Nach Kindesentführung: Block-Erbin beschuldigt ihre tote Mutter

Hamburg - Ist es eine weit hergeholte Schutzbehauptung? Steakhouse-Erbin Christina Block (51) belastet im Fall der mutmaßlichen Kindesentführung nun ihre eigene Mutter, dies bestätigte der Anwalt der Hamburger Unternehmerin am Donnerstag.

Steakhouse-Erbin Christina Block (51) belastet im Fall der mutmaßlichen Kindesentführung nun ihre eigene Mutter.
Steakhouse-Erbin Christina Block (51) belastet im Fall der mutmaßlichen Kindesentführung nun ihre eigene Mutter.  © Georg Wendt/dpa

"Nach den durch Frau Block und mich geführten Ermittlungen wurde festgestellt, dass die Großmutter, die ihre Enkel liebte und unter der rechtswidrigen Entführung der beiden Enkel schwerste, psychische Schäden erlitten hatte, den Auftrag wohl erteilt hatte, die Kinder aus Dänemark wieder zurückzuholen", sagte Otmar Kury der Deutschen Presse-Agentur.

Als Beweis nannte der Block-Anwalt unter anderem eine Banktransaktion: Christa Block (†82) habe 120.000 Euro in bar abgehoben.

Zeuginnen sollen zudem bestätigt haben, dass die bereits 2023 verstorbene Frau stark unter dem Verlust ihrer Enkel gelitten haben soll.

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Vorausgegangen war eine Berichterstattung des Spiegels am Mittwoch. Demnach stufen die Ermittler die neue Behauptung von Christina Block und ihrem Anwalt als eine Schutzbehauptung ein, die durch Beweise widerlegt werden könnte.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft wollte sich zu den neuen Entwicklungen nicht äußern. Diese hatte erst kürzlich Anklage gegen die Block-Erbin und sechs weitere Personen erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, die gewaltsame Entführung von Klara (14) und Theodor (11) in Auftrag gegeben und durchgeführt zu haben.

Der Sorgerechtsstreit um die Block-Kinder läuft bereits seit Jahren

Christina Block und Ex-Ehemann Stephan Hensel haben vier gemeinsame Kinder.
Christina Block und Ex-Ehemann Stephan Hensel haben vier gemeinsame Kinder.  © IMAGO / Eventpress

Die beiden jüngsten Kinder der Unternehmerin und ihrem Ex-Partner Stephan Hensel waren in der Neujahrsnacht 2024 in Dänemark entführt und nach Hamburg verschleppt worden.

Block bestreitet die Vorwürfe vehement - ihr Anwalt wirft der Staatsanwaltschaft Voreingenommenheit vor. Erst am Dienstag hatte ein dänisches Familiengericht der 51-Jährigen nicht nur das Sorgerecht, sondern auch das Umgangsrecht für die beiden Kinder entzogen.

Der medienwirksame Sorgerechtsstreit um die jüngsten der vier gemeinsamen Kinder von Block und Hensel läuft bereits seit über zehn Jahren.

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Die älteste Tochter wohnt seit 2021 auf eigenen Wunsch bei ihrem Vater in Dänemark, die zweitälteste Tochter hingegen wohnt weiterhin bei der Block-Familie in Hamburg.

Titelfoto: Georg Wendt/dpa

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