Blutspender wird ausgezeichnet, doch eigentlich wollte er die Ehrung absagen
Von Andrea Löbbecke
Rüsselsheim/Wiesbaden - Erik Rumpeltesz (54) aus Rüsselsheim hat schon mehr als 150 Mal Blut gespendet - kommende Woche steht der nächste Termin an.
Alles in Kürze
- Erik Rumpeltesz spendet seit seinem 18. Lebensjahr Blut.
- Rumpeltesz wurde in Wiesbaden für über 150 Spenden geehrt.
- Blutspenden ist bei Rumpeltesz eine Familientradition.
- DRK will junge Menschen zum Blut spenden motivieren.
- Eine Blutspende kann bis zu drei Leben retten.

"Das ist ja eigentlich nichts Besonderes, das Blutspenden", sagt der 54-Jährige. "Man tut etwas Gutes und mir selbst tut es auch gut."
Er habe noch nie gesundheitliche Probleme gehabt, bekräftigt Rumpeltesz. Im Gegenteil: So ein "Ölwechsel" sei doch positiv.
Am Samstagvormittag wurde Rumpeltesz in Wiesbaden gemeinsam mit mehr als 90 anderen Super-Spendern vom Blutspendedienst des hessischen Landesverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für seinen Einsatz geehrt.
Blut spenden ist bei Rumpeltesz eine Familientradition. Schon sein Vater spendete Blut und inzwischen ist auch sein Sohn manchmal dabei. Erik Rumpeltesz geht seit seinem 18. Lebensjahr zum Spenden - wenn es möglich ist, sechsmal im Jahr. Während der Corona-Pandemie ist er dafür auch mal von Rüsselsheim nach Frankfurt gefahren.
Seine Spenden umfassten inzwischen mehr als sein Körpergewicht, sagt Rumpeltesz und fügt lachend hinzu, das seien "schon einige Putzeimer voll". Er selbst benötigte übrigens noch keine Blutspende.
Die Ehrung sei ihm eigentlich nicht so wichtig - er habe noch überlegt, ob er überhaupt hingeht, gesteht der Rüsselsheimer. Die Ehrung zur 100. Spende hatte er abgesagt.
DRK will junge Menschen zum Blut spenden motivieren

"Die Ehrung unserer besonders engagierten Blutspender*innen liegt uns sehr am Herzen, da sie unsere stillen Held*innen des Alltags sind", erklärt Nora Löhlein, Sprecherin des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg/Hessen.
Oftmals hielten sie sich eher im Hintergrund, dabei leisteten sie einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft.
Durch den demografischen Wandel werde diese Gruppe von Spendern jedoch älter. "Wir stehen daher vor der großen Herausforderung, mehr junge Menschen zum regelmäßigen Blut spenden zu motivieren", ergänzt Löhlein.
Bei der Veranstaltung im Biebricher Schloß in Wiesbaden wurden alle Männer und Frauen aus Hessen ausgezeichnet, die beim DRK im vergangenen Jahr zum 125., 150., 175. oder 200. Mal unentgeltlich Vollblut gespendet haben. Eine Blutspende könne bis zu drei Leben retten, ergänzte das DRK.
Gespendetes Blut wird unter anderem bei Notfalloperationen, Geburten und schweren Erkrankungen eingesetzt. Rund 20 Prozent aller Blutspenden werden allein für die Krebstherapie benötigt.
Titelfoto: Montage: --/Erik Rumpeltesz/dpa, Hauke-Christian Dittrich/dpa