Immer mehr Anlagegauner im Südwesten: Das raten die Ermittler

Von Martin Oversohl

Ravensburg - Bei einer Betrugsserie in Baden-Württemberg brachten Anlagebetrüger Menschen um hohe Summen. Die Betrugszahlen steigen.

Viele Menschen sind sich der Gefahr von Anlagebetrug nicht bewusst. (Symbolbild)
Viele Menschen sind sich der Gefahr von Anlagebetrug nicht bewusst. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa

"Die Täter agieren international und verursachen alleine in Baden-Württemberg Schäden im Millionenbereich", sagt Oliver Hoffmann, Leiter der Abteilung Wirtschaftskriminalität beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA).

Besonders perfide: Die Täter bauen Vertrauen Schritt für Schritt auf. Zunächst locken sie mit kleinen Investitionen von wenigen Hundert Euro und versprechen schnelle Gewinne, die sogar ausgezahlt werden.

Später fordern sie ihre Opfer auf, immer größere Summen nachzuschießen, belegt mit täuschend echt gefälschten Kontoauszügen und angeblichen Erfolgsnachrichten. Für viele Betroffene endet das in einem finanziellen Desaster.

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Im Raum Ravensburg etwa traf es zuletzt einen damals 70-Jährigen, der mehr als 150.000 Euro verlor. Ein 60-Jähriger musste noch tiefer in die Tasche packen und steckte sogar rund 1,2 Millionen Euro in den Kryptohandel – das Geld sah er nie wieder.

Das raten die Ermittler

Eindringlich warnt die Polizei vor solchen Angeboten. "Finanzbetrug über Chatgruppen wird aktuell von Kriminellen in rasant steigender Zahl begangen", betont eine LKA-Sprecherin und rät: "Niemand sollte auf Finanzversprechen reagieren, die überraschend über Messenger oder soziale Medien auftauchen. Hohe Rendite bei geringem Risiko gibt es nicht."

"Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und informieren Sie sich über die Seriosität der Trading-Plattformen", erklärt ein Sprecher der Polizei in Ravensburg.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bietet eine Unternehmensdatenbank, die für jedermann zugänglich ist. Und beim kleinsten Zweifel sollten keine sensiblen Daten preisgeben und keine Zahlungen an unbekannte Anbieter geleistet werden.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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