Onkel brutal erschlagen: Mord aus Rache endet mit lebenslanger Haft für 51-Jährigen
Von Ute Wessels
Regensburg - Ein 51-jähriger Mann ist in Regensburg wegen Mordes an seinem Onkel zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Auslöser der Tat waren ein Streit um den Mietvertrag sowie ein falsches Alibi.
Die Richter des Landgerichts Regensburg stellten die besondere Schwere der Schuld fest.
Sie sahen es als erwiesen an, dass der Angeklagte den 73-Jährigen im Mai 2023 mit "äußerster Brutalität" erschlagen hat, nachdem dieser ihm den Mietvertrag gekündigt hatte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Kammer zufolge hat der Neffe die Mordmerkmale Heimtücke, niedere Beweggründe und Verdeckungsabsicht erfüllt. Er habe die Tat geplant, für sich ein aufwendiges Alibiszenario zu entwerfen versucht und dabei Täterwissen offenbart. Mit dem Urteil folgten die Richter dem Antrag der Staatsanwaltschaft.
Motiv für die Tat seien Kränkung und Racheabsicht gewesen, sagte der Vorsitzende Richter. Der Angeklagte habe sich wegen der Kündigung machtlos gefühlt - auch deshalb, weil er fürchtete, der Onkel könnte ein falsches Alibi zurücknehmen, das dieser ihm gegeben hatte.
Dabei war es um Nachstellungen des Angeklagten seiner Ex-Frau gegenüber gegangen.
Der Neffe lebte seit November 2021 im Haus seines Onkels in Mintraching (Landkreis Regensburg) in der Wohnung im Obergeschoss.
Es soll zwischen den beiden Männern immer wieder Reibereien wegen unterschiedlicher Auffassungen von Ordnung gegeben haben. Der Senior habe gewollt, dass seine Tochter in die Wohnung einzieht.
Titelfoto: Armin Weigel/dpa
