir diese Kapazitäten haben, dass wir diese Solidarität auch üben können. (...) Aber natürlich können wir das nicht garantieren über die gesamte Strecke."

Auch die Asklepios-Kliniken haben sich aufnahmebereit gezeigt und wollen beispielsweise am Standort Hamburg-Harburg bis zu zehn italienische Patienten aufnehmen.

Der Flieger der Bundeswehr-Luftwaffe brachte mehrere Corona-Patienten aus Italien nach Hamburg.
Der Flieger der Bundeswehr-Luftwaffe brachte mehrere Corona-Patienten aus Italien nach Hamburg.  © Blaulicht-News.de

Update, 30. März, 11.02 Uhr: Beiersdorf legt internationales Hilfsprogramm auf

Hamburg - Der Hamburger Konsumgüterkonzern Beiersdorf unterstützt den weltweiten Kampf gegen das Coronavirus mit 50 Millionen Euro. "Diese Krise betrifft uns alle. Als Unternehmen wollen wir unsere Unterstützung für besonders gefährdete Gruppen verstärken, die dringend Hilfe benötigen", sagte Vorstandschef Stefan De Loecker.

Mit den Geldern soll das Krisenmanagement in den Epizentren sowie in Regionen mit schwachen öffentlichen Gesundheitssystemen und Infrastrukturen unterstützt werden. Dazu will der Dax-Konzern mit internationalen Organisationen und lokalen Behörden zusammenarbeiten.

Zu den Sofortmaßnahmen des Nivea-Herstellers gehöre auch die Spende von einer Million Liter Desinfektionsmittel. Dazu habe Beiersdorf seine Produktionswerke auf fünf Kontinenten zur Herstellung von Desinfektionsmitteln aktiviert. Gespendet werden sollen auch fünf Millionen Haut- und Handpflegeprodukte an medizinisches Personal.

Update, 30. März, 10.50 Uhr: Schleswig-Holstein nun mit 1053 Corona-Infektionen - 7 Tote

Kiel - Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus hat sich auf 1053 erhöht. Wie die Landesregierung am Montag berichtete, wurden bis Sonntag damit 46 Fälle mehr erfasst als am Tag zuvor. 128 Menschen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung und damit 11 mehr als nach der Meldung vom Samstag. 

Bisher wurden 7 Todesfälle verzeichnet, die mit der Viruserkrankung im Zusammenhang stehen. Dazu zählt auch ein Mann, der als Tourist in Ägypten war.

Update, 30. März, 9 Uhr: Tierheime haben trotz Schließung viel zu tun

Lübeck - Schleswig-Holsteins Tierheime sind wegen der Corona-Krise für Besucher geschlossen. Auch wenn sich mancher gerade jetzt einen Hund, eine Katze oder ein Kaninchen zur Gesellschaft wünsche, würden momentan keine Tiere vermittelt, heißt es übereinstimmend bei den Tierheimen in Lübeck, Kiel, Neumünster und Flensburg. 

Fundtiere würden dagegen weiterhin aufgenommen. Auch um verletzte oder hilflose Wildtiere kümmern sich die Tierheime im Land weiterhin. So werden im Lübecker Tierheim derzeit drei Eichhörnchenbabys aufgepäppelt. 

Die noch hilflosen Tiere waren während eines Sturms aus dem Nest gefallen.

Update, 30. März, 7 Uhr: Jugendweihen und Konfirmationen bis auf Weiteres verschoben

Schwerin - Die Jugendweihen und Konfirmationen in diesem Frühjahr sind in Mecklenburg-Vorpommern bis auf Weiteres verschoben worden. Grund sind die Kontaktverbote zur Eindämmung des grassierenden Coronavirus. Der Jugendweiheverein Mecklenburg-Vorpommern sagte zunächst alle Feiern im April ab. Sie sollen nach den Sommerferien nachgeholt werden, heißt es auf der Internetseite des mit Abstand größten Anbieters von Jugendweihen im Nordosten. "Feierstunden, die für den Monat Mai geplant sind, behalten wir uns vor durchzuführen, soweit die Lage es möglich macht."

Nach dem 19. April soll geschaut werden, wie es weitergeht. Allein beim Jugendweiheverein MV haben sich dieses Jahr knapp 5000 Mädchen und Jungen zur Jugendweihe angemeldet, wie der Geschäftsführer Jörg Ahlgrimm sagte. Die Feierstunden beginnen traditionell in MV am Ostersamstag und ziehen sich bis Pfingsten.

Auch die Kirchen haben ihre Feiern für Kinder und Jugendliche wegen der Corona-Krise vorerst abgesagt. Die Konfirmationen, für die in Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben eines Kirchensprechers rund 1200 Jugendliche angemeldet sind, würden auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Konfirmationen finden immer um Pfingsten statt - Pfingstsonntag ist dieses Jahr am 31. Mai. 

Die katholische Kirche teilte mit, dass Erstkommunionen und Firmungen verschoben werden, bis die Aussetzung der Feier von Gottesdiensten wieder aufgehoben sei.

Update, 30. März, 6.15 Uhr: Kontaktverbot "eher noch verschärfen"

Berlin - Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, sieht in der Handy-Ortung nicht das beste Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie. "Ich bin da skeptisch, weil es wirklich ein echt starker Eingriff ist, und deshalb finde ich es auch gut, dass das erst einmal zurückgestellt worden ist", sagte die SPD-Politikerin am Sonntagabend in den ARD-"Tagesthemen". 

"Wir haben noch andere Instrumente. Ein Instrument ist, dass wir das Kontaktverbot Richtung Osterferien noch einmal uns anschauen müssen und in meinen Augen eher noch konkretisieren und verschärfen müssen."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte ursprünglich geplant, den Gesundheitsbehörden bei einer "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" zu erlauben, Kontaktpersonen von Erkrankten anhand von Handy-Standortdaten zu ermitteln, dadurch ihre Bewegung zu verfolgen und sie im Verdachtsfall zu kontaktieren. Die Behörden hätten zudem Verkehrsdaten zur Bestimmung des Aufenthaltsortes nutzen dürfen - etwa um den Betroffenen über sein persönliches Risiko zu informieren.

Nach heftiger Kritik aus der Opposition, aber auch der SPD, stellte Spahn diese Pläne bei der Änderung des Infektionsschutzgesetzes zunächst zurück. Inzwischen haben Unionspolitiker einen neuen Vorschlag ins Gespräch gebracht. Sie wollen möglichst bald eine App einsetzen, die Bürger freiwillig auf ihrem Handy installieren können.

Update, 30. März, 6 Uhr: Corona-Kontrollen werden "unvermindert fortgesetzt"

Hannover - Im Kampf gegen die Corona-Krise sollen Polizeipräsenz und Kontrollen in Niedersachsen "unvermindert fortgesetzt" werden. Das teilte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Sonntagabend mit. "Das letzte Wochenende hat gezeigt, dass die breite Präsenz und die Kontrollen der Polizei wichtig und erforderlich sind, damit sich die Menschen an die aktuell geltenden Regeln halten", so der Innenminister.

Am Wochenende hat die Polizei in Niedersachsen zahlreiche Ordnungswidrigkeiten und Straftaten registriert. "Allein im Laufe des Samstags wurden landesweit über 230 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten geahndet", sagte Pistorius. Am Samstag seien wegen des guten Wetters viele Menschen draußen gewesen. Die meisten hätten sich dabei an die Regeln gehalten - "es gab aber teils auch größere Gruppen, die aufgefordert werden mussten, sich an die Vorgaben zu halten", sagte Pistorius. 

Am Sonntag seien die Straßen, Parks und Grünanlagen wegen des ungemütlichen Wetters "annähernd menschenleer" gewesen. "Dementsprechend weniger polizeiliche Einsätze gab es."

Update, 29. März, 20.25 Uhr: Zwei weitere Todesfälle nach Corona-Infizierung in Schleswig-Holstein

Kiel - In Schleswig-Holstein sind zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet worden. Es handelt sich um eine Person aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde, wie die Landesregierung am Sonntag mitteilte. Im Kreis Pinneberg starb ebenfalls ein Mensch, der aufgrund seines fortgeschrittenen Alters zu einer Hochrisikogruppe gehörte und an Vorerkrankungen litt, wie der Kreis am Sonntagabend mitteilte.

Damit hat sich die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 im Land auf sieben erhöht. Dazu zählt auch ein Mann, der als Tourist in Ägypten war.

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 1007 gestiegen. Das waren 90 mehr als einen Tag zuvor. 117 Personen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung - 14 mehr am Vortag. Berücksichtigt sind bei den Zahlen der Regierung bis einschließlich Samstag gemeldete Fälle. 

Die Anzahl inzwischen genesener Personen ist demnach nicht meldepflichtig und daher nicht statistisch erfasst.

Update, 29. März, 19.42 Uhr: Luftwaffe holt Corona-Patienten unter anderem nach Niedersachsen

Westerstede - Wegen der schwierigen Lage in Italien und teils auch in Frankreich hat die Bundeswehr weitere Corona-Patienten zur Behandlung nach Deutschland geholt - unter anderem kam eine Patientin nach Westerstede. Die schwer kranke Frau aus Norditalien wurde am Sonntagabend von einem Reservehubschrauber der ADAC Luftrettung am Flughafen Hamburg beatmet übernommen und ins Bundeswehrkrankenhaus nach Westerstede gebracht, wie ein Sprecher der ADAC Luftrettung bestätigte.

Die Luftwaffe flog mit einem Spezial-Airbus A310 MedEvac am Samstag und Sonntag jeweils sechs Italiener aus dem norditalienischen Bergamo aus. Sie wurden in Deutschland auf Kliniken in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hamburg verteilt, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Insgesamt werden jetzt mehrere Dutzend ausländische Corona-Patienten in Deutschland behandelt.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sprach von einem wichtigen "Zeichen der Solidarität». Europa müsse zusammenhalten, so die CDU-Vorsitzende. "Natürlich stehen wir unseren Freunden bei." Außenminister Heiko Maas (SPD) schrieb am Sonntag auf Twitter: "Solidarität ist der Schlüssel, auch um die Coronakrise zu bewältigen." 

Die Verteidigungsminister Italiens und Frankreichs, Lorenzo Guerini und Florence Parly, bedankten sich nach Angaben des Bundesministeriums ausdrücklich für die deutsche Hilfe.

Update, 29. März, 18.13 Uhr: Starkoch Mälzer und Hamburger Politiker empört über Adidas

TV-Koch Tim Mälzer äußerte sein Unverständnis über das Vorgehen von Adidas.
TV-Koch Tim Mälzer äußerte sein Unverständnis über das Vorgehen von Adidas.  © Georg Wendt/dpa

Hamburg - Der Stopp von Mietzahlungen für Ladengeschäfte großer Unternehmen hat eine Welle der Empörung ausgelöst - auch in Hamburg. Starkoch Tim Mälzer (49) sagte in seinem Podcast "Fietes Spezial Menü": "F... Adidas. Ich kauf keine Adidas-Schuhe mehr, wenn die das wirklich bewahrheiten sollten, dass sie die Miete nicht mehr bezahlen". 

Er bezeichnete das Vorgehen als "Unding" und ergänzte: "Wenn ein großes Unternehmen deutscher Herkunft in DER Krise der Nation seit dem Zweiten Weltkrieg zuerst an sein eigenes Unternehmensergebnis denkt, ist das eine beschissene Vorbildfunktion."

Mälzers geschäftliche Existenz ist nach seinen bereits zuvor gemachten Angaben von der Corona-Krise bedroht. Er hat mehrere Restaurants in Hamburg, die nun geschlossen sind. Der Gastronom beschäftigt nach eigenen Angaben 200 Mitarbeiter. 

Im Rahmen der Aktion "Kochen für Helden" versorgt er aber - wie andere Gastronomen - Menschen mit Mahlzeiten, die «den Laden am Laufen halten», darunter Ärzte, Pfleger, Angestellte in Apotheken und Supermärkten sowie Bedürftige.

Auch Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) schloss sich der Kritik an dem Sportartikelhersteller an. In dem Podcast "Leben mit Corona" der Hamburger Morgenpost und der Gute Leude Fabrik bezeichnete Dressel das Vorhaben des Konzerns als «Schweinerei», wie die Herausgeber am Sonntag berichteten. "Dieses Moratorium ist natürlich gedacht für den kleinen Mieter und nicht für den Großkonzern, der Milliardengewinne macht. Das ist nicht in Ordnung."

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) machte in dem Mälzer-Podcast zu den geplanten Hamburger Finanzhilfen deutlich: "Man soll die Hilfen bekommen, aber eben auch nur dann, wenn man sie benötigt." Beide SPD-Politiker warnten vor Missbrauch. 

Hamburg werde sehr auf Verstöße achten, bekräftigte Dressel. "Wer da bescheißt, muss nachher damit rechnen, dass er auch seine Soforthilfe zurückzahlen muss."

Neben Adidas hatten auch Handelsketten wie Deichmann und H&M und andere Markenhersteller ihre Mietzahlungen eingestellt.

Update, 29. März, 17.34 Uhr: 356 Corona-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin - Die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Mecklenburg-Vorpommern binnen eines Tages um acht auf 356 gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte, mussten oder müssen 32 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, sechs davon auf einer Intensivstation.

Am Vortag war ein 57-jähriger Mann aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim gestorben, der Anfang März im Skiurlaub in Österreich war. Der Patient hatte neben einer bestätigten Infektion mit dem neuen Coronavirus den Angaben zufolge chronische Vorerkrankungen. Er war der erste Todesfall in Mecklenburg-Vorpommern im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus. 

Am Samstag waren 28 Personen im Krankenhaus, sechs davon auf einer Intensivstation.

Update, 29. März, 17.13 Uhr: 300 weitere Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen

Bremen - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen ist in Niedersachsen weiter gestiegen. Bis Sonntag (Stand 14 Uhr) wurden 3783 bestätigte Infektionen gezählt, 300 mehr als am Samstag, wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte. 

Bislang sind in Niedersachsen 27 Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, gestorben. Das Gesundheitsministerium geht auf Grundlage einer Hochrechnung davon aus, dass 345 Betroffene wieder genesen sind.

In Bremen wurden bis Sonntag (16 Uhr) 290 bestätigte Fälle gezählt. Das waren zwölf mehr als am Samstag. 270 Infektionen betrafen die Stadt Bremen. In Bremerhaven wurden 20 Infektionen bestätigt. Zwei Menschen sind nach einer Infektion mit dem Virus gestorben.

Update, 29. März, 16.24 Uhr: Moia verstärkt Nahverkehrs-Angebot der Stadt

Ein Fahrzeug des VW-Fahrdienstes Moia fährt auf einer Straße.
Ein Fahrzeug des VW-Fahrdienstes Moia fährt auf einer Straße.  © Daniel Reinhardt/dpa

Hamburg - Die Hansestadt sorgt auch im Zuge der Corona-Pandemie für ein flächendeckendes Bus- und Bahnangebot. 

Zum 1. April sollen zusätzliche Maßnahmen der Stadt greifen: Einzelne Linien, auf denen die Einhaltung eines ausreichenden Abstands derzeit schwierig ist, werden mit zusätzlichen Fahrten in der Lastspitze verstärkt. Dazu gehört etwa der "Airbuszubringerverkehr" mit der X 86 nach Teufelsbrück sowie die Buslinien 12, 13, 29, 130, 146, 230 und 153.

Der S-Bahnverkehr über die Elbe von und nach Harburg (S3 und S31) wird mit Vollzügen (6 Wagen) gewährleistet.

Die S-Bahn-Linien S1 Poppenbüttel/Flughafen – Wedel und S 21 Bergedorf – Elbgaustraße werden ausschließlich mit durchgängigen Fahrzeugen gefahren, damit die Verteilung der Fahrgäste in den Zügen erleichtert wird.

Für Menschen, die aus wichtigen Gründen auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, wird ein zusätzliches Nachtangebot geschaffen: Jeweils rund 100 Fahrzeuge des Taxengewerbes und von MOIA können dann zwischen 0 und 6 Uhr zu Sonderkonditionen gebucht werden.

Alle Fahrzeuge werden in der von den Kunden gewohnten Weise über Apps oder Funkzentralen gebucht.

Update, 29. März, 15.44 Uhr: Tropenmediziner rechnet mit langfristigen Einschränkungen

Der Tropenmediziner Emil Reisinger rechnet eher mit Einschränkungen bis Juni.
Der Tropenmediziner Emil Reisinger rechnet eher mit Einschränkungen bis Juni.  © Bernd Wüstneck/dpa

Rostock - Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger rechnet wegen immer mehr Coronavirus-Infektionen über den 20. April hinaus mit Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Mecklenburg-Vorpommern. 

"Wenn die Entwicklung so verläuft wie in anderen Bundesländern vor drei Wochen, sind wir Mitte April mittendrin im Sturm", sagte Reisinger am Sonntag. Mit Blick auf die Entwicklung etwa in China rechne er eher mit Einschränkungen bis Juni.

Aktuell gelten die Vorschriften zur Schließung von Geschäften oder zur Vermeidung von Kontakten bis zum 20. April, nach dem Ende der Osterferien. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte am Wochenende deutlich gemacht, dass bis dahin keinerlei Erleichterungen der Beschränkungen zu erwarten sind.

So wird die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen nach Reisingers Einschätzung auch im Nordosten weiter zunehmen. Nachdem in den vergangenen Tagen die Zahl der Neuinfizierten stets bei weniger als 20 pro Tag lagen, gab es am Freitag 48 und am Samstag 39 neue Fälle.

Noch liegt MV laut dem Robert-Koch-Institut im Bundesländer-Vergleich der mit Sars-CoV-2 infizierten Menschen pro 100.000 Einwohner am Ende der Tabelle.

Update, 29. März, 15.29 Uhr: Tuifly schaltet Flugplan für Sommer 2021 frei

Hannover - Mitten in der Corona-Flaute blickt die Fluggesellschaft Tuifly weit voraus und will ihre Kunden auf die übernächste Sommersaison einstimmen. 

Die Tui-Airline veröffentlichte am Sonntag ihren Flugplan für die Sommersaison 2021 und schaltete ihn für Buchungen frei. Wie das Unternehmen in Hannover mitteilte, könnten alle Reisenden ihren Urlaub nun langfristig umplanen.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Tui ihr Rückholprogramm für im Ausland gestrandete Urlauber fast vollständig abgeschlossen. Binnen zehn Tagen habe Tuifly knapp 70.000 Menschen, die wegen der Corona-Epidemie im Ausland festsaßen, mit 350 Flügen nach Deutschland gebracht, hieß es.

Tui Deutschland hat sämtliche Reisen bis zum 30. April abgesagt. Viele Mitarbeiter sollen wegen der schwierigen Geschäftslage von April an für bis zu sechs Monate in Kurzarbeit gehen.

Update, 29. März, 15.27 Uhr: 2,6 Millionen Euro Soforthilfe bewilligt

Hannover - Die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) hat bisher rund 2,6 Millionen Euro Corona-Soforthilfe für Unternehmen bewilligt. 

Das Geld für rund 500 Firmen sei bereits zur Auszahlung angewiesen, teilte die Bank am Sonntag mit. Bis Samstagabend wurden demnach 22.000 Anträge auf Förderungen eingereicht.

Eigentlich hätte das Antragsverfahren bereits am Mittwoch beginnen sollen. Danach aber kam es zu 220.000 Aufrufen der Homepage der NBank, die Technik brach zusammen. Parallel zur Online-Beantragung wurde die Möglichkeit geschaffen, den Antrag auch als PDF-Dokument per Mail einzusenden.

Das Programm "Liquiditätssicherung für kleine Unternehmen" richtet sich an Firmen und Selbstständige mit bis zu 49 Beschäftigten, die sich wegen der Corona-Krise in einer existenziellen Notlage befinden. 

Update, 29. März, 14.25 Uhr: Mehr als 2000 Fälle in Hamburg

Hamburg - In der Hansestadt ist die Zahl der Infizierten mit Covid-19 auf nunmehr 2078 angestiegen. Seit der gestrigen Meldung wurden in Hamburg 143 neue Fälle der Erkrankung bekannt.

Die Behörden rufen die Hamburgerinnen und Hamburger auf, sich auch an diesem Wochenende weiter an die Aufenthaltsbeschränkungen im Zuge der derzeit geltenden Allgemeinverfügung zu halten. Ansammlungen von mehr als zwei Personen sind grundsätzlich verboten. 

Ausgenommen werden Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen. Restaurants und Gaststätten bleiben weiterhin geschlossen. 

In den Krankenhäusern ist in den nächsten Tagen und Wochen mit einer weiteren Steigerung von infizierten Personen sowie einem steigenden Bedarf an Intensiv- und Beatmungskapazitäten zu rechnen. 

Update, 29. März, 13.37 Uhr: UKE behandelt zwei Patienten aus Frankreich

Hamburg - Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) behandelt zwei an dem neuartigen Coronavirus erkrankte Patientinnen aus Frankreich. 

Sie werden intensivmedizinisch versorgt, sagte ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde am Sonntag. Zuvor hatte der Radiosender NDR 90,3 darüber berichtet. 

Die Frauen seien am Samstagabend mit dem Flugzeug nach Hamburg gebracht worden. Dem Medienbericht zufolge kamen sie aus dem Norden Frankreichs.

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) hatte am vergangenen Freitag mitgeteilt, dass Hamburger Krankenhäuser bis zu zehn Corona-Erkrankte aus Italien sowie zwei Infizierte aus Frankreich aufnehmen wollten.

Update, 29. März, 13.35 Uhr: Mobile Toiletten für Obdachlose

Lübeck - In Lübeck sind mobile Toiletten für Obdachlose aufgestellt worden, um ihnen ihre Situation während der Corona-Krise etwas zu erleichtern. 

Zur Zeit seien alle Restaurants, Geschäfte und Hotels in der Stadt geschlossen, was Obdachlose vor ein Riesenproblem stelle, wenn sie ihre Notdurft verrichten müssen. Das teilte eine Kooperation von der Partei Die Linke, der St. Marien Kirchengemeinde und der Obdachlosenhilfe Lübeck am Sonntag mit. 

In Lübeck gibt es den Angaben zufolge keine öffentlichen Toiletten in der Innenstadt.

"Nun hat sich die Lage zugespitzt und es ist außerhalb der Öffnungszeiten der zentralen Beratungsstelle in der Wahmstraße gar nicht mehr möglich, eine Toilette aufzusuchen", heißt es in der gemeinsamen Mitteilung der Kooperation.

Die Toiletten würden täglich kontrolliert. Der Kooperationsverbund kündigte an, sich auch nach der Corona-Krise für öffentliche Toiletten einzusetzen.

Update, 29. März, 13.32 Uhr: IHK fürchtet Unterstützungslücke

Kiel - Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schleswig-Holstein sieht in den bestehenden Corona-Hilfsprogrammen von Bund und Land eine Unterstützungslücke für die Unternehmen im Land mit 11 bis 50 Beschäftigten. 

Diese könnten nach jetzigem Stand zwar Notkredite beantragen, bis zur Kreditentscheidung vergehe allerdings zu viel Zeit, sagte Hauptgeschäftsführer Björn Ipsen am Sonntag in Kiel. "Dieser Teil unseres Mittelstands benötigt ebenfalls schnell wirkende, niedrigschwellige und leicht zugängliche Liquiditätshilfen. Im Vergleich mit den norddeutschen Ländern sind die schleswig-holsteinischen Betriebe dieser Größenordnung derzeit die Leidtragenden." 

Die Kammer appelliert daher an die Politik in Schleswig-Holstein, die Finanzierungslücken im Land wie angekündigt zu schließen und gleiche Wettbewerbschancen zu ermöglichen.

Update, 29. März, 12.06 Uhr: Oldenburger Polizei 58 Mal im Einsatz

Oldenburg - Die Niedersachsen halten sich nach Einschätzung der Polizei überwiegend an die wegen der Coronavis-Pandemie erlassenen Auflagen, doch es gibt Ausreißer. 

Die Polizei hat am Wochenende in Oldenburg und im Landkreis Ammerland 15 Ermittlungsverfahren gegen Menschen eingeleitet, weil sie sich nicht an die Regelungen gehalten haben. 

Es habe abends unerlaubte Zusammenkünfte gegeben und damit Verstöße gegen das bestehende Kontaktverbot, teilte die Polizei am Sonntag mit. 

Einige Zusammenkünfte seien aufgelöst worden. Insgesamt habe es von Freitagmittag bis Sonntagfrüh 58 Einsätze gegeben, die in Zusammenhang mit Auflagen wegen der Coronavirus-Ausbreitung standen.

Update, 29. März, 10.02 Uhr: Weiterer Todesfall in Schleswig-Holstein

Kiel - In Schleswig-Holstein ist ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet worden. 

Es handelt sich um eine Person aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde, wie die Landesregierung am Sonntag mitteilte. Damit hat sich die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 im Land auf sechs erhöht. 

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 1007 gestiegen. 117 Personen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung - 14 mehr als im Vergleich zum Vortag. 

Berücksichtigt sind bei den Zahlen der Regierung bis einschließlich Samstag gemeldete Fälle.

Update, 29. März, 9.20 Uhr: Hamburger Spediteure befürchten Containerstau

Das Container Terminal Tollerort (CTT) der Hamburg Hafen und Logistik AG (HHLA).
Das Container Terminal Tollerort (CTT) der Hamburg Hafen und Logistik AG (HHLA).  © Christian Charisius/dpa

Hamburg - Die Hamburger Spediteure können einen Teil der Container aus dem Hamburger Hafen nicht mehr ausliefern, weil die Empfänger ihren Betrieb vorübergehend geschlossen haben. 

"Wir können das im Moment noch abpuffern, aber es wird zunehmend schwierig", sagte Stefan Saß, Geschäftsführer des Vereins Hamburger Spediteure. 

Zum Teil stauten sich Container auf den Terminals, nachdem viele Schiffe wegen der Winterstürme mit Verspätung in den Hamburger Hafen eingelaufen waren. 

Die Spediteure hätten dank des Seehafens somit noch gut zu tun. Das Problem seien die Empfänger der Waren, die zum Teil die Container nicht abnehmen.

In den kommenden Wochen sei mit einem abflauenden Geschäft zu rechnen, weil weniger Container aus China den Hamburger Hafen erreichen werden. 

Update, 29. März, 8.19 Uhr: Campingplätze bereiten sich auf Saison vor

Rostock - Die Gäste sind abgereist, Neubuchungen bis vorerst 19. April untersagt: Der Betrieb auf den rund 200 Campingplätzen in Mecklenburg-Vorpommern steht momentan scheinbar still. 

Hinter den Kulissen aber richten die Mitarbeiter alles für ihre künftigen Urlauber ein - trotz der Ungewissheit, ob und wann diese in dieser Saison zu ihnen kommen können. "Wir bereiten alles so vor, als ob es übermorgen losgehen würde", sagte Thomas Hecht vom Campingplatz am Plauer See.

Dafür renoviere er unter anderem den Spielplatz und nehme vorsorglich die Sanitäranlagen in Betrieb. 

"Wir wissen nicht, wann es weitergeht - also spielen wir auf Zeit", beschrieb er die Situation.

Update, 29. März, 8.17 Uhr: Restaurants kochen für Helfer und Bedürftige

Die Köche Peter Goldmann (r) und Vincenzo Luigi Luggeri kochen in der Corona-Viruskrise unentgeltlich für Helfer und Bedürftige.
Die Köche Peter Goldmann (r) und Vincenzo Luigi Luggeri kochen in der Corona-Viruskrise unentgeltlich für Helfer und Bedürftige.  © Swen Pförtner/dpa

Hannover - Restaurants und Caterer in Teilen Niedersachsens kochen in der Coronavirus-Krise unentgeltlich für Helfer und Bedürftige. 

Die Aufforderung laute immer: "Macht Eure Kühlhäuser leer. Was habt Ihr noch - was muss weg?", sagte der Göttinger Gastronom Peter Goldmann. 

Ein Verein, der soziale Projekte betreut, verteile das Essen an Menschen, die Unterstützung brauchen. 

In Hannover spendete das Catering-Unternehmen Gastrotrends Hagedorn 1000 Mahlzeiten über den hauseigenen Lieferdienst für Helfer in der Corona-Pandemie. 

Ziel sei, Partner zu gewinnen, um mit gespendeten Waren zu kochen.

Update, 29. März, 8.14 Uhr: Viele Brautpaare müssen auf Trauzeugen verzichten

Hannover - Bei Hochzeiten müssen Paare in Niedersachsen derzeit oft auf Trauzeugen verzichten. 

Aufgrund der Begrenzung sozialer Kontakte würden Trauungen zwar weiterhin stattfinden, allerdings seien bei der Zeremonie keine Trauzeugen mehr zugelassen, teilte die Stadt Lüneburg mit. Die Paare würden vorab telefonisch über die Vorgaben informiert. 

"Sollte für die Hochzeit dringend ein Dolmetscher nötig sein, ist das möglich", sagte eine Stadtsprecherin.

Grundsätzlich dürften im Moment neben dem Standesbeamten nur die Brautleute an der Eheschließung teilnehmen, hieß es aus Hannover.

Update, 28. März, 19.39 Uhr: 278 bestätigte Fälle in Bremen

Bremen - Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist im Bundesland Bremen weiter gestiegen. 

Wie die Pressestelle des Senats meldete, gab es am Samstagabend 278 bestätigte Fälle. Das waren 15 mehr als am Freitag. 259 Infektionen betrafen dabei die Stadt Bremen. 

In Bremerhaven wurden 19 Infektionen bestätigt. Im Bundesland Bremen gelten 53 Patienten als genesen. 48 dieser Patienten stammen aus Bremen, 5 aus Bremerhaven. 

Zwei Menschen sind nach einer Infektion mit dem Virus gestorben.

Update, 28. März, 19.35 Uhr: 39 neue Fälle in MV

Rostock - Die Zahl der Corona-Infektionen im Land ist bis Samstag 17 Uhr auf 348 gestiegen. 

Das sind 39 mehr als am Vortag, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock mitteilte. 

Am Vormittag war der erste Todesfall in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet worden. 28 Personen mussten oder müssen laut Landesamt im Krankenhaus behandelt werden, 6 davon auf einer Intensivstation. 

Am Vortag waren es noch 20 Patienten im Krankenhaus gewesen.

Update, 28. März, 18.21 Uhr: Schwesig ruft zu Zusammenhalt auf

Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.
Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin - Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat die Menschen im Land aufgerufen, in der Corona-Krise zusammenzuhalten und die Regeln zu befolgen. "Ich weiß: Es kostet Kraft, den Alltag unter all den Einschränkungen hinzukriegen», sagte die Ministerpräsidentin laut vorab verbreitetem Redetext in einer Fernsehansprache im NDR-Fernsehen. 

"Danke für Ihre Geduld und dafür, dass Sie sich an die Regeln halten!", sagte sie. "Wir werden diese Geduld weiter brauchen. Es ist viel zu früh, die Lockerung von Maßnahmen zu diskutieren. Sie gelten bis einschließlich 19. April."

Schwesig rief dazu auf, persönliche Kontakte weiter zu vermeiden und Abstand zu halten. Dazu gehöre auch, auf Urlaubsreisen und Familienbesuche zu verzichten. 

Ostern stehe vor der Tür. Eigentlich wünsche man sich, wegzufahren, Familie und Freunde zu treffen. All das sei nicht möglich. "Auch meine Familie verzichtet dieses Jahr auf den Besuch zu Ostern, auch wenn es sehr schade für die Großeltern und für meine Kinder ist", sagte sie weiter. 

"Bleiben Sie zu Hause, soweit es möglich ist! Bringen Sie Ihre Liebsten nicht in Gefahr."

Update, 28. März, 17.17 Uhr: Hilfe für Obdachlose in Hamburg

Helfer packen Lunch-Tüten für Obdachlose.
Helfer packen Lunch-Tüten für Obdachlose.  © Georg Wendt/dpa

Hamburg - 52 Lunchtüten hat die Bürgerinitiative "Hilfe für Hamburger Obdachlose" am Samstag an Wohnungslose in der Stadt verteilt. 

Zusätzlich zu Spendengeldern, mit denen in einem Großhandel eingekauft worden sei, habe es auch Lebensmittelspenden von der Hamburger Tafel für die Aktion gegeben, sagte der Initiator Max Bryan. 

Die Tüten mit den Essensvorräten wurden an mehreren Stationen in der Stadt an Obdachlose verteilt, darunter auf der Reeperbahn, im Schanzenviertel und an der Bahnhofsmission am Hauptbahnhof. 

Die Lunchpakete seien in zwei Metern Abstand zu den Empfängern abgestellt worden.

Die Initiative verwies darauf, dass im Zuge der Corona-Krise auch Essensausgaben für Obdachlose geschlossen worden seien.

Update, 28. März, 16.38 Uhr: Hamburger Polizei löst Demonstration auf

Die Polizei stellte mehrere Platzverweise aus.
Die Polizei stellte mehrere Platzverweise aus.  © Blaulicht-News.de

Hamburg - Nahe des Hamburger Hauptbahnhofs musste die Polizei am Samstagnachmittag eine Demonstration für das Bleiberecht für Flüchtlinge auflösen. 

Trotz des geltenden Kontaktverbots versammelten sich mehrere Personen auf Höhe des ehemaligen Lampedusa-Zelts. 

Dieses hatte die Stadt erst am Donnerstag räumen lassen. Das Zelt galt seit 2013 als Dauermahnwache für das Bleiberecht Geflüchteter.

Die Demonstranten aus dem Umfeld der Lampedusa-Gruppe hätten gemäß der behördlichen Vorgaben zwar ausreichend Abstand zueinander eingehalten, sagte ein Sprecher der Polizei. Allerdings sei die Versammlung unangemeldet gewesen und wegen der allgemeinen Kontaktsperre ohnehin verboten.

Update, 28. März, 15.26 Uhr: Schutzmasken für Niedersachsen angekommen

Mit der Lieferung aus China sollen Ärzte und Kliniken in Niedersachsen versorgt werden.
Mit der Lieferung aus China sollen Ärzte und Kliniken in Niedersachsen versorgt werden.  © Ole Spata/dpa

Braunschweig - Eine Ladung mit 400.000 Atemschutzmasken aus China ist am Samstag in Braunschweig angekommen. 

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und der VW-Personalvorstand Gunnar Kilian nahmen die im Einsatz gegen das Coronavirus dringend benötigte Fracht in Empfang. Volkswagen hatte diese erste Ladung bestellt und will nach eigenen Angaben insgesamt Medizingüter für 40 Millionen Euro beschaffen und spenden.

240.000 Atemschutzmasken sollen an medizinische Einrichtungen im Bund gehen, 160.000 Masken an Kliniken und Ärzte in Niedersachsen. 

Die Verteilung werde durch öffentliche Stellen organisiert, teilte VW mit. Außer Masken sind auch Handschuhe, Desinfektionsmittel, Fieberthermometer, Schutzbrillen und Schutzanzüge bestellt.

"Wir leben in schwierigen Zeiten, und in solchen Zeiten freut man sich besonders über positive Nachrichten und Zeichen der Solidarität", sagte Weil den Angaben nach. 

"Die Materialien werden den im Gesundheitswesen tätigen Menschen in Niedersachsen, aber auch in ganz Deutschland zugute kommen."

Update, 28. März, 15.07 Uhr: 176 neue Fälle in Hamburg, vier Tote

Hamburg - In Hamburg wurden am Samstag 176 weitere Fälle von Erkrankungen mit dem Coronavirus bestätigt.

Damit ist die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle auf nunmehr insgesamt 1.935 angestiegen.

Seit der gestrigen Mitteilung wurden den Gesundheitsämtern in Hamburg drei weitere Personen gemeldet, die an dem Virus verstorben sind. Eine 71-jährige Person verstarb am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), zwei weitere ältere Personen in Hamburg-Bergedorf. 

Damit ist die Zahl der in Hamburg aufgrund einer Covid-19-Erkrankung verstorbenen Menschen auf vier gestiegen.

Update, 28. März, 14.31 Uhr: Rostocker halten sich an Kontaktverbot

Rostock – In Rostock halten sich die meisten Menschen nach Angaben der Polizei an das Kontaktverbot wegen der Corona-Epidemie. 

Wie die Rostocker Polizei am Samstag auf Anfrage mitteilte, befolgen die Einwohner der Hansestadt das Verbot - es lägen keine größeren Sachverhalte vor, hieß es. 

Ähnlich sieht es in Neubrandenburg aus. Auch dort hat es keine größeren Einsätze gegegeben, wie die Polizei erklärt.

Update, 28. März, 14.30 Uhr: Häftlinge nähen Atemschutzmasken

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern sollen Gefangene Atemschutzmasken nähen. Dies teilte Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) am Samstag mit.

Schon vor dem Aufruf des Präsidenten der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, zum Tragen von Schutzmasken, wären die Anstalten diesbezüglich angefragt worden. "Alle Anstalten wollen sich beteiligen. Dafür bin ich dankbar. In Zeiten von Covid-19 müssen wir alle zusammenhalten", erklärte Hoffmeister.

In der JVA Bützow liefen bereits die Nähmaschinen, die anderen drei Justizvollzugsanstalten sollen kommende Woche nachziehen. Ziel sei es, zunächst ausreichend Atemschutzmasken für alle Bediensteten und Gefangenen zu produzieren, um auf den Einkauf verzichten zu können. 

Außerdem werde geprüft, ob naheliegende Seniorenheime mit den Masken versorgt werden könnten.

Update, 28. März, 14.28 Uhr: Schleswig-Holsteiner halten sich an Kontaktverbot

Kiel – Die Bürgerinnen und Bürger Schleswig-Holsteins halten sich laut Polizei in den meisten Fällen an das Kontaktverbot wegen der Corona-Pandemie. 

Die Beamten stellten nur vereinzelt Verstöße fest - in Naherholungs- und Ausflugsgebieten komme es gelegentlich zu unerlaubten Gruppenansammlungen, erklärten die Polizeileitstellen des Landes auf Anfrage am Samstag.

Update, 28. März, 14.23 Uhr: "Halten Sie durch, bleiben Sie zu Hause"

Manuela Schwesig (SPD) informiert über aktuellen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neue Coronavirus.
Manuela Schwesig (SPD) informiert über aktuellen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neue Coronavirus.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Innenminister Lorenz Caffier (CDU) haben die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern dringend aufgefordert, zu Hause zu bleiben und auch von Familienbesuchen abzusehen. 

"Wir appellieren insbesondere im Hinblick auf die kommende Frühlingszeit und die anstehenden Ostertage: Halten Sie durch, bleiben Sie zu Hause, damit es zu keiner gefährlichen Beschleunigung der Ansteckung mit dem Coronavirus kommt", hieß es in einer am Samstag verbreiteten Erklärung nach einer Telefonkonferenz der beiden mit den Landräten der Kreise und Oberbürgermeistern der kreisfreien Städte.

Alle bekräftigten zugleich, dass Mecklenburg-Vorpommern für Touristen bis zum 19. April geschlossen bleibe, und auch das Kontaktverbot weiter bestehe. Zudem wurden alle Einwohnerinnen und Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern und ihre Verwandten von außerhalb aufgefordert, auch von Familienbesuchen abzusehen. 

"Auch wenn ein Besuch für die Kernfamilie rechtlich nicht verboten ist, sollen diese Besuche nicht stattfinden." Der Schutz der Gesundheit müsse für alle im Vordergrund stehen. "Daher bitten wir auch die Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern, Besuche innerhalb des Landes zu unterlassen. Denken Sie dabei an ihre Angehörigen, die Sie damit einer erheblichen Gefahr aussetzen."

Es werde keine Aufweichungen der bisher von der Landesregierung und den Kreisen und kreisfreien Städten getroffenen restriktiven Regelungen geben. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur allein, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes gestattet.

Die Polizei und die Ordnungsbehörden würden weiterhin auf die Einhaltung der bisherigen Regelungen achten. Die überwiegende Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger halte sich an die Regeln. "Dazu sagen wir: Danke und weiter so!"

Auch an die Adressen der Touristen gewandt, heißt es in der Erklärung: "Wir appellieren an die Vernunft aller Menschen, die gerne zu uns ins Land kommen und unsere Einwohner und Einwohnerinnen: Jetzt ist nicht die Zeit zum Reisen!" Als Urlaubsland freue sich Mecklenburg-Vorpommern darauf, seine Gäste nach der Bewältigung der Corona-Krise wieder zu begrüßen.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wollte sich am Samstagabend in einer Fernsehansprache zur Situation im Land äußern. In Mecklenburg-Vorpommern war am Samstag ein 57-jähriger Mann im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Es war der erste Corona-Todesfall im Land.

Update, 28. März, 14.17 Uhr: Hamburger halten sich an Kontaktverbot

Hamburg – Die Hamburger Bürgerinnen und Bürger halten sich in den meisten Fällen an das bestehende Kontaktverbot. 

Dies erklärte die Hamburger Polizei auf Anfrage am Samstag.

Die Beamten würden vor allem in Parks und an beliebten Freizeitorten wie dem Elbstrand die Einhaltung des Verbots kontrollieren. 

Trotz des guten Wetters sei es zu keinen größeren Verstößen gekommen.

Update, 28. März, 12.27 Uhr: Holstein-Profi Thesker meldet sich gesund

Kiels Stefan Thesker ruft auf dem Platz.
Kiels Stefan Thesker ruft auf dem Platz.  © Daniel Reinhardt/dpa

Kiel – Stefan Thesker vom Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel hat sich zwei Wochen nach Bekanntwerden seine Corona-Infektion wieder gesund gemeldet. 

"Ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich mich mit dem Virus angesteckt habe», sagte der 28 Jahre alte Verteidiger den "Kieler Nachrichten" (Samstag). 

Er sei "nur leicht erkältet" gewesen. "Die Nachricht, dass der Test positiv ist, kam für mich überraschend, da ich mich bereits frühzeitig an die vorgegebenen Verhaltensregeln gehalten hatte", meinte er weiter.

Er habe nur die ersten beiden Tage leichte grippeähnliche Symptome gehabt, danach nicht mehr. "Das einzige, was ich mehrere Tage hatte, war der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns", erinnerte sich Thesker.

Nach dem positiven Test mussten die gesamte Kieler Mannschaft und das Trainer-Team in die Quarantäne. Und auch nach Ablauf der Quarantäne halten sich Thesker und seine Kollegen in der Corona-Zwangspause zu Hause fit, um sich auf eine mögliche Saison-Fortsetzung vorzubereiten. 

"Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es bestimmt ein Muss, die Saison zu Ende zu spielen – ich denke dabei vor allem an die vielen Jobs, die von dieser Entscheidung maßgeblich abhängig sind", meinte Thesker. "Allerdings steht der gesundheitliche Aspekt über allem."

Update, 28. März, 12.02 Uhr: Erster Todesfall in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Erstmals ist in Mecklenburg-Vorpommern ein Mensch im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. 

Es handle sich um einen 57-jährigen Mann aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim, der sich Anfang März im Skiurlaub in Österreich aufgehalten habe, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit.

Update, 28. März, 11.39 Uhr: Althusmann rechnet mit höherer Arbeitslosigkeit

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sitzt in seinem Homeoffice im Wahlkreisbüro in Sevetal.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sitzt in seinem Homeoffice im Wahlkreisbüro in Sevetal.  © Michael Wildemann/Niedersächsisches Wirtschaftsministerium/dpa

Hannover – Neben der Kurzarbeit in der Corona-Krise ist nach Aussage des niedersächsischen Wirtschaftsministers Bernd Althusmann auch eine höhere Arbeitslosigkeit zu erwarten. 

Eine Prognose dazu gab der CDU-Politiker am Samstag im Radiosender NDR 1 Niedersachsen nicht ab. Man werde sehen, wo man stehe, wenn die Wirtschaft sich im zweiten Halbjahr oder im letzten Quartal 2020 wieder erhole, sagte Althusmann.

Der Minister sprach von einem Wiederaufbau, auf den man sich jetzt schon vorbereiten sollte. Derzeit zeige sich, wo die Digitalisierung vorangetrieben werden müsse - zum Beispiel in der Arbeit von Arztpraxen oder an den Schulen. "Das sind Themenfelder, denen wir uns danach stellen müssen."

Ausgehend von den derzeitigen Erfahrungen müssten sich auch Behörden noch besser auf künftige Ausnahmelagen vorbereiten, sagte Althusmann: "Das müssen wir alles in der Schublade haben."

Update, 28. März, 11.16 Uhr: Ohnsorg-Theater durch Aufführungsstopp in Nöten

Hamburg – Das seit mehr als 100 Jahren bespielte Hamburger Ohnsorg-Theater ist durch die coronabedingte Unterbrechung der Aufführungen in Finanznöte geraten. 

"Die nächste Spielzeit war schon durchgeplant, auch in dieser Saison hätten wir noch drei große Inszenierungen gehabt. Jetzt sind wir in akuten finanziellen Schwierigkeiten", sagte Intendant Michael Lang am Samstag der "Bild". "Ich mache mir Sorgen um den Fortbestand des Hauses." 

Dennoch zeigte sich der Theatermacher auch zuversichtlich, dass es mit dem Haus weitergehen werde: "Es wird ein 'Danach' im Ohnsorg geben. Zusammen schaffen wir das."

Die niederdeutsche Bühne lebe von den Einnahmen an der Kasse, ergänzte Lang. "Die brechen jetzt weg." Die Kosten aber blieben. Außerdem sei das Haus in Vorleistung für noch ausstehende Aufführungen gegangen. Dem Bericht zufolge will der Intendant Kurzarbeit für die Mitarbeiter und vertraglich gebundenen Schauspieler beantragen.

Wie andere Theater in der Hansestadt musste das Haus beim Hamburger Hauptbahnhof wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Mitte März seine plattdeutschen Darbietungen einstellen. "Bis einschließlich 30. April bleiben der rote Samtvorhang im Ohnsorg-Theater ebenso wie die Tür zum Ohnsorg Studio daher geschlossen", heißt es auf der Website.

Das Hamburger Ohnsorg-Theater ist in der deutschen Theaterlandschaft eine Institution. Zu den Stars gehörten einst Heidi Kabel und Henry Vahl. In der Saison 2017/2018 besuchten rund 128.000 Menschen die Spielstätte, die Auslastung lag bei 71,2 Prozent. Das Ergebnis liege etwas unter der schwarzen Null, sagte der Intendant mit Blick auf die frühere Spielzeit.

Update, 28. März, 11.15 Uhr: Geburtstagsständchen von Balkonen

Hamburg – Geburtstag in Zeiten der Corona-Krise - das lässt die Menschen kreativ werden und auch ungewöhnliche Glückwunsch-Bekundungen entstehen. 

In Hamburg-Eimsbüttel gab es am Samstagmorgen in einem Mehrfamilienhaus ein rührendes Geburtstagsständchen von mehr als einem Dutzend Balkonen. Die Bewohner sangen verschiedene Klassiker wie "Viel Glück und viel Segen", verfolgt von zahlreichen Menschen, die auf dem benachbarten Wochenmarkt ihre Einkäufe tätigten. 

Sie waren dabei bemüht, den nötigen Mindestabstand einzuhalten.

Update, 28. März, 10.50 Uhr: Keine Lockerung der Maßnahmen bis 20. April

Nur wenige Menschen sind am Abend am Jungfernstieg unterwegs während Polizeibeamte die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus kontrolieren.
Nur wenige Menschen sind am Abend am Jungfernstieg unterwegs während Polizeibeamte die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus kontrolieren.  © Christian Charisius/dpa

Berlin/Hamburg – Kanzleramtschef Helge Braun hat klargestellt, dass es vor dem 20. April keine Lockerungen der bestehenden Einschränkungen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie geben werde. 

"Wir reden jetzt bis zum 20. April nicht über irgendwelche Erleichterungen", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel". 

"Bis dahin bleiben alle Maßnahmen bestehen." Ältere Menschen müssten noch deutlich länger als Jüngere mit Kontakteinschränkungen rechnen. "Eines ist allen Modellen gemein, egal, wie wir uns entscheiden: dass die älteren und vorerkrankten Menschen in unserer Gesellschaft wirksam vor einer Infektion geschützt werden müssen, bis es einen Impfstoff gibt", sagte Braun.

Als Messlatte für eine Trendwende und als Entscheidungsgrundlage für eine Lockerung der Einschränkungen sieht Braun die Entwicklung der Infektionsgeschwindigkeit. "Wenn wir es schaffen, die Infektionsgeschwindigkeit so zu verlangsamen, dass wir zehn, zwölf oder noch mehr Tage haben bis zu einer Verdopplung, dann wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Zuletzt verdoppelten sich die Fallzahlen in etwa alle drei Tage. "Unmittelbar nach Ostern werden wir sagen können, wie es generell nach dem 20. April weitergeht."

Er habe den Eindruck, dass sich die Bevölkerung vorbildlich an die Regeln halte. "Und deshalb bin ich überzeugt, dass wir in einigen Tagen ihren Erfolg sehen werden", betonte Braun.

Update, 28. März, 10.28 Uhr: Weniger Verkehrsunfälle in Zeiten der Corona-Krise

Schwerin – In Zeiten der Corona-Krise registriert die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern weniger Verkehrsunfälle. 

Zwischen dem 1. März und Anfang dieser Woche wurden rund 16 Prozent weniger Unfälle festgestellt als im Vorjahreszeitraum, wie das Innenministerium unter Berufung auf die beiden Landespolizeipräsidien mitteilte. 

Durch die Maßnahmen der Landesregierung zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus sei weniger Fahrzeugaufkommen, insbesondere an den Wochenenden, festzustellen. Was der Rückgang in Zahlen bedeutet, konnte das Innenministerium zunächst nicht sagen.

Anfang der Woche hatte die Landesregierung die zwischen Bund und Ländern vereinbarten neuen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus für Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt. Demnach ist der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur noch alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Familie gestattet. Touristen dürfen zunächst bis zum 19. April nicht einreisen.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden im vergangenen Jahr knapp 6.900 Unfälle im Straßenverkehr mit Personenschaden festgehalten, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Das waren etwa drei Prozent weniger als noch 2018. 89 Menschen kamen 2019 auf den Straßen im Nordosten ums Leben.

Update, 28. März, 10 Uhr: 917 Corona-Infizierte in Schleswig-Holstein, 5 Todesfälle

Kiel – Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 917 gestiegen. 

Das waren 96 Menschen mehr als einen Tag zuvor. Mittlerweile sind 103 Corona-Infizierte in klinischer Behandlung, wie die Landesregierung am Samstag mitteilte. Das sind sieben mehr als einen Tag zuvor. Berücksichtigt sind bei den Zahlen der Regierung bis einschließlich Freitag gemeldete Fälle. 

In Schleswig-Holstein hat es bislang fünf Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Dazu zählt auch ein Mann, der als Tourist in Ägypten war.

Update, 28. März, 8.56 Uhr: Verstärkte Polizeikontrollen im Norden

Kiel/Hamburg – Die Behörden in Schleswig-Holstein und Hamburg wollen am Wochenende die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Auflagen konsequent kontrollieren. 

Die Polizei im Norden werde verstärkt das derzeitige Einreiseverbot für Touristen überwachen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) erinnerte daran, dass auch Besitzer von Ferienwohnungen und -häusern nicht nach Schleswig-Holstein kommen dürften. 

Die Polizei werde Menschen, die ohne Grund zu Zweitwohnsitzen fahren, wieder zurückschicken. Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) sagte mit Blick auf die Auflagen: "Von Lockerung kann vorerst keine Rede sein. Und wir werden auch am Wochenende sehr konsequent damit umgehen." Bei notorischen Verstößen oder gar Quarantäneverstößen drohten auch Ingewahrsamnahmen.

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Update, 28. März, 7.44 Uhr: Mit Erkältungssymptomen nicht in Apotheke kommen

Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen.
Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen.  © Ole Spata/dpa

Hannover – Wegen der Corona-Pandemie haben die niedersächsischen Apotheken besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. 

An vielen Verkaufstresen wurden Plexiglasscheiben eingesetzt, zudem lassen die Mitarbeiter nur wenige Kunden gleichzeitig in den Verkaufsraum. "Die Bevölkerung macht das geduldig und großartig mit", sagte die Präsidentin der niedersächsischen Apothekerkammer, Cathrin Burs, der Deutschen Presse-Agentur. 

Die Patienten respektierten die Beschränkungen, die auch ihrem eigenen Schutz dienten. Burs appellierte an Menschen mit Erkältungssymptomen, möglichst nicht persönlich zur Apotheke zu kommen. Die Hilfe von Angehörigen oder Nachbarn funktioniere vielerorts.

Derzeit arbeiten die niedersächsischen Apotheken laut Burs daran, Desinfektionsmittel selber herzustellen - vorzugsweise für Altenheime, Pflegedienste und medizinische Einrichtungen. Es gebe aber genauso wie bei der Schutzkleidung Lieferengpässe bei den Ausgangsstoffen für Desinfektionsmittel.

Den Apotheken komme eine "Schlüsselrolle" in der Corona-Krise zu, betonte die Kammerpräsidentin. Sie klären Burs zufolge die Menschen zum Beispiel über die Bedeutung des Händewaschens auf und geben ihnen Sicherheit, dass sie ihre notwendigen Medikamente weiterhin bekommen. "Lieferengpässe gehören seit Monaten zu unserem Alltag", räumte die Apothekerin aus Braunschweig ein. Diese könnten sich durch die Corona-Krise verschärfen.

Seit Beginn der Corona-Epidemie habe der Informations- und Aufklärungsbedarf, zusätzlich zur regulären Beratung, von Apotheken-Kunden auch am Telefon deutlich zugenommen. Bei zunehmenden Infektionsraten könnte auch die Zahl der Botendienste wachsen, vermutete die Kammerpräsidentin: "Es ist ein Kraftakt. Aber meine wichtigste Botschaft ist: Wir können die Menschen weiter versorgen."

Ende vergangenen Jahres gab es in Niedersachsen 1872 Apotheken. Sie bleiben wie Supermärkte oder Tankstellen als Geschäfte des täglichen Bedarfs trotz der Corona-Pandemie weiterhin geöffnet.

Update, 28. März, 7.41 Uhr: Viele Fragen vor nahem Semesterbeginn an der Uni Rostock

Rostock – Der Rektor der Universität Rostock, Wolfgang Schareck, ist fest entschlossen, trotz der anhaltenden Corona-Krise den Studenten zum geplanten Semesterbeginn am 20. April ein Lehrprogramm anbieten zu können. 

"Wir wissen aber noch nicht, ob wir in der Lage sein werden, ein Präsenzstudium anzubieten", sagte Schareck der Deutschen Presse-Agentur. Vermutlich würden mehr digitale Techniken eingesetzt, beispielsweise um Konferenzen abzuhalten oder Vorlesungen zu streamen. Es sei mit einem sehr eingeschränkten Programm zu rechnen.

Ungeklärt sei auch, ob alle Studenten damit erreicht werden. Schwierig werde es für die, die in Funklöchern wohnen oder nicht über die erforderliche Technik verfügten. Schareck ging davon aus, dass dies für etwa drei Prozent der Studentenschaft zutrifft. 

Zum Beginn des Wintersemesters waren in Rostock knapp 13.000 Studenten immatrikuliert.

Update, 28. März, 7.39 Uhr: Tarifpartner in der Metallindustrie einigen sich

Hamburg – Der Arbeitgeberverband Nordmetall und die IG Metall Küste haben sich auf die Einführung von Arbeitszeitkonten für die Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie geeinigt. 

Mit dem Tarifvertrag schaffen die Sozialpartner ein weiteres Instrument, um die Auswirkungen der Corona-Krise für Beschäftigte und Unternehmen abzumildern, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. In ihrem Tarifabschluss hatten sie bereits Maßnahmen wie einen Härtefallfonds zur Zuzahlung von Kurzarbeitergeld und zur Überbrückung von Betreuungsengpässen durch die Schließung von Kindertagesstätten und Schulen vereinbart.

Der weitere Tarifvertrag regelt, dass Betriebsrat und Geschäftsführung freiwillig bis zum 31. März 2022 ein Krisen-Arbeitszeitkonto für jeden Arbeitnehmer eines Betriebes einführen können. Das Konto darf maximal 200 Plus- oder 150 Minusstunden umfassen und muss am Ende auf Null stehen.

"Die Tarifparteien legen Hand in Hand nach, um die Corona-Krise und ihre Folgen zu bewältigen», sagte Lena Ströbele, Verhandlungsführerin von Nordmetall. "Zugleich ist ein verbindlicher Rahmen geschaffen, dass ausgefallene Aufträge später wieder nachgearbeitet werden und so möglichst schnell wieder zu einem Normalzustand zurückgekehrt werden kann."

Für die IG Metall sagte Bezirksleiter Daniel Friedrich: "Die Arbeitszeitenkonten sind ein weiteres Instrument, um über die Krise zu kommen. Kurzarbeit kann damit verhindert oder zumindest verzögert werden. Das ist vor allem in Betrieben wichtig, in denen es keine Aufstockung auf das Kurzarbeitergeld gibt und die Beschäftigten sonst schnell erhebliche Einkommenseinbußen hätten."

Update, 28. März, 7.30 Uhr: Polizei kontrolliert Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen

Hannover – Am ersten Wochenende mit Ausgangsbeschränkungen wegen des Coronavirus will die Polizei in Niedersachsen präsent sein. 

"Die Leute werden bei dem guten Wetter wahrscheinlich vermehrt nach draußen gehen wollen, das kalkulieren wir bei der Lagebetrachtung mit ein", sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). Er rufe alle dazu auf, sich an die bekannten Regeln zu halten. "Nur so kann es uns gelingen, den Anstieg der Infektionen zu bremsen."

Die Polizei sei gut aufgestellt und wolle für die Menschen präsent und ansprechbar sein. "Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Menschen sich zum weit überwiegenden Teil an die Regeln halten. In Fällen, in denen das nicht der Fall war, ist die Polizei eingeschritten", so Pistorius. Derzeit sind bundesweit Ansammlungen von mehr als zwei Personen verboten. Ausgenommen sind Angehörige, die im eigenen Haushalt leben.

Pistorius zufolge ist die aktuelle Lage auch für die Polizistinnen und Polizisten eine große Belastung. "Der Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern ist ja Kern ihres Berufs. Darum sind sie momentan besonders gefährdet und wir tun alles dafür, um sie bestmöglich zu schützen."

Auf Widerstand und Unverständnis stoßen die Beamtinnen und Beamten demnach mitunter in den örtlichen Trinker- und Drogenszenen. "Es hilft ja nichts, auch hier müssen wir die Regelungen durchsetzen", sagte der Minister. 

"Wenn einige wenige Uneinsichtige gegen die Auflagen - zum Beispiel auch gegen Quarantänebestimmungen - verstoßen, wird das konsequent von den Behörden und der Polizei verfolgt und geahndet."

Update, 28. März, 7.24 Uhr: Menschen in Sexarbeit leiden stark unter Krise

Menschenleer und nahezu unbeleuchtet ist der Eingang zu einem Bordell an der Reeperbahn auf St. Pauli.
Menschenleer und nahezu unbeleuchtet ist der Eingang zu einem Bordell an der Reeperbahn auf St. Pauli.  © Christian Charisius/dpa

Hamburg - Für viele Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen hat die Corona-Krise nach Angaben mehrerer Beratungsstellen drastische Auswirkungen. 

Besonders schwierig sei es für Menschen in der sogenannten Armutsprostitution, sagte Anna Waxweiler von der Fachberatungsstelle Prostitution in Hamburg. 

Viele hätten keinen regulären Zugang zum Arbeitsmarkt, seien in den Prostitutionsstätten untergekommen und stünden nun auf der Straße. Bund und Länder hatten sich auf eine Schließung von Prostitutionsstätten, Bordellen und ähnlichen Einrichtungen geeinigt.

Ralf Rötten, Geschäftsführer der "Hilfe für Jungs", betreut unter anderem junge Männer, die in der Prostitution arbeiten. "Die sind in einer sehr prekären Situation". Hausbesuche würden weiterhin gemacht, sagte Rötten. Zwar rieten er und seine Kollegen davon ab. "Aber wenn jemand in einer Notlage ist, dass er weder Obdach noch Essen hat, ist das natürlich schwer." Viele Männer hätten "absolute Existenznöte", berichtete Rötten.

Die, die jetzt noch arbeiteten, seien besonders vulnerabel, sagte auch Lonneke Schmidt-Bink vom Frauentreff Olga in Berlin. "Es bleiben die, die obdachlos, suchtkrank, psychisch krank oder mittellos sind."

Viele verdienten gerade so viel Geld, "dass sie mit Mühe und Not ihr alltägliches Leben bestreiten können, finanzielle Rücklagen sind kaum vorhanden", berichtete Manuela Göhring von der Beratungsstelle Kassandra in Nürnberg.

Sobald der ökonomische Druck steige, stiegen einige der Sexarbeiterinnen notgedrungen auch auf schlechte Angebote von Kundinnen und Kunden ein, sagte Waxweiler von der Beratungsstelle in Hamburg. "Der Druck ist so hoch, da nehmen die Frauen lieber mehr Kunden für wenig Geld. Die Frauen werden erpressbarer."

Update, 28. März, 7.20 Uhr: Zwangspause für Krabbenfischer

Ditzum – Gerade erst in die Saison gestartet, müssen Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste eine Zwangspause wegen der Corona-Krise einlegen. 

"Die Lage aktuell ist, dass wir nächste Woche liegen bleiben. Fangstopp", sagte der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer, Kai-Arne Schmidt. "In Marokko haben sie auch das Virus. In Marokko werden ja die Krabben gepult, da bricht die Produktion gerade zusammen."

Dabei ist die Saison für die knapp 100 Fischereifahrzeuge der Erzeugergemeinschaft von Sylt (Schleswig-Holstein) bis Ditzum in Ostfriesland gerade erst gestartet. "Der Winter ist vorbei, die Jungs wollten gerade loslegen, jetzt haben wir Corona." Nächste Woche wolle man die Lage erneut bewerten. "Wenn wir Pech haben, liegen wir die nächsten zwei, drei Monate", so Schmidt.

Das Pulen in Marokko ist nicht das einzige Problem, wie der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Küstenfischer der Nordsee, Günter Klever, erklärte. "Die Nachfrage stagniert dadurch, dass die Restaurants geschlossen haben." Auch Belgien als Hauptabnehmer der Nordseegarnelen sei von Beschränkungen betroffen.

Update, 27. März, 22.26 Uhr: Hamburger sollen sich an Kontaktverbot halten

Hamburg – Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) hat die Bürger vor einer Missachtung der wegen der Corona-Pandemie erlassenen Kontaktsperren gewarnt. 

"Von Lockerung kann vorerst keine Rede sein. Und wir werden auch am Wochenende sehr konsequent damit umgehen", kündigte Grote am Freitag an. 

Bei notorischen Verstößen oder gar Quarantäneverstößen drohten Ingewahrsamnahmen durch die Polizei.

Update, 27. März, 21.40 Uhr: Polizei lobt besonnene Menschen im Norden

Kiel – Die Menschen im Norden verhalten sich einer neuen Bilanz der Polizei zufolge weiter sehr besonnen und akzeptieren die Verhaltensregeln im Kampf gegen das neue Coronavirus. 

Auch nach der Verschärfung der Beschränkungen zum Schutz gegen die Ausbreitung des Coronavirus blicke die Landespolizei Schleswig-Holstein auf eine ruhige Woche zurück, sagte ein Sprecher am Freitagabend. 

Die polizeilichen Einsätze in diesem Zusammenhang seien überschaubar gewesen. Die Bürgerinnen und Bürger hielten sich größtenteils an die Verhaltensregeln. Nur vereinzelt seien Verstöße durch die Polizei festgestellt und Maßnahmen ergriffen worden, hieß es weiter.

Die Landespolizei Schleswig-Holstein geht an diesem Wochenende davon aus, dass sich mehr Menschen in der Öffentlichkeit bewegen werden. Deshalb wird die Präsenz landesweit erhöht, und es werden verstärkt Streifen auf Schleswig-Holsteins Straßen unterwegs sein, wie ein Sprecher sagte.

Auch die Sportboothäfen werden verstärkt kontrolliert. Laut einer Verfügung des schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministeriums vom Freitag sind ab sofort alle Sportboothäfen an der Nord- und Ostseeküste geschlossen, wie die Polizei weiter mitteilte. Die Versorgungseinrichtungen stünden nicht mehr zur Verfügung, Übernachtungen, Gastlieger oder das Ein- und Auslaufen von Booten seien nicht mehr erlaubt.

Außerdem stellt die Polizei fest, dass die registrierte Kriminalität im Land seit Beginn der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus deutlich zurückgegangen ist. Es stünden noch keine konkreten Zahlen zur Verfügung, aber es lasse sich sagen, dass sich die Summe aller festgestellten Straftaten in den vergangenen zwei Wochen nahezu halbiert habe. 

Dies gelte etwa auch für Wohnungseinbrüche. Bei den Verkehrsdelikten habe sich die Anzahl der mehr als halbiert.

Update, 27. März, 19.30 Uhr: Vereinen trotz Corona-Pandemie die Treue halten

Hamburg – Hamburgs Sportsenator Andy Grote (SPD) hat die Hamburger aufgefordert, den wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Sportvereinen die Stange zu halten.

"Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, seine Vereinsmitgliedschaft zu kündigen, weil man vielleicht gerade die Angebote nicht wahrnehmen kann", sagte Grote am Freitag in Hamburg. Jetzt sei vielmehr der Zeitpunkt, neu in Sportvereine einzutreten. 

"Es ist jetzt wichtig, dass nicht nur die staatlichen Maßnahmen funktionieren, sondern dass auch alle Hamburgerinnen und Hamburger ein bisschen daran mitwirken, dass die Beteiligten gut durch die Krise kommen", sagte Grote.

Update, 27. März, 19.24 Uhr: Innensenator warnt vor Missachtung der Kontaktsperren

Hamburg – Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) hat die Bürger vor einer Missachtung der wegen der Corona-Pandemie erlassenen Kontaktsperren gewarnt. 

"Die Regeln gelten weiterhin. Von Lockerung kann vorerst keine Rede sein. Und wir werden auch am Wochenende sehr konsequent damit umgehen", kündigte Grote am Freitag an. Bisher sei die Akzeptanz in der Bevölkerung sehr hoch. 

"Wir sind aber auch darauf vorbereitet, entsprechend vorzugehen, wenn wir feststellen, dass die Disziplin etwas nachlässt." Grote sagte, bei notorischen Verstößen oder Quarantäneverstößen drohten auch Ingewahrsamnahmen. 

Insgesamt habe es seit Inkrafttreten der Allgemeinverfügung Mitte März mehr als 1000 Strafanzeigen gegeben, zunächst vor allem wegen widerrechtlich geöffneter Läden, nun wegen der Kontaktverbote.

Update, 27. März, 18.59 Uhr: Zahl der Infektionen steigt in MV auf 309

Rostock – Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet den bislang höchsten Anstieg an Corona-Infektionen im Land. 

Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock mitteilte, lag die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus am Freitagnachmittag (15 Uhr) bei 309. Das waren 48 mehr als am Tag zuvor. Darunter waren erneut auch Bewohner und Mitarbeiter eines Altenpflegeheimes.

20 der Patienten mussten oder müssen laut Lagus noch im Krankenhaus behandelt werden, 4 davon auf einer Intensivstation. Tote infolge einer Infektion mit Covid 19 hatte es Mecklenburg-Vorpommern bislang nicht gegeben.

Update, 27. März, 18.57 Uhr: Anträge auf Soforthilfe für Corona-geschädigte Firmen von Montag an

Hamburg – Hamburg will für die von der Corona-Pandemie betroffenen Selbständigen, Klein- und Kleinstunternehmen über Kredite bis zu 1,5 Milliarden Euro als Soforthilfe zur Verfügung stellen. 

Der Senat habe am Freitag einen dringlichen Senatsantrag für die Bürgerschaftssitzung am Mittwoch beschlossen, um die entsprechende Kreditermächtigung zu erhalten, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Freitag. Um eine Kreditaufnahme von bis zu 1,5 Milliarden Euro für 2020 und 2021 zu ermöglichen, soll die Hamburger Schuldenbremse wegen einer "außergewöhnlichen Notsituation" vom Parlament vorübergehend aufgehoben werden.

Konkret sollen Solo-Selbständige 2.500 Euro Grundförderung erhalten und Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern bis zu 5000 Euro Landesmittel bekommen. Hinzu kommen Bundesleistungen in Höhe von 9.000 bis 15.000 Euro. 

Unternehmen mit 11 bis 50 sowie mit 51 bis 250 Mitarbeiter sind nicht für eine Bundesförderung vorgesehen. Sie sollen aber von der Stadt bis zu 25.000 beziehungsweise 30.000 Euro erhalten. 

Die Anträge könnten von Montag bei der Invesitions- und Förderbank Hamburg (IFB) an digital gestellt werden, sagte Dressel: "Wir sind darauf eingestellt, dass wir 100.000 plus x Anträge bekommen."

Update, 27. März, 18.33 Uhr: Hamburg nimmt Corona-Patienten aus Italien und Frankreich auf

Hamburg – Zwei Krankenhäuser in Hamburg wollen in den kommenden Tagen bis zu zwölf schwer kranke Corona-Patienten aus Italien und Frankreich aufnehmen, die auf Beatmung angewiesen sind. 

Das bestätigte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Freitagnachmittag. "Es handelt sich um bis zu zehn Patientinnen und Patienten aus Italien, die am AK Harburg (Aesklepios-Klinikum) behandelt werden sollen. (...) Und es handelt sich um zwei Patientinnen und Patienten aus Frankreich, die am UKE behandelt werden", sagte Prüfer-Storcks bei der Landespressekonferenz.

Die Patienten würden nicht alle gleichzeitig kommen, und es stehe auch noch nicht fest, wann sie kommen. "Im Moment sind wir in einer Situation in Hamburg, dass wir diese Kapazitäten haben, dass wir diese Solidarität auch üben können. (...) Aber natürlich können wir das nicht garantieren über die gesamte Strecke." 

Ein stärkerer Anstieg an schweren Covid-19-Erkrankungen wird in Hamburg im April erwartet. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte dazu: «Ziel ist ja, dass die dann nach ein, zwei Wochen Behandlung möglicherweise wieder entlassen werden können oder so gebessert sind, dass sie nicht mehr intensivmedizinisch betreut werden können.»

In Hamburg gibt es derzeit 1759 bestätigte Covid-19-Fälle. Unter den Infizierten sind 104 in stationärer Behandlung, 31 befinden sich auf einer Intensivstation. Am Freitag war zudem ein 71 Jahre alter Patient im UKE an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Damit gibt es nun zwei offizielle Corona-Todesfälle in Hamburg.

Update, 27. März, 18.06 Uhr: Tui soll Milliarden-Hilfskredite bekommen

Hannover – Der Reisekonzern Tui soll im Kampf gegen den Einbruch seines Geschäfts wegen der Corona-Pandemie staatliche Hilfskredite über 1,8 Milliarden Euro bekommen. 

Man habe nach der Beantragung nun eine entsprechende Zusage der Bundesregierung erhalten, teilte das Unternehmen am Freitag mit. 

Das Darlehen laufe über die Förderbank KfW, es müssten aber noch weitere Banken zustimmen.

Update, 27. März, 17.55 Uhr: 17 Mitarbeiter am UKE infiziert

Der erste in Hamburg gemeldete Corona-Fall war ein Kinderarzt des UKE.
Der erste in Hamburg gemeldete Corona-Fall war ein Kinderarzt des UKE.  © Bodo Marks/dpa

Hamburg – Laut Medienberichten haben sich 17 Mitarbeiter der Universitätsklinik in Eppendorf mit dem Covid-19-Erreger infiziert. 

Weitere 20 Mitarbeiter befinden sich als Kontaktpersonen der Infizierten in Quarantäne. 

UKE-Pressesprecherin Saskia Lemm teilte gegenüber der MOPO mit, dass die Ansteckungen überwiegend im privaten Umfeld der Mitarbeiter erfolgt seien.

Unter den ersten in Hamburg gemeldeten Fällen hatten sich ein Arzt und ein Labormitarbeiter des UKE befunden.

Update, 27. März, 17.52 Uhr: Hamburg meldet weiteren Todesfall

Hamburg – In Hamburg hat es einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus gegeben. 

Am Freitagnachmittag sei ein 71 Jahre alter Patient im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) gestorben, sagte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks bei der Landespressekonferenz. Die Erkrankung sei eindeutig Covid-19 zuzuordnen.

Bislang ist in Hamburg offiziell ein Mensch an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus gestorben. Der Fall, es handelt sich um einen 52-jährigen Mann, sei an das Robert Koch-Institut gemeldet worden.

Davor war bereits bei einem gestorbenen Bewohner eines Seniorenheims eine Corona-Infektion festgestellt worden. Doch sei diese wegen umfangreicher Vorerkrankungen des Mannes nicht als eindeutige Todesursache ausgemacht worden.

Die Zahl der an Covid-19 erkrankten Hamburger ist seit Donnerstag auf 1759 Fälle gestiegen. Unter den Infizierten sind 104 in stationärer Behandlung, 31 befinden sich auf einer Intensivstation.

Update, 27. März, 17.45 Uhr: Fernsehansprache Schwesigs zur Corona-Krise

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) informiert über aktuellen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neue Coronavirus.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) informiert über aktuellen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neue Coronavirus.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will sich angesichts der Corona-Krise am Samstag in einer Fernsehansprache zur aktuellen Situation im Land äußern. 

Viele Bürger machten sich Sorgen um ihre Gesundheit, um ihre Familie und um ihren Arbeitsplatz. Daher wolle die Ministerpräsidentin darlegen, welchen Weg die Landesregierung gehe und welche Entscheidungen sie getroffen habe, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen, erklärte Regierungssprecher Andreas Timm am Freitag in Schwerin zur Begründung. Die Ansprache werde um 19.55 Uhr im NDR unmittelbar nach dem "Nordmagazin" ausgestrahlt.

Schwesig hatte sich am Donnerstag zuversichtlich geäußert, dass Deutschland mit den eingeleiteten Maßnahmen und seinen leistungsfähigen medizinischen Einrichtungen gut durch die Krise kommen könne. 

"Aber das wird nicht die Medizin für uns allein erledigen, sondern wir alle müssen weiter mithelfen, indem wir uns an die Regeln halten und die Maßnahmen umsetzen", betonte sie. Es sei viel zu früh, schon jetzt über mögliche Lockerungen der Kontaktsperren zur Eindämmung der Corona-Epidemie zu diskutieren. 

Es gelte die Maßnahmen vor Ort gut umzusetzen, und dann nach Ostern die Lage anzuschauen und und zu entscheiden, wie es weitergeht.

Update, 27. März, 17.43 Uhr: Polizei überwacht Einreiseverbot

Schwerin – Zur Durchsetzung des Einreiseverbots für Touristen nach Mecklenburg-Vorpommern hat die Polizei in der ersten Geltungswoche 9.029 Fahrzeuge mit auswärtigem Kennzeichen kontrolliert.

Wie eine Sprecherin des Innenministeriums am Freitag in Schwerin weiter mitteilte, durften die Insassen von 740 Fahrzeugen nicht im Land weiterreisen und wurden von den Beamten zurückgeschickt.

In der Vorwoche waren als Reaktion auf die Corona-Epidemie alle touristischen Reisen nach Mecklenburg-Vorpommern untersagt worden. Die Einhaltung des Verbots wird seit dem 19. März an wichtigen Zufahrtsstraßen zu Bade- und Erholungsorten des Landes von der Polizei überwacht. 

Dem Vernehmen nach versuchten mit zunehmender Dauer des Verbots immer weniger Autofahrer unberechtigter Weise ins Land zu kommen. Einheimische dürfen sich in Mecklenburg-Vorpommern frei bewegen, sollen aber möglichst auch zu Hause bleiben.

Update, 27. März, 17.42 Uhr: Regierung weitet Finanzhilfe aus

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern nimmt auch mittlere Unternehmen mit bis zu 100 Beschäftigten unter seinen Schutzschirm. 

"Die Last auf den Schultern der Wirtschaft ist riesig. Die Soforthilfe für akute Notsituationen soll nun auch für Unternehmen von 50 bis 100 Mitarbeitern ermöglicht werden", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Freitag nach einer Telefonkonferenz der Regierung mit Vertretern von Industrie, Handel und Handwerk.

Wie bei den Firmen mit bis zu 49 Beschäftigten sollen auch die größeren Betriebe nicht rückzahlbaren Zuschüsse erhalten. Die Hilfe ist je Fall auf 60.000 Euro begrenzt. Laut Glawe gibt es landesweit rund 900 Unternehmen mit 50 und bis 100 Beschäftigten.

Nach seinen Angaben wird sich das Kabinett auf seiner nächsten regulären Sitzung am Dienstag auch mit staatlichen Hilfen für Unternehmen mit 101 bis 249 Mitarbeitern befassen. 

Der zu Wochenbeginn beschlossene "MV-Schutzfonds" für die Wirtschaft des Landes umfasst insgesamt 1,1 Milliarden Euro und soll zum Großteil mit neuen Schulden finanziert werden.

Update, 27.März, 17.40 Uhr: Corona-Maßnahmen sind noch nicht erfolgreich genug

Hannover – Die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Epidemie haben in Niedersachsen den Anstieg neuer Infektionen gebremst. 

Die Fallzahlen verdoppelten sich nur noch alle viereinhalb bis fünf Tage statt wie in der vergangenen Woche alle zweieinhalb bis drei Tage, sagte der Krisenmanager der Landesregierung, Heiger Scholz, am Freitag in Hannover. "Von daher ist die Politik, die wir gemacht haben, den Anstieg zu brechen richtig, aber noch nicht erfolgreich genug, das muss man ganz deutlich sagen." An Lockerungen der Maßnahmen sei noch nicht zu denken.

Die Zahl nachgewiesener Infektionen lag am Freitag bei 3175, 449 mehr als am Vortag. Zugleich stieg auch die Zahl der als genesen eingestuften Patienten im Vergleich zum Vortag um 87 auf 288. Im Krankenhaus müssen inzwischen 439 Corona-Erkrankte behandelt werden, 111 davon auf der Intensivstation. Von ihnen werden 96 künstlich beatmet. 

Die Zahl der Toten stieg auf zwölf. Zu den elf vom Gesundheitsministerium mit Stand Freitagmorgen 10 Uhr gemeldeten Fällen kam ein weiterer Fall im Kreis Oldenburg.

Update, 27. März, 17.27 Uhr: Hilfsorganisation verteilt Essen an Obdachlose

Bremen – Unter Beachtung besonderer Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus hat eine Hilfsorganisation in Bremen am Freitag verpackte Lebensmittel an rund 140 obdachlose Frauen und Männer verteilt. 

So durften jeweils nur bis zu fünf Menschen in das Versorgungszelt, auch davor mussten sie ausreichend Abstand voneinander halten.

Der Verein Bremer Suppenengel verteilte Spenden von Küchen und Großmärkten, wie Geschäftsführer Peter Valtink sagte. "Ein Restaurant hat zum Beispiel Kartoffelsalat gemacht." Auch Obst und Milchprodukte gab es. 

"Da ist für jeden etwas dabei." Wegen der Ausbreitung des Coronavirus musste der Verein seine Arbeit umstellen. "Früher haben wir Suppenengel selber gekocht, das dürfen wir nun nicht mehr", erzählte Valtink. Die Gemeindeküche, die der Verein früher nutzte, sei in der Krise geschlossen.

Um den Bedürftigen in Bremen weiter zu helfen, verteilen die Helferinnen und Helfer nun Spenden in einem Zelt, das der Bremer Schaustellerverband zur Verfügung stellte. 

Täglich können Obdachlose zur Mittagszeit dort abgepackte Lebensmittel erhalten. Wie lange das Zelt stehen bleibt, war zunächst unklar. "Auf jeden Fall erstmal vier Wochen", sagte Valtink.

Update, 27. März, 17.25 Uhr: Bildungsministerin entschuldigt sich bei Schülern

Kiel – Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat sich bei allen Schülern Schleswig-Holstein für das Durcheinander rund um die Abschlussprüfungen in diesem Jahr wegen der Corona-Krise entschuldigt.

In einem am Freitag veröffentlichten Brief heißt es: "Diejenigen von Ihnen, die in diesem Sommer ihren Abschluss machen, das Abitur, die beruflichen Abschlüsse, den Ersten allgemein bildenden Schulabschluss oder den Mittleren Schulabschluss, haben in den vergangenen Tagen ein Wechselbad der Gefühle erlebt."

Die Ungewissheit, die Fragen, die dadurch entstanden seien, und die Sorge um die Zukunft hätten viele Familien bewegt. «Soweit ich mit meinem Vorschlag dazu beigetragen habe, bitte ich um Entschuldigung», schrieb Prien und betonte: "Mein Ziel ist es, in dieser schwierigen Zeit das Beste für die Schülerinnen und Schüler aller Schulen im echten Norden zu erreichen."

Prien hatte am Dienstag angekündigt, sie plane den Verzicht auf Schulabschlussprüfungen in Schleswig-Holstein. Am Tag darauf revidierte sie diese Ankündigung nach einer Schaltkonferenz der Kultusministerkonferenz der Länder und einer Kabinettssitzung. Alle Ländern einigten sich auf Abiturprüfungen.

"Es gibt weiterhin viele gute Argumente für eine Absage der Prüfungen", schrieb Prien. "Gleichzeitig ist es aber unverzichtbar, dass alle Bundesländer gemeinsam einen abgestimmten Weg gehen. Nur so können wir sicher sein, dass die Abiturzeugnisse in ganz Deutschland gegenseitig anerkannt werden."

Prien kündigte an, die unter diesen Umständen bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Prüfungen zu schaffen. Auf der Homepage des Ministeriums werden die bereits feststehenden Termine genannt.

Update, 27. März, 17.23 Uhr: Deutsche Bahn spendet Lebensmittel

Hamburg – Die Deutsche Bahn hat 15 Paletten Lebensmittel an die Hamburger Gastronomen-Initiative "Kochen für Helden" gespendet. 

Ursprünglich seien die Lebensmittel im Wert von 17.000 Euro für den Verkauf in der Bordgastronomie der Fernverkehrszüge angedacht gewesen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. 

Wegen des Coronavirus ist das gastronomische Angebot in den Zügen derzeit jedoch sehr eingeschränkt, weshalb die Speisen dort nicht mehr verkauft werden können. "Wir freuen uns sehr, die Aktion 'Helden des Alltags' so spontan und unkompliziert unterstützen zu können", sagte der Leiter Logistik Bordservice Hamburg, Ronny Ebert.

Im Rahmen der Aktion versorgen Gastronomen, darunter auch Starkoch Tim Mälzer und sein Team, Menschen mit Mahlzeiten, die unter den derzeit schwierigen Bedingungen einen erheblichen Beitrag zum Alltag leisten. 

Dabei sollen vor allem Ärzte, Pfleger und Angestellte in Apotheken sowie Supermärkten, aber auch Bedürftige bekocht werden.

Update, 27. März, 17.20 Uhr: Dräger will Klarheit bei Verteilung von Beatmungsgeräten

Ein Mann liegt an einem Beatmungsgerät von Dräger.
Ein Mann liegt an einem Beatmungsgerät von Dräger.  © Drägerwerk/dpa

Lübeck – Der Chef des Medizintechnikkonzerns Dräger, Stefan Dräger, fordert rasche Klarheit bei der Verteilung der von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bestellten 10.000 Beatmungsgeräte. 

Die ersten der bestellten Gerate seien jetzt fertig, aber die Verteilung sei immer noch unklar, sagte Dräger dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Viele Kliniken rufen uns deshalb direkt an." Bei aller Not müsse man nun darauf schauen, dass die Ressourcen bestmöglich verteilt werden. 

Dräger forderte laut "Spiegel", Zentren bevorzugt zu beliefern, die ARDS-Patienten, also jene mit akutem Lungenversagen, behandeln können. 

Es müsse verhindert werden, dass Krankenhäuser "eine Superausrüstung für wenig Geld bekommen, mit der sie gar nicht umgehen können", sagte Dräger.

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Update, 27. März, 16.46 Uhr: Praxisteam näht Schutzausrüstung selbst

Jana Cords, medizinische Fachangestellte, hält einen selbst gefertigten Gesichtsschutz hoch.
Jana Cords, medizinische Fachangestellte, hält einen selbst gefertigten Gesichtsschutz hoch.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Geesthacht – Weil der Nachschub an Schutzmasken fehlt, hat ein Praxisteam aus Geesthacht kurzerhand zur Selbsthilfe gegriffen. 

Statt Patienten zu behandeln, haben der Chirurg Klaus Bibow und seine Mitarbeiterinnen am Freitag Schutzmasken genäht und Schutzvisiere gebastelt. "Für die Masken haben wir neue, aber nicht mehr verwendbare OP-Tücher verwendet", sagte Bibow. Das Material für die Schutzvisiere stamme aus dem Baumarkt.

Zehn Masken und zehn Visiere hat das Praxisteam am ersten Tag fertiggestellt. "Am nächsten Freitag wollen wir die Aktion wiederholen", sagte der Chirurg, der in Geesthacht eine Praxisklinik für ambulante und kurzstationäre Operationen betreibt.

Die Masken seien nicht für den Schutz bei Operationen, sondern für den normalen Patientenkontakt gedacht, sagte Bibow. "Die Masken, die regelmäßig gewaschen werden, sollen den Patienten in erster Linie signalisieren: Haltet Abstand zu unserem und eurem eigenen Schutz."

Update, 27. März, 15.46 Uhr: Wirtschaft befürchtet noch stärkeres Umsatzminus

Hannover/Bremen – Die niedersächsische Wirtschaft richtet sich in der Corona-Krise auf deutlich höhere Einbußen ein als zunächst befürchtet. 

Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage der Industrie- und Handelskammern hervorgeht, rechnet über ein Viertel der Firmen (27,1 Prozent) im Gesamtjahr 2020 mit einem Einbruch der Umsätze um mehr als die Hälfte. 

Bei der letzten Befragung Anfang März hatte eine ähnliche Größenordnung (24,9 Prozent) noch keine sinkenden Erlöse erwartet. In Bremen geht derzeit ein Fünftel der Unternehmen davon aus, dass die Umsätze um mehr als die Hälfte absacken dürften.

"In nahezu allen Unternehmen schlägt die Corona-Pandemie direkt negativ durch", berichteten die Kammern in Niedersachsen. 27 Prozent der Betriebe kalkulierten mit Umsatzverlusten von mindestens 25 bis 50 Prozent im laufenden Jahr.

40 Prozent der Unternehmen erklärten, es gebe Liquiditätsprobleme - jedes sechste sieht sich schon von Insolvenzgefahr bedroht. Die Hälfte der Firmen schloss Betrieb oder Produktion ganz oder zum Großteil. Heftig getroffen bleiben vor allem Gastronomie, Hotellerie und Tourismus. 

Die von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Hilfen müssten nun "schnell und unbürokratisch" fließen. "Sonst kann es für viele zu spät sein", warnte der Hauptgeschäftsführer des Kammerverbands in Niedersachsen, Horst Schrage.

Zwei Drittel der Firmen nannten das Kurzarbeitergeld als zentrale Maßnahme. Zuschüsse sind für 70 Prozent wichtig. Kredite der staatlichen Förderbanken halten dagegen nur 32 Prozent für geeignet - ähnliche viele befürworten ein allgemeines Konjunkturprogramm. 

Auch im Handwerk ist die Lage äußerst angespannt: Mehr als vier von fünf Betrieben meldeten in einer separaten Umfrage ebenfalls Umsatzrückgänge, über die Hälfte (55 Prozent) stornierte Aufträge.

Update, 27. März, 15.45 Uhr: Notfalls keine Schule mehr bis zum Sommer

Hannover – Niedersachsen stellt sich angesichts der Corona-Epidemie schlimmstenfalls darauf ein, dass die Schulen bis zum Sommer geschlossen bleiben und bis zu den Ferien kein Unterricht mehr stattfindet. 

Dies sei die letzte Variante eines abgestuften Szenarios, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Freitag in Hannover. Zunächst sei der Plan, dass die Schule am 20. April wieder starte, möglicherweise werde die Schließung noch um Tage oder Wochen verlängert, im äußersten Fall bis zu den Sommerferien.

Eine Überlegung sei, beim Neustart der Schulen in Etappen vorzugehen, sagte Tonne. Demnach könnten zunächst die Abiturienten und Oberstufenschüler zurückkehren, dann die Schüler der Klassen fünf bis zehn und schließlich die Grundschüler.

Update, 27. März, 15.39 Uhr: Dritter Corona-Fall in der Landesunterkunft für Flüchtlinge

Kiel – Nach einem dritten Corona-Fall hat die Landesunterkunft für Flüchtlinge in Neumünster ihre Schutzmaßnahmen weiter verstärkt. 

Inzwischen würden alle Neuankömmlinge in einem eingerichteten zweiten Isolationshaus zunächst untergebracht und auf Covid-19 getestet, sagte ein Sprecher der Landesunterkunft am Freitag. Erst wenn feststehe, dass keine Corona-Infizierung vorliege, würden die neuen Flüchtlinge in den normalen Betrieb der Landesunterkunft eingegliedert oder in die beiden anderen Landesunterkünfte nach Boostedt oder Rendsburg gebracht.

In dem ersten Isolationshaus sind inzwischen drei infizierte Flüchtlinge und acht Verdachtsfälle untergebracht. Der dritte Fall war den Angaben zufolge ein Flüchtling, bei dem am Mittwoch einen Tag nach seiner Ankunft das neuartige Coronavirus nachgewiesen wurde.

Als weitere Sicherheitsmaßnahme werden Flüchtlinge nach Angaben der Landesunterkunft nicht mehr bundesweit verteilt, um Ansteckungsrisiken durch Reisen zu vermeiden. Das bedeute, dass in Neumünster nur noch Asylbewerber aufgenommen werden, die sich direkt dort melden. Umgekehrt verschickt Neumünster nicht mehr Flüchtlinge in andere Länder. Die bundesweite Verteilung von Flüchtlingen nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel sei zurzeit ausgesetzt.

Außerdem hat Schleswig-Holstein sein humanitäres Aufnahmeprogramm für 500 besonders hart getroffene Flüchtlinge "auf unbestimmte Zeit" ausgesetzt, wie der Sprecher der Landesunterkunft mitteilte. 

Bis Weihnachten waren um die 80 Flüchtlinge, die in einem Lager in Ägypten ausgesucht worden waren, in Schleswig-Holstein angekommen. Auch alle humanitären Aufnahmeprogramme der Bundesregierung seien ausgesetzt, sagte der Sprecher.

Update, 27. März, 15.38 Uhr: Helgoländer Wirtschaft bittet Touristen um Urlaubsverschiebung

Kiel – Angesichts des Tourismus-Stopps wegen der Corona-Pandemie hat die Wirtschaft der Nordseeinsel Helgoland Touristen um eine Verschiebung bereits gebuchter Reisen statt deren Stornierung gebeten. 

"Das würde uns in der jetzigen Lage sehr helfen", sagte der Geschäftsführer des Wirtschaftsforums, Martin Linne, am Freitag. Gäste könnten sich bereits erfolgte Anzahlungen für Übernachtungen auch in Wertgutscheine umwandeln lassen.

Nach Angaben des Wirtschaftsforums trifft die Corona-Krise Deutschlands einzige Hochseeinsel besonders. Da die Insel fast ausschließlich von Tagestouristen und Urlaubern lebe, bangten fast alle Betriebe um ihre Existenzgrundlage. 

"Zimmer werden massenhaft storniert, der Einzelhandel liegt brach und der Fährverkehr ist auf ein Minimum reduziert." Außerdem müssten geleistete Anzahlungen zurückgezahlt werden.

Mitte März hatten die Küstenländer die Inseln in Nord- und Ostsee für Touristen gesperrt.

Update, 27. März, 15.36 Uhr: Hilfsfond für freie Künstler

Hamburg – Die Hamburgische Kulturstiftung hat einen Hilfsfond ins Leben gerufen, um freie Künstler zu unterstützen, die aufgrund der Beschränkungen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus nicht wie gewohnt arbeiten können. 

Unter dem Motto "Kunst kennt keinen Shutdown" seien mit Hilfe von einigen Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen bereits Spenden in Höhe von mehr als 400 000 Euro gesammelt worden, teilte die Kulturstiftung am Freitag mit.

Ziel sei es, vor allem freien Nachwuchskünstlern durch unbürokratische Förderung die Fortsetzung ihrer Arbeit zu ermöglichen, denn viele seien durch die derzeit noch nicht absehbaren Auswirkungen des Coronavirus schon jetzt existenziell betroffen. 

"Die Künstler sind in Not und brauchen unsere Unterstützung", sagte die geschäftsführende Vorständin der Stiftung, Gesa Engelschall. Der Senator für Kultur und Medien, Carsten Brosda (SPD), begrüßt das Engagement der Stiftung: "Es ist an uns allen, dafür Sorge zu tragen, dass die Kulturlandschaft unserer Stadt in dieser schwierigen Zeit in ihrer Vielfalt erhalten bleibt".

Die Hamburgische Kulturstiftung wurde 1988 als privatrechtliche Stiftung gegründet. Der Schwerpunkt liegt auf der Förderung des künstlerischen Nachwuchses unter anderem in den Sparten Musik, Theater, Tanz, Literatur und Film.

Update, 27. März, 15.34 Uhr: Hamburg soll Spitzenstellung bei Infektionsforschung einnehmen

Hamburg – Die Stadt Hamburg soll künftig eine Spitzenstellung bei der Infektionsforschung einnehmen. 

Das Thema sei mit Blick auf ein neues Exzellenzcluster bereits vor einiger Zeit erkannt worden, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Freitag in Hamburg. "Denn wir haben bisher schon eine herausragende Infrastruktur mit unserem Universitätsklinikum, mit der Universität Hamburg, mit dem Bernhard-Nocht-Institut, dem Heinrich-Pette-Institut, aber auch dem Desy mit den Großforschungsanlagen."

Die Infektionsforschung solle deshalb weiter unterstützt und aufgebaut werden - "mit dem Ziel tatsächlich eine Spitzenstellung im Bereich der Infektionsforschung zu erreichen", so Fegebank. Die Stadt solle hier auch mit Blick auf Coronabekämpfung und -bewältigung künftig Maßstäbe setzen und sich "eine richtige Stufe nach oben katapultieren und eine Spitzenstellung bekommen im Bereich der Infektionsforschung".

Dafür habe die Stadt für die kommenden zwei, drei Jahre im Rahmen der Landesforschungsförderung bereits rund zehn Millionen Euro bereitgestellt "ohne zu wissen, dass uns Corona und diese Welle uns so ereilen würde".

Es sei nun aber auch wichtig, dass die Unikliniken schnell weiteres Geld bekommen. "Es ist mir ein echtes Anliegen, dass unsere Universitätskliniken perspektivisch noch besser ausgestattet und gestärkt werden, weil sie eine herausragende Aufgabe einnehmen - nicht nur bei der Patientenversorgung, sondern eben auch im Bereich der Forschung."

Update, 27. März, 15.32 Uhr: Labor in Geesthacht testet 1500 Proben am Tag

Geesthacht – Das Zentrallabor des "LADR-Laborverbundes Dr. Kramer und Kollegen" in Geesthacht im Kreis Herzogtum Lauenburg arbeitet zur Zeit auf Hochtouren. 

In drei Schichten werten dort mehr als 400 Mitarbeiter rund 1500 Corona-Tests pro Tag aus. "Seit dem 1. März haben wir unsere technischen Möglichkeiten massiv ausgebaut. Inzwischen nutzen wir die Gerätesysteme von drei Herstellern", sagte der ärztliche Geschäftsführer des LADR- Zentrallabors, Jan Kramer, am Freitag. 

In dem Labor werden die von Arztpraxen eingesandten Abstriche der Patienten mit Hilfe molekularbiologischer Tests auf das SARS-CoV-2-Virus getestet.

"Wenn die Lieferketten für Reagenzien und Verbrauchsmaterialien funktionieren, können wir die Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden liefern", sagte Kramer. 

Das Labor ist nach seinen Angaben das größte von insgesamt sechs Einrichtungen in Schleswig-Holstein, in denen Tests auf das neuartige Coronavirus ausgewertet werden.

Update, 27. März, 15.30 Uhr: Häftlinge stellen tausende Schutzmasken her

Hamburg – Angesichts knapper Atemschutzmasken sollen Häftlinge in Niedersachsen aushelfen und Masken herstellen.

Die Nähereien zweier Justizvollzugsanstalten hätten ihre Produktion umgestellt und Nähmaschinen umgerüstet, teilte das niedersächsische Justizministerium am Freitag mit.

Schon im Laufe der kommenden Tage sollten etwa 8500 Masken genäht werden. "Auch Gefangene wollen etwas tun, um in dieser Krise ihren Beitrag zu leisten. Das Nähen von Schutzmasken ist eine gute Gelegenheit", sagte Justizministerin Barbara Havliza (CDU).

Nach Angaben des Ministeriums hat die Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta eigens einen Nähsaal eingerichtet. Genäht würden die Schutzmasken im Auftrag der Caritas.

Bei voller Auslastung könnten bis zu 15 Gefangene mitarbeiten, 470 Meter geeigneter Stoff seien bereits geliefert worden. Die Mindestabstände untereinander sollten gewahrt bleiben. 

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Update, 27. März, 14.55 Uhr: Wegen Coronavirus: 83. Warnemünder Woche abgesagt

Rostock – Warnemünde wird in diesem Jahr kein Treff für die internationale Segelelite werden. 

Die Veranstalter haben die für den 4. bis 12. Juli geplante 83. Warnemünder Woche wegen der Coronavirus-Pandemie am Freitag abgesagt. "Wir müssen leider AP über Alpha signalisieren, das heißt für die Segler: Alle Wettfahrten fallen für die Warnemünder Woche aus", sagte Sportdirektor Peter Ramcke in einer Mitteilung.

Auch die kulturellen Umfeld-Veranstaltungen des traditionellen einwöchigen Segelfestivals, das zu den drei größten in Deutschland zählt, werden in dem Rahmen nicht stattfinden. 

"Im Juli Hunderttausende Besucher und Sportler aus der ganzen Welt in Warnemünde zu begrüßen, um ein sportliches und kulturelles Sommerfest zu feiern, ist aktuell einfach nicht möglich", sagte Tourismusdirektor Matthias Fromm. 

Update, 27. März, 14.50 Uhr: IHK verschiebt Azubi-Prüfungen wegen Corona-Krise

Hamburg – Wegen der Corona-Pandemie werden alle schriftlichen Abschlussprüfungen für Auszubildende in Hamburg vom Frühjahr in den Sommer verschoben. 

Die Prüfungen, die im April und Mai stattfinden sollten, würden zwischen Juni und August nachgeholt, teilte die Industrie- und Handelskammer Hamburg am Freitag mit. Auch Weiterbildungsprüfungen würden zunächst bis einschließlich Mai ausgesetzt. 

Durch die Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des neuartigen Coronavirus sei es "faktisch unmöglich geworden, bundesweit einheitliche Prüfungen ordnungsgemäß abzuhalten", hieß es in der Mitteilung.

Update, 27. März, 14.25 Uhr: Urlauber müssen Ferienwohnung räumen

Oldenburg - Zwei Nordsee-Urlauber in Krummhörn (Kreis Aurich) müssen nach einem Gerichtsbeschluss wegen der Corona-Pandemie ihre eigene Ferienwohnung sofort verlassen. 

Das Verwaltungsgericht Oldenburg wies am Freitag im Eilverfahren eine Klage der Urlauber aus Rheinland-Pfalz ab. Zur Abwehr des Virus Sars-Cov-19 hat der Landkreis Aurich wie andere Kreise in Niedersachsen die Nutzung von Zweit- oder Nebenwohnungen durch Eigentümer von auswärts untersagt.

Die Anordnung zur sofortigen Abreise sei mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch das Infektionsschutzgesetz gedeckt, befand das Gericht laut Mitteilung. 

Update, 27. März, 14.16 Uhr: Ärzte warten auf Schutzkleidung und Labormaterial

Hamburg - Die Versorgung des Hamburger Gesundheitswesen mit Schutzausrüstung und auch mit Labormaterial wie Probenröhrchen bleibt kritisch. 

Nach dem Wochenende werde zu entscheiden sein, ob der Arztruf Hamburg fortgesetzt werden könne, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung am Freitag in Hamburg. 

Nicht nur in Deutschland sondern weltweit seien die fehlenden Materialien stark nachgefragt. Eingehende Angebote müssten zunächst auf ihre Seriosität geprüft werden. Ankündigungen von Lieferungen seien nicht belastbar, ehe das Material tatsächlich angekommen sei.

Im Laufe der Woche hatten kleinere Lieferungen die Hamburger Ärzteschaft erreicht, die aber bei weitem nicht ausreichend waren.

Update, 27. März, 13.59 Uhr: Fast keine Flüge mehr in Hannover und Bremen

Bremen - Die Einschränkungen wegen des Coronavirus haben zu einem massiven Einbruch im Flugverkehr geführt. 

In Hannover fallen am Wochenende fast alle ankommenden und abfliegenden Flüge aus. Am Bremer Flughafen rollen aktuell gar keine Flugzeuge mehr an, wie Pressesprecherin Andrea Hartmann mitteilte. 

Am Airport in Hannover-Langenhagen gilt für etwa 1500 Mitarbeiter seit Mittwoch Kurzarbeit. Diese solle ein Jahr laufen, hieß es unter der Woche. 

Auch in Bremen sind die Angestellten des Flughafens auf Kurzarbeit. Das teilte die Sprecherin Andrea Hartmann am Freitagmittag mit.

Davon ist ein überwiegender Teil der 450 Mitarbeiter betroffen.

Update, 27. März, 13.42 Uhr: Abitur in Niedersachsen wird verschoben

Hannover - Die Abiturprüfungen in Niedersachsen werden einem Bericht zufolge wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben. 

Die Prüfungen sollten um drei Wochen nach hinten verlegt werden, die ersten Arbeiten stünden damit am 11. Mai an, berichtete das Journal "Rundblick Niedersachsen" am Freitag. 

Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) will am Nachmittag in Hannover die Entscheidung bekanntgeben, ob die Schulprüfungen verschoben werden.

Update, 27. März, 13.39 Uhr: 145 neue Infektionen in Hamburg gemeldet

Hamburg - Seit der gestrigen Meldung wurden in Hamburg 145 weitere Fälle von Erkrankungen mit dem Coronavirus bestätigt.

Damit sei die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle auf nunmehr insgesamt 1.759 angestiegen, heißt es von der Behörde.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 104 Personen mit Wohnort Hamburg aufgrund einer Erkrankung mit Covid-19 in stationärer Behandlung, davon werden 31 Personen intensivmedizinisch betreut. 

Hamburg trifft aktuell Vorkehrungen, um einen Anstieg stationärer und intensivpflichtiger Erkrankungsfälle gut zu bewältigen.

Update, 27. März, 13.04 Uhr: Bio-Betriebe gründen neuen Lieferservice

Händler aus der Bio-Branche haben sich zu einem neuen Lieferservice zusammengeschlossen. (Symbolbild)
Händler aus der Bio-Branche haben sich zu einem neuen Lieferservice zusammengeschlossen. (Symbolbild)  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Hamburg - Landwirte, Lebensmittelverarbeiter, Gastronomen und Händler aus der Bio-Branche haben sich wegen der Corona-Krise zu einem neuen Lieferservice zusammengeschlossen. 

Mit der Auslieferung sogenannter Grundversorger-Kisten wollen sie von kommender Woche an die Menschen in Hamburg und Umgebung mit hochwertigen Lebensmitteln aus der Region versorgen. 

Gleichzeitig soll das eigene Geschäft angekurbelt und aus derzeit brachliegenden Ressourcen geschöpft werden, wie der Zusammenschluss der Betriebe am Freitag mitteilte.

Viele Betriebe der Lebensmittelwirtschaft in Norddeutschland sehen sich durch die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in ihrer Existenz gefährdet. 

Gleichzeitig sei die Nachfrage der privaten Haushalte an Lebensmitteln so hoch, dass die vorhandenen Lieferservices an ihre Grenzen stießen. 

Zwölf Betriebe aus dem Netzwerk der Regionalwert AG Hamburg haben sich der Initiative "Regionale Zukunft" bislang angeschlossen. In der Grundversorger-Kiste bündeln sie ihre Erzeugnisse: Von Gemüse über Brot und Suppen soll die Kiste alles enthalten, was für die Grundversorgung notwendig ist. 

Die Kisten sind in zwei Varianten in je zwei Größen erhältlich und kosten zwischen 65 Euro (Single, vegetarisch) und 122 Euro (Familie, flexitarisch mit Fleisch).

Update, 27. März, 13.02 Uhr: Minister rät, Familiebesuche zu vermeiden

Schwerin - Unter Hinweis auf die weiterhin akute Ansteckungsgefahr mit dem neuartigen Coronavirus rät Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) dringend von Familienbesuchen ab, gerade auch zum bevorstehenden Osterfest. 

"Verwandtenbesuche sind in Zeiten einer Pandemie grundsätzlich zu vermeiden. Gefährden Sie nicht Ihre Liebsten und tragen Sie nicht das Virus unbewusst in Ihre Familie", betonte Caffier in einer am Freitag in Schwerin verbreiteten Mitteilung. Ein Verbot solcher Besuche gibt es jedoch nicht.

Sollten Privatbesuche zwingend erforderlich sein, so sind diese nach Angaben Caffiers nur Angehörigen der Kernfamilie erlaubt. Zur Kernfamilie gehören demnach Ehegatten, eingetragene Lebenspartner, Kinder, Eltern, Großeltern und Enkel. 

Der Besuch bei einem Mitglied der Kernfamilie in Mecklenburg-Vorpommern sei auch zusammen mit dem jeweiligen Ehe- oder eingetragenen Lebenspartner möglich, sofern eine häusliche Gemeinschaft bestehe. 

In jedem Falle ausgenommen seien aber Besuche aus Risikogebieten mit hoher Infektionsrate.

Update, 27. März, 12.59 Uhr: Sonderposten-Märkte unterliegen Öffnungsverbot

Bremen - Das aufgrund der Corona-Krise geltende Ladenöffnungsverbot gilt auch für Sonderposten-Märkte, selbst wenn sie Lebensmittel im Sortiment führen. 

Das Bremer Verwaltungsgericht lehnte einen entsprechenden Eilantrag einer Einzelhandelsgesellschaft ab, die sich gegen die Schließung dreier Geschäfte für den Publikumsverkehr wehrte.

In der derzeitigen Situation sei das weitgehende Verbot für die Öffnung von Einzelhandelsgeschäften notwendig, um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu bekämpfen und zu verlangsamen, begründete das Gericht am Freitag seinen Beschluss.

Update, 27. März, 12.58 Uhr: Stralsunder Tafel reduziert Öffnungszeiten

Stralsund - Die Stralsunder Tafel reduziert ihre Öffnungszeiten angesichts weniger Lebensmittelspenden in Zeiten der Corona-Krise.

Ab Freitag ist die Tafel täglich nur noch von 8 bis 11 Uhr geöffnet, wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mitteilte. Es werde noch ein verringertes Angebot an Konserven, länger haltbarem und Tiefkühlkost geben.

Täglich sei ein Fahrer im Einsatz, der bei einer Lebensmittelspende losfahren könne. Zuvor sei noch von 8 bis 16 Uhr geöffnet gewesen. 

Update, 27. März, 12.56 Uhr: Frauenhäuser organisieren zusätzliche Quartiere

Schwerin - Die Frauenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern erwarten infolge der Corona-Krise eine steigende Nachfrage von Opfern häuslicher Gewalt und organisieren deshalb zusätzliche Quartiere. 

Dabei handele es sich zum Beispiel um Hostels und Ferienunterkünfte, sagte der Sprecher des Sozialministeriums, Alexander Kujat, am Freitag in Schwerin. 

Sie stehen wegen des Verbots touristischer Übernachtungen derzeit leer. "Es wird alles soweit vorbereitet, dass man schnell handeln kann", sagte Kujat.

Experten befürchten, dass Isolation und finanzielle Sorgen durch die Corona-Krise zu mehr häuslicher Gewalt führen könnten. 

Update, 27. März, 12.51 Uhr: Polizei sendet Verkehrskasper-Podcast

Ein Verkehrskasper steht vor einer mobilen Spielbühne.
Ein Verkehrskasper steht vor einer mobilen Spielbühne.  © Axel Heimken/dpa

Hamburg - Straßenlärm, Glockenläuten und quietschende Autoreifen - die Hamburger Polizei bringt ihre Verkehrserziehung in Zeiten der Corona-Krise in die Wohnzimmer der Kinder. 

Am Freitag haben die Handpuppenspieler und Verkehrslehrer der Verkehrsdirektion ihren Podcast "Verkehrskasper" gestartet. 

Die Verkehrserzieher wollen von nun an immer dienstags und freitags neue Episoden der zehnminütigen Clips online stellen. 

Darin wird es der Polizei zufolge um das Verhalten an Ampeln, den "toten Winkel", den Fahrradführerschein und auch den Alltag der Beamten gehen. Das Herunterladen und Abonnieren des Podcasts ist kostenlos. Er ist den Angaben zufolge geeignet für Kinder ab vier Jahren. 

Der Verkehrskasper ist in Hamburg seit fast 72 Jahren in den Schulen und Kindergärten unterwegs.

Update, 27. März, 12.48 Uhr: Corona-Infektionen bei Marine

Rostock - Die Deutsche Marine mit ihren rund 16.000 Angehörigen ist bislang in der Corona-Krise trotz sehr beengter Umstände auf Schiffen und U-Booten glimpflich davongekommen. 

Es gebe sieben nachgewiesene Infektionen auf das Coronavirus und rund 100 Verdachtsfälle, sagte der Sprecher des Marinekommandos, Johannes Dumrese, am Freitag.

Allerdings habe es vor etwa 14 Tagen einen bestätigten Infektionsfall auf dem Tender "Mosel" in Heimathafen Kiel gegeben. 

Der Soldat sei aber schon an Bord gewesen, so dass die gesamte, etwa 35-köpfige Besatzung in Quarantäne gehen musste. 

Seit Donnerstag seien die Soldaten wieder an Bord. Wegen der Isolation hätte die "Mosel" nicht an einer Geschwaderübung teilnehmen können.

Update, 27. März, 11.55 Uhr: Verstöße gegen Corona-Regeln rückläufig

Hamburg  - Die Hamburger Polizei hat innerhalb von einem Tag mehrere Dutzend Verstöße gegen die derzeit bestehenden Regeln zur Eindämmung des Coronavirus festgestellt. 

"In den vergangenen 24 Stunden haben wir 72 Verstöße registriert", sagte ein Polizeisprecher am Freitag in Hamburg. 

Das sei weniger als in den Tagen zuvor. Bislang hätten die Beamten etwas mehr als 1000 Sachverhalte aufgenommen, bei denen Menschen gegen die Allgemeinverfügung zum Schutz vor Covid-19 verstoßen hatten. Grundsätzlich würden sich die meisten Hamburger an die Regeln halten.

In den meisten Fällen müssten die Beamten größere Gruppen auflösen. Erlaubt sind nur noch Ansammlungen von maximal zwei Personen oder Menschen, die in einem Haushalt zusammen leben. 

Udpate, 27. März, 11.49 Uhr: Online-Plattformen für Einzelhandel

Schwerin- Zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels haben erste Städte in Mecklenburg-Vorpommern Online-Plattformen für Läden mit Liefer- und Bestellangeboten eingerichtet. Ein Beispiel ist Schwerin. 

Die Landeshauptstadt listet auf ihrer Internetseite inhabergeführte Geschäfte, Restaurants und Cafés auf, die Online-Shops, lokale Lieferdienste oder Abholmöglichkeiten anbieten. 

Sie reichen vom Kinderschuhgeschäft bis zum Buchladen. 

"Wenn die Schweriner jetzt online bestellen, dann sollten sie nach Möglichkeit lokal einkaufen", appellierte der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt, Rico Badenschier (SPD). "Mit jedem einzelnen Kauf sichern sie die Existenz lokaler Einzelhändler und Gastronomen in der jetzigen angespannten Situation." 

Stralsunds Stadtoberhaupt Alexander Badrow (CDU) rief seinen Mitbürgern am Freitag zu "Seid loyal, kauft lokal!". 

Es komme jetzt auf Solidarität, Gemeinschaft und Zusammenhalt an.

Update, 27. März, 11.39 Uhr: Viele Niedersachsen melden sich als Erntehelfer

Oldenburg - Viele Menschen in Niedersachsen haben sich nach einem Aufruf der Landwirtschaftskammer angesichts der Coronavirus-Krise als Erntehelfer gemeldet. 

"Das kommt sehr gut an, wir sind überwältigt von der Resonanz", sagte Arbeitnehmerexperte Matthias Heyder von der Landwirtschaftskammer am Freitag in Oldenburg. 

Binnen weniger Tage hätten sich bereits 1000 Helfer registrieren lassen und ständig gingen neue Anfragen ein.

"Das ist die komplette Breite der Gesellschaft, Menschen in Kurzarbeit, Studierende, Selbstständige, Messebauer, Beschäftigte aus der Gastronomie aber auch Menschen mit Vorerfahrung in der Landwirtschaft", sagte Heyder. 

Auch um die Versorgung mit Lebensmitteln aufrecht zu erhalten, wollten sich viele Menschen gerne auf den Feldern einsetzen.

Update, 27. März, 11.21 Uhr: Schutzmasken aus Hamburger Klinik gestohlen

Nur Befugte hatten Zugang zu dem Masken-Depot. (Symbolbild)
Nur Befugte hatten Zugang zu dem Masken-Depot. (Symbolbild)  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Hamburg - Unbekannte Täter haben rund 1500 Schutzmasken aus einem Krankenhaus in Hamburg gestohlen. 

Die Polizei schätzte den Schaden auf 15.000 Euro, wie sie am Freitag mitteilte. 

Es hätten nur befugte Personen Zugang zu dem Masken-Depot gehabt, dies grenze den Verdächtigenkreis ein. 

Die Masken wurden demnach im Zeitraum vom 20. bis 25. März in dem Krankenhaus im Hamburger Stadtteil Eilbek gestohlen. 

Das Landeskriminalamt hat den Fall übernommen.

Update, 27. März, 11.03 Uhr: Online-Premiere beim Thalia Theater

Hamburg - Das Thalia Theater in Hamburg plant für Samstag, 19 Uhr, eine Online-Premiere von "Maria Stuart. Ode an die Freiheit 1" mit Karin Neuhäuser in der Titelrolle und Barbara Nüsse als Elisabeth I. Dazu soll es ein interaktives Nachgespräch auf Instagram geben, teilte das Theater mit. 

"Als klar wurde, dass wir nicht mehr weiter proben können, haben wir schnell das Format geändert und einfach mit der Kamera weiter gemacht", sagt Regisseur Antú Romero Nunes zur Probenarbeit.  "Da sowieso keiner weiß, was normale Proben eigentlich sind, war es total in Ordnung, einfach den Rahmen zu verändern. Auf der Bühne wird es dann wieder anders. In der neuen Zeit."

Die Premiere auf der Website des Theaters ist der Auftakt zu einer Reihe von Aufzeichnungen, die ab dann täglich jeweils um 19 Uhr Inszenierungen zeigt.

Update, 27. März, 11.01 Uhr: Hamburger Fußball-Verband plant kein vorzeitiges Saisonende

Hamburg - Der Hamburger Fußballverband (HFV) denkt noch nicht daran, die aktuelle Saison wegen der gegenwärtigen Corona-Pandemie zu beenden. 

"Die Zeit ist noch nicht reif für einen endgültigen Beschluss. Wir entscheiden Schritt für Schritt, werden die Lage in Videokonferenzen erörtern und den weiteren Fahrplan festlegen", sagte HFV-Präsident Dirk Fischer in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt.

Auch wenn der Hamburger Landesverband nicht von der Deutschen Fußball Liga sowie anderen Regional- und Landesverbänden abhängig sei, wolle man in der Hansestadt nichts isoliert entscheiden: "Das führt zu einem Flickenteppich, das wollen wir nicht", so Fischer.

Der Fußball-Funktionär und ehemalige Bundestagsabgeordnete geht davon aus, dass die Saison auf jeden Fall verlängert werden muss: "Vielleicht über den 30. Juni hinaus. Doch an diesem Tag enden die Spielerverträge. Da hängen auch viele rechtliche Fragen dran."

Update, 27. März, 10.45 Uhr: 821 Corona-Infizierte in Schleswig-Holstein

Kiel - Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 821 Fälle gestiegen. 

Das waren 136 Betroffene oder knapp 20 Prozent mehr als einen Tag zuvor. Mittlerweile sind 96 Menschen in klinischer Behandlung, wie die Landesregierung am Freitag mitteilte - 25 mehr als noch einen Tag zuvor. 

Berücksichtigt sind bei den Zahlen der Regierung bis einschließlich Donnerstag gemeldete Fälle. 

Insgesamt hat es in Schleswig-Holstein bislang fünf Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben.

Update, 27. März, 9.45 Uhr: Mobile Test-Teams kommen jetzt auch nach Hause

Schwerin - Menschen mit Corona-Verdacht, die nicht selbst ein Testzentrum aufsuchen können, bekommen künftig Besuch von einem mobilen Test-Team. 

In Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz seien vier Teams aus medizinischem Fachpersonal zusammengestellt worden, teilte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Freitag mit. 

Seit Freitag kämen sie in das heimische Umfeld, um dort Abstriche vorzunehmen. Die Tests erfolgten ausschließlich auf Verordnung eines Arztes, der einen DRK-Koordinator informiere. Dieser teile die Teams landesweit ein.

Das Wirtschaftsministerium fördert die mobilen Teams nach eigenen Angaben mit bis zu 100 00 Euro pro Monat. Tests sind den Angaben zufolge weiterhin auch in den inzwischen 15 Testzentren im Land möglich. 

Im Landkreis Vorpommern-Greifswald fahren außerdem zwei Busse als mobile Testzentren über Land. Sie machen in verschiedenen Städten Station.

Update, 27. März, 7.49 Uhr: Zahnärzte verzeichnen Patientenschwund

Viele Wartezimmer sind aktuell leer.
Viele Wartezimmer sind aktuell leer.  © Daniel Karmann/dpa

Schwerin - Auch die Zahnärzte in Mecklenburg-Vorpommern bekommen die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren. 

Weil die Politik von nicht notwendigen Arztbesuchen abriet und Termine vielfach abgesagt werden, sind die Wartezimmer nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Vereinigung im Land deutlich leerer als sonst. "Niemand muss im Moment aus Gründen des Infektionsschutzes Angst haben, eine Zahnarztpraxis zu betreten", versichert der Landesverband in einer in Schwerin verbreiteten Erklärung. 

Anders als etwa im öffentlichen Personennahverkehr oder beim Einkauf im Supermarkt könne sich jeder beim Besuch des Zahnarztes auf ein sehr hohes, nach Standards festgelegtes Hygieneniveau verlassen.

Update, 27. März, 6.38 Uhr: Kinder danken Stadtreinigung

Hamburg - Trotz der Corona-Krise sind Hamburgs Müllmänner und -frauen sowie die Straßenreiniger derzeit unentwegt im Einsatz. 

In vielen Stadtteilen bekommen sie dafür seit einigen Tagen liebe Briefe, wie Unternehmenssprecher Kay Goetze sagte. "Von Kindern gemalte Bilder auf den Mülltonnen - das haben wir derzeit jeden Tag", sagte er weiter. 

Darüber freuten sich die Männer in Orange sehr. "Das ist ja auch Balsam für unsere Seelen." Die Bilder stellt die Hamburger Stadtreinigung zum Teil auch bei Facebook online.

Die rund 2100 Müllmänner und -frauen sowie Straßenreiniger in Hamburg sorgen derzeit wie sonst auch für leere Mülltonnen sowie saubere Straßen, Parks, Grünanlagen. 

Immerhin müssen rein rechnerisch jeden Werktag mehr als 2300 Tonnen Müll aus den Hamburger Haushalten abgeholt und zur Müllverwertung oder Müllverbrennung gebracht werden. 

"Das ist das letzte, was noch funktionieren muss, damit sich die Müllberge in den Haushalten nicht türmen", so Goetze weiter. Das sei elementar und gehöre zur Daseinsfürsorge.

Update, 27. März, 6.21 Uhr: Museen setzen in der Krise auf digitale Kanäle

Auch die Kunsthalle Bremen hat geschlossen.
Auch die Kunsthalle Bremen hat geschlossen.  © Sina Schuldt/dpa

Bremen - Die Corona-Krise schränkt auch das kulturelle Leben erheblich ein. Die Vorgaben der jeweiligen Landesregierungen seien sehr konsequent und einheitlich, sagte der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Eckart Köhne. 

Die Museen in Deutschland seien seines Wissens tatsächlich alle geschlossen. Viele nutzten nun intensiver digitale Kanäle zur Kunstvermittlung. 

Eine Stärke der Museen sei aber, über ihre Exponate und Konzepte auch das sinnliche Erleben zu ermöglichen. 

Man könne digital sehr viel erklären, aber das Ergebnis eines Museumsbesuchs nicht 100-prozentig ersetzen.

Update, 27. März, 6.17 Uhr: Gefühlschaos bei Sportlern nach Olympia-Aus

Hamburg - Nach der Absage der Olympischen Spiele in diesem Sommer in Tokio aufgrund der Corona-Pandemie sind viele Athleten nach Aussage des Sportpsychologen Thorsten Weidig verunsichert. 

"Das geht auch einher mit einem entsprechenden Gefühlschaos von Hilflosigkeit und vielleicht auch Ängstlichkeit, aber auch Ärger, weil man sich vorbereitet hat und jetzt nicht kann", sagte er.

Die Sportler wüssten zwar, dass es im Moment Wichtigeres als Olympia gibt. "Trotzdem sind die Gefühle ja da. Ich finde es erst einmal wichtig, diese Gefühle zu akzeptieren und auch zuzulassen", meinte der 46-Jährige, der auch Sportler am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein betreut.

Die Verschiebung hat bei etlichen Olympia-Kandidaten nicht nur Einfluss auf die sportlichen, sondern auch massiv auf ihre Lebens- oder Berufspläne. 

Update, 26. März, 19.15 Uhr: Zahl der Infizierten in Niedersachsen und Bremen steigt weiter

Hannover/Bremen - Die Zahl der Corona-Infizierten in Niedersachsen und Bremen ist am Donnerstag weiter angestiegen. In Niedersachsen stieg sie mit Stand Donnerstagmittag 14 Uhr auf 2726 Fälle, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Das waren 413 mehr als am Vortag. 354 Betroffene müssen in Kliniken behandelt werden, 84 davon auf der Intensivstation. 69 davon wiederum werden künstlich beatmet. Elf Menschen sind an der Krankheit bislang gestorben. 201 Corona-Patienten gelten inzwischen als genesen.

Im Bundesland Bremen kletterte die Zahl bestätigter Infektionsfälle mit Stand Donnerstagabend 18 Uhr auf 244, 32 mehr als am Vortag, wie die Gesundheitssenatorin mitteilte. 228 der Infektionsfälle betrafen die Stadt Bremen und 16 Bremerhaven. 40 Patienten sind inzwischen von der Krankheit genesen, einer ist gestorben.

Update, 26. März, 18.45 Uhr: Nach Verstoß gegen Kontaktverbot: zwei gesuchte Männer gefasst

Hamburg - Bundespolizisten haben am Hamburger Bahnhof Sternschanze eine achtköpfige Gruppe kontrolliert, um das Kontaktverbot durchzusetzen und haben dabei zwei Gesuchte gefasst. 

Wie die Hamburger Bundespolizei am Donnerstag mitteilte, hatten die acht Menschen eng beieinander gestanden und zudem den Eingangsbereich versperrt. Wie sich herausstellte, waren zwei Gruppenmitglieder gesucht worden: Gegen einen der Männer lief den Angaben zufolge eine Aufenthaltsermittlung der Erfurter Staatsanwaltschaft wegen Computerbetrug. 

Gegen einen 37 Jahre alten Mann lag ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Hamburg wegen gefährlicher Körperverletzung in drei Fällen vor, unter anderem mit versuchter räuberischer Erpressung und Hehlerei. 

Der Mann, der zu diesem Zeitpunkt 281 Tage Restfreiheitsstrafe zu verbüßen hatte, wurde nach Polizeiangaben einer Hamburger Haftanstalt übergeben.

Update, 26. März, 18.25 Uhr: Surf-Festival Fehmarn verschoben

Fehmarn - Das Surf-Festival Fehmarn wird wegen der Corona-Epidemie auf September verschoben. Statt wie geplant am Himmelfahrtswochenende im Mai werde es jetzt vom 17. bis zum 20. September 2020 stattfinden, teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. 

Das Festival ist eine Mischung aus Messe, Party und Sportveranstaltung und gilt nach Angaben der Ausrichter als Europas größte Mitmach-Messe für Windsurfer und Stand-up-Paddler. 

Im vergangenen Jahr hatte das 2003 gegründete Event rund 30.000 Besucher angezogen.

Update, 26. März, 18.05 Uhr: Innenminister Grote will Wahlen schieben

Kiel - Gemeinden in Schleswig-Holstein können mit Verweis auf höhere Gewalt Bürgermeisterwahlen verschieben, darauf wies das Innenministerium am Donnerstag hin. Bis Ende dieses Jahres stünden noch neun Wahlen an, ob sie geschoben werden entscheidet der jeweilige Gemeindewahlleiter.

Das Gemeinde-Kreiswahlgesetz gibt Kommunen die Möglichkeit, Wahlen im Rahmen bestimmter Zeiträume zu verschieben. 

"Angesichts der Coronakrise empfehlen wir, diese Spanne maximal auszunutzen und den Wahltermin auf den spätesten möglichen Zeitpunkt zu legen. Somit bleibt auch noch Zeit für einen angemessenen Wahlkampf", sagte Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU).

Update, 26. März, 18 Uhr: Regierung strebt späteren Start des Semesters an

Schwerin - So wie an Schulen sollte nach den Worten von Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) auch an den Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns für die Zeitdauer der Corona-Krise die digitale Wissensvermittlung verstärkt genutzt werden. 

"Wir arbeiten daran, dass das Sommersemester durchgeführt werden kann. Schön wäre, wenn möglichst viele Leistungen in allen Bereichen von Studium und Lehre, die wegen Vermeidung persönlicher Kontakte derzeit wegfallen müssen, in digitaler Form kompensiert werden können", heißt es in einem Schreiben der Ministerin an die Professoren und weitere Beschäftigte der Hochschulen im Land. 

Die Auswirkungen der Virus-Epidemie werde das Ministerium auch im Hinblick auf Studien- und Prüfungsordnungen mit größtmöglicher Flexibilität berücksichtigen, versicherte sie.

Sämtliche Bildungseinrichtungen im Land waren Mitte März geschlossen worden, um soziale Kontakte massiv einzuschränken und damit das Risiko einer Covid-19-Infektion zu verringern. Martin dankte in dem Brief Studierenden, Professoren, Beschäftigten und Lehrbeauftragten für ihr Verständnis für die drastischen Einschränkungen im Hochschulleben. Der Vorlesungsbetrieb ruht bis zum 19. April.

"Mir ist bewusst, dass die Einschnitte zur Eindämmung von Covid-19 für jede und jeden von Ihnen auf unterschiedliche Weise problematisch sind", schreibt die Ministerin. Doch arbeite die Landesregierung in enger Zusammenarbeit mit den Krisenstäben der Hochschulen daran, dass aus der Corona-Krise möglichst niemandem Nachteile für die akademische Laufbahn oder den beruflichen Werdegang entstehen.

Respekt zollten Martin den Studenten für ihr soziales Engagement, "zum Beispiel in der Hilfe für Personen in Risikogruppen oder der Unterstützung der Krankenversorgung mit Blutspenden". Sie warb dafür, darin nicht nachzulassen. 

So werde es einen Bedarf für psychologische Beratung an Hotlines geben, bei der Ermittlung von Infektionsketten oder auch bei der Erntehilfe. "Ich würde mich sehr freuen, wenn wir hier auf Ihre Unterstützung setzen könnten", schrieb Martin.

Update, 26. März, 17.47 Uhr: Erster Todesfall im Kreis Pinneberg

Pinneberg/Kiel - Im Kreis Pinneberg hat es den ersten Todesfall im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus gegeben. Die Person habe aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters zu einer Hochrisikogruppe gehört, teilte der Kreis am Donnerstag mit. 

Die Frau sei am Mittwoch gestorben. Zu möglichen Vorerkrankungen wurde zunächst nichts bekannt. Sie war 87 Jahre alt und starb in einem Krankenhaus. Damit wäre es der fünfte Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Schleswig-Holstein einschließlich eines aus Schleswig-Holstein stammenden Touristen, der in Ägypten starb.

Der vermutliche Ansteckungsweg werde aktuell ermittelt, alle Kontaktpersonen würden überprüft und Sofortmaßnahmen zur Quarantäne seien erfolgt, hieß es zu dem Fall im Kreis Pinneberg

Update, 26. März, 17.46 Uhr: Erste CInfektionen in Altenheimen in MV festgestellt

Rostock - In den ersten Altenheime in Mecklenburg-Vorpommern gibt es Covid-19-Fälle. Es handele sich um vier Fälle in drei Einrichtungen, teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales am Donnerstag in Rostock mit. Zwei dieser Einrichtungen befänden sich in Rostock, eine im Landkreis Vorpommern-Greifswald.

Die vier Infizierten sind in der jüngsten Meldung an das Robert-Koch-Institut noch nicht enthalten, da die Information erst nach 15 Uhr einging, wie es hieß. Bis 15 Uhr waren bei dem Amt 261 Coronavirus-Infektionen für MV registriert worden.

Die Gesundheitsämter ermitteln derzeit intensiv im Umfeld der betroffenen Patienten in den Altenheimen und ergriffen alle erforderlichen Maßnahmen, wie es hieß.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 26. März, 17.40 Uhr: Diakonie begrüßt Verlängerung des Winternotprogramms für Obdachlose

Hamburg - Die Hamburger Diakonie hat die Verlängerung des Winternotprogrammes zum Schutz vor Corona für Obdachlose in der Hansestadt begrüßt. "Wir sind sehr erleichtert, dass das Winternotprogramm bis Ende Mai weiter als Unterbringungs- und Schutzraum für obdachlose Menschen geöffnet bleibt", sagte Landespastor Dirk Ahrens am Donnerstag laut Mitteilung in Hamburg. 

Er sprach zudem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtungen große Anerkennung aus, weil sie die nun zusätzliche Belastung bewältigen. "Der größte Teil obdachloser Menschen gehört aufgrund ihrer stark angegriffenen Gesundheit zu der von Corona besonders gefährdeten Personengruppe." Weitere Unterbringungskapazitäten würden das Ansteckungsrisiko verringern. "Dann werden sich auch mehr obdachlose Menschen trauen, die Angebote zu nutzen."

Der Senat hatte das nur bis Ende März angedachte Winternotprogramm mit seinen 780 zusätzlichen Schlafplätzen wegen der Corona-Krise am Mittwoch bis Ende Mai verlängert.

Update, 26. März, 17.35 Uhr: Pflegeberufekammer: "Dramatischer Mangel an Schutzausrüstung"

Kiel - Auf einen "dramatischen Notstand" in den Einrichtungen der Langzeitpflege hat die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein im Zusammenhang mit der Corona-Krise hingewiesen. "Es fehlt an allen Ecken und Enden an geeigneter Schutzausrüstung wie Mundschutz, Einmalhandschuhen und Desinfektionsmitteln, um sich selbst, aber auch die besonders gefährdeten älteren Menschen in der ambulanten und stationären Langzeitpflege vor einer Infektion zu schützen", hieß es einer Pressemitteilung vom Donnerstag.

«Die derzeitige Situation ist absolut paradox», sagte Kammer-Präsidentin Patricia Drube. "Alles bereitet sich auf die Versorgung von Intensivpatienten vor. Gleichzeitig können die Schutzmaßnahmen, die dazu beitragen, dass besonders gefährdete Menschen gar nicht erst zu Intensivpatienten werden, nicht gewährleistet werden." Besonders wichtig sei zudem, das Pflegepersonal zu schützen.

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfehle, bei der Versorgung vulnerabler Patientengruppen im Rahmen einer Pandemie sei das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes durch das medizinische Personal aus Aspekten des Patientenschutzes angezeigt. "Dieser Schutz ist derzeit nicht gewährleistet, wie viele verzweifelte Mails und Anrufe von Pflegediensten und -einrichtungen bei der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein belegen", sagte Drube. 

"Das zur Verfügung stehende Schutzmaterial – insbesondere Schutzmasken und Desinfektionsmittel – muss jetzt dorthin, wo die gefährdeten Patientengruppen versorgt werden", fordert Drube.

Update, 26. März, 17.31 Uhr: Kreuzfahrtschiff "Iona" wird unter Corona-Bedingungen fertiggebaut

Bremerhaven/Papenburg - Das neue Kreuzfahrtschiff "Iona" der Meyer-Werft darf unter strikten Schutzauflagen an der Columbuskaje in Bremerhaven weiter ausgerüstet werden. Eine Vereinbarung zwischen den Behörden und der Werft sei am Donnerstag in Kraft getreten, sagte Hafenkapitän Andreas Mai. Die Arbeiten gingen reduziert weiter, teilte auch die Meyer-Werft in Papenburg an der Ems mit. Termine für Probefahrten gebe es noch nicht, sagte ein Sprecher. Es sei aber weiter geplant, das Schiff für bis zu 5200 Passagiere Anfang Mai der britischen Reederei P&O zu übergeben.

Wegen der Unwägbarkeiten in der Corona-Pandemie war die fast fertige "Iona" vergangene Woche früher als geplant über die Ems zur Nordsee geschleppt worden. In Eemshaven in den Niederlanden legte das größte je bei Meyer gebaute Schiff einen kurzen Stopp ein und kam am vergangenen Freitag in Bremerhaven an.

Dort führt Meyer üblicherweise letzte Arbeiten an den Kreuzfahrtriesen durch, was einen regen Verkehr Hunderter Menschen von und zum Schiff bedeutet. Angesichts der Epidemie verlangten die Hafenbehörde und der Hafenärztliche Dienst ein Konzept der Werft, wie die Arbeiten durchgeführt werden sollen. Dabei gab es sogar Berichte, dass Arbeitern verweigert worden sei, das Schiff zu verlassen. Dem widersprachen Hafenkapitän Mai und die Werft aber.

Nach der neuen Regelung schränkt die Werft den Pendelverkehr zwischen Papenburg und Bremerhaven ein. "Man versucht, die Fluktuation so gering wie möglich zu halten", sagte Mai. "Wir arbeiten hart und intensiv an vielfältigen Präventionsmaßnahmen an Bord und optimieren diese laufend", sagte Stephan Schmees von der Werft-Geschäftsleitung.

Update, 26. März, 16.53 Uhr: Land hat mit Auszahlung der Soforthilfen an Firmen begonnen

Schwerin - Die Soforthilfe für Corona-geschädigte Firmen in Mecklenburg-Vorpommern kommt nun bei den ersten Betrieben an. Wie Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) mitteilte, hat das ihm unterstellte Landesförderinstitut am Donnerstag mit der Auszahlung der staatlichen Zuschüsse an Solo-Selbstständige, Kleinst- und Kleinunternehmen begonnen, die wegen der Corona-Krise massive Umsatzeinbrüche verzeichnen. Die Hilfe müsse nicht zurückgezahlt werden.

"Die Anfragen und Rückmeldungen aus der Wirtschaft sind riesig. Wir wollen vor Ort helfen. Es wird schnell und unbürokratisch gearbeitet", versicherte Glawe. Mehr als 80.000 Mal sei das Antragsformulare heruntergeladen worden, 10.000 ausgefüllte Anträge seien bis Donnerstagmittag schon beim Landesförderinstitut eingegangen.

Die Höhe der Soforthilfe ist gestaffelt. So können Firmen mit ein bis fünf Beschäftigten 9000 Euro, Unternehmen mit sechs bis zehn Arbeitsplätzen 15.000 Euro bekommen. Das Geld soll vom Bund kommen, wird zunächst aber vom Land vorgestreckt. 125 Millionen Euro stellt das Land selbst für größere Firmen bereit. 

Diese Zuwendungen betragen 25.000 Euro bei 11 bis 24 Arbeitsplätzen und bis zu 40.000 Euro bei 25 bis 49 Beschäftigten.

Update, 26. März, 16.30 Uhr: Schwesig warnt vor verfrühter Debatte über Ende der Corona-Abwehr

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will keine Entwarnung geben.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will keine Entwarnung geben.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sieht keinen Grund, schon jetzt über mögliche Lockerungen der Kontaktsperren zur Eindämmung der Corona-Epidemie zu diskutieren. 

"Ich will ganz klar sagen, dass wir nach Rücksprache mit Medizinern keine Entwarnung geben können, und dass ich auch jegliche Debatte über Lockerungen von Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt absolut als zu früh empfinde", sagte Schwesig am Donnerstag in Schwerin.

Sie reagierte damit auch auf Äußerungen von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU), der in der Social-Media-App Jodel angekündigt hatte, dass die strengen Kontaktbeschränkungen infolge der Corona-Krise später einmal zunächst für junge und gesunde Menschen wieder gelockert würden. 

Abhängig sei dies davon, ob die Infektionskurve in den nächsten beiden Wochen flach gehalten werden könne.

Schwesig appellierte insbesondere an die Politik, den Erfolg der getroffenen Maßnahmen, die härteste Einschränkungen für Bevölkerung und Wirtschaft bedeuteten, abzuwarten.

"Wir sollten an unserer Verabredung festhalten, die Maßnahmen vor Ort gut umzusetzen, und uns dann mit der Kanzlerin nach Ostern die Lage anschauen und überlegen und entscheiden, wie es weitergeht", betonte die SPD-Politikerin.

Sie sei zuversichtlich, dass Deutschland mit den eingeleiteten Maßnahmen und seinen leistungsfähigen medizinischen Einrichtungen gut durch die Krise kommen könne. 

"Aber das wird nicht die Medizin für uns allein erledigen, sondern wir alle müssen weiter mithelfen, indem wir uns an die Regeln halten und die Maßnahmen umsetzen", so Schwesig.

Update, 26. März, 16.15 Uhr: Flüchtlingsrat-Kritik an Massenunterkünften

Schwerin - Die Erstaufnahmeheime für Asylbewerber in Deutschland sind nach Einschätzung des Flüchtlingsrates Mecklenburg-Vorpommern in der aktuellen Corona-Krise ein Problem. Die Situation der Bewohner sei "besonders prekär", Behörden riskierten die Gesundheit von Menschen, warnte die Vorsitzende des Flüchtlingsrates, Ulrike Seemann-Katz, am Donnerstag.

Mehrbettzimmer, geteilte Sanitäranlagen sowie Speisesäle mit Schlangen vor der Essensausgabe machten die von Bund und Land angeordneten Kontaktbeschränkungen fast unmöglich. Dies treffe auch auf Gemeinschaftsräume und Außenanlagen zu, die von Hunderten Bewohnern gemeinsam genutzt werden müssten. Seemann-Katz forderte, ältere Asylbewerber, Kranke, Schwangere und alleinstehende Mütter mit minderjährigen Kindern in kleineren Einrichtungen unterzubringen.

In der Erstaufnahme-Einrichtung des Landes für Asylbewerber in Schwerin-Stern Buchholz haben sich nach Angaben der Stadtverwaltung bis zum vergangenen Dienstag 19 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - das sind mehr als ein Drittel aller zu dem Zeitpunkt nachgewiesenen Infektionen in der Landeshauptstadt. 

Um weitere Infektionen zu verhindern, wurden die positiv getesteten Asylbewerber separat in einer Einrichtung in Parchim untergebracht, wie es hieß.

Update, 26. März, 16.10 Uhr: Polizei stoppt Kerner bei Spaziergang

Hamburg - TV-Moderator Johannes B. Kerner wird nach seinem positiven Coronavirus-Test in der Öffentlichkeit genau beaugt.

Nicht jeder freute sich, den 55-Jährigen wieder zu sehen.

Wer neben der Polizei noch dazu gehörte, erfahrt Ihr >>>hier<<<.

Update, 26. März, 16 Uhr: Oberverwaltungsgericht Hamburg: Geschäftsschließung ist rechtens

Hamburg - Das Oberverwaltungsgericht Hamburg hat die Allgemeinverfügung zur Schließung von Geschäften wegen der Corona-Pandemie bestätigt. In einem unanfechtbaren Beschluss wiesen die Richter am Donnerstag einen Eilantrag einer Betreiberin von mehreren E-Zigaretten-Geschäften zurück, wie das Gericht mitteilte. 

Die Geschäftsfrau hatte sich gegen die Allgemeinverfügung zur Eindämmung des Coronavirus vom 16. März 2020 gewandt, die die Schließung von Einzelhandelsgeschäften regelt.

Nach Ansicht des Oberverwaltungsgerichts ist die in der Verfügung festgelegte Unterscheidung zwischen Geschäften mit stark spezialisiertem Warensortiment wie dem der Klägerin und Läden mit Waren des täglichen Bedarfs verfassungsrechtlich tragfähig. 

Die Richter bestätigten den Angaben zufolge zudem die erstinstanzliche Einschätzung des Verwaltungsgerichts, dass dem Schutz der Gesundheit der gesamten Bevölkerung der Vorzug vor wirtschaftlichen Interessen Einzelner zu geben ist.

Update, 26. März, 15.48 Uhr: Behelfskrankenhaus auf Messegelände geplant

Hannover - Auf dem Messegelände in Hannover soll ein Behelfskrankenhaus zur Behandlung von Corona-Patienten eingerichtet werden. Dort sollten weniger schwer Erkrankte behandelt werden können, sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Donnerstag in Hannover. 

Das Krankenhaus soll auf zwei Messehallen verteilt über 500 Betten verfügen. Wie Bauminister Olaf Lies (SPD) erklärte, sei das Land mit weiteren Kommunen zur Einrichtung von Behelfskrankenhäusern im Gespräch.

Geprüft wird außerdem die Nutzung von Reha-Kliniken in Niedersachsen, um rund 1200 gewöhnliche, nicht am Coronavirus erkrankte Patienten aus den Krankenhäusern dorthin zu verlegen. Diese haben dann zusätzliche Kapazitäten für Corona-Patienten.

Update, 26. März, 15.26 Uhr: Corona-Abstrichzentren arbeiten künftig alle auch am Wochenende

Schwerin - In den bislang 13 Abstrichzentren Mecklenburg-Vorpommerns werden künftig generell auch an den Wochenenden Patienten mit typischen Krankheitssymptomen auf eine Covid-19-Infektion getestet. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag nach Beratungen des Kabinetts mit führenden Medizinern des Landes an. 

Am zurückliegenden Wochenende hatten einige der Testzentren die Arbeit unterbrochen, was für Unverständnis und Kritik sorgte. Laut Schwesig wurden landesweit bislang etwa 11 500 Personen auf den neuartigen Coronavirus getestet. 

Bis bis Mittwochnachmittag waren dabei 245 Infektionen nachgewiesen worden.

Update, 26. März, 15.23 Uhr: Niedersachsen nimmt italienische Corona-Patienten auf

Hannover - Niedersachsen will nach einer Anfrage aus Italien Corona-Patienten aus dem Land aufnehmen. "Wir planen auch italienische Patienten aufzunehmen und zu unterstützen", sagte Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Donnerstag in Hannover. "Das ist finde ich Teil der europäischen Solidarität, andere Bundesländer machen das auch." 

Vorläufig gehe es um zehn Patienten, die in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) behandelt werden sollen. Zur Zeit verfüge Niedersachsen über 500 freie Intensivbetten. Die Kapazität wird derzeit massiv erhöht.

"Die Aufnahme von zehn Intensivpatienten aus Norditalien ist ein kleines Zeichen der Solidarität und der Nächstenliebe", sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). "Wir fühlen uns den Menschen in Italien eng verbunden – auch weil viele Niedersachsen aus diesem wunderschönen Land stammen, das jetzt eine so dramatische Zeit durchleben muss." 

Niedersachsen könne allerdings angesichts der auch hier stark ansteigenden Fallzahlen nicht mehr als zehn Intensivbetten zur Verfügung stellen.

Weil sagte, am vergangenen Wochenende habe sich der deutsche Botschafter in Rom mit einer Unterstützungsbitte an ihn gewandt. Der ehemalige Ministerpräsident Italiens und Ex-Wettbewerbskommissar Mario Monti habe gefragt, ob einzelne Intensivtherapie-Patienten aus Norditalien in Deutschland behandelt werden könnten.

Update, 26. März, 15.18 Uhr: Cuxhaven schließt Strände für auswärtige Besucher

Cuxhaven - Wegen der Corona-Pandemie sperrt die Stadt Cuxhaven ihre Strände für auswärtige Besucher. Nur Cuxhavener, die ihren ersten Wohnsitz in der Nordseestadt haben, dürfen den Strand nutzen, wie Oberbürgermeister Uwe Santjer (SPD) am Donnerstag mitteilte. Mit dieser Regelung solle eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden. 

Die Einhaltung des Verbots werde ab Freitag konsequent kontrolliert. "Zum Schutz der Gäste und der Einheimischen bitte ich alle, die unsere Stadt Cuxhaven so gerne besuchen, jetzt in Zeiten von Corona eine kleine Pause einzulegen", sagte Santjer.  

Update, 26. März, 15.08 Uhr: 201 Corona-Erkrankte in Niedersachsen sind inzwischen genesen

Hannover - In Niedersachsen sind inzwischen 201 Corona-Erkrankte wieder genesen. "Das ist eine Zahl, die uns Hoffnung geben soll", sagte Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Donnerstag in Hannover. Sie rief die genesenen Patienten auf, sich bei der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) für die Entwicklung einer antikörperbasierten Therapie zu melden. Dort wird an einer solchen gearbeitet.

Die Zahl der Infizierten stieg in Niedersachsen am Donnerstag auf 2726 Fälle, 413 mehr als am Vortag. 354 Betroffene müssen in Kliniken behandelt werden, 84 davon auf der Intensivstation. 69 davon werden künstlich beatmet.

Update, 26. März, 14.38 Uhr: Ex-Profi Klasnic: "Manche nehmen Thema noch zu locker"

Bremen - Der ehemalige Fußballprofi Ivan Klasnic hat den Umgang vieler Leute mit der Coronavirus-Pandemie kritisiert. "Aus meiner Sicht nehmen manche Menschen das Thema noch zu locker. Das wird so sein, bis jemand aus dem direkten Umfeld dieser Menschen infiziert ist", sagte der 40-Jährige am Donnerstag in einem Interview des Nachrichtenportals t-online.de.

Klasnic, der in Deutschland für den FC St. Pauli, Werder Bremen und den Mainz 05 gespielt hat, lebt seit Jahren mit einer Spenderniere und zählt damit in der Coronakrise zur Risikogruppe, für die eine Infektion mit dem Virus besonders gefährlich sein kann. 

Klasnic versucht daher, so viel wie möglich daheim zu bleiben. "Wenn ich rausgehe, bin ich meistens im Garten. Orte, an denen sich viele Menschen treffen, meide ich bewusst."

Update, 26. März, 14.13 Uhr: Rostocker Feuerwache nach Corona-Fall geschlossen

Die Feuerwache Gehlsdorf blieb am Donnerstag zu.
Die Feuerwache Gehlsdorf blieb am Donnerstag zu.  © Stefan Tretropp

Rostock - Die Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Rostock-Gehlsdorf musste geschlossen werden. 

Ein Kamerad habe sich mit dem Coronavirus infiziert, hieß es in einer ersten Stellungnahme des Pressesprechers. 

Acht weitere Kollegen müssten nun getestet werden. "Die Ergebnisse liegen aber noch nicht vor", so der Sprecher weiter.

Die Wache in der Drostenstraße blieb am Donnerstag vorerst zu und muss nun wohl für mindestens 14 Tage geschlossen bleiben. 

Update, 26. März, 14.08 Uhr: Verband fordert Zugang zu Ferienwohnungen

Schwerin - Der Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) dringt auf eine Lockerung der von Mecklenburg-Vorpommern wegen der Corona-Epidemie verhängten Reisebeschränkungen. 

So sollen nach dem Willen des Verbandes auch Bürger aus anderen Bundesländern ihre Datschen und selbst genutzten Ferienwohnungen im Nordosten aufsuchen können, was ihnen seit einer Woche untersagt ist. 

"Es geht hier nicht um Tourismus, sondern um Menschen, die ihre Häuschen und Wohnungen selbst nutzen. Die meisten von ihnen stammen aus Großstädten wie Berlin. Viele von ihnen sind Senioren, die gerade in den Großstädten einem besonderen Risiko unterliegen", begründete VDGN-Präsident Christian Gräff in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung die Forderung.

Er appellierte an die Landesregierung in Schwerin, auswärtigen Besitzern den zeitweiligen Umzug in ihre Datschen und Ferienwohnungen zu erlauben. 

Update, 26. März, 14 Uhr: Hannover Messe abgesagt

Der Schriftzug "Welcome to Hannover Messe" wird es in diesem Jahr nicht geben.
Der Schriftzug "Welcome to Hannover Messe" wird es in diesem Jahr nicht geben.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Hannover - Die Hannover Messe als größte Industriemesse der Welt fällt dieses Jahr wegen des Coronavirus aus. 

Einreisebeschränkungen, Kontaktverbote und eine Verfügung der Region Hannover machten die Ausrichtung unmöglich, teilte die Deutsche Messe am Donnerstag mit. 

Vor drei Wochen war die ursprünglich für Ende April geplante Messe bereits auf Mitte Juli verschoben worden. Nun findet das Branchentreffen, für das rund 6000 Aussteller aus 70 Ländern angekündigt waren, erst 2021 wieder statt.

"Unsere Aussteller und Partner sowie das gesamte Team haben mit allen Kräften für die Durchführung gekämpft", sagte Messe-Chef Jochen Köckler. 

"Heute müssen wir aber einsehen, dass die Ausrichtung der weltweit wichtigsten Industriemesse in diesem Jahr nicht möglich sein wird."

Update, 26. März, 13.54 Uhr: Baubranche trotz Krise gut beschäftigt

Auf Baustellen in Hamburg gibt es noch genügend Arbeit. (Symbolfoto)
Auf Baustellen in Hamburg gibt es noch genügend Arbeit. (Symbolfoto)  © Axel Heimken/dpa

Hamburg - Bauarbeiter in Hamburg haben nach Gewerkschaftsangaben auch in Zeiten der Corona-Pandemie genügend Arbeit zu erledigen. 

Während ein Großteil der Menschen in Deutschland von zu Hause arbeite und Teile der Industrie still stünden, "zeigt sich die Bauwirtschaft bislang insgesamt deutlich immuner gegen die Krise als viele andere Branchen", sagte der Hamburger Bezirksvorsitzende der Industriegwerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Matthias Maurer, am Donnerstag.

Die Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Virus gälten aber auch auf dem Bau. 

Die Gewerkschaft appelliert daher an Baufirmen, Hygieneregeln einzuhalten und Pandemie-Pläne zu erstellen: "Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss unbedingt eingehalten werden – besser ist eine ganze Zollstocklänge: also 2 Meter", sagte Maurer. 

Jeder Einzelne müsse die Maßnahmen beherzigen. Die Fahrt im voll besetzten Transporter zur Baustelle oder große Frühstücksrunden im Baucontainer seien tabu.

Update, 26. März, 13.50 Uhr: 164 neue Fälle in Hamburg

Hamburg - In der Hansestadt wurden am Donnerstag 164 weitere Fälle von Erkrankungen mit dem Coronavirus bestätigt. Damit ist die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle auf nunmehr insgesamt 1.614 angestiegen.

Nach wie vor gingen die berichteten Krankheitsverläufe in der Regel mit leichten bis mittleren grippeähnlichen Symptomen einher, heißt es in der Mitteilung der Behörde. 

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 103 Personen mit Wohnort Hamburg aufgrund einer Erkrankung mit Covid-19 in stationärer Behandlung, davon werden 23 Personen intensivmedizinisch betreut. 

Update, 26. März, 13.46 Uhr: Tschentscher spricht sich für Abi-Prüfungen aus

Hamburg - In einem Interview mit Radio Hamburg hat sich Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) klar für eine Durchführung der Abiturprüfungen ausgesprochen. 

"Die ordnungsgemäße Abhaltung der Abiturprüfungen ist besonders für die Abiturienten wichtig, für ihre berufliche Zukunft. Ich möchte nicht, dass ein Hamburger Abitur später nicht anerkannt wird, weil es nicht unter den normalen Bedingungen stattgefunden hat", sagte Tschentscher in der Telefonschalte am Donnerstagmorgen. "Wir können sicherstellen, dass die Prüfungssituation so ausgestaltet wird, dass die Abstände zwischen den Schülern eingehalten werden", so Tschentscher weiter. 

Dadurch dass alle anderen Schüler nicht in der Schule seien, gebe es genügend Platz. 

Update, 26. März, 12.56 Uhr: Zuspruch für Rostocker Covid-19-Bürgertelefon

Eine Frau telefoniert in einer Telefonzentrale.
Eine Frau telefoniert in einer Telefonzentrale.  © Daniel Reinhardt/dpa

Rostock - Das Covid-19-Bürgertelefon der Hansestadt Rostock erfährt auch mehr als zwei Wochen nach dem Start noch regen Zuspruch. 

Bis Donnerstagmittag, dem 16. Tag des Hilfsangebots, sind rund 2750 Anrufe eingegangen, wie Katleen Schultz von der Stadtverwaltung berichtete. 

Sie ist für die Koordinierung der Arbeit in dem großen Raum im Rathaus zuständig. Insgesamt wurden 15 Studenten verpflichtet, die nun jeweils zu fünft in Vier-Stunden-Schichten die Fragen der Rostocker beantworten.

Dabei unterscheide sich das Geschehen von Tag zu Tag: So variiere die Zahl der Anrufe zwischen 50 und 350, sagte Stadtsprecher Ulrich Kunze. 

Auch die Themen änderten sich regelmäßig. "Am Anfang waren es die Kitas und Schulen, dann ging es hauptsächlich um die Einreisebestimmungen." 

An diesem Donnerstag waren die Themen des Tages: Umzüge und Hochzeiten.

Update, 26. März, 12.53 Uhr: Reisende hängen in Dubai fest - Hamburgerin betroffen

Hamburg/Dubai - Wegen der kurzfristigen Aussetzung aller Passagierflüge sitzen rund 200 Reisende - darunter auch mehrere Deutsche - seit Mittwochnacht am Flughafen Dubai fest. "Bei Abflug auf Bali hat man uns noch mitgeteilt, dass wir eingecheckt sind und auch unser Gepäck weiter nach Frankfurt geleitet wird", erzählte Sabine Zweig aus Hamburg. "Als wir in Dubai ankamen wurde uns gesagt, dass alle Flüge gestrichen sind. Es ist ein totales Chaos, alles wird dichtgemacht, das sind wirklich gefängnisähnliche Zustände."

Die zivile Luftfahrtbehörde der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hatte wegen der Eindämmung des Coronavirus Anfang der Woche kurzfristig die Aussetzung aller Passagierflüge in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch beschlossen.

Update, 26. März, 12.27 Uhr: Neue Zahlen für Schleswig-Holstein

Kiel - Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 685 Fälle gestiegen.

Berücksichtigt sind dabei die bis einschließlich Mittwoch gemeldeten Fälle, wie die Landesregierung am Donnerstag mitteilte. 

Damit waren im nördlichsten Bundesland 76 Menschen mehr mit Covid-19 infiziert als einen Tag zuvor. Die Zunahme im Vergleich zum Vortag betrug knapp 12,5 Prozent.

Im Norden befinden sich mittlerweile 71 Patienten in klinischer Behandlung, 10 mehr als noch am Mittwoch angegeben. 

Die Landesregierung nannte bisher vier Todesfälle im Zusammenhang mit der Viruserkrankung. 

Update, 26. März, 11.44 Uhr: Kein Skype-Verbot für Schulen

Hamburg - Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HmbBfDI) Johannes Caspar hat einem Bericht widersprochen, demzufolge er einen schulischen Unterricht per Skype verboten hätte. Es handle sich um eine Falschmeldung. 

Dennoch betrachte er die Nutzung der Plattform für schulische Zwecke durchaus kritisch. In der aktuellen Situation sei ein Verbot aber nicht angebracht. 

"Ich bin entsetzt über die Berichterstattung. Gerade in dieser Situation der hohen Unsicherheit und Angst, die durch die Corona-Pandemie bei vielen Menschen ausgelöst wird, sollte journalistische Sorgfalt das Gebot der Stunde sein", so Caspar. 

"Alles andere schürt Vorurteile, hilft dem Populismus und ist der Wahrheit abträglich."

Update, 26. März, 11.16 Uhr: Zwei weitere Todesopfer in Niedersachsen

Hannover - In Niedersachsen sind inzwischen zehn Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. 

Die Region Hannover berichtete am Donnerstag von zwei weiteren Opfern im Alter von 86 und 89 Jahren. Die Frau und der Mann seien am Mittwoch in Krankenhäusern gestorben. Ob sie - so wie viele andere Opfer - Vorerkrankungen hatten, blieb offen. 

Die ersten Todesfälle in Folge des neuartigen Coronavirus in Niedersachsen hatte es am Freitag gegeben, ebenfalls in der Region Hannover.

Update, 26. März, 11.14 Uhr: Lehrer sollen Notbetreuung in Osterferien sicherstellen

Hannover - Die Lehrer in Niedersachsen sind aufgerufen, auch in den Osterferien eine Notbetreuung in den Schulen zu gewährleisten. Die Erziehungsgewerkschaft GEW betonte allerdings, dass der Einsatz freiwillig sein müsse. 

Zudem müsse der Gesundheitsschutz beachtet werden. "Insbesondere Risikogruppen dürfen nicht zur Anwesenheit in der Schule gezwungen werden", sagte GEW-Landeschefin Laura Pooth am Donnerstag. 

Die Gewerkschaft drang zudem darauf, Schutzmaterial für die Schulen zu beschaffen, um Infektionen bei Lehrern und Schülern zu verhindern. 

Die Osterferien beginnen in Niedersachsen in der kommenden Woche.

Update, 26. März, 10.47 Uhr: "Lampedusa-Zelt" wird abgebaut

Unter Vollschutz bauen Mitarbeiter der Stadtreinigung das Zelt am Steindamm ab.
Unter Vollschutz bauen Mitarbeiter der Stadtreinigung das Zelt am Steindamm ab.  © TV News Kontor

Hamburg - Am Donnerstag wurde das "Lampedusa-Zelt" am Hamburger Hauptbahnhof von der Polizei und Mitarbeitern der Hamburger Stadtreinigung abgebaut. 

Das Zelt wurde ursprünglich als Dauermahnwache für das Bleiberecht von Flüchtlingen aufgestellt und stand bereits seit 2013 auf dem Steindamm. Sorina Weiland, Sprecherin des zuständigen Bezirksamtes Mitte teilte mit, dass der politische Charakter des Zeltes nach der Schließung wegen der Coronakrise nun wegfalle. 

Daraufhin habe der Bezirk Mitte festgestellt, dass es sich nur noch um ein Zelt handele und die Stadtreinigung beauftragt, dieses zu räumen. 

Update, 26. März, 10.20 Uhr: Udo Lindenberg verlässt Hotel Atlantic

Udo Lindenberg, Sänger und Entertainer, befindet sich derzeit an einem geheimen Ort.
Udo Lindenberg, Sänger und Entertainer, befindet sich derzeit an einem geheimen Ort.  © Axel Heimken/dpa

Hamburg - Nach Informationen der Bild-Zeitung hat der Hamburger Musiker Udo Lindenberg (73) sich wegen des Coronavirus dazu entschieden, vorerst nicht mehr im Hotel "Atlantic" an der Außenalster zu residieren. 

Seit 26 Jahren wohnt Udo in dem Hotel, das nun aufgrund der Krise schließen musste. Zwar hätte der Sänger in seinem Privatflügel bleiben können, allerdings ohne Service.

Seinem Manager zufolge befinde er sich nun an einem geheimen Ort. 

Update, 26. März, 9.06 Uhr: Cewe rechnet mit Schwächephase

Oldenburg - Der Fotodienstleister Cewe rechnet aufgrund der Coronavirus-Krise mit negativen Auswirkungen im laufenden Jahr. 

Die Effekte seien aber noch nicht quantifizierbar, teilte das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen aus Oldenburg am Donnerstag bei der Vorlage endgültiger Jahreszahlen mit. 

Zuletzt erwartete der Konzern einen Umsatz zwischen 725 und 755 Millionen Euro sowie beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) eine Bandbreite zwischen 58 und 64 Millionen Euro. 

Doch unter Berücksichtigung potenzieller Auswirkungen der Coronavirus-Krise seien diese Ziele nach jetzigem Stand wohl nicht erreichbar, hieß es nun.

Update, 26. März, 9 Uhr: Airbus verkürzt Arbeitswoche

Bremen - Airbus fährt wegen der gedrosselten Flugzeugproduktion in der Coronavirus-Krise auch die Fertigung neuer Tragflächen zurück.

 In den Flügelwerken in Großbritannien und Deutschland werde die Produktion aufgrund des geringeren Bedarfs für die nächsten drei Wochen angepasst, teilte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Donnerstag in Toulouse mit. 

In Bremen verkürzt der Konzern daher die Arbeitswoche. An den britischen Standorten Filton und Broughton werden die Osterferien verlängert.

Der Boeing-Konkurrent hatte die Flugzeugproduktion in Frankreich und Spanien vergangene Woche für vier Tage ausgesetzt, um den verschärften Regelungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie in den beiden Ländern nachzukommen. 

Der Konzern führte auch zusätzliche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen ein. Die Produktion läuft nach früheren Angaben von Airbus in den beiden Ländern wieder, allerdings nicht in vollem Umfang. 

In Deutschland, Großbritannien und den USA ging der Flugzeugbau bisher in normalem Maß weiter.

Update, 26. März, 8.03 Uhr: Weil sieht Niedersachsen für Krise gut aufgestellt

Hannover - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht das Bundesland für die Corona-Krise vergleichsweise gut aufgestellt. 

Mit 2400 Intensivbetten für die Versorgung starte man von einem guten Niveau aus, sagte der Regierungschef am Donnerstagmorgen beim Radiosender Antenne Niedersachsen. Derzeit werde daran gearbeitet, diese Zahl möglichst zu verdoppeln und Beatmungsgeräte zu beschaffen.

Positiv stimmt den SPD-Politiker, wie die Niedersachsen auf die aktuelle Lage reagieren. "Sehr nüchtern und gelassen, die Leute haben verstanden", sagte Weil. Auch sein Leben habe sich komplett verändert mit drastisch reduzierten Kontakten.

Landesweit gelten in Niedersachsen 2313 Menschen als nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.

Update, 26. März, 7.41 Uhr: Schutzmasken für Nachbarn und Freunde

Gisella Pindinello zeigt ihren selbstgenähten Mundschutz aus Stoff.
Gisella Pindinello zeigt ihren selbstgenähten Mundschutz aus Stoff.  © Christian Charisius/dpa

Hamburg - Für ihre Nachbarn und Freunde in Eimsbüttel hat Gisella Pindinello, 79, schon mehr als hundert Schutzmasken genäht. 

Die gelernte Schneiderin aus Racale, einer kleinen Gemeinde in Süditalien, ist seit rund drei Wochen im Dauereinsatz. Aus buntem Stoff und Gummischlaufen schneidert Pindinello in ihrer kleinen Eimsbüttler Wohnung Schutzmasken - und verschenkt ihre "Mascherinas" (italienisch für "Masken") an alle, die sich in der Corona-Krise vor einer Tröpfcheninfektion schützen wollen.

"Ich habe gesehen, dass es keine Mascherinas in Italien mehr gibt. Dann dachte ich mir, ich kaufe mir ein bisschen Stoff und mache die selbst", erzählt Pindinello. 

Die letzte Stofflieferung hat sie geschenkt bekommen, erzählt sie. In allen Größen und Motiven habe sie schon Mundschutze genäht - mit Einhörnern und Blümchen drauf, für jung und alt. Ihre Tochter, die normalerweise ein italienisches Restaurant im Haus betreibt, gibt die Masken weiter.

Weil Pindinello selbst Diabetikerin ist, bleibt sie zur Zeit in ihrer Wohnung.

Update, 26. März, 6.52 Uhr: Wegen Corona wird weniger verloren

Hamburg - Wegen des sich immer weiter ausbreitenden Coronavirus haben die Mitarbeiter des Hamburger Fundbüros weniger zu tun als sonst zu dieser Jahreszeit üblich. 

"Wir erhalten noch Einlieferungen, im Zuge der sich entwickelnden aktuellen Situation gehen diese aber verständlicherweise merklich zurück", sagte ein Sprecher des Fundbüros. Im März wurden bislang lediglich rund 2000 Fundsachen abgegeben. Im Jahr zuvor waren es gut 3200, hieß es weiter.

"Der bisher im Monat März zu verzeichnende deutliche Rückgang lässt sich wohl aller Wahrscheinlichkeit nach damit erklären, dass die Menschen jetzt ihre eigenen vier Wände seltener oder vielleicht sogar gar nicht verlassen."

Update, 26. März, 6.22 Uhr: Kritik an Kultusministerkonferenz

Hamburg/Kiel/Berlin - Nach der Entscheidung der Kultusministerkonferenz (KMK), die Abiturprüfungen trotz der Corona-Pandemie regulär abzuhalten, hagelt es Kritik von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und von den Linken. 

Die Lehrergewerkschaft GEW warf der Kultusministerkonferenz vor, sie habe Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) auflaufen lassen. 

Prien war am Mittwoch mit ihrem Vorstoß gescheitert, die Abiturprüfungen in diesem Jahr ausfallen zu lassen und stattdessen ein Anerkennungsabitur zu geben auf Grundlage der bisher erzielten Noten der Schüler. 

"Gesundheit ist wichtiger als Abschlussprüfungen", kritisierte die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke.

In Hamburg sprach die schulpolitische Sprecherin der Linksfraktion in der Bürgerschaft, Sabine Boeddinghaus, von einer "geballten Verantwortungslosigkeit" der KMK. 

Sie sei sich sicher, dass diese Entscheidung keinen Bestand haben werde, "weil die Gesundheit der jungen Menschen und ihrer Lehrkräfte erste Priorität haben muss".

Update, 26. März, 6.18 Uhr: Reedereien zurück in der Krise

Hamburg - Die Reedereien sehen nach mehr als zehn Krisenjahren neue Probleme auf sich zukommen. 

"Die deutsche Seeschifffahrt hatte zumindest großenteils nach den Jahren der Finanzkrise und ihrer teils schmerzhaften Aufarbeitung wieder leicht positiv in die Zukunft geschaut. Jetzt drohen erneute, erhebliche Rückschläge", sagte Alfred Hartmann, Präsident des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), am Donnerstag in Hamburg. 

Insbesondere betroffen sei die Fährschifffahrt zu den deutschen Inseln in Nord- und Ostsee. Die Verbindungen seien wegen fehlender Passagiere auf ein Minimum reduziert worden. Auch der Güterverkehr ist eingebrochen, da es kaum Nachfrage auf den Inseln gibt. Noch dramatischer stelle sich die Lage bei Ausflugsschiffen dar, deren Geschäft ganz ruht. "Einigen dieser zumeist kleineren und mittelständischen Reedereien drohen schon in den nächsten Wochen ernste Liquiditätsprobleme - obwohl sie oft sehr gut in der Vergangenheit gewirtschaftet haben", warnte Hartmann.

Die Unternehmen hätten jedoch zugesichert, die Versorgung der jeweiligen Inseln insbesondere mit Lebensmitteln weiter sicherzustellen. Hartmann: "Es kann aber bald die Situation eintreten, in der zumindest einige rasche finanzielle Hilfe brauchen, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können."

Die Auswirkungen des Virus auf die Kreuzschifffahrt schätzt der VDR ebenfalls als schwerwiegend ein. Weltweit liegen derzeit fast alle Kreuzfahrtschiffe vor Anker, darunter auch von deutschen Unternehmen.

Update, 26. März, 6.16 Uhr: Bürgerschaft tagt in Konzertsaal

Lübeck - Die Lübecker Bürgerschaft kommt am Donnerstag wegen der Corona-Pandemie an einem ungewöhnlichen Ort zusammen. 

Damit die Abgeordneten den nötigen Sitzabstand wahren können, findet die Sitzung statt im Rathaus im Konzertsaal der Musik- und Kongresshalle statt. 

Auch in schwierigen Zeiten nähmen Verwaltung und Kommunalpolitik ihre Aufgaben war, um die Handlungsfähigkeit sicherzustellen, sagte eine Stadtsprecherin. 

Neben verschiedenen Wahlen und Grundstücksverkäufen steht auch die außerplanmäßige Bewilligung von zehn Millionen Euro für die Folgen der Corona-Pandemie auf der reduzierten Tagesordnung.

Update, 25. März, 21 Uhr: Applaus hallt durch die Straßen

Hamburg - Als die Kirchenglocke um 21 Uhr schlug, war es wieder so weit. Zahlreiche Hamburger stiegen auf ihre Balkone und applaudierten den Helfern der Corona-Krise.

Update, 25. März, 20.10 Uhr: Hamburger Hotel zeigt Solidarität mit Riesen-Herz

Hamburg - Mit einem großen Herz an seiner Fassade setzt das Hamburger Hotel The Westin während der gegenwärtigen Corona-Krise ein Zeichen. "Wir möchten einfach unsere Solidarität zeigen in der jetzigen Situation", sagte eine Sprecherin der Luxus-Herberge in der Elbphilharmonie am Mittwoch. 

In insgesamt 28 Zimmern des seit vergangene Woche geschlossenen Hotels wird über elf Stockwerke hinweg beim Einsetzen der Dunkelheit das Licht eingeschaltet und so ein helles Herz erzeugt, das in Richtung der Hafencity leuchtet.

Ein Herz leuchtet an der Fassade des Hamburger Westin-Hotel in der Elbphilharmonie.
Ein Herz leuchtet an der Fassade des Hamburger Westin-Hotel in der Elbphilharmonie.  © Christian Charisius/dpa

Update, 25. März, 19.58 Uhr: Plattform für kleinere Unternehmen gestartet

Rostock - Eine für kleinere Unternehmen gestartete Plattform ist am Mittwoch online gegangen. Die Plattform solle etwa Einzelhändlern, Gastronomen, Lebensmittelproduzenten und Sportvereinen aus Mecklenburg-Vorpommern neue Möglichkeiten bieten, wenn sie noch keinen eigenen Onlineshop hätten, teilten die Initiatoren mit. Dies solle helfen, in Zeiten der Corona-Krise die Existenz zu sichern. 

Das Angebot sei kostenlos. Die Plattform ist unter mv-handelt.de aufrufbar.

Update, 25. März, 19.35 Uhr: Zahl der Infizierten steigt in Bremen weiter an

Bremen - Im Bundesland Bremen gibt es mit Stand Mittwochabend 18 Uhr 212 bestätigte Infektionsfälle, davon 196 in der Stadtgemeinde Bremen und 16 in Bremerhaven. 35 Patienten sind inzwischen von der Krankheit genesen.

Update, 25. März, 18.12 Uhr: Apotheken mit verkürzten Öffnungszeiten

Schwerin - Einige Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern haben ihre Öffnungszeiten verkürzt. Durch die Schließung von Kitas und Schulen seien viele Beschäftigte mit der Kinderbetreuung beschäftigt, was zu Einschränkungen der Öffnungszeiten einiger Apotheken führe, sagte Bernd Stahlhacke, Geschäftsführer der Landes-Apothekerkammer, am Mittwoch.

Keine Apotheke in Mecklenburg-Vorpommern habe aber derzeit geschlossen, ebenso seien keine Corona-Fälle bei den Beschäftigten bekannt. 

In immer mehr Apotheken kommen den Angaben zufolge Plexiglasscheiben zum Einschatz, die die Mitarbeiter vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus schützen sollen. Im Nordosten gibt es rund 400 Apotheken.

Update, 25. März, 18.10 Uhr: Polizei Rostock meldet Verstöße gegen Corona-Maßnahmen

Rostock - Das Polizeipräsidium Rostock hat bislang 29 Verstöße gegen die Maßnahmen der Landesregierung im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verzeichnet. Dabei gehe es etwa um private Feiern, touristische Vermietung und die Öffnung von Geschäften, teilte das Polizeipräsidium am Mittwoch mit. 

Auffällig seien die immer wieder gemeldeten Gruppentreffen von Kindern und Jugendlichen. Das Polizeipräsidium Rostock betreut die Landkreise Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg und Rostock sowie die kreisfreien Städte Rostock und Schwerin.

Am Montag hatte die Landesregierung die zwischen Bund und Ländern vereinbarten neuen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus für Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt. Demnach ist der Aufenthalt im öffentlichen Raum nur noch alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Familie gestattet. 

Restaurants dürfen nicht mehr öffnen, aber noch außer Haus verkaufen.

Update, 25. März, 17.52 Uhr: Rossmann erhöht weiter Hygiene- und Sicherheitsregeln

Burgwedel - Die Drogeriemarktkette Rossmann erhöht bundesweit noch einmal ihre Vorsichts- und Hygienemaßnahmen in den Filialen, um das Risiko weiterer Corona-Ansteckungen zu begrenzen. So soll es an den Kassen einen Plexiglasschutz gegen mögliche Tröpfcheninfektionen sowie gesonderte "Abstandsregler" geben. 

Die Fototerminals werden vorübergehend geschlossen, der Service läuft online weiter. Toiletten stehen den Kunden ab sofort nicht mehr zur Verfügung, dasselbe gilt für Wickeltische und Kaffeemaschinen. "Aus hygienischen Gründen werden alle Tester aus den Verkaufsräumen entfernt", ergänzte das Unternehmen aus Burgwedel. "Ebenso werden alle Testerstationen für elektrische Zahnbürsten und Rasierer/Haarschneider geschlossen."

Rossmann appellierte an die Kunden, nur für den jeweils eigenen Bedarf einzukaufen. "Hamsterkäufe führen aktuell dazu, dass die Bestände in den Filialen in Rekordzeit leerlaufen", hieß es. "Jeder kann mithelfen, indem er sich an die maximalen Abnahmemengen hält." Die Firmenleitung dankte den Mitarbeitern für ihren Einsatz.

In manchen Filialen überwachen inzwischen vermehrt Sicherheitskräfte die Lage. "Diese unterstützen sowohl bei der Steuerung des Zutritts sowie der Vermeidung von Warteschlagen als auch beim Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen." Von den Standorten gebe es jedoch auch "viel positives Feedback" zum Verhalten der Kunden.

Update, 25. März, 17.25 Uhr: Schulabschlussprüfungen finden in Hamburg wie geplant statt

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) sprach sich für eine Durchführung der Abschlussprüfungen aus.
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) sprach sich für eine Durchführung der Abschlussprüfungen aus.  © Daniel Reinhardt/dpa

Hamburg - Ungeachtet der Corona-Krise werden die Schulabschlussprüfungen in Hamburg in diesem Jahr wie geplant stattfinden. "Unser Beschluss ist eindeutig: Die Prüfungen, insbesondere die schriftlichen Abiturprüfungen, finden zum geplanten Termin oder zu einem Nachholtermin bis Ende des Schuljahres statt, soweit dies aus Infektionsschutzgründen zulässig ist", sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Mittwoch nach einer Schaltkonferenz mit den Kultusministern der Länder.

Wie derzeit in Hessen könnten die Prüfungen auch dann stattfinden, wenn der offizielle Schulbetrieb ruht. "Eine Absage der Prüfungen zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht notwendig." Die ersten Abiprüfungen sollen in Hamburg Mitte April stattfinden.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte am Dienstag zunächst eine Streichung der Abschlussprüfungen und die Vergabe einer Durchschnittsabiturnote angekündigt, den Vorstoß am Mittwoch aber wieder zurückgezogen. Rabe hatte die Pläne als unvernünftigen Alleingang kritisiert.

Mit dem Beschluss der Kultusminister hätten die Schüler jetzt größtmögliche Sicherheit, "soweit es die besondere Situation zulässt", sagte der Senator. "Diese klare Entscheidung liegt auch im Interesse der betroffenen Abiturienten. Es mag kurzfristig attraktiv scheinen, das Abiturzeugnis auch ohne Prüfungen zu bekommen. Langfristig bedeutet es aber für alle Schülerinnen und Schüler, dass sie jahrelang mit dem Makel leben, nur ein Abitur zweiter Klasse erreicht zu haben." Auch sei dessen vollumfängliche Anerkennung auch nicht zu garantieren.

Dennoch solle berücksichtigt werden, dass die Abiturprüfungen unter schwierigen Bedingungen stattfinden müssen. "So wollen wir viele Ausweich- und Nachschreibtermine anbieten, die den Schülerinnen und Schülern zusätzliche Möglichkeiten eröffnen", sagte Rabe. "Wir werden überdies mit den Lehrkräften vereinbaren, dass die übliche Vorbereitungszeit der Schülerinnen und Schüler für das Abitur verlängert und gut von den Lehrkräften begleitet wird."

Die Pläne würden von seiner Behörde über das Wochenende erarbeitet und zu Wochenbeginn vorgestellt.

Zwei Hamburger Schüler hatten zuvor angesichts der Corona-Pandemie eine Petition zur bundesweiten Absage der Abitur-Prüfungen gestartet. Stattdessen soll in diesem Jahr jeder Schüler deutschlandweit ein sogenanntes Durchschnittsabitur erhalten, heißt es darin.

Die beim Internetportal "change.org" veröffentlichte Petition haben bis Mittwochnachmittag gut 107.000 Unterstützer unterzeichnet.

Update, 25. März, 17.20 Uhr: UKE-Arzt erwartet für Anfang April hohe Welle an Corona-Infizierten

Hamburg - Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sieht sich gut vorbereitet auf die für Anfang April erwartete Welle an Corona-Infizierten. 

"Wir haben es jetzt bereits geschafft, 50 zusätzliche Beatmungsbetten hier am UKE aufzubauen, die sofort betrieben werden können", sagte der Direktor der Klinik für Intensivmedizin, Prof. Stefan Kluge.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 25. März, 17.10 Uhr: Beachvolleyball: Major-Turnier in Hamburg fällt aus

Hamburg - Das Major-Turnier der Beachvolleyballer in Hamburg fällt wegen der Coronavirus-Pandemie aus. Das teilte der Veranstalter am Mittwoch mit. Ursprünglich war das Turnier im Hamburger Tennisstadion am Rothenbaum vom 19. bis 23. August geplant.

"Nun sagen Experten vorher, dass man in den Monaten Juli und August mit dem Höhepunkt der Pandemie rechnen muss. Und das wiederum bedeutet für uns, dass zum jetzigen Zeitpunkt niemand die Verantwortung übernehmen kann, mit ruhigem Gewissen und aus voller Überzeugung an die Umsetzung der geplanten Events heranzugehen", sagte Hannes Jagerhofer, der Gründer der Major-Serie. Auch das Turnier in Wien wurde abgesagt.

"Momentan bleibt uns nur die Hoffnung, dass die globale Krise bald abebbt und unter Kontrolle gebracht wird. Dann werden wir mit voller Energie und ungebrochenem Einsatz die Arbeit zur Realisierung unserer Veranstaltungen im Jahr 2021 in Angriff nehmen", ergänzte Jagerhofer. 

Im vergangenen Jahr waren in Hamburg mehr als 100.000 Besucher zur Beachvolleyball-Weltmeisterschaft gekommen. 

Die Fans strömten im vergangenen Jahr in Scharen zur Beachvolleyball-WM in Hamburg.
Die Fans strömten im vergangenen Jahr in Scharen zur Beachvolleyball-WM in Hamburg.  © Christian Charisius/dpa

Update, 25. März, 17.05 Uhr: Theaterschneiderinnen nähen Atemschutzmasken

Bremerhaven - Wegen des Mangels an Atemschutzmasken wird auch am Stadttheater Bremerhaven zu Nadel und Faden gegriffen. Die Kostümabteilung näht Masken - teils am Arbeitsplatz im Theater, aber auch in Heimarbeit. 

"Corona hat uns alle schwer getroffen. Andere arbeiten hart, um zu helfen, und auch wir wollen nicht untätig sein. Umso schöner ist es, nun einen wertvollen Beitrag zur Eindämmung leisten zu können", sagte die Leiterin der Kostümabteilung, Viola Schütze, am Mittwoch. 

Freiwillige der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bremerhaven sollen die Atemschutzmasken an ambulante Pflegedienste und Altenheime verteilen. Das Stadttheater Bremerhaven hat seine Vorstellungen bis zum 14. April abgesagt.

Update, 25. März, 17 Uhr: Serverprobleme bei Förderbank bremsen Start von Hilfsanträgen

Hannover - Zum Start der Soforthilfemaßnahmen für von der Corona-Krise betroffene Unternehmen sind die Server der niedersächsischen Förderbank zusammengebrochen. "Wir haben akute Serverprobleme und arbeiten mit Hochdruck daran", hieß es am Mittwoch auf der Homepage der NBank in Hannover. "Bitte haben Sie etwas Geduld und versuchen Sie es weiter!"

Der Landtag hatte am Mittag den Weg frei gemacht für ein 4,4 Milliarden Euro schweres Hilfspaket. Unverzüglich sollte am Nachmittag bei der NBank die Möglichkeit zum Beantragen von Zuschüssen und Krediten freigeschaltet werden. 

Firmen sollten binnen weniger Tage eine Antwort auf ihren Antrag erhalten, hatte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) in Aussicht gestellt.

Update, 25. März, 16.32 Uhr: Drogenabhängige ignorieren Mindestabstand

Am Drogen-Hotspot "DrobInn" halten die Menschen wenig vom Mindestabstand.
Am Drogen-Hotspot "DrobInn" halten die Menschen wenig vom Mindestabstand.  © Blaulicht-News.de

Hamburg - Das Coronavirus hat Hamburg erreicht. Kontaktverbot und geltende Allgemeinverfügung sorgen für ein ungewohntes Straßenbild in Hamburg. 

Ein menschenleerer Kiez, alle Restaurants haben geschlossen und auf den Straßen laufen nur noch vereinzelt Menschen.

Ganz anders läuft es im Drogen-Hotspot St. Georg ab. Obdachlose und Drogenabhängige treffen sich in großen Mengen vor der Drogenkonsumstelle "Drob-Inn" am Besenbinderhof. 

Von einem Abstandhalten oder Fernbleiben gemäß des geltenden Kontaktverbots ist keine Spur zu finden. Es herrscht Normalbetrieb. 

Die Polizei scheint hier nicht durchgreifen zu wollen. Polizeifahrzeuge fahren regelmäßig am Drob-Inn vorbei. Ein Einschreiten oder ein normverdeutlichendes Gespräch findet nicht statt.

Auf der Landespressekonferenz am Dienstag sagte der Innensenator Andy Grote: "Das ist eine problematische Situation, die uns bereits in den letzten Tagen intensiv beschäftigt hat. Natürlich wird auch diese Personengruppe intensiv angesprochen und auf die Allgemeinverfügung hingewiesen, es wird sehr deutlich gemacht, dass der Aufenthalt dort in dieser Konzentration nicht zulässig ist."

Immer wieder kommt es zu Einsätzen von Rettungsdienst und Polizei an der Drogenberatungsstelle.

Update, 25. März,, 16.18 Uhr: Schleswig-Holstein hält an Abiturprüfungen doch fest

Kiel - Schleswig-Holstein wird nun doch nicht wegen der Corona-Epidemie auf die Abiturprüfungen in diesem Schuljahr verzichten. 

Die Abiturprüfungen würden wie geplant ab dem 21. April in Schleswig-Holstein stattfinden, teilte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch in Kiel nach Videokonferenzen der Kultusministerkonferenz und der Landesregierung mit.

Update, 25. März, 16.16 Uhr: 26 neue Coronavirus-Infektionen in MV

Rostock - Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Mecklenburg-Vorpommern bis Mittwochnachmittag (15.00 Uhr) auf nunmehr 245 gestiegen. 

Nach Mitteilung des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock waren dies 26 mehr als am Dienstag. 15 von ihnen mussten oder müssen noch im Krankenhaus behandelt werden, drei davon auf einer Intensivstation.

Wie das Amt weiter berichtete, wurden landesweit in sechs Laboren, die alle Corona-Tests aus den 15 Abstrichzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städte auswerten, insgesamt bislang über 11.000 Tests analysiert.

Update, 25. März, 16.10 Uhr: Udo Lindenberg schließt sich Kampagne gegen Coronavirus an

Hamburg - Udo Lindenberg unterstützt die Kampagne #allefüralle im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. "#allefüralle ist jetzt genau die richtige Message", sagte der 73-jährige Musiker nach Angaben der Kampagne vom Mittwoch. 

Für die Aktion spricht er einen TV-Spot mit dem Motto: "Alle auf abstand. Aber Alle Zusammen." Der Spot laufe im ZDF und sei auch in sozialen Medien wie Facebook und YouTube zu sehen. 

Dort gib die Kampagne zusätzlich nützliche Tipps in Zeiten der Corona-Krise und rät allen, sich im Einklang mit dem Kontaktverbot besonders um Menschen aus der Risikogruppe zu kümmern.

Update, 25. März, 16.05 Uhr: Chemieverband: Genug Alkohol für Produktion von Desinfektionsmittel

Hamburg - Trotz der gestiegenen Zahl der Unternehmen, die Desinfektionsmittel herstellen, droht nach Verbandsangaben kein Mangel an Alkohol. In Deutschland seien sehr großen Mengen an Bioethanol vorhanden, die jetzt als Ressource eingesetzt werden könnten, sagte Alexander Warstat, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands für die Chemische Industrie in Norddeutschland, Chemie Nord, am Mittwoch. 

Alkohole wie Ethanol oder Isopropanol sind Hauptbestandteil von Mitteln zur Händedesinfektion. Weitere Komponenten sind nach Angaben des Verbandes der Chemischen Industrie Wasserstoffperoxid und Glycerin.

Wegen der hohen Nachfrage hatte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in der vorigen Woche allen Unternehmen der chemischen Industrie erlaubt, Desinfektionsmittel zu produzieren. Viele norddeutsche Chemieunternehmen täten das inzwischen, genaue Zahlen lägen aber noch nicht vor, sagte Warstat.

Auch der Kosmetikkonzern Beiersdorf hat seine Produktion von Desinfektionsmitteln in seinen Werken in Hamburg, Waldheim (Sachsen) und Tres Cantos bei Madrid hochgefahren. Derzeit greife das Unternehmen auf eigene Rohstoffvorräte zurück, sagte eine Sprecherin. 

"Zukünftige Mengen und Produktionszeiträume werden sich in Abhängigkeit der Entwicklungen sowie auch der Verfügbarkeit der Vormaterialien, wie etwa Ethanol, in den nächsten Wochen ergeben", sagte sie.

Update, 25. März, 16 Uhr: Landtagsvizepräsident scherzt über Rausch durch Desinfektionsmittel

Hannover - Mit einer Bemerkung zum regelmäßigen Desinfizieren des Rednerpults hat Landtagsvizepräsident Bernd Busemann (CDU) während einer Sitzung großes Gelächter ausgelöst. "Man kriegt hier eine gewisse Überdosis", sagte er am Mittwoch angesichts der Desinfektionsdämpfe. Busemanns Platz ist nur wenige Meter vom Rednerpult entfernt. "Ich hoffe, dass ich nachher nicht noch in eine Fahrzeugkontrolle gerate."

Dies sorgte insbesondere bei Abgeordneten, die schon länger dem Parlament angehören, für kräftiges Lachen. Busemann war nämlich vor sieben Jahren auf der Rückfahrt vom Landtag angetrunken am Steuer seines Dienstwagens gestoppt worden. 

Busemann, damals scheidender Justizminister, wurde dennoch im Anschluss zum Landtagspräsidenten gewählt.

Update, 25. März, 15.40 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern hält an Abitur-Prüfungen fest

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommern hält ungeachtet der fortwährenden Corona-Krise an den Abiturprüfungen fest. Wie Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Mittwoch nach einer Telefonkonferenz mit ihren Amtskollegen erklärte, ist dieses Vorgehen nach dem zwischenzeitlichen Ausscheren Schleswig-Holsteins Konsens unter den Bundesländern. 

Wann die wegen der Schulschließungen ausgesetzten Prüfungen im Nordosten nachgeholt werden sollen, könne derzeit noch nicht gesagt werden. 

Es bleibe aber dabei, dass es weder im März noch im April Prüfungen zum Abitur oder zur Mittleren Reife geben werde.

Update, 25. März, 15.38 Uhr: Marinesoldaten in Wilhelmshaven kaufen weiter für Ältere ein

Wilhelmshaven - In der Corona-Krise übernehmen Marineangehörige in Wilhelmshaven weiter in Einzelfällen den Einkauf für ältere Menschen, die ihre Wohnungen nicht verlassen können. Am Mittwoch habe es drei solcher Anfragen gegeben, sagte ein Marinesprecher. Am Dienstag waren es zwei gewesen, am Montag drei. Die Rentner können sich jeweils telefonisch bei der Stadt Wilhelmshaven melden.

Auch das Jägerbataillon 91 in Rotenburg/Wümme hat nach einem Bericht des NDR Hilfe angeboten. Solche lokalen Initiativen sind allerdings nicht der Regelfall für die Kooperation der Bundeswehr mit zivilen Behörden mit Inland. 

In der Corona-Pandemie hilft das Militär unter anderem bei der Beschaffung von Medizinmaterial in großem Stil oder mit Transporten. Flugzeuge der Luftwaffe holten im Februar und März Deutsche aus der chinesischen Provinz Wuhan zurück.

Update, 25. März, 15.32 Uhr: Infektionszahlen steigen weiter - auch Oberbürgermeister Onay positiv

Hannover - In Niedersachsen haben sich 2313 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert (Stand Mittwoch, 13.30 Uhr). Dies ist nach Angaben des Landesgesundheitsamtes ein Anstieg von 242 Fällen im Vergleich zum Vortag. Die meisten Infektionen gibt es weiterhin in der Region Hannover, nämlich 443, darunter auch Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay.

Der Grünen-Politiker wurde am Mittwoch positiv getestet und befindet sich in häuslicher Quarantäne, wie die Landeshauptstadt mitteilte. Landesweit sind laut Gesundheitsministerium bisher acht Menschen an Covid-19 gestorben. Wie viele Infizierte inzwischen wieder genesen sind, werde nicht erhoben, sagte ein Ministeriumssprecher.

Im Land Bremen waren am Mittwoch (Stand 10 Uhr) 202 bestätigte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 bekannt, davon 14 in Bremerhaven, wie der Gesundheitssenat mitteilte. 26 Patienten seien inzwischen wieder genesen. 

Bremen meldete am Mittwoch den ersten Todesfall infolge einer Corona-Infektion. Es handele sich um einen 76-jährigen Mann, der mehrere Vorerkrankungen gehabt habe.

Update, 25. März, 15.26 Uhr: ÖPNV soll eng getaktet bleiben

Eine Bahn der Linie U3 fährt in die leere U-Bahn-Station Baumwall ein.
Eine Bahn der Linie U3 fährt in die leere U-Bahn-Station Baumwall ein.  © Daniel Reinhardt/dpa

Hamburg – Trotz sinkender Nutzungszahlen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Corona-Krise hat sich die Hamburger SPD-Fraktion für eine weiterhin enge Taktung des Nahverkehrs ausgesprochen. 

"Wir möchten das Angebot im ÖPNV trotz des Passagierrückgangs so groß und so enggetaktet wie irgend möglich halten", sagte die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, Dorothee Martin, in einer Online-Diskussionsrunde der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema Mobilitätspolitik am Mittwoch.

"Wir müssen sicherstellen, dass die Leute, die jetzt arbeiten müssen und den Laden am Laufen halten, weiterhin schnell und einfach zu ihrer Arbeit kommen", betonte die Sozialdemokratin. Dabei müsse gewährleistet werden, dass die Abstandsregelung eingehalten werden können. Leerere Busse uns Bahnen würden das Risiko einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus durch Tröpfcheninfektionen minimieren.

"Wir unterscheiden uns hier von anderen Bundesländern und auch von den Plänen des Bundesverkehrsministers", sagte Martin. Die Idee einer "stabile Grundversorgung" teile die SPD in Hamburg und Schleswig-Holstein ausdrücklich nicht. 

Das massive Herunterfahren des ÖPNV sei keine Option, solange die Verkehrsbetriebe in der Lage seien, das Angebot aufrecht zu erhalten.

Update, 25. März,. 15.25 Uhr: Ausländerbehörde setzt Abschiebungen aus

Hamburg – Wegen der Corona-Krise werden aus Hamburg zunächst bis Ende April keine ausreisepflichtigen Ausländer mehr abgeschoben. 

Dies gelte sowohl für die sogenannten Dublin-Verfahren innerhalb der EU als auch für Abschiebungen in andere Länder, erklärte die Integrationsexpertin der Linksfraktion, Carola Ensslen, am Mittwoch. Sie berief sich dabei auf Angaben der Ausländerbehörde. 

"Für Menschen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus ist dies eine gute Nachricht. Noch besser als eine faktische Einstellung der Abschiebungen wäre allerdings ein offizieller Abschiebestopp", sagte sie.

Update, 25. März, 15.20 Uhr: Abschlussprüfungen sollen trotz Corona stattfinden

Berlin/Schleswig Holstein – Die Schulabschlussprüfungen in Deutschland sollen trotz Corona-Krise nach jetzigem Stand weiterhin stattfinden. 

Darauf haben sich die Kultusminister der Länder am Mittwoch in einer Schaltkonferenz geeinigt. Wie die Kultusministerkonferenz (KMK) nach dem Gespräch mitteilte, vereinbarten die Länder, dass "zum heutigen Zeitpunkt" eine Absage von Prüfungen nicht notwendig sei. Über das weitere Vorgehen würden sich die Bundesländer eng in der Ministerkonferenz abstimmen.

"Die Prüfungen, insbesondere die schriftlichen Abiturprüfungen, finden zum geplanten bzw. zu einem Nachholtermin bis Ende des Schuljahres statt, soweit dies aus Infektionsschutzgründen zulässig ist", heißt es in dem Beschluss weiter.

Schleswig-Holstein war zuvor von seinen Plänen abgerückt, die Schulabschlussprüfungen in diesem Schuljahr wegen der Corona-Krise ausfallen zu lassen. Für das Vorhaben soll es nach Angaben aus Teilnehmerkreisen in der KMK-Schaltkonferenz deutliche Kritik von fast allen Ländern gegeben haben. 

Die Präsidentin der Ministerkonferenz und rheinland-pfälzische Ressortchefin, Stefanie Hubig (SPD), sagte laut einer Mitteilung nach dem Gespräch, man habe nun klare Vorgaben für die Schülerinnen und Schüler. "Für sie ist es besonders wichtig, dass sie jetzt Planungssicherheit haben, gleichzeitig steht ihre Gesundheit für uns an erster Stelle."

Bekräftigt habe die KMK ferner ihren Beschluss vom 12. März, wonach die Länder die erreichten Abschlüsse dieses Schuljahres auf der Basis gemeinsamer Regelungen gegenseitig anerkennen werden. 

Den Schülern sollen keinerlei Nachteile aus der jetzigen Ausnahmesituation entstehen. In Hessen und Rheinland-Pfalz finden momentan Abiturprüfungen unter strengen Hygienevorschriften weiterhin statt. Andere Länder haben das Abi und andere Schulabschlussprüfungen verschoben.

Update, 25. März, 15.18 Uhr: Seemannsclub im Hamburger Hafen schließt

Besucher des Seemannsclubs "Duckdalben" sitzen im Multifunktionsraum mit Bar, Kantine und Einkaufsladen.
Besucher des Seemannsclubs "Duckdalben" sitzen im Multifunktionsraum mit Bar, Kantine und Einkaufsladen.  © Markus Scholz/dpa

Hamburg – Der Seemannsclub Duckdalben im Hamburger Hafen schließt wegen den gegenwärtigen Corona-Pandemie vorerst bis zum 15. April. 

Das teilte die von der Deutschen Seemannsmission betriebene Einrichtung am Mittwoch mit. "Seit der Gründung im Jahr 1986 waren die Duckdalben nie länger als einen Tag geschlossen", sagte Leiterin Anke Wibel. In den Räumen können Seeleute aus aller Welt ihre Freizeit abseits ihrer Schiffsquartiere verbringen.

In den kommenden Wochen werde ein Telefon- und Lieferservice eingerichtet. Anke Wibel: "Wir besuchen die Seeleute dazu zwar nicht mehr an Bord. Wir kommen aber so dicht wie möglich auf der Gangway heran, um zu zeigen: Wir sind für Euch da. Gerade jetzt." 

Im Angebot seien auch Telefonkarten, um mit der Familie in der Heimat Kontakt aufzunehmen und "Schokolade für die Seele".

Update, 25. März, 15.15 Uhr: Tschentscher über bayerische Corona-Alleingänge verärgert

Hamburg – Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat sich verärgert über bayerische Alleingänge im Kampf gegen die Corona-Pandemie geäußert. 

"Es gibt diejenigen, die darauf achten, dass es koordiniert zugeht. Und es gibt eine bayerische Staatsregierung, in der der Kultusminister in der Kultusministerkonferenz Schulschließungen ablehnt, während sein Ministerpräsident zeitgleich mit Schulschließungen vorangeht", sagte der SPD-Politiker der Wochenzeitung "Die Zeit" (Hamburg-Seiten). "So etwas stiftet Verwirrung."

Die Bereitschaft der Bundesländer zur Koordination sei unterschiedlich ausgeprägt. "Aber wir müssen erkennen, dass wir das Coronavirus nur gemeinsam aufhalten. Die Viren machen nicht Halt an Landesgrenzen", sagte Tschentscher. "Letztlich ist das hier kein Wettbewerb um politische Popularität."

Update, 25. März, 15.08 Uhr: Ehemaliger Bahnchef Grube für Shutdown

Hamburg – Der frühere Bahnchef Rüdiger Grube hat sich für harte, aber zeitlich streng begrenzte Maßnahmen in der Corona-Krise ausgesprochen. 

"Die Wirtschaft braucht Klarheit. Eine Salamitaktik hilft nicht. Wir sollten besser für zum Beispiel sechs Wochen einen Shutdown festlegen und danach die Produktion wieder hochfahren, wie in China", sagte Grube den Hamburg-Seiten der "Zeit". 

In der aktuellen Krise zeige sich, ob ein Manager sein Geld wert ist: "Ein guter Manager ist nur einer, der mindestens zwei Krisen durchgemacht hat - und zwar erfolgreich."

Update, 25. März, 14.36 Uhr: 213 neue Fälle in Hamburg bestätigt

Hamburg – Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen ist in Hamburg erneut deutlich gestiegen. 

Insgesamt gebe es nun 1450 Fälle, teilte die Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit. Das waren 213 mehr als am Dienstag. 

Der deutliche Anstieg werde weiterhin durch einen hohen Anteil von Urlaubsrückkehrern verursacht sowie durch Personen, die Kontakt zu Erkrankten hatten. Nach Behördenangaben gehen die Krankheitsverläufe in der Regel mit leichten bis mittleren grippeähnlichen Symptomen einher. 

"Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 77 Personen mit Wohnort Hamburg aufgrund einer Erkrankung mit Covid-19 in stationärer Behandlung, davon werden 19 Personen intensivmedizinisch betreut."

Update, 25. März, 14.30 Uhr: UKE betreut zehn Corona-Patienten auf Intensivstation

Hamburg – Am Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf (UKE) werden derzeit zehn Corona-Infizierte intensivmedizinisch versorgt. 

22 weitere Covid-19-Erkrankte würden auf einer spezialisierten Normalstation behandelt, sagte der Leiter der UKE-Intensivmedizin, Stefan Kluge, am Mittwoch. Die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen sei in den vergangenen Tagen langsam angestiegen. Das UKE sei auch bei stärker steigenden Zahlen gut aufgestellt.

"Aber trotzdem kommt eine riesige Welle auf uns zu, die uns wahrscheinlich erst im April voll treffen wird", sagte Kluge. 

Alle nicht lebenswichtigen Operationen am UKE seien deshalb bereits verschoben worden, "weil wir das Personal brauchen". Das Personal sei bei der Bekämpfung der Pandemie das "Nadelöhr" in den deutschen Krankenhäusern.

Update, 25. März, 14.26 Uhr: Schleswig-Holstein zieht Absage von Abschlussprüfungen zurück

Schleswig-Holstein - Schleswig-Holstein will dem Vernehmen nach seine Abschlussprüfungen an den Schulen wegen der Corona-Krise nun doch nicht absagen. 

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Teilnehmerkreisen einer Schaltkonferenz der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK). Es seien bei der Besprechung "sehr deutliche Worte" Richtung Schleswig-Holstein gefallen.

Die Kieler Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte am Dienstag angekündigt, wegen der Corona-Krise alle Schulabschlussprüfungen ausfallen lassen zu wollen. Fast alle Länder hätten das in dem Gespräch kritisiert. Es gebe die Tendenz, dass die Länder ihre Prüfungen abhalten wollten.

Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) wollte sich am Nachmittag (15.30 Uhr) in Mainz zu den Ergebnissen des Gesprächs äußern.

In Hessen und Rheinland-Pfalz finden momentan Abiturprüfungen unter strengen Hygienevorschriften weiterhin statt. Andere Länder haben das Abi und andere Schulabschlussprüfungen verschoben. Lehrerverbände und Bundeselternrat kritisieren das unterschiedliche Vorgehen der Länder. 

Der Vorsitzende des Bundeselternrats, Stephan Wassmuth, sagte, anstatt - wie zugesagt - eine gemeinschaftliche Vorgehensweise anzustreben, koche jedes Bundesland sein eigenes Süppchen. Das verunsichere Schüler, Eltern, Lehrkräfte und alle darüber hinaus im Bildungssystem tätigen

Update, 25. März, 13.59 Uhr: Rostock baut Zahl der Intensivbetten aus

Rostock – Die Universitätsmedizin Rostock wird angesichts der zunehmenden Covid-19-Erkrankungen die Zahl der Intensivbetten ausbauen. 

Aktuell stünden auf verschiedenen Stationen 58 solcher Betten für beatmungspflichtige Patienten bereit. "Wir werden das jetzt schrittweise auf bis zu 102 Betten ausbauen", sagte der ärztliche Vorstand der Unimedizin, Christian Schmidt, am Mittwoch.

Der Betrieb des Krankenhauses werde allmählich heruntergefahren, der Stand liege gerade bei etwa 30 Prozent weniger. "Aber die Grundversorgung ist gewährleistet", sagte Schmidt. 

Jedoch werde alles, was medizinisch vertretbar verschiebbar ist, einige Wochen oder Monate nach hinten geschoben. 

Einige Stationen würden auf ein Mindestmaß heruntergefahren und das Personal abgezogen, das dann für andere Aufgaben zur Verfügung stehe.

Update, 25. März, 13.47 Uhr: Hamburger Vereine verzichten weiter auf Training

Hamburg – Die Fußball-Zweitligisten Hamburger SV und FC St. Pauli sowie die Bundesliga-Basketballer der Hamburg Towers verzichten während der gegenwärtigen Corona-Pandemie bis auf weiteres auf ein Mannschaftstraining in den Clubs. 

Trotz positiver Signale der Stadt für eine Ausnahmegenehmigung solle damit ein Zeichen gesetzt werden, hieß es am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung.

In einem Brief an die Hamburger Innen- und Sportbehörde bedankten sich die drei Vereine für die Bemühungen, eine Ausnahmegenehmigung für den Profisport zur Ausübung von Mannschaftstraining in der Hansestadt zu ermöglichen.

Dabei hoffen die Clubs aber weiterhin, dass diese Ausnahmen auf Sicht schrittweise erteilt werden können, da "die aktuellen Beschränkungen für Berufssportler und die damit verbundenen Mitarbeiter kein dauerhafter Zustand" sein könnten.

Update, 25. März, 13.27 Uhr: Erster Todesfall in Bremen

Bremen – Das Bundesland Bremen hat den ersten Todesfall infolge einer Corona-Infektion gemeldet. 

Es handele sich um einen 76-jährigen Mann, der mehrere Vorerkrankungen gehabt habe, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 25. März, 13.25 Uhr: DGB fordert bessere Unterstützung von Familien

Hamburg – Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) setzt sich angesichts der Corona-Pandemie für eine bessere Unterstützung von Familien, die von geschlossenen Kindertagesstätten und Schulen betroffen sind, ein. 

"Wir fordern eine unmittelbar wirkende Absicherung in der Höhe von mindestens 80 Prozent ihres bisherigen Nettoeinkommen"», sagte der Vorsitzende des DGB-Bezirks Nord, Uwe Polkaehn, am Mittwoch.

Die bisher von der Bundesregierung in Aussicht gestellten 67 Prozent seien zu wenig. "Das ist gründlich schief gelaufen", sagte Polkaehn, der den Vorschlag als "respektlos" bezeichnete, weil Eltern auch ihren kompletten Jahresurlaub aufbrauchen, Überstunden abbauen und ihr Arbeitszeitkonto mit Minusstunden belasten müssten. Zudem solle nur für erwerbstätige Eltern mit Kindern unter zwölf Jahren gezahlt und das Einkommen auf etwa 2.000 Euro gedeckelt sein.

Polkaehn: "Mit einem ausreichenden Schutz der Eltern vor Einkommenseinbußen hat das nichts mehr zu tun. Im Gegenteil: Sie werden letztlich sich selbst überlassen. Wer bisher nur den Mindestlohn erhalten hat, wird auf aufstockende Leistungen angewiesen sein."

Update, 25. März, 13.20 Uhr: Niedersachsen bringt 4,4-Milliarden-Hilfspaket auf den Weg

Hannover – Niedersachsen hat ein 4,4 Milliarden Euro schweres Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise auf den Weg gebracht. 

Der Landtag stimmte am Mittwoch einmütig mit den Stimmen aller anwesenden 118 Abgeordneten für einen Nachtragshaushalt und einen erhöhten Bürgschaftsrahmen. 

Das Geld soll Wirtschaft und Gesundheitswesen stützen.

Update, 25. März, 13.17 Uhr: Arztruf benötigt dringend Schutzausrüstung

Hamburg – Die Kassenärztliche Vereinigung hat angesichts fehlender Schutzausrüstung vor einem kurzfristigen Ende des Arztrufs Hamburg gewarnt. 

"Wenn bis zum Wochenende keine weitere Schutzausrüstung in Hamburg eingeht, kann der Arztruf Hamburg nicht weiter arbeiten", erklärte ein Sprecher am Mittwoch. Zuvor war mit der Verteilung des wenigen neuen Materials begonnen worden. 

Nach Angaben des Sprechers handelt es sich um etwa 16.000 Masken, 3.000 Kittel und ebensoviele Handschuhe, die nun an den Arztruf Hamburg und etwa 2400 Ärztinnen und Ärzte gingen.

Hamburgs KV-Vorsitzender Walter Plassmann betonte, es sei so wenig Material angekommen, "dass wir nur ausgewählte Arztgruppen und diese auch nur in sehr geringem Umfang ausstatten können". Bedacht würden Mediziner mit den meisten Kontakten zu Patienten. 

Dazu zählten Haus- und Kinderärzte, Internisten, HNO-Ärzte, Augenärzte sowie Radiologen und Strahlentherapeuten. Jeder Arzt erhalte nur fünf Masken und einen Kittel. "Das ist eine kleiner Tropfen auf einen sehr heißen Stein", sagte Plassmann.

Plassmann rief dazu auf, das deutschlandweite Materialproblem auf der Bundesebene anzugehen."«Die Bundesregierung sollte, wie es Italien bereits gemacht hat, auf Regierungsebene mit China verhandeln." 

Plassmann betonte, die Schutzausrüstung werde nicht nur für Corona-Patienten, sondern beispielsweise auch Krebs- oder Rheumapatienten benötigt.

Update, 25. März, 13.13 Uhr: Stegner kritisiert zu langsame "Sofort"-Hilfe

Ralf Stegner, SPD-Fraktionsvorsitzender, spricht auf der Landtagssitzung.
Ralf Stegner, SPD-Fraktionsvorsitzender, spricht auf der Landtagssitzung.  © Carsten Rehder/dpa

Kiel – Die von der Landesregierung angekündigte Soforthilfe wegen der Corona-Auswirkungen auf die Wirtschaft kommt nach Ansicht der SPD zu langsam in Gang. 

"Von der Investitionsbank des Landes Schleswig-Holsteins erwarten wir, dass Anträge für das Soforthilfeprogramm und den Mittelstandssicherungsfonds noch in dieser Woche ermöglicht werden", sagte SPD-Landtagsfraktionschef Ralf Stegner am Mittwoch in Kiel. 

Am Mittwochmorgen sei auf der Webseite nur die Bitte um wenige Tage Geduld zu finden gewesen.

Seit dem einstimmigen Landtagsbeschluss für ein Nothilfeprogramm in Höhe von 500 Millionen Euro sei eine Woche vergangen, betonte Stegner. "Für eine "Sofort"-Hilfe ist das ein unzureichendes Tempo." 

Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (SPD) müsse dafür sorgen, dass die Antragstellung unverzüglich starten könne. "Wichtig ist auch, dass bei der Abstimmung der verschieden Programme von Bund und Land alle die Hilfe bekommen, die sie brauchen und niemand auf der Strecke bleibt", forderte Stegner.

Update, 25. März, 12.56 Uhr: Gymnasiallehrer ziehen Abi-Absage in Betracht

Hannover – Der Philologenverband hält eine Absage der Abiturprüfungen in Niedersachsen wegen des Coronavirus für möglich und vertretbar. 

"Wir müssen akzeptieren, dass wir in einer Notsituation sind. Je eher wir das akzeptieren, desto besser ist es", sagte der Landeschef des Philologenverbands, Horst Audritz, am Mittwoch. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass die Prüfungen nicht planmäßig am 20. April beginnen könnten, sagte Audritz. Spätestens Ende nächster Woche solle daher über eine Absage oder Verschiebung entschieden werden.

Zur Bewertung eines Abiturs ohne Prüfungen könnten dem Verbandschef zufolge die Noten der vergangenen beiden Schuljahre herangezogen werden, die normalerweise zwei Drittel der Abinote ausmachen. Die Abweichungen in den Abschlussprüfungen seien erfahrungsgemäß gering, sagte Audritz. "Da muss sich kein Schüler große Sorgen machen." Alternativ sei ein "Notabi" nur mit mündlichen Prüfungen denkbar.

Das Kultusministerium hält bisher am Zeitplan für die Prüfungen fest. "Zurzeit ist keine Veränderung dieser Termine geplant", sagte ein Sprecher des Kultusministeriums am Dienstagnachmittag.

Update, 25. März, 12.50 Uhr: Hannovers Oberbürgermeister Onay mit Coronavirus infiziert

Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover, ist mit dem Coronavirus infiziert.
Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover, ist mit dem Coronavirus infiziert.  © Julian Stratenschulte/dpa

Hannover – Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay ist am Mittwoch positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. 

Am späten Montagabend seien bei dem Grünen-Politiker Krankheitssymptome aufgetreten, teilte die Stadtverwaltung mit. Er übe die Amtsgeschäfte nun in häuslicher Quarantäne aus. 

Nach Vorschriften der Gesundheitsbehörden gilt die Quarantäne auch für Menschen, die seit Samstag (21. März) in direktem persönlichem Kontakt mit dem Oberbürgermeister standen. 

Dies betreffe innerhalb der Verwaltung vor allem die Dezernentinnen und Dezernenten, hieß es weiter. Die Quarantäne läuft bis zum 6. April. 

Wegen eines gemeinsamen Termins mit Onay hat sich auch Regionspräsident Hauke Jagau in Quarantäne begeben. Er habe keine Krankheitssymptome und arbeite ebenfalls von zu Hause aus, teilte die Stadt mit.

Update, 25. März, 12.48 Uhr: Handballer verzichten auf Teile des Gehalts

Hannover – Die Handballer der TSV Hannover-Burgdorf verzichten wegen der Auswirkungen der Corona-Krise auf Teile ihres Gehaltes. 

Zudem hätten die Profis und auch alle anderen Mitarbeiter des Clubs in die "unvermeidliche Kurzarbeit eingewilligt", hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung des Bundesligisten. «Wir wollen den unausweichlichen Folgen der Corona-Krise gemeinschaftlich entgegentreten und sie so ausgewogen wie möglich auf alle Schultern verteilen», sagte Geschäftsführer Eike Korsen.

"Es kann nur funktionieren, wenn jeder seinen Beitrag leistet", sagte Kapitän Fabian Böhm. Die Handball-Bundesliga hat ihren Spielbetrieb derzeit bis zum 22. April ausgesetzt.

Update, 25. März, 12.28 Uhr: Linksfraktion für Durchschnittsabitur ohne Prüfungen

Hamburg – Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft hat sich angesichts der Corona-Krise für die Streichung der Abschlussprüfungen an den Schulen ausgesprochen. 

Sie unterstütze den Vorstoß der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien (CDU), "alle drei schulischen Abschlussprüfungen auszusetzen und das Abitur durch ein Durchschnittsabitur zu ersetzen", erklärte die schulpolitische Sprecherin der Fraktion, Sabine Boeddinghaus, am Mittwoch. "Die jungen Menschen haben ein Recht auf gesundheitlichen Schutz und Sicherheit und haben ihre schulischen Leistungen unter Beweis gestellt."

Das Kabinett in Kiel wollte am Mittwochnachmittag über die Streichung der Prüfungen entscheiden. Zudem wollten die Kultusminister der Länder in einer Telefonkonferenz einen gemeinsamen Kurs abstimmen. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hatte den Vorstoß Priens kritisiert. "Alleingänge sind in dieser wichtigen Frage nicht vernünftig", sagte er. "Alleingänge sind in dieser wichtigen Frage nicht vernünftig."

In einer Online-Petition fordern zwei Hamburger Schüler ebenfalls die Streichungen der Schulabschlussprüfungen und ein deutschlandweites Durchschnittsabitur. Bis Mittwochmittag hatten sich mehr als 100.000 Unterstützer der Forderung angeschlossen.

Update, 25. März, 12.03 Uhr: Rückholprogramm bei Tui fast beendet

Ein Flieger der Fluggesellschaft Tui rollt auf dem Gelände des Flughafens an einem Stop-Schild vorbei.
Ein Flieger der Fluggesellschaft Tui rollt auf dem Gelände des Flughafens an einem Stop-Schild vorbei.  © picture alliance / dpa

Hannover - Die Tui hat ihr Rückholprogramm für im Ausland gestrandete Urlauber bei den eigenen Kunden und Auftragsflügen für das Auswärtige Amt fast vollständig abgeschlossen. 

Zwischen 94 und 95 Prozent der wegen der Corona-Krise festsitzenden Touristen seien mittlerweile wieder in Deutschland, hieß es am Mittwoch aus der Unternehmenszentrale. Binnen zehn Tagen habe die Konzernlinie Tuifly knapp 70.000 Menschen mit 350 Flügen in die Bundesrepublik gebracht.

Das Krisenzentrum in Hannover arbeite nun "mit Hochdruck" daran, noch Kunden aus Fernzielen wie Thailand, Mauritius, Mexiko oder Sri Lanka einen Heimflug anzubieten. "Dazu chartern wir auch Maschinen und nehmen auch Gäste von anderen Veranstaltern mit, die in diesen Gebieten Urlaub gemacht haben." 

Der überwiegende Teil des regulären Programms einschließlich Kreuzfahrten und Hotelbetrieb ruht beim größten Touristikkonzern der Welt seit Mitte März.

Update, 25. März, 11.41 Uhr: 609 bestätigte Fälle in Schleswig-Holstein

Kiel  - Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 609 Fälle gestiegen. 

Berücksichtigt sind dabei die bis einschließlich Dienstag gemeldeten Fälle, wie die Landesregierung am Mittwoch mitteilte. Damit waren im nördlichsten Bundesland 65 Menschen mehr mit Covid-19 infiziert als einen Tag zuvor. Die Zunahme betrug knapp 12 Prozent.

Im Norden befinden sich mittlerweile 61 Patienten in klinischer Behandlung. Am Dienstag waren es laut Landesregierung noch 50 Patienten gewesen. Die Landesregierung nannte bisher vier Todesfälle im Zusammenhang mit der Viruserkrankung. 

Dazu zählt auch ein in Ägypten gestorbener Tourist, der aus Schleswig-Holstein stammte.

Update, 25. März, 11.37 Uhr: GEW Hamburg für Absage der Abiturprüfung

Ob und wann in Hamburg die Abiturprüfungen stattfinden, ist wegen der Coronakrise unsicher.
Ob und wann in Hamburg die Abiturprüfungen stattfinden, ist wegen der Coronakrise unsicher.  © Peter Kneffel/dpa

Hamburg - Nach der angekündigten Absage der Abiturprüfungen in Schleswig-Holstein rät die Lehrergewerkschaft GEW Hamburg in der Hansestadt zu einem ähnlichen Schritt. 

Der von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) gemachte Vorschlag eines Abiturs auf Grundlage der bisherigen Leistungen sei auch für Hamburg eine gute Lösung. "Ebenso sollte in diesem Zusammenhang über die Prüfungen zum Ersten und Mittleren Schulabschluss entschieden werden", betonte Hamburgs GEW-Vorsitzende Anja Bensinger-Stolze am Mittwoch.

Wichtig sei, dass die Kultusministerkonferenz in ihrer Schaltkonferenz am Mittwoch zu möglichst einheitlichen Regelungen komme. "Es ist jetzt an der Zeit den Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und Schulleitungen zu zeigen, dass im Interesse der Gesundheit aller entschieden wird", sagte Bensinger-Stolze.

Der GEW sei bereits aus Schulleitungskreisen signalisiert worden, dass eine Lösung ähnlich wie die in Schleswig-Holstein oder wie die von der Schülerinitiative "Abi 2020 - umdenken" vorgeschlagen wird, nicht nur machbar, sondern auch unter diesen besonderen Umständen angeraten sei.

Um eine Benachteiligung einzelner Schüler zu vermeiden, seien Nachprüfungen oder die Heranziehung weiterer Leistungen denkbar.

Update, 25. März, 11.23 Uhr: Auch Schullandheime fürchten um ihre Existenz

Hamburg - Die Schullandheime in Norddeutschland sehen sich durch zahlreiche Absagen von Klassenfahrten in der Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht. 

Gerade die gemeinnützigen, oft kleinen Schullandheime treffe die Krise massiv, wie Vertreter der Schullandheimverbände in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in einer gemeinsamen Erklärung am Mittwoch mitteilten. 

Zwei Drittel der rund 70 Häuser drohe angesichts einbrechender Einnahmen die Schließung, wenn keine schnelle Finanzhilfe komme.

"Trotz drastischer Kostensenkungen, zum Beispiel durch Kündigungen und Kurzarbeit, droht vielen Häusern in wenigen Wochen die Insolvenz", heißt es in dem Schreiben. 

Die Schullandheimverbände fordern deshalb ein "koordiniertes und länderübergreifendes Handeln zur Rettung von gemeinnützigen Klassenfahrtenzielen". 

Die Stornokosten aller Klassen- und Kitagruppenfahrten müssten von Sozial- und Schulbehörden übernommen werden.

Update, 25. März, 11.03 Uhr: Tauben leiden unter der Corona-Krise

Zwei Tauben sitzen in der Innenstadt vor einem geschlossenen Kaufhaus.
Zwei Tauben sitzen in der Innenstadt vor einem geschlossenen Kaufhaus.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Lübeck - Der Deutsche Tierschutzbund sieht Tausende von Stadttauben durch die Corona-Krise vom Hungertod bedroht. 

Durch die Schließung von Restaurants, Cafés und Imbissbuden fielen weniger Essensreste an, die den Tauben als Nahrungsgrundlage dienten, heiß es in einer Mitteilung des Verbandes. 

Gerade angesichts der jetzt beginnenden Brutsaison appellierte der Verband an die Kommunen, Verstöße gegen bestehende Fütterungsverbote ausnahmsweise nicht zu verfolgen. 

Da Tauben sehr standorttreu seien, würden sie auch bei Futterknappheit die Innenstädte nicht verlassen, sondern dort verhungern, sagte die Artenschutzreferentin des Verbandes, Leonie Weltgen. 

Sie plädierte für kontrollierte Futterstellen mit artgerechtem Futter wie Mais, Körnern oder Sämereien.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 25. März, 10.43 Uhr: Weil sieht Chancen zur Eindämmung der Epidemie

Hannover - Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht realistische Chancen zur Eindämmung der Corona-Epidemie in Niedersachsen. 

"Wir haben weiter steigende Fallzahlen zu verzeichnen, allerdings nicht mehr so stark wie zuvor", sagte Weil am Mittwoch in einer Regierungserklärung im Landtag in Hannover. 

"Die jetzt ergriffenen Gegenmaßnahmen werden erst nach zehn bis zwölf Tagen ihre volle Wirkung entfalten." 

Niedersachsen habe im Bundesländervergleich weniger Infektionen, sagte der SPD-Politiker weiter. 

Gegenwärtig gebe es 2140 nachgewiesene Infektionen und acht Todesfälle. "So ist die Lage, und wir dürfen sie weder dramatisieren noch beschönigen."

Update, 25. März, 10.33 Uhr: Landtag startet Sitzung mit erhöhtem Gesundheitsschutz

Für den Sicherheitsabstand während der Sitzung liegen Platzkarten auf den Tischen im Plenarsaal.
Für den Sicherheitsabstand während der Sitzung liegen Platzkarten auf den Tischen im Plenarsaal.  © Peter Steffen/dpa

Hannover - Mit besonderen Vorkehrungen für den Gesundheitsschutz ist am Mittwoch der Landtag in Hannover zusammengekommen. 

Auf der auf einen Tag verkürzten Sitzung will das Parlament das 4,4 Milliarden Euro schwere Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise auf den Weg bringen. 

Nach einer Regierungserklärung von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) soll dazu ein Nachtragshaushalt verabschiedet werden. 

Zur Vermeidung möglicher Infektionen mit dem Coronavirus bleibt zwischen den Abgeordneten jeweils ein Sitz frei, als Ausweichplätze werden die am Mittwoch für Besucher gesperrten Zuschauertribünen genutzt.

Update, 25. März, 9.08 Uhr: HHLA will trotz Krise Dividende zahlen

Hamburg - Der Hamburger Hafenbetreiber HHLA will seinen Aktionären trotz eines erwarteten Gewinneinbruchs in diesem Jahr eine Dividende zahlen. 

Die Ausschüttung für 2019 soll im Vergleich zum Vorjahr von 80 auf 70 Cent sinken, teilte das im SDax gelistete Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit. Damit orientiert sich die Konzernführung an dem ebenfalls gesunkenen Jahresgewinn. 

Für 2020 erwartet Vorstandschefin Angela Titzrath - wie bereits bekannt - einen starken Ergebnisrückgang. "Wir werden daher mit Umsicht und Besonnenheit konsequent die Maßnahmen umsetzen, die notwendig sind, um die HHLA durch diese herausfordernde Zeit zu steuern."

Eine genauere Prognose sei angesichts der unklaren Folgen der Coronavirus-Pandemie nicht verlässlich möglich. Containerumschlag und Transport dürften zumindest zeitweise stark zurückgehen.

Update, 25. März, 8.03 Uhr: Altenheim in Wentorf betroffen

Wentorf - In einem Altenheim in Wentorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) ist es am Dienstag zu einem Einsatz der Feuerwehr gekommen, nachdem ein Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet wurde. 

Wie ein Feuerwehrsprecher am Mittwochmorgen sagte, war am Nachmittag zunächst eine Evakuierung des Heims erwogen worden, da der Infizierte Kontakt mit den anderen Bewohnern hatte. 

Feuerwehr und Rettungsdienst rückten an und untersuchten die Bewohner. Da keiner von ihnen entsprechende Symptome aufwies, verblieben alle 21 Bewohner im Heim und wurden unter Quarantäne gestellt.

Die Isolierung in den Zimmern soll laut den Angaben bis auf Weiteres andauern. Die Pflegekräfte, die Kontakt zu dem infizierten Bewohner hatten, befinden sich ebenfalls in Quarantäne. 

Nähere Angaben zu der infizierten Person, konnte die Feuerwehr zunächst nicht machen. Wie sich der Bewohner mit dem Corona-Virus angesteckt hat, war auch unklar.

Update, 25. März, 7.14 Uhr: Weniger Staus, weniger Unfälle

Hannover - Die wegen der Coronapandemie ruhige Verkehrslage hat nach Einschätzung der Polizei im Norden fast überall die Zahl schwerer Unfälle sinken lassen. 

"Es ist auffällig ruhig, das wirkt sich natürlich auch auf das Unfallgeschehen aus", sagte Anna-Christin Blauert von der für den ganzen Nordosten Niedersachsens zuständigen Polizeidirektion Lüneburg. "Gefühlt gibt es weniger Verkehrsunfälle in unserem Bereich, genaue Zahlen gibt es aber nicht."

"Es sind weniger Leute auf den Straßen, wir hatten in den vergangenen 24 Stunden keinen Toten zu beklagen", hieß es am Dienstag bei der Polizeidirektion Oldenburg. 

"Die Unfälle sind generell weniger geworden." Auch Staus gebe es dementsprechend kaum. Das Lagezentrum der Polizeidirektion Braunschweig sah es ähnlich. "Auch bei uns ist es deutlich ruhiger als sonst", sagte eine Sprecherin.

Auch im Bereich der Polizeidirektion Osnabrück ist es derzeit ruhig. "Wir haben noch keine belastbaren Zahlen, aber unser Eindruck ist, dass es derzeit ruhiger auf den Straßen ist", hieß es bei der Polizeidirektion Bremen.

Update, 25. März, 7.12 Uhr: Eventim warnt vor Insolvenzwelle

Bremen - Kleine und mittelgroße Veranstalter von Konzerten und Kulturereignissen sind nach Worten von Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg aufgrund der Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht. 

Sollte es die bislang geplante aufschiebende Regelung für die Ticketerstattung nicht geben, dann werde die Kulturlandschaft in Deutschland umfassend und dauerhaft Schaden nehmen. 

"Dann gehen mehr als die Hälfte der deutschen Veranstalter in den Konkurs", warnte Schulenberg, der Europas führendes Ticket- und Live-Entertainment- Unternehmen leitet.

An den Bundestag appellierte er, das Moratorium zu verankern, das noch bis vorigen Freitag im Gesetzentwurf zur Abmilderung der Corona-Folgen gestanden habe. 

In einem jüngeren Entwurf sei es nicht mehr enthalten. Es müsse bis 30. September möglich sein, die Rückzahlung von Tickets zu strecken oder abgesagte Veranstaltungen im Herbst nachzuholen, forderte Schulenberg. 

Update, 25. März, 7.06 Uhr: "Drive thru" für Corona-Verdachtsfälle

Ein Arzt führt bei einer Autofahrerin einen Covid-19-Test durch.
Ein Arzt führt bei einer Autofahrerin einen Covid-19-Test durch.  © Axel Heimken/dpa

Borstel - In einem "Drive thru" an der Medizinischen Klinik am Forschungszentrum Borstel (Niedersachsen) können sich Risikopersonen auf den neuartigen Coronavirus testen lassen. 

Sie müssen sich zuvor über die Behördennummer 116 117 gemeldet und einen Termin erhalten haben. Das Forschungszentrum testet eiegnen Angaben zufolge ambulant auf das Sars-Cov-2-Virus in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH). 

So sollen die Hausärzte der Region entlastet werden. Auf Eigeninitiative ohne Termin vorbei zukommen, ist in Borstel (Kreis Segeberg) indes ebenso zwecklos wie an den anderen Diagnosezentren, die die KVSH an mehreren Orten im Land aufgebaut hat, wie die Verantwortlichen betonen.

Aktuell gibt es nach Angaben des Medizinischen Direktors des Forschungszentrums 40 Testungen am Tag. Je ein Arzt plus ein Assistent in Schutzkleidung nehmen in zwei Schichten Abstriche etwa durch das Autofenster. Aktuell werden die Proben noch in ein Labor nach Hamburg geschickt. 

Es wird den Angaben zufolge derzeit aber auch eine eigene Diagnostik in Borstel aufgebaut.

Update, 25. März, 6.17 Uhr: Kliniken in Schleswig-Holstein rüsten sich

Kiel/Neumünster - Krankenhäuser in Schleswig-Holstein bereiten sich mit verschiedenen Maßnahmen auf einen Anstieg von Corona-Fällen vor. 

So haben sie wie das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) bereits freiwillige Helfer angeworben oder haben dies in den kommenden Tagen vor, wie bei einigen großen Krankenhäusern im Land ergab. 

Zudem gibt es Umorganisationen in einigen Häusern wie dem Westküstenklinikum in Heide, die personelle Kapazitäten freisetzen. 

Generell sehen sich die Häuser bisher gut aufgestellt.

Was bisher geschah, findest Du >>> HIER

Titelfoto: Blaulicht-News

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