Housing First: Neuer Hilfsansatz für Wohnungslose in Hamburg
Hamburg - Mit einem dreijährigen Modellprojekt soll in Hamburg ein weiterer Ansatz zur Hilfe für Wohnungslose erprobt werden.
Nach dem sogenannten Housing-First-Ansatz solle Wohnungslosen ungeachtet möglicher anderer Problemlagen wie psychischen oder Suchterkrankungen zunächst ein unbefristetes Mietverhältnis vermittelt werden, teilte die Sozialbehörde am Montag mit.
Das Projekt richte sich gezielt an Menschen, die seit langer Zeit ohne Wohnung sind und aufgrund multipler Problemlagen über das bisherige Wohnungslosenhilfesystem nicht erreicht werden konnten.
"Indem sie eine feste Wohnung haben, sollen sie sich erholen können, gesund werden und in eine Situation gelangen, in der sie Unterstützungsleistungen annehmen können", heißt es in der Mitteilung der Behörde. "Unser Ziel ist es, damit weiteren Menschen zu ermöglichen, das Leben auf der Straße hinter sich zu lassen", erklärte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (44, SPD).
Im Rahmen des Projekts, das wissenschaftlich begleitet wird und für das die Behörde auf Ersuchen der Bürgerschaft rund 880.000 Euro zur Verfügung stellt, sollen für bis zu 30 Haushalte Wohnungen vermittelt werden.
Die Vermittlung und die begleitende Unterstützung der Obdachlosen übernehme ein Trägerverbund aus Diakonischem Werk, der Benno und Inge Behrens-Stiftung und dem Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Hamburg-Ost.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa