Unvergessen! Hamburg ehrt Margot Friedländer (†103) mit Gedenkstraße

Hamburg - Der Bezirk Wandsbek hat einen Antrag eingereicht, eine Straße nach der verstorbenen Holocaust-Zeitzeugin Margot Friedländer (†103) zu benennen. Das Schreiben ging bereits am 12. Juni bei den Behörden ein und wurde inzwischen offiziell zur Prüfung angenommen.

Margot Friedländer, eine der letzten lebenden Zeitzeuginnen des Holocaust, ist im Alter von 103 Jahren verstorben. (Archivfoto)
Margot Friedländer, eine der letzten lebenden Zeitzeuginnen des Holocaust, ist im Alter von 103 Jahren verstorben. (Archivfoto)  © Tobias Schwarz/AFP POOL/dpa

Die 1919 geborene Friedländer überlebte die Shoah, erlebte Vertreibung und Unterdrückung, bevor sie 2008 schließlich nach Berlin zurückkehrte, um als Zeitzeugin mit zahlreichen Vorträgen und Interviews über die Schrecken des Nationalsozialismus aufzuklären.

Ihr Tod im Mai 2023 schloss ein Leben ab, das geprägt war von Mut, Erinnerung und Verantwortung!

Wie die Pressesprecherin des Bezirksamts Wandsbek gegenüber TAG24 bestätigte, soll in dem Stadtviertel eine Straße zur "Margot-Friedländer-Straße" benannt werden. Der offizielle Prüfantrag wurde nach offiziellen Angaben bereits beschlossen.

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"Nun wird geprüft, wie das das Ganze umgesetzt wird und welche Straße dafür in Frage kommt", so die Pressesprecherin.

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Mit ihrer Lebensgeschichte warnte Margot eindrucksvoll vor Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit. (Archivfoto)
Mit ihrer Lebensgeschichte warnte Margot eindrucksvoll vor Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit. (Archivfoto)  © Sebastian Gollnow/dpa

In die Entscheidung wird nicht nur das Bezirksamt eingebunden. Auch die Jüdische Gemeinde Hamburg und der Antisemitismusbeauftragte der Stadt sind in den Prozess eingebunden.

Ihre Stimmen sollen sicherstellen, dass die Benennung der "Margot-Friedländer-Straße" respektvoll und im Einklang mit dem historischen Gedenken erfolgt.

Welche Straße in Wandsbek letztlich ihren Namen tragen wird, steht noch nicht fest. Wie die Pressesprecherin außerdem mitteilte, wird das wohl ein "langer Prozess", der sich bis zur endgültigen Entscheidung hinziehen kann.

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Mit der Namensgebung will Hamburg nicht nur Friedländers bewegende Geschichte würdigen, sondern auch ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus setzen - und vor allem junge Menschen dazu bringen, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.

"Wir sind alle gleich und kommen alle auf dieselbe Art und Weise zur Welt. Seid Menschen und respektiert einander." Friedländer war nicht nur Überlebende, sondern auch eine mutige Botschafterin der Erinnerung. Ihr Einsatz für Menschlichkeit und gegen das Vergessen wirkt bis heute nach.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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