Im Kampf um mehr Sichtbarkeit: Hamburger Musical-Star mit wichtiger Botschaft

Hamburg - Mit strahlender Stimme, glitzernden Outfits und einer starken Botschaft zeigt Bram Tahamata (26) im Musical "& Julia" Abend für Abend: Vielfalt ist kein Trend – sie ist längst Realität. Doch hinter den Kulissen sieht das nicht immer so aus.

Bram Tahamata (26) ist erfolgreicher Musical-Star bei dem Stück "& Julia".  © Bildmontage: Screenshots Instagram/bramtahamata

Es ist ein Auftritt, der nicht nur unter die Haut geht, sondern auch alte Denkmuster sprengt: als non-binärer Musical-Star steht Tahamata derzeit in der Hamburger Erfolgsproduktion "& Julia" auf der Bühne – und begeistert als "May", einer queeren Figur mit eigener Storyline und Liebesgeschichte, das Publikum.

Der Star selbst ist stolz, alte Rollenbilder mit der Performance auf der Bühne aufbrechen zu können. "Als nicht-binäre Darstellerin, die 'May' in '& Julia' spielt, bringe ich eine queere Geschichte mit Bühnenunterhaltung zum Leben", schreibt Tahamata auf Instagram.

Der Musical-Star bedankt sich für das öffentliche Engagement des Theaters in Sachen Diversity – erwähnt aber auch negative Erfahrungen: "Ich habe aus erster Hand erfahren, dass die internen Praktiken nicht immer mit diesen Werten übereinstimmen."

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Ein Satz, der sitzt. Denn während auf der Bühne gefeiert und gejubelt wird, fühlt sich Tahamata hinter den Kulissen mit wichtigen Anliegen rund um queere Repräsentation nicht immer gesehen. Besonders schmerzhaft: das Schweigen, wenn es um Mitbestimmung geht.

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Hamburger Musical-Star mit klarer Botschaft

Hamburger Musical-Star kämpft gegen Geschlechterklischees

Das Hamburger Pop-Musical ist eine Zeitreise in die knalligen 90er und 2000er. Mit Feel-Good Vibes, ganz nah an den Gefühlen und Erinnerungen, die mit diesen Hits verbunden werden. (Archivbild)  © Johan Persson/ Stage Entertainment

"Obwohl ich Bedenken hinsichtlich einer sinnvollen Vertretung von Queers in Entscheidungsprozessen geäußert habe, wurde ich oft mit Schweigen bedacht", so der Bühnen-Star weiter.

Schließlich sei die Musicalwelt traditionell streng in männliche und weibliche Rollenbilder aufgeteilt, was für viele Menschen ausgrenzend sein kann. "Ich erzähle dies nicht, um zu kritisieren, sondern um zu einer Veränderung aufzurufen", so Tahamata weiter.

Die Botschaft ist klar: mehr Sichtbarkeit, mehr Mitsprache, mehr echte Inklusion. Und das nicht nur auf der Bühne, sondern auch hinter den Kulissen.

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Seit der Deutschlandpremiere im Oktober 2024 hat sich das Hamburger Pop-Musical "& JULIA" nämlich zum absoluten Publikumsliebling entwickelt und gilt nicht umsonst als Stück der Vielfalt.

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