Von Sandra Trauner
Offenbach am Main - Es ist ein Thema, das in ganz Deutschland derzeit hitzig diskutiert wird: Auch innerhalb der hessischen CDU wird die anhaltende "Stadtbild"-Debatte durchaus unterschiedlich beurteilt.
Während Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (53) Bundeskanzler Friedrich Merz (69) nach dessen Aussagen unterstützt, übt der Kreisvorsitzende der Offenbacher CDU, Andreas Bruszynski, Kritik.
Offenbach hat laut Statistischem Landesamt mit 39,8 Prozent den höchsten Ausländeranteil im Bundesland. Nach Angaben der Stadt haben 66,5 Prozent der Offenbacher Migrationshintergrund.
Merz hatte gesagt, die Migrationspolitik mache Fortschritte, "aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem". Bruszynski findet diese Formulierung "unglücklich", wie er der Deutschen Presse-Agentur erklärte. "Ich hätte das anders formuliert", so der Kreisvorsitzende.
Offenbach sei eine "bunte Stadt", in der Integration "tatsächlich relativ gut gelingt", sagte der Anwalt.
"In unserem Stadtbild kann man sehen, dass wir viele Migranten haben", stellte Bruszynski deutlich heraus. Sein Kernaspekt: "Aber Sie können natürlich nicht sagen, ob einer Arzt ist oder sich illegal in unserer Stadt aufhält."
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein: "Es ist nicht alles in Ordnung"
Am vergangenen Mittwoch hatte Merz konkretisiert, es sei ihm bei seiner umstrittenen Aussage um Migranten ohne Aufenthaltsrecht und Arbeit gegangen, die sich nicht an die in Deutschland geltenden Regeln halten würden.
Rhein hatte am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz beigepflichtet: "Es ist nicht alles in Ordnung. Warum müssen wir Volksfeste beispielsweise mit Betonpollern schützen? Warum müssen wir Waffenverbotszonen einrichten?"