Familie Roncalli eröffnet Weihnachtsmarkt: "Glühwein gehört für mich einfach dazu"

Hamburg - Ab dem heutigen Montag fliegt Santa Claus wieder über den historischen Weihnachtsmarkt auf dem Hamburger Rathausmarkt. "Zirkus Roncalli"-Gründer Bernhard Paul (76) und seiner Frau Eliana haben den Markt mit Glühwein und Kakao eröffnet.

Roncalli-Gründer Bernhard Paul (r.) und seine Frau Eliana haben am Montagmittag den historischen Weihnachtsmarkt auf dem Hamburger Rathausmarkt eröffnet.
Roncalli-Gründer Bernhard Paul (r.) und seine Frau Eliana haben am Montagmittag den historischen Weihnachtsmarkt auf dem Hamburger Rathausmarkt eröffnet.  © Alice Nägle/TAG24

Während viele der insgesamt 36 Weihnachtsmärkte der Hansestadt bereits geöffnet sind, hat der wohl traditionellste vor dem Rathaus nun erst am heutigen Montag, knapp vier Wochen vor Heiligabend, seine Tore geöffnet.

"Wir sind nicht der erste Weihnachtsmarkt der eröffnet, aber ich denke zur richtigen Zeit. Wir helfen den Hamburgern in Weihnachtsstimmung zu kommen", freut sich Bernhard Paul bei der Eröffnung.

Doch der historische Markt mit seinem biologischen Getränkeangebot, Kunsthandwerk, Ständen mit außergewöhnlichen Geschenkideen und durch die "Wiederbelebung" Hamburger Institutionen, wie dem "Schümanns Austernkeller" vielleicht sogar der wichtigste in der norddeutschen Metropole?

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"Das würde ich nie sagen, das wäre unfair den anderen gegenüber. Jeder Weihnachtsmarkt hat seine Berechtigung und das ist auch schön so. Das sind auch Arbeitsplätze die geschaffen werden. Die Schaustellerei ist eh eine Branche, die es schwer hat. Gerade Corona überlebt und jetzt kommt der Finanzminister und haut nochmal Steuern drauf - hoch unfair", findet Paul deutliche Worte.

Unter den 80 verschiedenen Ständen finden sich neben weihnachtlichen Leckereien auch ein Hufschmied für Glücksbringer und ein 120 Jahre altes Karussell mit handgeschnitzten Figuren.

Wie in jedem Jahr fliegt der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten und vorgespannten Rentieren dreimal am Tag über die Dächer des traditionellen Weihnachtsmarktes.
Wie in jedem Jahr fliegt der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten und vorgespannten Rentieren dreimal am Tag über die Dächer des traditionellen Weihnachtsmarktes.  © Alice Nägle/TAG24

Musikalische Neuheit auf dem Weihnachtsmarkt

Die Neuheit in diesem Jahr: Das Glockenspiel mit hanseatischen Klängen von bekannten Künstlern.
Die Neuheit in diesem Jahr: Das Glockenspiel mit hanseatischen Klängen von bekannten Künstlern.  © Alice Nägle/TAG24

Die kleinen Besucher des Marktes freuen sich wie immer sicherlich am meisten über den fliegenden Schlitten der täglich um 16, 18 und 20 Uhr über die Hüttendächer des Marktes "fliegt".

In diesem Jahr sorgt eine weitere Neuheit, ein Glockenspiel mit Klängen der Hansestadt, stündlich für musikalische Unterhaltung. Besucher können dann Melodien von den Beatles, Hans Albers und Johannes Brahms lauschen.

Doch was darf bei alledem auf einem Weihnachtsmarkt natürlich nicht fehlen: Glühwein! Für Paul als Initiator des Weihnachtsmarktes selbst gibt es zwar mehrere Highlights, doch allem voran der würzige Rotwein hat es ihm angetan: "Glühwein gehört für mich einfach zu Weihnachten dazu!".

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Eine Tasse Glühwein kostet in diesem Jahr 4,50 Euro. 50 Cent mehr als im Jahr zuvor.

Winzer-Glühwein aus der Pfalz

Prost! Ein Glühwein kostet dieses Jahr 4,50 Euro auf dem historischen Weihnachtsmarkt.
Prost! Ein Glühwein kostet dieses Jahr 4,50 Euro auf dem historischen Weihnachtsmarkt.  © Alice Nägle/TAG24

"Hier und da haben wir immer mal Preisanpassungen, uns ist aber ganz wichtig, dass wir ein ausgewogenes Preisgefüge haben. Wir wollen alle Produkte für ein breites Publikum zur Verfügung stellen können", erklärte Roncalli-Event-Manager Christian Lindenberg gegenüber TAG24.

Die Händler seien generell zwar in ihrer Preisgestaltung frei, beim Glühwein hingegen lege man aber einen einheitlichen Preis fest. So kann man wenigstens nie am "falschen" Stand bestellen.

Dass seine Gäste gute und bezahlbare Getränke erhalten, ist auch Paul persönlich sehr wichtig: "Der Glühwein ist mit einem Winzer aus der Pfalz entwickelt, ohne jegliche Zusätze und Manipulation. Der ist natürlich, so wie er sein soll. Das schmeckt man natürlich auch sofort. Ich hab einen getrunken und hab gedacht: 'Oh, jetzt ist's genug, sonst bin ich gleich besoffen'."

Wer keinen Glühwein mag, findet an der ein oder anderen der grün-goldenen und weihnachtlich leuchtenden Hütten auch Apfelpunsch, Kakao oder Eierlikör. "Bei Eierlikör, da durfte ich selbst als Kind schon die Gläser ausschlecken. Da war ich damals schon leicht beschwipst", verriet Paul.

Mit Personalmangel habe man in diesem Jahr nicht zu kämpfen gehabt. Die Schausteller nehmen seit Montag 11 Uhr nun die erwarteten knapp drei Millionen Besuchern noch bis zum 23. Dezember freudig in Empfang.

Titelfoto: Alice Nägle/TAG24

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