Anklage nach Messerangriff am Brombachsee: 19-Jährige soll Teenager heimtückisch getötet haben

Von Sebastian Schlenker

Ansbach - Eine 19-Jährige steht im Verdacht, einen 15-jährigen Jugendlichen am Brombachsee erstochen zu haben. Die Anklage stützt sich auf Videomaterial der Tat.

Polizisten und Mitarbeiter der Spurensicherung arbeiten am Tatort in Ramsberg.
Polizisten und Mitarbeiter der Spurensicherung arbeiten am Tatort in Ramsberg.  © Goppelt/vifogra/dpa

Die Staatsanwaltschaft Ansbach wirft der Deutschen vor, mit dem Jugendlichen am 21. Juni dieses Jahres an einer Bushaltestelle in Ramsberg am Brombachsee (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) in Streit geraten zu sein.

Dabei soll sie dem 15-Jährigen zunächst einen Faustschlag verpasst und anschließend mit einem Messer in den Hals gestochen haben. Der Jugendliche starb noch vor Ort.

Aus Sicht der Anklage ist bei der Tat das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt. Die Staatsanwaltschaft teilte zudem mit, dem Streit seien "höchstwahrscheinlich fremdenfeindliche Äußerungen" der 19-Jährigen gegenüber dem Jugendlichen vorausgegangen.

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Dieser habe die deutsche und die brasilianische Staatsangehörigkeit. "Dass Ausländerfeindlichkeit tragendes Motiv der Tat war, haben die Ermittlungen nicht ergeben", fügte die Behörde hinzu.

Videoaufnahme zeigt grausame Tat

Die Anklage stützt sich demnach auf eine Videoaufnahme der Tat, zudem seien 29 Zeugen und drei Sachverständige benannt worden. Über die Zulassung der Anklage hat nun eine Jugendkammer des Landgerichts Ansbach zu entscheiden.

Dabei wird auch zu entscheiden sein, ob für die 19-Jährige Jugendstrafrecht oder allgemeines Strafrecht zur Anwendung kommt.

Bei einer Verurteilung nach Jugendstrafrecht drohen ihr demnach bis zu 15 Jahre Haft, nach allgemeinem Strafrecht könnte sie gar eine lebenslange Freiheitsstrafe erhalten.

Titelfoto: Goppelt/vifogra/dpa

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