HVV: Bahnsteigkarte Hamburg - viele Menschen kennen das Ticket nicht

Hamburg - Wer mit dem Nahverkehr durch Hamburg fahren möchte, braucht ein Ticket - das ist ganz klar. Aber in der Hansestadt braucht man auch eines, wenn man einfach nur auf den Bahnsteig will. Das wissen nicht alle.

Kontrolleure der Hochbahn Wache am Bahnsteig der Haltestelle Landungsbrücken. Auch auf dem Bahnsteig braucht man in Hamburg ein Ticket.
Kontrolleure der Hochbahn Wache am Bahnsteig der Haltestelle Landungsbrücken. Auch auf dem Bahnsteig braucht man in Hamburg ein Ticket.  © Daniel Reinhardt/dpa

In Hamburg braucht man nicht nur ein Ticket, um U- und S-Bahn zu fahren, man braucht auch eines, wenn man den Bahnsteig lediglich zum Abholen oder Bringen betreten will.

Hat man die zehn Cent teure Bahnsteigkarte nicht, gilt das als Schwarzfahren. "Fahrkartenpflichtige Bereiche gibt es an allen U- und S-Bahn-Haltestellen", sagte ein Sprecher des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Bahnsteigtickets gibt es mittlerweile nur noch in Hamburg.

München hatte es 2019 abgeschafft. "Weitere Städte mit Bahnsteigkarte gibt es nach unserer Kenntnis nicht", sagte der Sprecher. Hamburg will weiter daran festhalten.

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Im vergangenen Jahr wurde ein solches Ticket 19.571 Mal gekauft. Das ist nur unwesentlich mehr als 2021: Da waren 18.992 Bahnsteigkarten an den Automaten gezogen worden.

In den vergangenen Jahren ist der Verkauf stetig gestiegen, selbst in den Corona-Jahren. 2019 lag die Zahl der verkauften Bahnsteigtickets bei 11.525 Exemplaren. Ende 2019 war das Ticket um 20 Cent günstiger geworden.

Hamburg: Rund 165.000 Verstöße wegen Schwarzfahrens 2022

Um sich auf dem Bahnsteig aufzuhalten, ist ein Ticket nötig. Auch dann, wenn man nicht vorhat, in eine Bahn einzusteigen.
Um sich auf dem Bahnsteig aufzuhalten, ist ein Ticket nötig. Auch dann, wenn man nicht vorhat, in eine Bahn einzusteigen.  © Christin Klose/dpa

Hintergrund des Tickets ist, dass der Verkehr einer Großstadt deutlich besser an den Zugängen zu den Bahnsteigen kontrolliert werden kann, wie es vom HVV dazu heißt. "So ist eine schnelle und effiziente Kontrolle aller Fahrgäste möglich, während in den Bahnen häufig die Möglichkeit besteht, sich der Kontrolle durch das Aussteigen an der nächsten Haltestelle zu entziehen", so der Sprecher.

Und mit den Bahnsteigkarten kann demzufolge sichergestellt werden, dass Menschen, die lediglich jemanden zum Bahnsteig begleitet oder dort abgeholt haben, bei den Kontrollen nicht wie Schwarzfahrer behandelt werden. Die Bahnsteigtickets sind eine Stunde lang an der Haltestelle gültig, an der sie gelöst wurden.

Bei diesen Kontrollen wurden im vergangenen Jahr 1097 Menschen ohne Bahnsteigticket erwischt. 2021 waren 1492 Verstöße festgestellt worden. Im Vergleich zu den ertappten Schwarzfahrern sind diese Zahlen allerdings gering: 2022 waren gut 164.000 Verstöße wegen Fahrens ohne gültigen Fahrausweis registriert worden.

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa

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