Alarmierende Studie: In diesen Fächern schneiden Hessens Schüler besonders schlecht ab

Von Lukas Fortkord

Frankfurt am Main - Hessens Neuntklässler schneiden einer Studie zufolge in Mathematik und naturwissenschaftlichen Fächern im Bundesländer-Vergleich besonders schwach ab. Das geht aus dem IQB-Bildungstrend hervor, der am Rande der Bildungsministerkonferenz in Berlin veröffentlicht wurde.

Vor allem bei den Naturwissenschaften hinken hessische Schüler hinterher.
Vor allem bei den Naturwissenschaften hinken hessische Schüler hinterher.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Mit Blick auf die Leistungen von Schülerinnen und Schüler am Ende des neunten Jahrgangs heißt es in dem Bericht für die Kultusministerkonferenz (KMK): "Nahezu durchgängig besonders schwache Ergebnisse sind im Fach Mathematik in Bremen, Hessen und Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen."

Für die Fächer Biologie, Chemie und Physik seien in Berlin, Bremen, Hessen und Nordrhein-Westfalen "überwiegend ungünstige Abweichungen von den Werten für Deutschland insgesamt zu verzeichnen".

Im Fach Mathematik liegt der Mittelwert der erreichten Kompetenzen im Jahr 2024 in Deutschland insgesamt bei 474 Punkten - in Hessen bei 462.

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Im Fach Biologie werden im Mittel 473 Punkte (Hessen: 452), im Fach Chemie 471 Punkte (460) und im Fach Physik 474 Punkte (462) erreicht. Zu den Spitzenreitern gehören im Ländervergleich Sachsen und Bayern.

Die Untersuchung sieht in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern bundesweit einen negativen Trend im Zeitraum zwischen 2018 und 2024. Mehr als jeder dritte Schüler (34 Prozent) verfehlt demnach in Mathematik den Mindeststandard für den mittleren Schulabschluss (MSA). Das sei ein Anstieg um zehn Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Erhebung 2018.

Lernlücken hängen auch mit Migrationshintergrund zusammen

Im Fach Chemie fehlt deutschlandweit jedem vierten Schüler der Mindeststandard an Wissen.
Im Fach Chemie fehlt deutschlandweit jedem vierten Schüler der Mindeststandard an Wissen.  © Felix Kästle/dpa

Auch in den Naturwissenschaften sieht es nicht gut aus: Im Fach Chemie verfehlt jeder Vierte den Mindeststandard (25 Prozent). Im Fach Physik sind es 16 und im Fach Biologie 10 Prozent.

Dazu kommen laut den Forschern deutliche "Kompetenznachteile" zwischen Schülern mit und ohne Zuwanderungshintergrund - insbesondere im Fach Mathematik.

Der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund lag der Studie zufolge in Hessen im Jahr 2024 bei 51,9 Prozent - deutlich mehr als der Bundesdurchschnitt von 39,9 Prozent.

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Mit den IQB-Bildungstrends untersucht das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität Berlin im Auftrag der Kultusministerkonferenz regelmäßig, inwieweit Schüler in Deutschland die definierten Kompetenzziele erreichen. Es ist der dritte IQB-Bildungstrend 2024 nach den Ländervergleichen 2012 und 2018.

Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

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