"Wollte nicht mehr leben": Bodybuilder Jil packt über Depressionen aus

Hamburg - Mit erschreckenden Screenshots aus einem Video von vergangenen Tagen hat der Hamburger Bodybuilder Jens Illgner alias "Jil" sich bei seinen Fans gemeldet. 

Die Screenshots aus einem früheren Video zeigen, wie schlecht es Jil einmal ging.
Die Screenshots aus einem früheren Video zeigen, wie schlecht es Jil einmal ging.  © Screenshot Instagram/roadtogloryjil

"Depressionen: Ich packe aus!", schreibt der 35-Jährige zu einer Reihe von Bildern, auf denen er denkbar schlecht aussieht. 

Ein gequälter Gesichtsausdruck, Ringe unter den Augen, er wirkt ausgezehrt. Neben ihm sitzt seine Freundin Artie, die ebenfalls müde und kraftlos wirkt.

Kein Vergleich zu den strahlenden Fitness-Freaks, die ihre Follower auf Instagram, Facebook und YouTube sonst zu Gesicht bekommen. 

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"Wusstest du, dass ich vor 2,5 Jahren unter starken Depressionen gelitten habe und es Tage gab, an denen ich nicht mehr leben wollte?", fragt Jil nun seine Fans in einem Statement zu den Bildern. 

"Über die Schattenseite von Social Media spricht kaum jemand... womöglich, weil nackte Haut, bling bling und eine aufgesetzte Scheinwelt in der Außendarstellung einfach besser ankommen", erklärt Jil. 

Er habe in der schweren Zeit sogar einen Psychiater kontaktiert, der ihm aber nicht helfen konnte. Geholfen habe ihm nur eines: Ein eiskalter Entzug. 

Denn wie der Bodybuilder schon vor etwa zwei Jahren öffentlich machte, nahm er jahrelang Steroide, um seinen Körper immer weiter zu stählen (TAG24 berichtete). 

Anabolika hätten ihn fast umgebracht

Jens Illgner und seine Freundin Martina May gehören zu den wenigen Stars der deutschen Fitness-Szene, die ganz offen über das Thema Doping sprechen. 

Ein Fehler, den er nach eigenen Angaben fast mit dem Leben bezahlte. Denn sein Körperfettanteil fiel dabei auf lebensgefährliche drei Prozent und veränderte nicht nur sein Äußeres. 

Innerlich habe er gleichzeitig eine immer größere Leere empfunden, obwohl er alles gehabt hätte, um glücklich zu sein, beichtete er bereits in einem YouTube-Video.

Erst nach einem knallharten Entzug ging es Jens Illgner besser. Inzwischen ist er auch bereit, über die schwere Zeit in seinem Leben zu sprechen. 

"Weil ich immer mehr Menschen in meinem Umfeld erkenne, die ähnliche Signale aufweisen, möchte ich in den nächsten Wochen gerne meine persönliche Geschichte mit euch teilen", kündigt der Bodybuilder an. 

Solltet auch Ihr von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, die Euch helfen können - natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Screenshot Instagram/roadtogloryjil

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