Hamburg - Lange vernachlässigt, sollen die Colonnaden nahe dem Jungfernstieg bald wieder glänzen. Das eigens gegründeten "Business Improvement Districts (BID) Quartier Colonnaden" hatte im Sommer einen Wettbewerb unter Architekten zur Neugestaltung ausgerufen – nun steht der Gewinner fest: "TREIBHAUS Landschaftsarchitektur" aus Hamburg überzeugte mit der Verbindung von Tradition und Moderne.
Mit seinem Konzept setzte sich "TREIBHAUS" gegen sechs weitere Büros durch. Vorgesehen sind eine helle, elegante Pflasterung, neue Begrünung und mehr Aufenthaltsbereiche, um die traditionsreiche Straße wieder zu einem lebendigen Ort zum Verweilen zwischen Alster und Esplanade zu machen.
Bereits zum Start des BID hatte Mareike Menzel, Aufgabenträgerin und Prokuristin der Zum Felde BID Projektgesellschaft, gegenüber TAG24 betont: "Alle anderen Quartiere drumherum haben sich ja gemausert und mehr Aufenthaltsqualität geschaffen. Und hier hat sich eben jahrelang keiner drum gekümmert."
Das solle sich nun ändern. In einer dreijährigen Planungsphase werden Konzepte entwickelt, die anschließend baulich umgesetzt werden.
Dafür stehen 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel sei, so Menzel, "ein Quartier, das die historische Identität wahrt und zugleich ein modernes, lebendiges Umfeld für Handel, Kultur und Stadtleben schafft." Sie wünsche sich "ein kleines Italien in Hamburg".
Wichtig sei dabei die enge Zusammenarbeit mit den rund 50 Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern der Colonnaden. "Wir wollen zum alten Strahlen zurückkehren und diesen Flanier-Charakter wiederherstellen – sowie den Fokus mehr auf die venezianische Architektur und diese Burgengänge legen."
Siegerentwurf hatte den Mut "neu zu interpretieren"
Die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Hamburg, der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, der Grundeigentümer sowie externen Fachleuten, tagte am 5. November im Hotel Vier Jahreszeiten unter Vorsitz von Oberbaudirektor Franz-Josef Höing.
Dieser betonte: "Die Colonnaden sind ein architektonisches Juwel und zugleich ein emotionaler Ort für Hamburg. Der Siegerentwurf zeigt ein beeindruckendes Gespür für den historischen Kontext – und den Mut, diesen Raum neu zu interpretieren."
In den kommenden Monaten wird das Siegerkonzept in enger Abstimmung mit dem BID, dem Bezirksamt Hamburg-Mitte und den zuständigen Fachbehörden weiter ausgearbeitet.
Die bauliche Umsetzung der Maßnahmen ist voraussichtlich für das Jahr 2029 geplant.