Großbrand in Hamburg: Nach mehr als 24 Stunden ist das Feuer gelöscht!

Hamburg - Seit Sonntagmorgen brannten mehrere Lagerhallen in Hamburg–Rothenburgsort. Der Brand war seit dem späten Sonntagabend unter Kontrolle und gilt seit Montagmittag als gelöscht. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sind aber noch vor Ort und suchen weitere Brandherde. Der Anfangsverdacht einer giftigen Rauchwolke, die in Richtung stadteinwärts zieht, bestätigte sich zum Glück nicht.

Seit Sonntagmorgen brennen mehrere Lagerhallen in Hamburg-Rothenburgsort. Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Seit Sonntagmorgen brennen mehrere Lagerhallen in Hamburg-Rothenburgsort. Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.  © NEWS5 / Schröder

Der Großbrand brach gegen 4.30 Uhr am Sonntagmorgen aus. Gegen 6 Uhr gab die Feuerwehr Hamburg über die NINA-App eine amtliche Warnung heraus.

"Die Bevölkerung im Bereich Hamburg [HH-Rothenburgsort] kann durch Rauchgase aufgrund eines Brandes beeinträchtigt werden. Die Rauchwolke zieht in Richtung Rothenburgsort", hieß es.

Kurze Zeit später wurde die Meldung noch einmal aktualisiert und die Warnstufe "Extreme Gefahr" ausgerufen. Die Atemluft könne durch Rauchgase und chemische Bestandteile beeinträchtigt werden.

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Wie ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntagmorgen gegenüber TAG24 mitteilte, brannten in der Billstraße 193 mehrere Lagerhallen eines Autohofes.

Später teilte die Feuerwehr mit, dass zunächst mehrere Fahrzeuge, Waschmaschinen und anderes Lagergut im Freien gebrannt hatten, die Flammen aber schnell auf den Lagerhallenkomplex übergegriffen hatten. Menschen sollen sich demnach nicht in dem Gebäude befunden haben.

Gegen Sonntagmittag wurde die amtliche Warnmeldung aktualisiert und von "extremer Gefahr" auf "Gefahreninformation" heruntergestuft. Nach Angaben der Feuerwehr seien keine erhöhten Messwerte festgestellt worden, trotzdem wurde die Warnung aufrechterhalten. Am Montagmittag folgte dann die endgültige Entwarnung.

Geschützt durch Gasmasken betreten Einsatzkräfte der Polizei das Gelände im Stadtteil Rothenburgsort.
Geschützt durch Gasmasken betreten Einsatzkräfte der Polizei das Gelände im Stadtteil Rothenburgsort.  © NEWS5 / Schröder

Die Feuerwehr Hamburg gab auf Twitter Entwarnung

Fern- und S-Bahn-Verkehr durch Großbrand in Hamburg war eingeschränkt

Der S-Bahnverkehr wurde zwischen den Haltestellen Berliner Tor und Billwerder-Moorfleet zwischenzeitlich eingestellt. Seit Sonntag 16 Uhr fuhren die Bahnen dort wieder, allerdings ohne Halt in Rothenburgsort.

Auch bei der Deutschen Bahn kam es durch den Großbrand auf den Strecken Hamburg-Berlin sowie Hamburg-Rostock zu Verspätungen und Ausfällen. Mittlerweile sei "ein eingeschränkter Zugverkehr" wieder möglich, twitterte die Bahn am Sonntagnachmittag.

Das Gebiet rund um die Lagerhalle wurde weiträumig abgesperrt. Die Feuerwehr twitterte am Sonntag um 20.18 Uhr, dass der Einsatz noch mehrere Stunden dauern werde, der Rauch aber deutlich weniger geworden sei.

Dennoch sollten die Bewohner Fenster und Türen weiterhin geschlossen halten.

Der größte Feuerwehreinsatz in Hamburg seit zehn Jahren

Von den Lagerhallen auf dem rund 17.000 Quadratmetern großen Gelände ist kaum noch etwas übrig, die Gebäude sind größtenteils eingestürzt oder noch einsturzgefährdet.
Von den Lagerhallen auf dem rund 17.000 Quadratmetern großen Gelände ist kaum noch etwas übrig, die Gebäude sind größtenteils eingestürzt oder noch einsturzgefährdet.  © Fynn Rohr/dpa

Am Montagmorgen waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr immer noch im Einsatz. Der Brand in den Lagerhallen war zwar unter Kontrolle, aber immer noch nicht gelöscht. Zudem kam es durch die weiterhin stetige Rauchentwicklung immer noch zu Geruchsbelästigungen, weswegen die amtliche Warnmeldung der Feuerwehr weiterhin bestehen blieb.

Gegen Mittag folgte dann die Entwarnung: "Wir haben jetzt seit gut einer Stunde das Kommando Wasser halt. Das heißt, das Feuer ist de facto gelöscht", sagte Jan Ole Unger, Pressesprecher Feuerwehr Hamburg, vor Ort.

Auf der vom Feuer betroffenen Fläche von rund 17.000 Quadratmetern seien nach wie vor kleine Brandherde, die noch ein "wenig Wärme" und Rauch produzieren. "Wir haben allerdings keine Möglichkeit, an diese Hotspots heranzukommen, da die Hallen einsturzgefährdet sind." Jetzt müsse man erst einmal abwarten, wie sich die Situation entwickelt, so Unger.

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Insgesamt waren über 400 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, Freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks im Einsatz. Zeitgleich waren laut Unger an der Spitze um die 220 Einsatzkräfte vor Ort, somit sei dies der größte Einsatz in Hamburg seit zehn Jahren gewesen.

Die Ursache des Brandes ist weiterhin unklar.

Erstmeldung: 9. April, 7.38 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 10. April, um 15.20 Uhr.

Titelfoto: Fynn Rohr/dpa

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