Vorübergehende Sperrung: Schiff rammt Freihafenelbbrücke
Von Bernhard Sprengel
Hamburg - Ein Binnenmotorschiff hat die Hamburger Freihafenelbbrücke gerammt und das Bauwerk beschädigt. Die Brücke sei vorläufig für Fahrzeuge und Fußgänger gesperrt, sagte eine Polizeisprecherin. Das Schiff hatte den Angaben zufolge Container geladen, die gegen die Brücke stießen. Die Ladung wurde ebenfalls beschädigt. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Das Schiff wollte in Richtung des Peutehafens fahren, der stromaufwärts hinter der Brücke liegt. Die Unglücksursache ist unklar.
Es gebe keine Hinweise darauf, dass der 35 Jahre alte Kapitän unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gestanden habe, hieß es.
Der Unfall geschah am Dienstag gegen 5 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war die Flut nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt schon deutlich über den vorausberechneten Wert gestiegen.
Die Durchfahrtshöhe unter der Brücke ist vom Wasserstand abhängig.
Die fast 100 Jahre alte Freihafenelbbrücke führt parallel zu den Neuen Elbbrücken über die Norderelbe. Sie wurde 1926 gebaut, um im damaligen Freihafen eine eigene Elbquerung zu schaffen. Sie ist sanierungsbedürftig, eine Grundinstandsetzung wurde jedoch verschoben.
Ende 2022 wurde die Freihafenelbbrücke schon einmal beschädigt
Die Hamburg Hafenbehörde (HPA) hatte im September vergangenen Jahres die Überfahrt für Fahrzeuge mit mehr als 7,5 Tonnen Gewicht verboten. Damit soll die Belastung durch den Straßenverkehr verringert werden.
Bereits Ende Januar 2022 war die Brücke bei einem Schiffsunfall beschädigt worden. Damals hatte ein betrunkener Kapitän das Bauwerk mit seinem Baggerschiff gerammt. Die Brücke mit den prägnanten stählernen Fachwerkbögen musste für die Reparatur vier Monate lang für den Autoverkehr gesperrt werden.
Titelfoto: Jonas Walzberg/dpa
